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Thema: Gurkha Khukri

  1. #46
    Gorkhali Gast

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    So, jetzt versuche ich mal den Bogen Richtung Kampfkünste Südostasiens zu schlagen .
    Zwischen 1963 - 66 gab es ja den Borneo-Krieg. Präsident Sukharno ( Indonesien ) träumte ja von: " Malphilindo ". Ein Staat, der Indonesien, Malaysia, Singapore, Brunei, die Philippinen und den britischen Teils Borneos ( Sarawak und Sabah ) umfassen sollte.
    Während dieses Krieges waren ja auch dir Gurkhas im Einsatz. Einen systematischen Unterricht im Silat gab es bei den kommunistischen Rebellen wohl nicht, aber sehr viele werden es wohl in ihren Familien und Dörfern gelernt haben. Hier gab es wohl ( wenn auch nur vereinzelt ) die direkte Konfrontation zwischen Gurkhas und versch. Silat-Stilen ! Wie das im Einzelfall ausging wissen wir nicht.
    Die indonesischen Spezialeinheiten benutzen eine KK, die Merpati Putih heißt. Ich habe ebend bei Youtube nur ein paar Videos gefunden. Die meisten von Bruchtests und Vorführungen. Kennt sich da jemand genauer aus ?

  2. #47
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    merpatih puti (weiße taube) ist schlicht einer der vielen pencak silat stile indonesiens, wenn auch einer der mitgliederstärksten.
    die streitkräfte haben mindestens ebenso mit perisai diri zu tun und mit ... und... und und.
    sehr beliebt ist auch setia hati, im grunde alles, was durch verbandsgröße und einfluss auf höherer ebene auch einfluss auf die entscheidungen der zuständigen militärs haben kann.
    also nicht anders, als bei den streitkräften hier: es gibt angebote aus diversen stilen/kks, einige davon werden nicht angenommen, andere schon und dann gibt es lehrgänge (damit kann der verband, der es "geschafft" hat, bei den bürokraten durchzukommen dann schön werbung machen) und halt standard nahkampfausbildungen, die aus nem sammelsurium von sonst wo her bestehen.

    seit wann war sukharno kommunist? das haben allenfalls die militärs behauptet, die 1965 geputscht hatten. die kommunisten haben ihn jedenfalls nicht als einen der ihren betrachtet - ganz im gegenteil. auch sie hatten ja putschpläne, die von den militäras durchkreuzt wurden, die sukarno halt schneller entmachteten.
    bist du dir echt sicher, dass sukarnos ziel die "vereinigung aller malaiischen völker" war?

    aber... zeitgeschehen & politik im forum...? ...
    Geändert von amasbaal (30-06-2011 um 00:10 Uhr)
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  3. #48
    itto_ryu Gast

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    Iwo ist doch eher geschichtlich

  4. #49
    Gorkhali Gast

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    @amasbaal

    Natürlich wollte ich hier keine politische Diskussion anstoßen, es ging mir eher darum den Faden zu den Kampfkünsten Südostasiens zu knüpfen. Und in diesem Grenzkrieg ( Konfrontasi ) zwischen Indonesien und Malaysia, kamen nun einmal Gurkha-Soldaten zum Einsatz. Hier gab es also ( mit hoher Wahrscheinlichkeit ) ein echtes aufeinandertreffen zwischen Elitesoldaten und ihrem legendären Messer und verschiedenen Silat-Stilen.
    Außerdem sind Gurkhas bis zum heutigen Tag in Brunei stationiert. Bei den Sicherheitskräften Bruneis wird ja auch Silat trainiert. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden die Trainer sich auch mal, daß Kukri haben zeigen lassen.

    @itto-ryu

    Um auf die Kolonialkriege in Afghanistan zurück zu kommen. Ich stelle mir gerade vor, wie vorne weg ein Soldat von " Black Watch " marschiert, groß gewachsen, sehr hellhäutig, rote Haare, vierschrötig wahrscheinlich direkt von der Isle of Sky und im Schlepptau ein etwa 1,59 m großer Gurkha mit einem Kukri in der Hand. Wie die Afghanen wohl geschaut haben ?

  5. #50
    itto_ryu Gast

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    @Gorkhali: hehe, jupp Der Highland Charge war nicht nur zur Zeit der Clans gefürchtet (und effektiv). Mit aufgepflanztem Bajonett und die Offiziere mit gezogenem Broadsword, das gab es noch bei der Schlacht von Tel-el-Kebir in Ägypten 1882 inklusive Nahkampf im Graben. In Afghanistan war das Handgemenge ebenso notwendig, denn um die Afghanen zu besiegen, musste man an sie rankommen, da sie geschickt das Gelände nutzten und aus guter Deckung in ihrer Gebirgsregion schossen (Ähnlichkeiten zur heutigen Kriegssituation dort kann jeder selbst stricken). Man musste also an die Jungs rankommen und sie im Nahkampf schlagen.

    Um also deine Frage zu beantworten: Ich wollte nicht in der Haut der Afghanen stecken, wenn die Highlander und Gurkhas gemeinsam mit blankem Stahl gegen sie vorgerückt sind. Dazu das Jaulen der Dudelsäcke... da haben schon gestandene europäische Heere den Riesenschlotter bekommen.

  6. #51
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    Zitat Zitat von itto_ryu Beitrag anzeigen
    @Gorkhali: hehe, jupp Der Highland Charge war nicht nur zur Zeit der Clans gefürchtet (und effektiv). Mit aufgepflanztem Bajonett und die Offiziere mit gezogenem Broadsword, das gab es noch bei der Schlacht von Tel-el-Kebir in Ägypten 1882 inklusive Nahkampf im Graben. In Afghanistan war das Handgemenge ebenso notwendig, denn um die Afghanen zu besiegen, musste man an sie rankommen, da sie geschickt das Gelände nutzten und aus guter Deckung in ihrer Gebirgsregion schossen (Ähnlichkeiten zur heutigen Kriegssituation dort kann jeder selbst stricken). Man musste also an die Jungs rankommen und sie im Nahkampf schlagen.

    Um also deine Frage zu beantworten: Ich wollte nicht in der Haut der Afghanen stecken, wenn die Highlander und Gurkhas gemeinsam mit blankem Stahl gegen sie vorgerückt sind. Dazu das Jaulen der Dudelsäcke... da haben schon gestandene europäische Heere den Riesenschlotter bekommen.

    Wenn man sich den Ausgang dieser Ausseinandersetzung anschaut, wäre es wohl angeraten afghanisches Krummschwertfechten zu lernen.

  7. #52
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    Zitat Zitat von Gorkhali Beitrag anzeigen
    Außerdem sind Gurkhas bis zum heutigen Tag in Brunei stationiert. Bei den Sicherheitskräften Bruneis wird ja auch Silat trainiert. Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werden die Trainer sich auch mal, daß Kukri haben zeigen lassen.
    interessante connection. von den gurkhas in brunei wusste ich noch nciht.
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  8. #53
    Gorkhali Gast

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    Die Gurkhas sind bereits seit 1959 in Brunei. Sie wurden aus Singapur dorthin verlegt. Sie sind Teil der britischen Garnison. 1962 waren sie an der Niederschlagung eines Aufstandes beteiligt. Gegenwärtig ist das 1. Battailon der Royal Gurkha Rifles dort. In Brunei befindet sich auch die Dschungelkampfschule der britischen Armee.
    Außerdem gibt es den Verband PERSIB ( Persekutuan Silat Kebangsaan Brunei Darussalam ), der ja Gründungsmitglied von PERSILAT ist.
    Interessant ist auch der Einfluß, den Brunei auf Silat hat und hatte.

  9. #54
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    ja, siehe gerak 41, ssbd usw.
    den einfluss aufs silat von brunei aus würde ich aber nicht überschätzen. west-sumatra (minangkabao siedlungsgebiet), ost java (sunda/bandung) und zentraljava (zb. das umfeld des sultanspalastes in yogya) sind da schon um einiges dominanter. fast alle moderneren stile haben dort ihre wurzeln - auch vieles, was in brunei praktiziert wird. hat mit den migrationsrouten der minangkabao und der javaner zu tun. wobei die stile aus malaysia (über serawak) sicher auch sehr auf brunei wirkten.

    aber das ist wieder ein eigenes thema.
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  10. #55
    itto_ryu Gast

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    Zitat Zitat von San Valentino Beitrag anzeigen
    Wenn man sich den Ausgang dieser Ausseinandersetzung anschaut, wäre es wohl angeraten afghanisches Krummschwertfechten zu lernen.
    Ach na ja, in der Schlacht von Kandahar haben die Briten doch gut ausgesehen Letztendlich kann man aus der Geschichte der Anglo-Afghanischen Kriege einiges lernen zur Gegenwart.

  11. #56
    Gorkhali Gast

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    So hier kommen mal wieder ein paar Informationen.

    Häufig hört und liest man, daß die Kampfkunst der Gurkhas Bando ist. Das ist aber nicht ganz richtig. Bando wurde 1933 in Maymo im Norden Birmas ( dem heutigen Myanmar ) gegründet. Der erste Präsident hieß G. Bahadur und war ein Offizier der Gurkhas. Weitere Mitglieder der Schule, stammten aus den Völkern der Chin, der Burmesen, der Kachin und der Karen. Bando hat Einflüße aus vielen KK der Region. So z.Bsp. dem Lethwai oder dem Banshay. Letzteres ist geprägt durch das Krabi Krabong aus Thailand. Bando kam in den 60ern in die USA. Der jetzige Trainer, bzw. Präsident des Verbandes ist der Sohn des 2. Präsidenten und direkten Schülers Bahadurs.
    Dann noch eine Anekdote. Wir haben bei uns einen Koch ( Jahrgang 1948 ), er ist 1964 als Kadett in die Army eingetreten. Die damaligen Ausbilder hatten alle im WK II gekämpft. Einer war in Birma gewesen. Die Japaner haben die Gurkhas gehaßt und als minderwertig angesehen. Gefangene Gurkhas, was selten vorkam da sie sich nie ergaben, wurden sofort erschossen, ohne Ausnahme. Die Briten wollten natürlich japanische Kriegsgefangene verhören um an Informationen zu kommen. Die Gurkhas haben ebenfalls keine Gefangenen gemacht und die Japaner sofort mit dem Kukri enthauptet.
    Die Japaner hatten andere Stiefel als die Briten. Die Gurkhas haben die Abdrücke gefühlt, bzw. nachts im Mondlicht konnte man sie sehen. Sie wußten dann, daß Japaner ( z.Bsp. Wachsoldaten ) in der Nähe wahren und haben sie von hinten mit einem Schlag enthauptet. Und um die Japaner noch mehr in Angst zu versetzen, haben sie die Köpfe mitgenommen.

  12. #57
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    mit dem falshen schuhwerk unterwegs zu sein, ist also gefährlich
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  13. #58
    Gorkhali Gast

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    Hier noch mal einige Infos:
    Man darf den Umgang mit dem Kukri nicht wie eine klassische KK sehen. Da es einen täglichen Umgang mit diesem Messer gibt, sind sie im allgemeinen sehr geschickt. Es gibt keine Gürtelprüfungen o.ä. . Vergleichbar wäre das ganze mit jemanden auf den Philippinen, der tagtäglich eine Machete benutzt für die verschiedensten Arbeiten. So jemand benötigt bestimmt kein Training in den FMA.
    Oder ein anderes Beispiel, ein ehemaliger Mitschüler von mir ist heute Fleischermeister, versucht mal auszurechnen wieviele Stunden im Jahr der Messer verschiedenster Art in der Hand hat und benutzt.
    Erwähnenswert ist auch, daß Nepal nicht unbedingt ein friedliches Land ist. So gibt es in Katmandu regelmäßig Ausschreitungen bei denen gerne Messer, u.a. auch das Kukri benutzt werden.

  14. #59
    itto_ryu Gast

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    Das ist sicherlich richtig, aber ein gewisses Kampftraining ist dennoch notwendig. Der Alltagsgegenstand liegt zwar gewohnt in der Hand und ist im täglichen gebrauch in seiner Funktion Teil des Lebens, aber es ist doch ein Unterschied, ob ich Schnitzel oder Bambus schneide oder damit kämpfen muss.

  15. #60
    Gorkhali Gast

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    Hier noch eine Info. Zum Schnittest eines Kukris, muß wieder mal eine Ziege herhalten. Die Ziege wird angebunden, der " Tester " ( Schmied/Schlachter o.ä. ) steht in Front zu ihr und schlägt mit einem Schlag Kopf und rechten Vorderlauf ab. Wie ihr seht haben Ziegen kein leichtes Leben in Nepal !
    Wahrscheinlich zum Wochenende schreibe ich wieder mehr zu Kampftechniken.

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