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Thema: Gurkha Khukri

  1. #76
    Gorkhali Gast

    Standard

    @HämaTom

    Danke . Seht es mal so, wenn es doch noch klappen sollte, dann sollte man dieses Seminar mitnehmen, wenn nicht dann eben nicht. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht sehr hoch. Wer sich für das Kukri interessiert, der sollte einen klingenlastigen FMA-Stil trainieren und das Barong als Referenzwaffe nutzen. Da ist man schon nah dran.

    Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, die Informationen zusammen zutragen. Ich hätte gerne mehr über die Kultur und Mentalität geschrieben, aber hier ging es ja um Techniken. Vielleicht finde/erfahre ich ja noch die ein oder andere Info, die stelle ich dann hier ein.

  2. #77
    amari Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Gorkhali Beitrag anzeigen
    Ich hätte gerne mehr über die Kultur und Mentalität geschrieben
    Dann machs halt,bevor der Fred in die ewigen Jagdgründe geht.

  3. #78
    Gorkhali Gast

    Standard

    So, auf vielfachen Wunsch hin, na ja eigentlich war es ja nur amari schreibe ich hier noch weiter Informationen. Amari, das ganze ist nur für dich .

    Die meisten Gurkha-Soldaten stammen aus den Völkern der Gurung und Magar
    ( Zentralnepal ) und der Rais und Limbus ( Ostnepal ). Das kann später immer wieder zu Problemen führen, da Magar und Limbus nicht zusammen arbeiten wollen. Sie sind zum Auswahlprozeß manchmal bis zu einer Woche zu Fuß unterwegs ( ! ). Sie müssen 17 - 22 Jahren alt sein. Dieser Nachweis ist nicht immer ganz einfach, da man es mit der Ausstellung von Geburtsurkunden in Nepal nicht ganz so genau nimmt. Ich weiß z.Bsp. nicht wann mein Urgroßvater geboren wurde. Sie müssen eine gesundheitliche Untersuchung hinter sich bringen, hier scheitern viele daran, daß sie Tuberkulose haben oder hatten. Auffällig ist, daß viele einen zu hohen Blutdruck haben, aber in der Bergwelt Nepals damit recht gut zurecht kommen.
    Die Mindestgröße liegt bei 1,60 m und einem Körpergewicht von mindestens 50 kg. Früher gab es keine Mindestgröße. Im 1. Weltkrieg bspw. waren die Schützengräben einfach zu tief für die Gurkhas, es kam sogar vor das einige ertrunken sind.
    Eine Besonderheit im Auswahlverfahren ist der Doko-Lauf. Hier gilt es mit einem Korb auf dem Rücken eine Strecke von 4,2 Km steil bergauf zurückzulegen. Im Korb sind Steine mit einem Gesamtgewicht von 75 Pfund ( ca. 33 kg ). Die Bewerber werden genau beobachtet. Wer auch nur kurz aufhört zu laufen wird sofort disqualifiziert. Jährlich gibt es ca. 25.000 Bewerber auf ca. 270 ( ! ) freie Plätze.
    Geändert von Gorkhali (27-07-2011 um 15:27 Uhr)

  4. #79
    Gorkhali Gast

    Standard

    Hier mal wieder einige Infos.

    Häufig hört man, daß die Gurkhas ihren Namen hätten weil sie aus der Region Gorkha stammen. Das ist so nicht korrekt. Die Soldaten der Gurkha-Regimenter kommen ja aus allen Landesteilen. Das Wort kommt aus der Sprache Prakrit und bedeutet
    " Go Rakkha " ( " Der die Kühe beschützt " ). Ein Hinweis auf die Herkunft als Hirte.

    Zum Training ist folgendes zu sagen. Boxen ist für jeden Standard-Programm. Bei entsprechendem Talent, kann man sogar an den Regiments-Meisterschaften bzw. der Armee-Meisterschaft teilnehmen. Es gehört zum guten Ton mindestens eine KK/KS zu trainieren. Häufig ist es Taekwondo/Kickboxen, da auch hier Wettbewerbe in Großbritannien und Hongkong veranstaltet werden. Genauso gut natürlich auch andere Systeme. In Hongkong ist es übrigens nicht selten: " Ein-Chinesisches-System-dessen-Namen-man-hier-im-Forum-nur-mit-größter-Vorsicht-aussprechen-sollte ".
    In Brunei sind es entsprechenden Silat-Stile ( Silat Suffian Bela Diri ), oder auch Pekiti-Tirsia-Kali ( gar nicht mal selten ).
    Systematischen Unterricht mit dem Kukri gibt es auch. Infanterieeinheiten besuchen spezielle Nahkampfkurse. Bei den Gurkhas wird eben zusätzlich noch mit dem Kukri trainiert. Dabei handelt es sich um einfach gehaltene Techniken, wie ich sie weiter oben beschrieb. Hinzu kommen eben noch Elemente wie Streßtraining u.ä. .
    Geändert von Gorkhali (28-07-2011 um 12:19 Uhr)

  5. #80
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    Zitat Zitat von Gorkhali Beitrag anzeigen
    Das Wort kommt aus der Sprache Prakrit und bedeutet
    " Go Rakkha " ( " Der die Kühe beschützt " ). Ein Hinweis auf die Herkunft als Hirte.
    in der hindu-buddhistischen mythologie und in den volkstümlichen geschichten, die man sich in den verschiedenen gegenden des indischen subkontinents erzählt, geht es immer wieder um kuhraub, dessen verhinderung oder wiedergutmachung (zurückeroberung und/oder rache) den helden der geshichte erst zum helden macht. die meisten der sogenannten antiken "heldensteine" in maharashtra, in goa und im norden karnatakas, die ich habe finden können, sind in diesem sinne "beschützern der kühe" gewidmet.
    die bedeutung der kuh geht auf die einwanderungszeit der indogermanischen stämme in den subkontinent zurück. es waren hirtennomaden und sie sind der "ursprung" der späteren brahmanisch-hinduistischen "standards" in sachen religion und kultur. die heldenhaften kuh-beschützer waren meist kshatria, also angehörige der verschiedenen krieger-/adelskasten, die nach sesshaftwerdung auch die meisten großgrundbesitzer stellten.
    im fall der sikhs (vor ihrer abkehr vom hinduismus) handelt es sich um ehemalige kshatrias. was ist DER als typisch geltende beruf eines sikhs in indien? richtig: polizist oder soldat.
    auch die gorkhas stehen in der kshatria/kuhbeschützer tradition.
    die erwähnten tötungen von ziegen, findet sich übrigens vor allem im kontext der opferfeste für eine bhairava-version (mit shiva in verbindung gebrachte blutdürstige gottheit, in nepal als kal-bhairav, also "schwarzer bhairava", sehr verehrt) und für kali, die gestalt der durga/göttin als dämonentöterin und grausame zeitbeherrscherin statt (beide verlangen nach tieropfern. in indien wurde diese tradition inzwischen stark verdrängt durch "brahmanisch"-vegetarische standards und es werden stattdessen kokosnüsse geopfert. interessant: repräsentiert, auch sprachlich, den schädel eines menschen. im konkani ist das wort für schädel und kokosnuss identisch, ich denke in den anderen vom sanskrit abgeleiteten regionalsprachen auch).
    eines dieser opferfeste in nepal ist auch außerhalb des subkontinents ziemlich bekannt, da dort riesige mengen von ziegen getötet werden.

    nepal, tieropfer:



    kal bharava in menschlicher gestalt macht kino-action:
    Geändert von amasbaal (28-07-2011 um 23:09 Uhr)
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  6. #81
    guenther Gast

    Standard

    Die Videos hätten nicht sein müssen …

  7. #82
    Gorkhali Gast

    Standard

    Ich habe immer noch technische Probleme, kann also nicht so lange im Forum sein. Deswegen mußte ich auch meinen Account löschen.

    Vielen Dank für die Informationen und die Videos . Mensch, ich finde das richtig toll, das es mal einen Thread gibt der richtig mit Informationen gefüllt wird und nicht nur mit anderem Kram. Wobei Spaß natürlich auch sein muß !

    @guenther

    Ja so ist das. Zugegeben die Bilder ( Video 1 ) sind nichts für zartbesaitete, aber noch vor wenigen Jahrzenten wurde in Deutschland auch zuhause geschlachtet. Ich bin ja der Ansicht, daß die Menschen sich von ihrem Essen distanziert haben. Alle wollen Fleisch, aber bitte schön abgepackt aus dem Supermarkt. Wenn jeder Fleischesser einmal bei einer Schlachtung zusehen würde, wir hätten Millionen von Vegetariern zusätzlich in diesem Land.

    Das dritte Video fand ich gut. Ich werde es mir von meiner Mutter am Wochenende noch einmal richtig übersetzen lassen. Bis dahin: Namastey Amasbaal ! Bahut dhanyavaad ! Aap bahut dayaloo hain, Gorkha ek adbhut desh hai - Muyhey Hindi bhaashaa acchee lagtee hai !

  8. #83
    Gorkhali Gast

    Standard

    Geändert von Gorkhali (29-07-2011 um 11:46 Uhr)

  9. #84
    itto_ryu Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Gorkhali Beitrag anzeigen
    @guenther

    Ja so ist das. Zugegeben die Bilder ( Video 1 ) sind nichts für zartbesaitete, aber noch vor wenigen Jahrzenten wurde in Deutschland auch zuhause geschlachtet. Ich bin ja der Ansicht, daß die Menschen sich von ihrem Essen distanziert haben. Alle wollen Fleisch, aber bitte schön abgepackt aus dem Supermarkt. Wenn jeder Fleischesser einmal bei einer Schlachtung zusehen würde, wir hätten Millionen von Vegetariern zusätzlich in diesem Land.
    Oder ein paar bewusster handelnde Fleischesser Völlige Zustimmung, moderner Mensch will alles geometrisch, sauber und nimmt dabei den Selbstbetrug gerne in Kauf.

    Beeindruckende Schnittleistung jedenfalls und ist die Waffe im Video ein Riesen-Kukri?

  10. #85
    itto_ryu Gast

    Standard

    Dwight McLemore hat nun ein Buch herausgebracht. Keine Ahnung wie gut es ist (sein Tomahawk- und Bowie-Material ist schon sehr gut, aber der Ordnung halber:
    The Fighting Kukri: by Dwight C. McLemore, how to fight with a kukri, how to use a kukri, kukri fighting

  11. #86
    HämaTom Gast

    Standard

    Super. Danke für die Info.

  12. #87
    KAJIHEI Gast

    Standard

    @Gorkhali
    Ich wollte eigentlich nur Danke sagen für diese Menge wirklich interessanter Hintergrundinformationen.
    Gruß
    Kaji

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