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Thema: 1. Dan im JJ = 1. Dan im Judo?

  1. #16
    Jan_ Gast

    Standard

    Zitat Zitat von chris1982 Beitrag anzeigen
    Tjo, man sieht dass du neu bist. Es kommen nämlich für gewöhnlich gleich ein paar User und bashen dich ordentlich weil Jûdô nämlich das alles eh enthält und noch viel mehr...
    Es ist nun einmal so, dass Judo mehr als Werfen, Hebeln, Würgen, Halten beinhaltet.
    Das kannst du ins Lächerliche ziehen wie du willst, das ändert nichts an den Tatsachen.

    In Deutschland, sowohl West als auch Ost wurde auch SV mit Atemi in den großen Verbänden unterrichtet, zwischendurch war mal Pause im wiedervereinten Deutschland und mittlerweile kann sich als Schülergrad im DJB wieder in der SV prüfen lassen.

    Im Danbereich gibt es seit langer Zeit Kime no Kata und Kodokan Goshin Jitsu. Und der Kodokan listet auch die Seiryoku Zen'yo Kokumin Taiiku no Kata mit Atemi - auch wenn die in Deutschland kaum einer trainiert.

    ... und all das ist nur der DJB. In der Heroldschen Fraktion wird das alles noch wesentlich intensiver trainiert.

    Zitat Zitat von Bero Beitrag anzeigen
    Auch wenn ich ganz neu in diesem Forum bin, könnte ich die Frage an dieser Stelle beantworten.

    Judo ist kein "artverwandtes" System des Ju-Jutsu wodurch eine Anerkennung von Judograden (ob Kyu oder Dan) nicht möglich ist.
    Soweit richtig.
    Judo ist ein System und hat fundierte Wurzeln in den Koryu, den klassischen japanischen Kriegskünsten.

    DJJV-JJ ist ein offener Hybrid und hat seine Wurzeln in dem, was einige deutsche Kampfsportfunktionäre sich unter Gendai Budo wie Karate, Aikido und auch Judo vorstellten. Später kamen noch Einflüsse anderer moderner Kampfmethoden hinzu

    Dies erklärt sich dadurch das einem Judoka der Großteil des Prüfungsprogrammes im Ju-Jutsu fehlen würde da dort weder Atemi-Techniken, noch viele Arten von Hebeln oder Nervendruck vorkommen.
    Dasselbe gilt übrigens auch für Karate, Aikido, Taekwondo und ähnliche Kampfsportarten.
    Ich könnte jetzt einen langen Text schreiben. Anstatt dessen sage ich nur, dass diese Passage bestenfalls sehr unpräzise ist.

  2. #17
    Bero Gast

    Standard

    Ich habe ja selber lange Judo betrieben, muß allerdings sagen das ich in meiner ganzen aktiven Zeit, nur einen Verein gesehen habe wo Atemi Techniken trainiert wurden und das wohl Hauptsächlich weil der Trainer auch einen Dan im Karate hatte. Waffenabwehr hab ich allderdings nie gesehen.

    Ich verstehe die Aufregung nicht ganz, ich habe ja nie bestritten das dass klassische Judo viele Elemente des heutigen Ju Jutsu enthält. Es ist nur so das zumindest nach meiner eigenen Erfahrung in den meisten Dojos ein "Wettkampfjudo" trainiert wird.
    Dem entsprechend macht es Sinn das der DJJV fest gelegt hat das Judo Graduierungen grundsätzlich nicht anerkannt werden können.

    Wie schon geschrieben wollte ich niemandem auf die Füße treten, sondern nur die für die gestellte Frage relevante Richtlinie des DJJV nennen.

  3. #18
    gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jan_ Beitrag anzeigen
    Es ist nun einmal so, dass Judo mehr als Werfen, Hebeln, Würgen, Halten beinhaltet.
    Das kannst du ins Lächerliche ziehen wie du willst, das ändert nichts an den Tatsachen.
    Ich ziehe garnichts ins Lächerliche. Aber du musst zugeben, dass 90% der Vereine Judo anders trainieren als ihr und das halt das Bild prägt.

    Die Diskussionen von wegen "ja die Mehrheit hat aber nicht recht" möchte ich an dieser Stelle aber nicht mehr aufwärmen...

  4. #19
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von chris1982 Beitrag anzeigen
    Ich ziehe garnichts ins Lächerliche. Aber du musst zugeben, dass 90% der Vereine Judo anders trainieren als ihr und das halt das Bild prägt.

    Die Diskussionen von wegen "ja die Mehrheit hat aber nicht recht" möchte ich an dieser Stelle aber nicht mehr aufwärmen...
    Was auch gut ist, denn Dinge sind so, wie sie sind und nicht so, wie man sich wünscht, dass sie sind.

    Definitiv wird im Ju-Jutsu des DJJV kein Grad vom Judo anerkannt und auch im DJB, bei dem ich selbst Judo und Ju-Jutsu betrieb, wurde nie und zu keiner Zeit ein Ju-Jutsu-Grad anerkannt, sofern man einen Judo-Grad besaß. Man konnte an den Angeboten Karate, Judo und Ju-Jutsu teilnehmen (diese wurden im DJB-Pass jeweils separat eingetragen) oder es lassen. Wenn gewünscht, kann ich dazu gerne ein paar Bilder meines alten DJB-Passes liefern.
    Geändert von AndyLee (01-07-2011 um 13:01 Uhr)

  5. #20
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    Ich bin auch als Judo- Danträger (DJB) zum JJ (allerdings nicht DJJV) gekommen.

    Mein Trainer hat mich zunächst ein Jahr trainieren lassen, um dann eine ergebnisoffene Einstufungsprüfung vorzunehmen. Heraus kam ein 1. Kyu.

    Ich denke, als Judo- Danträger im JJ inhaltlich bei 0 anzufangen macht zwar zunächst Sinn, ein weiteres starres Festhalten an den Graduierungsregeln (mit allen Wartezeiten) ist aber in der Folge Unfug. Als Judoka (das gilt auch für DJB- Wettkampfjudoka) bringt man einfach zu viel Rüstzeug mit, um an den tatsächlichen Anfängern dauerhaft gemessen zu werden.

    Judo ist und bleibt für JJ m.E. eine hervorragende Grundschule.
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

  6. #21
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    Zitat Zitat von Budo- Sensei Beitrag anzeigen

    Judo ist und bleibt für JJ m.E. eine hervorragende Grundschule.
    Das ist wohl unbestritten.
    Deswegen halte ich es auch so, wie es bei dir passiert ist.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  7. #22
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Budo- Sensei Beitrag anzeigen
    Ich bin auch als Judo- Danträger (DJB) zum JJ (allerdings nicht DJJV) gekommen.

    Mein Trainer hat mich zunächst ein Jahr trainieren lassen, um dann eine ergebnisoffene Einstufungsprüfung vorzunehmen. Heraus kam ein 1. Kyu.

    Ich denke, als Judo- Danträger im JJ inhaltlich bei 0 anzufangen macht zwar zunächst Sinn, ein weiteres starres Festhalten an den Graduierungsregeln (mit allen Wartezeiten) ist aber in der Folge Unfug. Als Judoka (das gilt auch für DJB- Wettkampfjudoka) bringt man einfach zu viel Rüstzeug mit, um an den tatsächlichen Anfängern dauerhaft gemessen zu werden.

    Judo ist und bleibt für JJ m.E. eine hervorragende Grundschule.
    Was heißt "starres Festhalten"? Graduierungen sind für sich starr, sind in feste Abläufe gebettet. Entweder man hält sich an Graduierungen, oder nicht. Ein "mal kann man ja eine Ausnahme machen, mal nicht"-Gedöhns ist sicherlich keinem Hilfreich.

    Der Punkt für mich insgesamt ist doch aber: Muss man denn zwanghaft alles an Gürtelgraden festmachen? Wenn man etwas kann, kann man es - warum muss denn das noch zwanghaft mit einem Gürtel untermauert werden? Können hängt an keinem Gürtel, zu oft habe ich gerade im Judo und Ju-Jutsu (DJJV) DAN-Träger geradezu "abkacken" gesehen, als sie gegen niedrige Kyu-Grade kämpften.

    Es ist einfach ein Unterschied, ob man für Gürtelprüfungen trainiert - also sich für die "Show-Variante" entscheidet - oder ob man für den Wettkampf trainiert. Wo in Gürtelprüfungen selbst der Partner ein Interesse hat, dass du die Prüfung schaffst, hat im Wettkampf der Partner nur ein Interesse an seinem eigenen Fortkommen.

    Das sind aus meiner Sicht die Realitäten. Aus meiner Sicht kann man daher im Judo den 198373383. DAN haben, im Ju-Jutsu wird man - und das finde ich richtig und gut - mit einem einfachen weißen Gürtel anfangen. Vllt. hat das dann auch was mit Bodenhaftung zu tun? Ich weiß es nicht, könnte es mir aufgrund der obigen Schilderung aber gut vorstellen.
    Geändert von AndyLee (03-08-2011 um 11:26 Uhr)

  8. #23
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    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Das sind aus meiner Sicht die Realitäten. Aus meiner Sicht kann man daher im Judo den 198373383. DAN haben, im Ju-Jutsu wird man - und das finde ich richtig und gut - mit einem einfachen weißen Gürtel anfangen. Vllt. hat das dann auch was mit Bodenhaftung zu tun? Ich weiß es nicht, könnte es mir aufgrund der obigen Schilderung aber gut vorstellen.
    Wenn du die Würfe, Hebel, Würger, Haltegriffe im Judo wirklich beherrscht, beherrscht du sie genauso im JJ. Warum soll man das nicht anerkennen und fördern?
    Trainieren bei dir alle auf dem selben Level?
    Oder unterscheidest du Anfänger und Fortgeschrittene bei dn Techniken?
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  9. #24
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    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    ...Gedöns...

    ..."abkacken"...
    Na ja, daß bei einer Einsstufungsprüfung selbstverständlich das Repertoire der niedrigeren (übersprungenen) Grade auch beherrscht werden muß, ist klar. Lediglich die Wartezeiten (welche ja den Sinn einer Reifung haben) erscheinen mir in diesem Kontext eher fragwürdig.

    - Insbesondere dann, wenn die Graduierung eben nicht eine Frage der Show ist, sondern vom Trainer gesteuert so angewandt wird (mit Vorbereitung zu entsprechenden Prüfungen nämlich), daß die Leistungsfähigkeit in der Anwendung (Randori oder Wettkampf) der Graduierung des Lernenden entspricht. Da der Sho- Dan dem Abschluß des Grundwissens entspricht, sollte er also auch für Menschen erreichbar sein, die wettkampftechnisch nicht direkt eine Eignung zum Bundeskader haben....
    Es ist im Übrigen unschön, wenn JJ Blau- und Braungurte von einem Weißgurt ständig im Randori ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Nach 1 Jahr Tritt- und Schlagtechniktraining mit ein paar Ergänzungen ist es mir jedenfalls beim JJ so gegangen.
    Nach meiner Kenntnis wird die Analogie von Anwendungsfähigkeit und Graduierung z.B. im BJJ konsequent umgesetzt: fängste an, haste Weiß, biste gut, kriegste Blau, etc....

    Gruß,

    BS


    P.S.: Was ist der Unterschied zwischen Jun Fat Kung Fu und JKD ? (Gerne auch per PN)
    "It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
    Chris Haeuter

  10. #25
    Bero Gast

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    Ich bin damals auch mit dem ersten Dan Judo zum Ju-Jutsu gekommen und kann Budo- Sensei in nur recht geben wenn er sagt das eine gute Judo-Grundlage sehr viel hilft.
    Vor allem, da ich die Erfahrung gemacht habe das sich die meisten Ju-Jutsukas mit den Judospezifischen Techniken am schwersten tun. An dieser Stelle schon eine gute Schule genossen zu haben, erleichtert das weitere Training, gerade für die höheren Gurte, doch enorm.

    Allerdings hat es mich überhaupt nicht gestört das ich damals mit Weiß begonnen, und ganz normal die Gürtelprüfungen abgelegt habe.
    Ich habe bevor ich zum Ju-Jutsu kam, auch schon Karate, Aikido, Taekwondo und Thai-Boxen gemacht und für mich war immer klar dass es in jeder neuen Kampfsportart mit dem weißen Gurt los geht und der Weg nach oben über die Schülergrade führt.

    Ich persönlich oute mich mal als Fan des Graduierungssystems auch wenn es natürlich nicht immer 100% passt.
    Mir hat es immer geholfen ein Ziel zu haben auf das ich hin Trainieren konnte. Was die Wartezeit angeht so sind diese mit einem halben bis einem Jahr auch nicht allzu lang, nach 2 Jahren kann man bei Blau sein, nach 3 bei Braun. Das sehe ich, gerade bei völligen Neulingen, sogar als zu kurz an aber hier eine Balance zu finden ist ohne hin Sache des Trainers.

    Gürtel an der Fähigkeit im Randori oder Wettkampf bestehen zu können fest zumachen finde ich allerdings Problematisch. Wie schon beschrieben, sagt der Gürtel nichts darüber auch wie gut jemand Kämpfen kann, sondern nur wie weit er die Techniken seiner Sportart beherrscht.
    In meinen aktiven Judozeiten hab ich auch so manchen Dan-Träger auf die Matte geschickt. Allerdings meist weil ich schneller, stärker oder der geübtere Wettkämpfer war, nicht weil ich ihnen in ihrer Technischen vielfalt das Wasser reichen konnte.

    Es ist im Übrigen unschön, wenn JJ Blau- und Braungurte von einem Weißgurt ständig im Randori ihre Grenzen aufgezeigt bekommen.
    Hier finde ich, muss man als Blau- oder Braungurt damit einfach leben und drüberstehen. In der Regel weiß man ja auch vom Background des anderen und wenn der nun mal in seinem Bereich erfahrener ist dann kann man doch eigentlich nur von ihm lernen.
    Gerade im Ju-Jutsu, wo man ja was die Techniken angeht an keine Regeln gebunden ist, stellt jeder Neuzugang der schon etwas aus anderen Bereichen an Erfahrungen mitbringt doch einen Gewinn für die ganze Trainingsgruppe da.

    Ich erinnere mich da gerne an ein Turnier im Judo vor einige Jahren an dem ich teilgenommen habe. Da hat ein etwa 50 Jähriger Gelbgurt reihenweise die besten Kämpfer des Landkreises flachgelegt. Später erfuhren wir dann dass der gute Herr ehemaliger, russischer Sambo-Meister war. Das erklärte die Sache dann auch. :-)
    Geändert von Bero (03-08-2011 um 22:11 Uhr)

  11. #26
    Jan_ Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Was heißt "starres Festhalten"? Graduierungen sind für sich starr, sind in feste Abläufe gebettet. Entweder man hält sich an Graduierungen, oder nicht. Ein "mal kann man ja eine Ausnahme machen, mal nicht"-Gedöhns ist sicherlich keinem Hilfreich.
    Warum sind Graduierungen an sich starr und in feste Abläufe eingebettet?
    Im alten Kodokan gab es (unter anderem -> nicht starr) Dan-Grade für Wettkampferfolge.
    BJJ-Graduierungen gibt es, wenn der Trainier dich für würdig befindet.
    Bei DJB-Judo gibt es Gürtelprüfungen, Gürtelverleihungen für Wettkampferfolge oder andere Verdienste.

    Und warum sind Ausnahmen keinem Hilfreich?
    Ich denke, sie helfen sehr wohl, herausragende Budoka entsprechend ihrer Leistung in die Hierarchie der Gruppe einzordnen.

    Davon profitiert der JJ-Braungurt, der wenigstens von einem anderen JJ-Braungurt verfrühstückt wird ... anstatt von einer 'Weißgurt-Wundertüte'.

    Und davon profitiert der z.B. Judoka der bei einem allzu Gürtel-gläubigen JJ-Braungurt erst aufgrund seiner äquivalenten JJ-Graduierungen Gehör findet, wenn er etwas erklären möchte. (Ich spreche aus eigener negativer Erfahrung)

    ... sogar bei der Bundeswehr habe ich gesehen, wie jemand aufgrund besonderer Verdienste Oberfeldwebel vor der Mindestzeit wurde.


    Der Punkt für mich insgesamt ist doch aber: Muss man denn zwanghaft alles an Gürtelgraden festmachen?
    Muss man nicht. Man kann Gürtel auch als lustige, farbige Bändchen für die Spaßgesellschaft sehen.
    Oder als eine Art Jahresring ... was für Bäume gut ist, muss für Menschen ja nicht schlecht sein.

    Wenn man etwas kann, kann man es - warum muss denn das noch zwanghaft mit einem Gürtel untermauert werden?
    Weil das die Idee der Graduierungen im Budo ist.

    Können hängt an keinem Gürtel, zu oft habe ich gerade im Judo und Ju-Jutsu (DJJV) DAN-Träger geradezu "abkacken" gesehen, als sie gegen niedrige Kyu-Grade kämpften.
    Traurig, nicht wahr? Da sollte man darüber nachdenken, wie man wen graduiert.
    In deinem Beispiel sind die Dan-Träger zu hoch graduiert und die niedrigen Kyu-Grade zu ... niedrig.

    Es ist einfach ein Unterschied, ob man für Gürtelprüfungen trainiert - also sich für die "Show-Variante" entscheidet - oder ob man für den Wettkampf trainiert. Wo in Gürtelprüfungen selbst der Partner ein Interesse hat, dass du die Prüfung schaffst, hat im Wettkampf der Partner nur ein Interesse an seinem eigenen Fortkommen.
    Du bist zu sehr in deiner Prüfungsordnung gefangen.
    Idealerweise stellt sich der Wettkämpfer den Prüfungen, die seiner Kampfstärke entsprechen (Gürtelverweigerer sollten sich mit Ringen, Boxen, MMA, KM etc. beschäftigen).
    Und der Dan-Träger soll gefälligst sicherstellen, dass er die Kampfstärke für seinen Grad besitzt.

    So habe ich und alle ernsthaften Judoka die ich kenne, die Sache gehandhabt.
    Das sind aus meiner Sicht die Realitäten. Aus meiner Sicht kann man daher im Judo den 198373383. DAN haben, im Ju-Jutsu wird man - und das finde ich richtig und gut - mit einem einfachen weißen Gürtel anfangen. Vllt. hat das dann auch was mit Bodenhaftung zu tun? Ich weiß es nicht, könnte es mir aufgrund der obigen Schilderung aber gut vorstellen.
    Schade nur, dass es für Weißgurte mit Plus so einfach ist, (vielen - nicht allen) hohen JJ-Dan-Trägern tatsächlich im wort-wörtlichen Sinne die Bodenhaftung zu nehmen.

    Man was bin ich froh, dass meine Ausbildung in Kanada anerkannt wird, und ich nicht in der école primaire (Grundschule) von Null starten muss.

  12. #27
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Wenn du die Würfe, Hebel, Würger, Haltegriffe im Judo wirklich beherrscht, beherrscht du sie genauso im JJ. Warum soll man das nicht anerkennen und fördern?
    Trainieren bei dir alle auf dem selben Level?
    Oder unterscheidest du Anfänger und Fortgeschrittene bei dn Techniken?
    Das ist ja alles soweit korrekt. Wir haben nur unterschiedliche Ansichten, wenn es um "die Form" der Anerkennung geht. Ich persönlich habe ein Problem damit, "gut" gleich auch mit "hohen Gürtelgraden" in Verbindung zu bringen.... du verstehst?

  13. #28
    Bero Gast

    Standard

    Idealerweise stellt sich der Wettkämpfer den Prüfungen, die seiner Kampfstärke entsprechen (Gürtelverweigerer sollten sich mit Ringen, Boxen, MMA, KM etc. beschäftigen).
    Und der Dan-Träger soll gefälligst sicherstellen, dass er die Kampfstärke für seinen Grad besitzt.
    Schade nur, dass es für Weißgurte mit Plus so einfach ist, (vielen - nicht allen) hohen JJ-Dan-Trägern tatsächlich im wort-wörtlichen Sinne die Bodenhaftung zu nehmen.
    Wie schon geschrieben, sehe ich in der Graduierung weniger ein Beleg für die Kampfstärke des Trägers sondern eher dafür wie gut er seinen Kampfsport Technisch und in seiner Vielfalt beherrscht.

    Nicht jeder fühlt sich nun mal zum Wettkämpfer berufen.
    Ein Dan-Träger der normalerweise nur in seiner Trainingsgruppe trainiert und ab und an mal auf ein Turnier fährt wird gegen einen erfahrenen Wettkämpfer der sich auch körperlich Vorbereitet wohl den Kürzeren ziehen auch wenn dieser "nur" den grünen Gurt hat.
    Trotzdem hat der Dan-Träger sich seinen Gurt ja verdient indem er die Prüfungen abgelegt hat während der Wettkämpfer noch am Anfang des Weges steht. Vieleicht beherrscht er nur 1-2 Würfe, die aber so gut das er mit ihnen gewinnt.

    Davon profitiert der JJ-Braungurt, der wenigstens von einem anderen JJ-Braungurt verfrühstückt wird ... anstatt von einer 'Weißgurt-Wundertüte'.

    Und davon profitiert der z.B. Judoka der bei einem allzu Gürtel-gläubigen JJ-Braungurt erst aufgrund seiner äquivalenten JJ-Graduierungen Gehör findet, wenn er etwas erklären möchte. (Ich spreche aus eigener negativer Erfahrung)
    Das ist natürlich eine scheiß Erfahrung und sollte eigentlich auch nicht vorkommen. Hier gilt eigentlich dass man in seiner Trainingsgruppe ja weiß was der andere vorher gemacht hat und das auch respektiert.
    Wir haben z.B. eine Dan-Trägerin im Taekwondo die bei uns ab und an mitmacht. Sie trägt den weißen Gurt, aber wenn sie jemandem was zu Atemi erklärt, hört man sich das natürlich an. Wäre doch schön blöd so jemanden zu ignorieren nur weil einem die Gürtelfarbe zu niedrig ist.
    Geändert von Bero (04-08-2011 um 10:48 Uhr)

  14. #29
    AndyLee Gast

    Standard

    @Bero

    Ich finde, du hast grundsätzlich Recht und ich kann das alles gut nachvollziehen. Dennoch bleibt:

    Wenn ein Gelbgurt - ob nun im Judo oder im Ju-Jutsu - gegen einen DAN-Träger einen Wettkampf gewinnt, bedeutet es, dass dieser Gelbgurt seine angewendeten Techniken eben besser "beherrscht" hat. Das ist - wenn du so willst - eine unumstößliche Realität.

    Das Wort "beherrschen" im Kontext zu Techniken (z. B. einen Wurf beherrschen), wir m. E. im Kampfsport auch inflationär benutzt. Wie kann man etwas beherrschen? Man ist allenfalls auf dem Weg dorthin und wird immer besser, je öfter man übt. Richtig beherrschen tut niemand etwas auf dieser Welt. So beherrscht niemand wirklich sein Auto, die Atomkraft, den Strom, die Schwerkraft, das Feuer, die Bahn,... Natürlich wird überall vorgegaukelt, man würde es beherrschen bzw. beherrschen können.

    Genauso sehe ich es mit den Gürteln. Als technische Voraussetzung - so wie du es beschreibst - finde ich es durchaus "gesund" und okay. Die Erwartungshaltung zu vertreten, die Anerkennung der eigenen Leistung wäre ausschließlich über die Verleihung einer hohen Graduierung zu erfolgen, halte ich - gelinde gesagt - für absolut unseriös - klingt alles so nach "Gürteljäger"... gegen derartige Gedanken habe ich eine persönliche Abneigung.

    Für mich hängt Können an keinem Gürtel und an keinem - sorry - "gesülze", sondern an Taten - also an dem, was man real sehen und evtl. spüren kann.
    Geändert von AndyLee (03-08-2011 um 17:40 Uhr)

  15. #30
    Bero Gast

    Standard

    @ AndyLee

    Im Prinzip sind wir uns glaub ich einig, Graduierungen im Budo machen durchaus Sinn, sollten aber nicht überbewertet werden.

    Für mich sagt ein Gürtel im Kampfsport aus welchen Weg ein Sportler, in dieser einen Sportart, bisher beschritten hat und welches Können ich mindestens bei ihm voraussetzen kann.
    Außerdem zeigt ein schwarzer Gurt, zumindest im Ju-Jutsu an, das der Träger auf jeden Fall die Prüfung zum 1. DAN bestanden und alle erforderlichen Lehrgänge absolviert hat. Dieser kann nämlich nicht verliehen werden und stellt somit eine Hürde dar, die jeder auf dem Weg zum "Black-Belt" durch den Nachweis seiner Fähigkeiten überspringen muss.

    Was ein Gürtel aber nicht anzeigt ist was der Sportler vielleicht schon vorher an Erfahrungen gesammelt hat. Er zeigt auch nicht an wie gut er im Wettkampf ist, sondern nur wo sein technisches Niveau liegen sollte.
    Dafür ist natürlich nötig das Trainer/Prüfer dieses Niveau auch halten und Gürtel nicht einfach "verschenken". Dies ist leider nicht immer der Fall, was ich leider schon selber beobachten musste aber dies liegt nun mal in der Händen der Verantwortlichen.


    Wenn ein Gelbgurt - ob nun im Judo oder im Ju-Jutsu - gegen einen DAN-Träger einen Wettkampf gewinnt, bedeutet es, dass dieser Gelbgurt seine angewendeten Techniken eben besser "beherrscht" hat. Das ist - wenn du so willst - eine unumstößliche Realität.
    Ich würde hier ehrlich gesagt mit Jein antworten. Natürlich beherrscht er seine Technik um zu gewinnen, allerdings ist vielleicht auch einfach körperlich und in seiner Wettkampferfahrung dem DAN-Träger völlig überlegen.
    Ein 50 Jähriger DAN-Träger wird sich gegen einen 23 Jährigen Kaderkämpfer wohl fast immer schwer tun, auch wenn dieser "nur" einen grünen oder blauen Gurt hat.
    Trotzdem hat der DAN-Träger sich seinen Gurt ja verdient und kann seine Techniken, auch wenn er im direkten Duell vielleicht nicht bestehen kann.

    Genauso sehe ich es mit den Gürteln. Als technische Voraussetzung - so wie du es beschreibst - finde ich es durchaus "gesund" und okay. Die Erwartungshaltung zu vertreten, die Anerkennung der eigenen Leistung wäre ausschließlich über die Verleihung einer hohen Graduierung zu erfolgen, halte ich - gelinde gesagt - für absolut unseriös - klingt alles so nach "Gürteljäger"... gegen derartige Gedanken habe ich eine persönliche Abneigung.
    Hier stimme ich dir vorbehaltlos zu, die Gürtelfarbe in einer Sportart ist nicht alles und sollte auch nicht dazu genutzt werden das Ego aufzupolieren.
    Ich habe bis zu meinem braunen Gurt um Ju-Jutsu etwa dreieinhalb Jahre gebraucht. Dabei habe ich festgestellt, dass ich diese Zeit, obwohl ich auch schon in anderen Sportarten Gürtel und den 1.DAN im Judo habe, auch brauchte, um für mich persönlich das Gefühl zu haben das ich ihn auch verdiene.
    Geändert von Bero (05-08-2011 um 00:35 Uhr)

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