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Thema: Studie Kampfkunst und Pädagogik

  1. #46
    wiesenwurz Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Duslin Beitrag anzeigen
    Zum Beispiel?

    Habe 2 Jahre mit Menschen mit Behinderung gearbeitet, bin jetzt in der stationären Jugendhilfe. Eine Schulfreundin aus der Ausbildung arbeitet mit Suchtkranken, eine andere in einer Beratungsstelle.
    Ich war im Kindergarten, Hort, Krippe, Wohnheim. Nenn mir einen Bereich in dem wir nicht arbeiten dürfen^^, der Pädagogisch ist.
    Ahja, Schulbetreuung hab ich auch schon gemacht (und ja, ich habe auch Unterricht gehalten^^ )

    (Gerontologie darf ich btw auch , dank Zusatzausbildung)

    Wie schon oben gesagt. Das Studium sagt nur aus, dass die Menschen in theoretischen und Verwaltungsbereichen anders ausgebildet sind, d.h. für ein anderes Aufgabenfeld. Von der praktischen Arbeit am Menschen haben aber leider 70%, so leid es mir tut das sagen zu müssen, keine Ahnung.
    Ich seh es immer selbst, wenn wir Bewerber für eine Stelle da haben oder aber Praktikanten fürs Pflichtpraktikum.
    Erstmal alle Bereiche die ein fachliches Wissen vorrausetzen. z.B. mein Bereich die Musikpädagogik. Zusätzlich kommen ab einem bestimmten Alter im Prinzip alle anderen Fachbereiche dazu. Fühlst du dich fachlich gefestigt genug Mathematik bis Englisch zu unterrichten? Also nicht nur den Stoff zukennen sondern auch alles andere drumherum, sodass du jede Frage korrekt beantworten kannst? In meinem Feld werden wir auch so ausgebildet, dass wir Dinge können die wir wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen wirklich brauchen. Aber um allen Kindern gerecht zu werden muss man halt auch ein gewisses fachliches Können bei der Lehrperson haben. Und damit meine ich jetzt nicht irgendwie Gitarre spielen A-Dur und D-Dur sondern echtes Können. In Englisch musst du besser Englisch reden als deine Schüler, damit sie ein sprachliches Vorbild haben.

    Selbst im Grundschulbereich ist das nicht so einfach. Du kannst bestimmt Leuten 3+4 erklären, aber es gibt viele verschiedene Denkmuster und das ist auch oft der Grund warum einige Menschen Mathematik nicht "beherrschen" da ihnen immer ein Denkmuster reingestampft wurde. Hier geht es oft auch darum nicht nur den Leuten zu zeigen was falsch und richtig ist, sondern auch zu erkennen warum die Leute einen "Fehler" gemacht haben. Es gibt auch Fälle (kann mir jetzt gerade keinen aus der Nase ziehen) wo "falsche" Antworten aus einer anderen Blickrichtung richtig sind. Kinder können dies nicht immer erklären wie sie gedacht haben im Gegensatz zu Jugendlichen oder Erwachsenen. Und wenn der Lehrer nicht den Denkvorgang erkennt und es schlichteinfach als falsch erklärt, dann kann dies zu Frustration führen und irgendwann Lernhemmungen im Bereich Mathematik hervorrufen. Der Schüler hat ja für sich richtige Gedankengänge gehabt.

    Und wenn ich mir bestimmte Lehrerinnen anschaue die über 20 Jahre Arbeit ihr System perfektionieren, wo Kinder fast komplett selbstständig lernen mit nur geringer Lehrerhilfe. Das ist halt nicht vergleichbar mit einmal Unterricht machen. Klar kann man sowas sich auch ohne Studium aneignen, aber ein Studium zeigt dir halt sehr viele Möglichkeiten auf von Leuten aus aller Welt die sich ihr gesamtes Leben damit beschäftigen wie man Kinder Dinge beibringen kann. Theorie ist nicht immer "totes Wissen". Zum einem bestimmten Anteil schon, aber man muss sich halt die für sich selber nützlichen Informationen herausfischen, die man in die Praxis umsetzen kann.

    Das was du gerade machst ist genau das wovor mich einige Dozenten warnen (und das sind jetzt keine Theoretiker, die keine Ahnung haben, sondern Leute die selber Jahrzehnte an Schulen oder Musikschulen unterrichtet haben). Du sagst dir selber, dass du alles kannst. Verstehe mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass du ein schlechter Pädagoge bist. Mir scheint, dass du vollkommen mit dem Herz dabei bist und Spaß hast und Lust hast auf Erziehung etc. Das ist immer noch das Wichtigste und der beste Theoretiker wird es nicht besser machen können, wenn er keine Lust auf Unterricht hat. Aber bist du in der Lage komplett eigenständig dein Unterricht selbst zu reflektieren? Gerade bei Jüngeren ist das wichtig. Umso Älter deine Zöglinge werden, desto besser können sie sagen was sie stört und dich kritisieren. Kennst du verschiedene Methodiken mit Schülern zu arbeiten? Nicht immer ist die Methodik die man selber entwickelt hat die beste. Gedankenanregungen von anderen Leuten schaden nicht.

    Ich habe auch als Zivildienstler (Also nur ein Abitur) mit Behinderten gearbeitet. Teilweise sogar alleine (durch Krankheitsfälle). Aber ich würde mir nicht zutrauen komplett fremde Behinderte auf lange Zeit hin zu korrekt zu betreuen. Das heißt erstmal ihre Situation richtig einschätzen (kognitive, körperliche Fähigkeiten etc.), Hilfepläne schreiben und methodisch umsetzen.

    Die Frage ist eben was macht ihr denn genau da wo ihr arbeitet? Die Leute betreuen? Fies gesagt: Das können (konnten) Zivis auch. Da braucht man auch keine Erzieherausbildung ;-)

    Was hast du beim Unterricht gemacht in der Schule?

    Und Natürlich sind Praktikanten nicht so fähig wie fertig Ausgebildete - deswegen machen sie ja Praktika. Bei meiner Zivildienststellte konnte ich nach 6 Monaten auch besser mit Behinderten umgehen als viele Rehastudentinnen. Ich erinnere mich dabei nämlich an einen Betreungsjob für eine Tagung wo ich gearbeitet habe. Wie die mit den armen Leuten umgegangen sind - da klappten sich bei mir die Zehennägel hoch. Weil sie eben noch keine Erfahrung hatten. Und klar sind Studenten direkt aus dem Studium praktisch noch nicht so versiert wie Jemand der da schon ein paar Jahre gearbeitet hat. Aber das muss sich halt entwickeln.

    Um gleich von vornehinein Zweifel vom Tisch zu fegen: Ich habe nach meinem Abitur als Zivildienstleistender mit Leuten gearbeitet, die alle sehr stark behindert waren, fast ausschließlich auch mit Mehrfachbehinderungen. Nach dem Zivildienst wurde ich, bis zum Anfang meines Studiums (etwa 2 Jahre), als Erzieheraushilfe angestellt. Ebenfalls habe ich nach dem Zivildienst eine Stelle an einem Musikgymnasium bekommen. Ich habe in sogenannten Bläserklassen (3-4 Leute) Instrumentalunterricht erteilt und ein Jazzorchester für 7-10 Klasse geleitet. Also ich schreibe jetzt nicht aus der Perspektive eines völligen Theoretikers sondern habe auch schon was gemacht! Im Studium habe ich viele verschiedene Blickwinkel auf meine Tätigkeit gewonnen und kann mich im Nachhinein nochmal reflektieren.
    Geändert von wiesenwurz (28-05-2012 um 19:17 Uhr)

  2. #47
    Duslin Gast

    Standard

    Alles kann ich nicht, ich hab nur meine Erfahrungen darin gemacht Auch wenn sichs so anhört, so wars nicht gemeint

    Ich wollte nur klarmachen, dass (genau wie du richtig gesagt hast) es auf das genaue Berufsbild ankommt, dem man sich widmet (Ich kann z.B. nicht wirklich mit Krippenkindern), und dass die Erzieherausbildung einfach nur sehr viel praktischer angehaucht ist, weil das genau unser Job ist. Papierkram ist der Job der meisten Studienngänge, da bleibt eben meist (leider) nicht viel Zeit für die Menschen, die auf den Papieren symbolisiert werden. Aus diesem Grund sage ich, dass die Studiengänge bei der Arbeit AM Menschen meistens überbewertet werden (für ihre Bereiche sind sie durchaus nötig und sinnvoll).

  3. #48
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    falls das Thema überhaupt noch interessant ist ....
    jetzt war in Hamburg ein Symposium, da wird ein Tagungsbericht erscheinen.
    herausgegeben von : Sportwissenschaft VDS

  4. #49
    Peaceful Warrior Gast

    Standard

    Kampfsport als Erziehungsmaßnahme - wie steht Ihr dazu ? Also ich profitiere noch heute von meiner KS/KK Erstausbildung als Kind und Teenager. Vor allem bin ich dadurch noch niemals ernsthaft mit körperlicher Gewalt bedroht worden.


    SPIEGEL.TV - Web-TV der SPIEGEL Gruppe

  5. #50
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    plakativ ausgedrückt: ich muss dafür sein, weil ich es auch selbst mache.... sonst wäre ich ja schizophren.
    Was ich aber so sehe, was da alles unter diesem Deckmantel angepriesen wird, dann wird mir schlecht... was muss in den Gehirnen der "vollen Prügelfraktion" vorgehen?
    Der individuelle pädagogische Bedarf von Kindern wird leider sehr oft überhaupt nicht erfragt oder in eine Planung einbezogen, letzlich für mich also völlige Verantwortungslosigkeit.

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