Capoeira wird oft als Tanz abgetan. Oft wird dabei scheinbar vergessen, dass Capoeira aus dem Kampf der Schwarzen gegen die Obrigkeit der Sklavenherrschaft in Brasilien entstanden ist. Sicher sind viele Rituale und Traditionen befremdlich und dienen nicht der Selbstverteidigung als solches.
Z.B. wird es vermieden sich wärend des Spieles in der Roda zu berühren, oder besser ausgedrückt, es geht primär nicht um den K.O. des Gegenübers. Es wird aber immer ausgenutzt und gezeigt, dass man seinen Gegenüber treffen könnte. Dazu benutzt man Finten und offensichtliche Schwachstellen, die man dem anderen anbietet, um ihn aus seiner Deckung zu locken.
Die Musik wärend des Spieles gibt dem Ganzen eine Art Kontrolle, die das Spiel nicht in eine Sinnlose Keilerei ausarten lässt. So sind flüssige Bewegungen möglich.
Für Anhänger asiatischer Kampfkünste ist diese Methode eindeutig befrendlich, wie viele viele Diskussionen immer wieder zeigen. Aber ist diese Ansicht nicht die gleiche, wie sie die Engländer und andere Kollonialherren in Südostasien zu chinesischem Boxen & Co. hatten?
Auf vielen Techniken werden ebenso wie in allen anderen Kampfsport großen Wert gelegt. Jedoch wird die Umsetzung in jeder Capoeira-Gruppe oder Capoeira Schule anders gestaltet. Es gibt durchaus Gruppen, in denen die Partner sich niemals treffen würden, da sie einfach zu weit auseinander herumhopsen und unkontrolliert mit Kicks um sich herumwirbeln. Diese Entwicklungen stehen jedoch absolut konträr zu den Prinzipien von Mestre Bimba, dem Vater der Capoeira Regional. Er gab der Capoeira wieder mehr kämpferische Aspekte zurück. "Jede Bewegung muss einen Sinn verfolgen"
Persönliche Meinung?
Akrobatik? Nun, warum diese ganzen akrobatischen Kunststückchen in einem Kampfsport? Der Grund könnte der sein, dass das Wissen über die Fähigkeiten des eigenen Körpers und das Training der eigenen Balance ein essenzieller Bestandteil eines jeden Kampfsportes ist. Die Wege die dahin führen und die, die letztendlich gegangen werden sind grund auf verschieden.
Ich persönlich halte nicht viel von den Akrobatikeinlagen, wie Flick-Flacks, Saltos und 10fach-Schrauben in der Roda, in der es schließlich um das Training in puncto Reaktion, Schnelligkeit, Genauigkeit, Technik, Koordination miteinander geht.
Wie sieht eure Meinung aus?
Kampfsport oder Kampftanz oder was ganz anderes?
Akrobatik sinnvoll und wenn ja warum?