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Thema: Funakoshi´s Söhne

  1. #1
    Gulli Gast

    Standard Funakoshi´s Söhne

    Was mich mal interessieren würde, was ist eigentlich mit den ersten beiden Söhnen von Funakoshi. Man hört immer nur vom Dritten. Sind sie gestorben?
    Haben sie auch Karate von ihrem Vater gelernt? Wenn ja, gibt es diese Linie noch?

    Via Google und via SuFu habe ich nichts wirkliches gefunden.

  2. #2
    Qnkad Gast

    Standard

    Also in seinem Buch Karate-Do my way of life hat er erwähnt, dass er viele aus seiner Familie (darunter auch einen Sohn, viell. sogar 2) verloren hat.
    Ich weiß nicht mehr genau wann Funakoshi geboren wurde und bin gerade zu faul nachzuschlagen, aber müsste im 2. Japanisch-Chinesischem-Krieg gewesen sein.

  3. #3
    Registrierungsdatum
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    Mitteldeutschland
    Beiträge
    5.218

    Standard

    Ich würde eher denken im 2. W.K. verloren, oder? Meine sowas mal in einem seiner Bücher gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher...

  4. #4
    Haishu Gast

    Standard

    Mir ist nur Yoshikata Funakoshi bekannt, der (glaube ich) an MS litt und relativ früh an der Krankheit starb. Nach Berichten von T. Kase (quelle "Masters") solll er übermenschlich hart trainiert haben und ein sehr hohes niveau gehabt haben (Haben, haben, haben q_q)

  5. #5
    Luaith Gast

    Standard

    Yoshitaka starb an Tuberkulose
    Obwohl einige Zeitgenossen berichten, dass es um ihn wohl auch mental nicht sonderlich gut stand, insbesondere als der Shôtôkan niederbrannte.

    Es gibt noch Funakoshi Giei, der hatte einige Verwaltungsaufgaben innerhalb der Organisation seines Vaters inne. Er war aber karate-technisch nie eine besondere Persönlichkeit.

  6. #6
    Haishu Gast

    Standard

    TBC, MS ... Ich kann mir sowas nicht merken.

    Das mit dem mentalen Aspekt weiß ich nicht, wie gesagt, Kase Sensei meinte, dass er sehr sehr hart trainiert habe.

  7. #7
    Gulli Gast

    Standard

    Das mit Yoshitaka kannte ich bereits, interessanter ist schon mal der Name Giei, evtl. findet sich da was.

    Vielleicht kann ja auch Gibukai helfen.

  8. #8
    Luaith Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Gulli Beitrag anzeigen
    Vielleicht kann ja auch Gibukai helfen.
    Was ich oben über Giei geschrieben habe war im Groben die Antwort, die ich auf Nachfrage zum Thema Giei vor knapp einem Jahr von Henning bekommen hatte ; )

  9. #9
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    Standard

    Hallo,

    ein paar ganz grundsätzliche Punkte zu G. Funakoshis drittem Sohn, Yoshitaka (1906-1945), finden sich hier:

    Henning Wittwer und Karate-D?: Erinnerung an Funakoshi Yoshitaka aus dem Sh?t?kan-Ry?

    Zu allen vier Söhnen allgemein findet sich Stoff in meinem Buch auf S. 40.

    Zu seinem ältesten Sohn schrieb S. Egami (1912-1981) ein paar Zeilen, die sich in meinem Buch ab S. 69 finden. Und auch M. Hironishis (1913-1999) Ausführungen hinsichtlich seiner „politischen“ Rolle nach dem Tod von G. Funakoshi führe ich darin an (S. 173). Also könntest Du Dich da schon mal reinlesen.

    Wirklichen Karate-Unterricht gab nur Yoshitaka, d.h. die anderen waren nicht daran interessiert. Tatsächlich mußte auch Yoshitaka genötigt werden, Karate-Unterricht zu geben. Er hatte einen sicheren Traumjob und keinerlei Interesse daran, ein Karate-Lehrer zu werden! Es gab keinen echten Grund für ihn, ebenso wie für die anderen Söhne, Teil der Karate-Welt zu werden. Aber glücklicherweise konnte Yoshitaka letzten Endes doch überzeugt werden, seinem Vater zu helfen – von seinem ältesten Bruder.

    Grüße,

    Henning Wittwer

  10. #10
    Gulli Gast

    Standard

    Danke für die Infos.

    Noch eine Frage an Gibukai, allerdings OT:

    In Deinem letzten Blog-Eintrag erwähnst Du einen "Tsuki no Maru". Was für eine Technik ist das, gibt es auch einen anderen Namen dafür? Mein Freund Google hat mich immer nur auf Deinen Blogeintrag gebracht.

    Grüße,
    Christian.

  11. #11
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    Hallo,

    Tsuki no Maru 月の丸 bedeutet „Mondkreis” (hat also nichts mit dem „Zustoßen“ der Fäuste zu tun). So bezeichnete G. Funakoshi 1922 die kreisförmige, synchrone Bewegung beider Hände von oben nach unten, die den Anfang der Kata Kankū bildet.

    Eine „Technik“ im Sinne von „Soundso mache ich den Gegner kaputt“ ist diese Bewegung jedoch nicht. Ich weiß natürlich, daß das im Zeitalter des Sport-Karate und Bunkaiistentums ziemlich schwer nachvollziehbar ist. Karate war aber mal etwas, daß nichts mit Sport und „Bunkai“ zu tun hatte. Da ich niemanden hier langweilen möchte, fasse ich mich kurz.

    In der Kampfkunst Ryūkyūs gab es wenige bis gar keine schriftlichen Überlieferungen (Densho), wie beispielsweise in alten japanischen Kampftraditionen. Aus diesem Grund wurde ein Teil der (philosophischen) Lehre auf gestuelle Art und Weise weitergegeben. Und dieser Tsuki no Maru, wie ihn G. Funakoshi nennt, symbolisiert eben so eine Lehre. Kankū (Kūshankū) gehört zu den älteren Kata des Karate und verfügt daher über Bestandteile der „kriegerischen Kultur“ Ryūkyūs, zu der der Glaube an die Schutzkraft des Mondes (oder einer Mondgottheit) gehörte. Ebenso steht diese Geste, laut G. Funakoshi, für Yin und Yang, nicht allein im abstrakten Sinne, sondern als Erklärung für spezifische kämpferische Handlungsmuster.

    Neben diesem eher philosophischen Gehalt, war der Mondkreis auch eine Art von Gruß, bei dem ein Adept dem anderen zeigte, daß der folgende Austausch waffenfrei stattfindet. Heute wird natürlich jeder fragen, was das soll, da „Karate“ doch eh „waffenlos“ sei. Am Ende der Edo-Zeit war „Karate“ jedoch alles andere als „waffenlos“, weshalb so eine Geste durchaus Sinn machte.

    Grüße,

    Henning Wittwer

  12. #12
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    Standard

    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Tsuki no Maru 月の丸 bedeutet „Mondkreis” (hat also nichts mit dem „Zustoßen“ der Fäuste zu tun). ...
    Danke!

    Wenn wir gerade dabei sind, einmal hörte ich, dass die Anfangsbewegung ins Yoi von Bassai, die rechte Faust in die linke Hand, Sonne und Mond symbolisiert. Und nicht nur das, auch als (geheimer?) Gruß einer bestimmten chinesischen Dynastie diente.
    Kannst du das bestätigen?
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  13. #13
    Gulli Gast

    Standard

    Danke Henning, ist nun klarer.

    Das Karate nicht immer nur mir leeren Händen stattgefunden hat ist klar.

    Aber wie muß ich das verstehen:
    "Erklärung für spezifische kämpferische Handlungsmuster"
    So nach dem Motto der ganz alten Kung Fu-Filmen, "Ich zeige dir meine Adlerkralle, damit du weißt mit welchem Stil ich kämpfe"? (Ist natürlich überspitzt dargestellt ) Oder ist das nur für mich gedacht, um mich und meine geistige Anwesenheit auf die jeweilige Kata einzustellen. Es gibt ja noch andere eigene Kata-Anfangsbewegungen. (Wenn ich genau überlege sind das alles allerdings nur Abwandlungen.)

    Was mir in dem Moment einfällt, kann man anhand der "Begrüßung" auch auf das Alter einer Kata schließen? Andere Kata haben ja teilweise keine spezielle "Grußformel" am Anfang. Sind diese dann jüngeren Datums?

    Ausserdem habe ich schon immer gefragt, warum ich mich auch bei Empi, Bassai etc. ins "Yoi" stellen soll, da es ja eigentlich eine eigene Bereitschaftshaltung gibt.

    @SKA-Student
    Den selben Handhaltung findet man auch in der "Jion-Triologie". Ebenso in einer leicht abgewandelten Form in der Empi und in der Seibukan-Wanshu. In den anderen Stil-Varianten weiß ich das nicht. Währenddessen in den Seibukan-Passai Varianten (Passai und Passai Guwa) der Gruß so nicht existiert. Hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass sie über eine andere Übertragungslinie und Ursprungskata verfügen.

    Ich dachte immer das ist ein Gruß aus der Tang-Dynastie, zumindest aus China. Irgenwo habe ich mal gelesen, dass er Yin und Yang darstellen soll.

  14. #14
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    Standard

    Hallo,

    G. Funakoshis Verweis auf die Yin- und Yang-Theorie in bezug auf den „Mondkreis“ soll nicht als abstraktes Geschreibe, sondern als Erklärung für spezifische kämpferische Handlungsmuster begriffen werden. Es geht dabei nicht hauptsächlich um philosophisches Palaver. Für ihn standen Yin und Yang mit ganz konkreten Handlungsmustern, technischem Gedankengut bzw. Taktiken in Zusammenhang. Oder anders ausgedrückt, er nutzte „Yin“ und „Yang“ als „Fachtermini“ des Karate. Wenn ein Adept seinem Schüler Kankū (Kūshankū) beibrachte, wies er ihn auf diese Symbolik des „Mondkreises“ hin. Damit verband der Schüler künftig diese Kreisbewegung mit einem Teil der Lehre seines Kampfkunstlehrers. Wenn Du Dich für G. Funakoshis Yin und Yang interessierst, dann lies bitte „Erörterung von Seikan“ (S. 60 ff.). Dieser Text ist ein Einstieg, der grundlegende Punkte anreißt. Mehr dazu an anderer Stelle…

    Zwei verschiedene Bereitschaftsposen am Anfang einer Kata (erst ein „Yōi“ mit offenen Füßen, dann ein zweites „Yōi“ mit geschlossen Füßen oder was auch immer) sind im Zuge der Vereinheitlichung mehrerer Kata zu einer Schulrichtung entstanden. Also wenn Du nicht dem Zwang eines Sportverbandes unterliegst, kannst Du bei einer Kata die überflüssige Bereitschaftspose getrost unter den Tisch fallen lassen…

    Das Alter anhand der ersten Pose zu bestimmen, ist nicht wirklich möglich, da es immer wieder Umgestaltungen/Veränderungen gab. Beispielsweise ist die angeführte „Jion-Trilogie“ (Jion, Jitte, Jīn) erst seit wenigen Dekaden solch eine „Trilogie“. Jitte und Jīn haben eine gemeinsame Herkunft, die sie nicht mit Jion teilen.

    Was ich oben zum Tsuki no Maru schrieb, läßt sich ganz eindeutig in den Schriften G. Funakoshis finden. Zu Bassai und der zugehörigen Bereitschaftspose äußert er sich nicht weiter. D.h. die Sache mit Sonne und Mond usw. ist eine fremde Interpretation (die ich auch schon las). Sie fällt aus meiner Sicht eher in das Reich der Märchen und Legenden…

    Grüße,

    Henning Wittwer

  15. #15
    Gulli Gast

    Standard

    Das mit der Jion-Triologie überrascht mich jetzt, ich dachte die Kata gehören zusammen, bzw. sind Zusammenfassungen, Abwandlungen voneinander oder ähnliches. Die Übersetzungen hatte ich auch mit Tempelhände, Tempelboden und Tempelklang irgendwie in erinnerung.

    Ansonsten "Danke" für die Antworten.

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