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Thema: Form nach Cheng Man Ching

  1. #16
    Pu Bär Gast

    Standard

    Das praktische an einer verkürzten Form ist, dass man sie direkt nacheinander auf beiden Seiten laufen kann und danach noch Zeit zum Tee ist.

  2. #17
    Hundertzehn Gast

    Standard

    Zitat Zitat von taiwandeutscher Beitrag anzeigen
    Andere behaupten, dass ZMQ sein Curriculum im Ausland erst extrem vereinfacht hat. Hier in Taiwan gab es noch viele Trainingsbereiche, die er im Westen nie gezeigt und schon gar nicht unterrichtet hat, z. B. Arbeit mit dem Langstock, Schlagen etc. etc.
    Daher schätzen sich hier auf der Insel die glücklich, die bei einem noch kämpferischeren ZMQ als Indoor trainiert haben.
    Mein Eindruck ist, dass es in Deutschland eine durchaus nicht kleine Gemeinde an Taiji-Praktizierenden gibt, die in der Tradition CMC->Huang stehen und (für Yang-Leute) erstaunlich kämpferisch orientiert sind.

  3. #18
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    Standard

    Wo findet man diese Leute denn? Ernstgemeinte Frage.
    Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem

  4. #19
    Martin N. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pu Bär Beitrag anzeigen
    Das praktische an einer verkürzten Form ist, dass man sie direkt nacheinander auf beiden Seiten laufen kann und danach noch Zeit zum Tee ist.
    Was ja im Ma Tsun Kuen Tai Chi Chuan eine Weile so war, bevor "unsere" Kurzform entwickelt wurde, die noch viel mehr ein Reduzierung auf die Tai Chi Energien ist und kaum typische Yangstil Figuren kennt.

    Ob es aber Tee war, der dann getrunken wurde, wer weiß

  5. #20
    Pu Bär Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Martin N. Beitrag anzeigen
    Was ja im Ma Tsun Kuen Tai Chi Chuan eine Weile so war, bevor "unsere" Kurzform entwickelt wurde, die noch viel mehr ein Reduzierung auf die Tai Chi Energien ist und kaum typische Yangstil Figuren kennt.

    Ob es aber Tee war, der dann getrunken wurde, wer weiß
    Eher Schnaps.

    Deswegen schrieb ich es ja.

  6. #21
    Hundertzehn Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jörg B. Beitrag anzeigen
    Wo findet man diese Leute denn? Ernstgemeinte Frage.
    Am einfachsten findet man diese Leute wahrscheinlich bei Workshops von Huang-Schülern wie Wee Kee Jin oder Tony Ward.
    Hier gibt es noch einige Links.

  7. #22
    Shenming Gast

    Standard

    Zitat Zitat von taiwandeutscher Beitrag anzeigen
    Eine Sicht der Dinge.
    Andere behaupten, dass ZMQ sein Curriculum im Ausland erst extrem vereinfacht hat. Hier in Taiwan gab es noch viele Trainingsbereiche, die er im Westen nie gezeigt und schon gar nicht unterrichtet hat, z. B. Arbeit mit dem Langstock, Schlagen etc. etc.
    Daher schätzen sich hier auf der Insel die glücklich, die bei einem noch kämpferischeren ZMQ als Indoor trainiert haben.
    Okay, das wusste ich nicht. Habs jetzt nur auf die Form bezogen. In unserem System wird dies alles noch gelehrt. Dann wird unsere Langstock-Form wohl doch von CMC kommen, werd heute mal meinen Lehrer fragen .


    Zitat Zitat von Hundertzehn Beitrag anzeigen
    Mein Eindruck ist, dass es in Deutschland eine durchaus nicht kleine Gemeinde an Taiji-Praktizierenden gibt, die in der Tradition CMC->Huang stehen und (für Yang-Leute) erstaunlich kämpferisch orientiert sind.
    Richtig, das liegt eben an unserem System, das, wie bereits vorher erwähnt, von White Crane durchzogen ist und somit wieder viele kämpferischen Kung Fu Aspekte integriert wurden, die nach und nach rausgenommen wurden.

    Zitat Zitat von Jörg B. Beitrag anzeigen
    Wo findet man diese Leute denn? Ernstgemeinte Frage.
    Meld ! Wenn du gute Lehrer in unserem System suchst, dann schreib mir eine PN. Kann dir da sicher weiterhelfen. Jeder, der sich wirklich mit dem Huang-System von Jin oder Tony auseinander setzt hat den kämpferischen Aspekt mit drin, weil er nun mal dazu gehört. Aber sicher hat "Hundertzehn" recht, dass sich manche damit mehr befassen als andere. War deshalb auch grad erstaunt, dass es nicht der Standard in allen CMC basierten Schulen zu sein scheint...

    Gruß
    Shenming
    Geändert von Shenming (07-07-2011 um 16:17 Uhr)

  8. #23
    yiquanberlin Gast

    Standard

    Zitat von Hundertzehn:
    Mein Eindruck ist, dass es in Deutschland eine durchaus nicht kleine Gemeinde an Taiji-Praktizierenden gibt, die in der Tradition CMC->Huang stehen und (für Yang-Leute) erstaunlich kämpferisch orientiert sind.
    Diese wirklich positive Erfahrung habe ich auch gemacht. Und auch in der Ma Tsun Kuen Linie scheint da noch einiges zu gehen.
    Allgemein scheint der kämpferische Aspekt in einigen Yang Linien heute oftmals viel stärker vertreten und vor allem auch didaktisch deutlich besser und umfangreicher vermittelt als im „ursprünglichen“ Chen?!

  9. #24
    IMA-Fan Gast

    Standard

    Zitat Zitat von yiquanberlin Beitrag anzeigen
    Diese wirklich positive Erfahrung habe ich auch gemacht. Und auch in der Ma Tsun Kuen Linie scheint da noch einiges zu gehen.
    Allgemein scheint der kämpferische Aspekt in einigen Yang Linien heute oftmals viel stärker vertreten und vor allem auch didaktisch deutlich besser und umfangreicher vermittelt als im „ursprünglichen“ Chen?!
    Interessante Beobachtung, wenn man sich die Entwicklungs-Intention des Yang Stils, inklusive Formumbauten zu Gemüte führt!

    Wäre von der unterschiedlichen Didaktik vielleicht mal ein ganz interessantes Thema!

    Grüße Ima-Fan

  10. #25
    Shenming Gast

    Standard

    Zitat Zitat von IMA-Fan Beitrag anzeigen
    Interessante Beobachtung, wenn man sich die Entwicklungs-Intention des Yang Stils, inklusive Formumbauten zu Gemüte führt!

    Wäre von der unterschiedlichen Didaktik vielleicht mal ein ganz interessantes Thema!

    Grüße Ima-Fan
    Stimme ich dir zu. Vor allem, weil mich interessieren würde, wie in anderen Yang-Stilen unterrichtet wird. Kenn in der Hinsicht bisher nur unser System.

    Gruß
    Shenming

  11. #26
    Richard22 Gast

    Standard

    Naja, der Yang-Unbau ist ja nicht von Yang Luchan, sondern von dessen Enkel durchgeführt worden. Yang Luchan selber hat die Chen Formen geübt und gelehrt.

    Die Yang Umbausache ist sehr Ing Un haltig. Ob es Berührungen gab, daß wird nicht nachprüfbar sein. Aber die Yang Form ist dem Ing Un viel näher als die alten Chen Formen.

    Deswegen ist der ganze Ansatz von verschiedenen Linien und Stilen - eine Stilblüte - vom Taiji her völlig unhaltbar. Denn Taiji ist keine Technik.

    Quellen - Jans Buch zu den schiebenden Händen, Chen-Journal, kann man alles nachlesen. General Qi und seine 32 Sequnezen, die liegen heute noch vor, wenn ich mich nicht irre.

    Was man nicht vergessen und übersehen sollte:

    -Heute wird ich China versucht die gesamte Qi Gong Richtung auf Geheiß der kommunisitschen Regierung zu "verwissenschaftliche", also westliche Maßstäben anzupassen. Deswegen wurde Qi Gong ja auch teilweise verboten. Die alten Qi Gong Ideen und Lehren aus schamanistischer Praxis werden verwässert oder sogar verfälscht.

    -Qi Gong ist älter als der mystisch-philosophische Taoismus.

    -Aus dem religiösen Taoismus kommt die innere Alchemie, als Rückbesinnung auf den mystisch-philosopischen Taoismus, nach der Periode des Schwermetellverzehrs (äußere Alchemie). Aus der inneren Alchemie und den 32 Sequenzen militärischen Nahkampfs entstand Taiji. Also sind Formen herzlich einerlei, das sind nur persönliche Vorlieben und Übungsabläufe, völlig beliebig.

    -Wenn Taiji aus 32 Sequenzen entstand, also 32 verschiedenen Bewegungsmustern, dann ist es logisch, daß Wiederholungen, auch noch in der Beliebigkeit einer Form, völlig unwichtig sind. Wichtig sind die Anwendungend der 32 Sequenzen, diese wiederum sind immer nur an den Augenblick im Kampf gekoppelt.

    -Man kann also Taiji nicht ohne ein ekstatisches-schmanistisches Element verstehen. Die KK an sich unterscheidet sich in der Anwendung nicht von anderen chinesischen KKs. Die innere Alchemie ist es, die den Schlüssel zu Anwendung in sich trägt. Also muß beides geübt werden, KK, die Bewegungen und Muster, sowie innere Alchemie.

    Fechtergruß

  12. #27
    Mabuhay Gast

    Standard

    @ Richard

    ich habe zwei fragen.

    1.) Was ist denn diese innere Alchemie? was passiert da und wodurch wird das ausgelöst?

    2.) was bringt diese innere Alchemie beim Kämpfen?

  13. #28
    Richard22 Gast

    Standard

    Frage Eins:

    Die innere Alchemie ist die Reform des religiösen Taoismus, die historisch zuerst mit der äußeren Alchemie ein Elexir oder eine Pille der Unsterblichkeit suchte.

    Klassisch gibt es in China (und vielen antiken Kulturen) eine Körperseele (Po) und Freiseele (Hun). Beim Tod trennen sich diese beiden Seelen, und die Körperseele stirbt ab. Ziel der äußeren Alchemie war es körperlich unsterblich zu werden, also das sich die beiden Seelen nicht trennen mußten.

    Dazu wurden Getränke und Pillen aus Schwermetallen verzehrt, Quecksilber z. B. Natürlich ist das entsetzlich toxisch. Der erste Kaiser der Xin soll an solchen Tränken gestorben sein, weil er körperlich unsterblich werden wollte.

    Die innere Alchemie ist die Reform, die nach der äußeren Alcheme folgte.

    Begonnen hatte der Daoismus wahrscheinlich in ältester Zeit als Schamanismus. Die Begründer des Daoismus, den wir historisch kennen, Lao Dsi und Dschuang Dsi, waren wohl selber Reformer. Sie erschufen, so nimmt man an, aus der älteren schmanistischen Wu-Tradition den philosopisch-mystischen Daoismus.

    Die innere Alchemie fand also mehr zu ihren Wurzeln des philosophisch-mystischen Daoismus zurück und strebte nicht mehr nach einer Pille der Unsterblichkeit.

    Ziel war jetzt die innere Vervollkommung. Im religiösen Daoismus suchten man leider immer noch nach Unsterblichkeit, nun aber rein geistig, durch die magische Erzeugung eines seelischen Kindes, in dessen Form man nach den Tode weiterleben würde.

    Qi Gong, also magische Körper-Geist-Übungen sind wahrscheinlich sehr alt, älter als der Daoismus (angenommen wird schon die Bronzezeit).#

    In der inneren Alcheme sucht man sich also durch verschiedene Übungen, je nach Schule, auch Anrufungen von Geistern und Göttern, persönlich zu verwollkommnen.

    Die Ekstase des Schamanismus hat man im philosophisch-mystsichen Daoismus mehr und mehr durch Enstase ersetzt. Dabei ist der Grundgedanke dem dem Fliegen (Ekstase) mit dem Dao eins zu werden, also einen Zustand zu erreichen, in dem sich alle Gegensätze aufheben (Taiji).

    Zweite Frage:

    Die innere Alchemie setzt auf ein Entwickeln eines besonders feinen Körpergefühls. Dazu wird eine Kraft oder Potenze gesammelt, die in der magischen Formel Jing-Qi-Shen-(Xu) ihren Ausdruck findet.

    Im Gefecht ist das verbesserte Körpergefühl dazu da auf feinsten Druck durch den Gegner zu reagieren und extreme Schlagkraft freizusetzen. Auf einer höheren Ebene versetzt mach dich durch einen neuen haptischen-optischen Quasi-Sinn in den Gegner herein und kann so noch schneller auf seine Handlungen reagieren. Im Taiji sucht man z. B. im Kontakt nach Gegners Körperschwerpunkt.

    Umgekehrt kann man im Gefecht einen zweiten Scheinkörperschwerpunkt erzeugen, dem Gegner diesen im Kontakt zeigen. Greift der Gegner auf diese Falle hin an, setzt man die Energie seine versteckten Körperschwerpunkts ein, um den Kampf zu beeenden.

    Alle China-Kks haben ein ekstatisches Element. Die Ekstase macht einem im Kampf gegen Schmerzen und Entbehrungen unempfindlicher. Der Mensch kann willentlich, also im Normalzustand, seine Muskeln zu 100% nutzen. In Ekstase (oder in Lebensgefahr) kann ein Mensch seine Muskeln bis etws 150% fahren.

    Das wird z.B. im Leistungssport immer versucht, also den emotionalen Zustand zu erreichen, an dem man mehr also normale leisten kann. Die Schwimmerin Almsick hat sich, so ihre Worte, immer vorzustellen versucht, daß ein Haifisch sie verfolgt.

    Die Gefahr ist, daß unsere Muskeln im Bereich 100+% reißen oder ganz durchreißen können. Auch Sehnenabrisse und Knochenbrüche sind möglich.

    Deswegen ist dies gefährlich und vor der Natur nur für den Kampf ums nackte Überleben vorgesehen.

    Fechtergruß

  14. #29
    Mabuhay Gast

    Standard

    hochinteressant!

    danke!

  15. #30
    taiwandeutscher Gast

    Standard

    Wer sich wirklich für Daoismus interessiert der kann mal nach folgenden Namen googeln:

    Livia Kohn
    Thomas Cleary
    Kristofer Schipper
    Holmes Welch
    Anna Seidel
    Isabell Robinet
    Michael Saso
    Henri Maspero
    Nathan Sivin
    Harold Roth

    Von da aus findet man noch viel mehr!

    Was ich hier aber so lese, macht mich eher nachdenklich!

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