Die Methoden und Ansätze können sich arg unterscheiden. Ein Stil wie Xingyi dürfte ziemlich ähnlich wie die meisten "äusseren" sein, man entwickelt Kraft, Schnelligkeit und kloppt (linear) rein. Andere die sich mehr mit Ringen helfen, unterscheiden sich deutlich von solchen die Wert auf simples Kicken und Schlagen legen. Auf der anderen Seite ist simples Schlagen und Treten auch einfacher zu lernen und funktioniert sofort, im Gegensatz zu komplizierten Aufnahmeaktionen gegnerischer Angriffe, die unglücklicherweise durchschlagen wenn man sie eben nicht gescheit aufgenommen bekommt. Kann man das, ist es dagegen wesentlich hochwertiger. Der Unterschied zwischen jemandem der Qinna auf hohem Niveau kann, und einer inneren Methodik, ist je nach Talent nicht gross. Innere Kraft schleicht sich auch mit diversen "externen" Praktiken heimlich, still und leise ein. Man kann das auch instinktiv gut als "Externer" anwenden lernen, ohne den Sticker auf der "Kampfkunst" zu haben. Und man kann auch mit Sticker auf einem sehr, sehr niedrigen Niveau stehen bleiben, auf dem man von "inneren Kompetenzen" wenig bis gar nichts vorweisen kann. Innere Kampfkunst ist nicht ich denke ich kann dies oder das, sondern es wirklich zu können.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Nicht das es so einen Thread schon mal gegeben hätte... , aber diese ganze Trennung von Intern/Extern kann nur unter klaren Definitionen stattfinden.
Sobald jeder mit seiner eigenen, speziellen Terminologie rumspukt, wird das ganze mal wieder zur sinnlosen endlosen Leier...
Innen und Außen in Form von Hart und Weich gibt es in jedem traditionellem Wushu Stil!
Die inneren Kampfkünste als Begriff stehen einfach nur für eine spezielle Gruppe von KKs, was wiederum von einer Gruppe Person, die diese ausgeübt haben, mal vor nicht all zu langer Zeit beschlossen wurde.
Ich halte eine Erhebung/künstliche Hochstilisierung dieser für arrogant und unpassend!
Wenn man jetzt wiederum von der so genannten ,,internalen Kraft" redet, welche speziell durch diese Stile entwickelt werden soll, so sollte sich diese auf Top Niveau wie angemerkt in allen trad. Wushu Stilen finden lassen. Das ist keine Fähigkeit, die den IMAs vorbehalten wäre...
Grüße Ima-Fan
Darum frage ich ja mal nach wer was davon halted. weil eben das glaube ich in den 50er von dir besagte gruppe entschieden wurde und davor waren ja alles KK einfach unterschiedlicher stile. es müsste ja auch meines wissens eigentlich in jeder KK "qigong" übungen zu finden sein, zur entwicklung der inneren stärke und gesungheit.
Geändert von IMA-Fan (11-07-2011 um 13:28 Uhr)
Im „Internal Boxing“ verdichtet sich die Energie durch eine spannungsfreie Präzision. In den external Stilen erzeugt man Energie durch technisch bestimmten Spannungsaufbau.
Das erste lässt individuelle Fertigkeiten und die Kultivierung natürlicher Vorgänge im menschlichen Körper zu. Das zweite konditioniert vorgegebene "starre" Methoden, die eher eine persönliche Entfaltung verhindern.
Wenn man eine Tasse in den Schrank stellt, arbeiten entspannte, natürliche und gerade deshalb höchst funktionelle, effektive Mechaniken und Energieflüsse im Körper zusammen. Es wird genau das vollbracht, mit geringsten Aufwand, was für die Funktion des "Tasse reinstellen" gerade notwendig ist.
Das macht den unterschied von internal und external.
Gruß
Hongmen
But if they tell you that I've lost my mind
Baby it's not gone just a little hard to find
Hey, da hat Jemand meinen Thread entwendet! Na sowas .
Mein Lehrer sagt immer so schön, dass irgendwann jeder Kampfkünstler, der ein hohes Niveau erreicht wieder weicher wird und mehr innere Kraft kultiviert. Äußere Abläufe werden auf hohem Niveau immer unwichtiger. Ich fand z.B. die vor kurzem hier gepostete Doku über Wugulun-Shaolin sehr schön, da man dort gesehen hat, wie weich und fließend die Bewegungen des Meisters waren.
Und zum Thema äußere und innere Künste hat denke ich jeder hier seine eigenen Ansichten. Es ist eben wie alle Einteilungen nur eine vereinfachte Darstellungen, um etwas verständlicher zu machen. Schlussendlich laufen alle Fäden am Ende wieder zusammen.
Gruß
Shenming
Der Begriff "weich" gefällt mir nicht. Sagen wir locker/unverkrampft
But if they tell you that I've lost my mind
Baby it's not gone just a little hard to find
Damit ist gemeint, dass man JEDEN Angriff intuitiv so ableitet dass der Angreifer gleich in die nächste Wand oder in die nachfolgende Aktion läuft. Das IST hochwertiger, weil schwieriger, und einem viele Möglichkeiten offen stehen, die man sonst nicht hat. Das Problem ist, bis man da hin kommt, vergeht so einiges an Zeit.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Naja aufnehmen heisst nicht immer ableiten im sinne "er läuft in die wand oder in die nächste aktion". also bei mir hatte freies sparring mit nen älteren taiji meister und der hat nichts in dem sinn abgeleited, der hat zum beispiel meine faust mit seinem bauch "abgeleited" das ich das gefühl hatte gegen einem rammbock zu schlagen. ja der hat auch viel schlagtechniken geübt als "innere" KK
Das geht auch. Erfordert aber auch High-Level-Fähigkeiten, das spontante zu-Stein-werden als Alternative zu zu-Rauch-werden. Das eine kann man faken indem man nur Nudel wird, das andere nicht. Entweder man hat die Power, oder nicht. Aber das ist nicht Taiji-spezifisch.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Ich finde sowieso die Trennung in internal und external problematisch.
Es gibt Stile, die etwa in der Mitte stehen. Da wird eine Synthese aus Gong und Yau angepeilt. Ich glaube, hart und weich können durchaus missverstanden werden, wenn ersteres heillos verkrampft und zweiteres unverbesserlich schlampig-schwabbelnd und strukturlos trainiert wird.
Aber die Grenzen zu ziehen zwischen internal und external Stilen ist sehr kompliziert.
Hab das glaub schonmal in nem anderen ähnlichen Thread gepostet, passt find ich trotzdem sehr gut!
Bin beim rumsurfen mal über die Aussage gestolpert:
"Innere KKs trainieren von innen nach aussen, äußere von außen nach innen."
Das eben nur eine andere Herangehensweise bzw andere Schwerpunkte im lernen gesetzt werden.
Hier wurde erst von Luo Dexiu ein interessantes Interview verlinkt, in dem er es eig schön beschreibt.
Was ist der Unterschied zwischen inneren und äußeren Kampfkünsten?
Diese Zweiteilung ist nicht wirklich angemessen, wenn man verschiedene Kampfkünste charakterisieren will. Jedoch kann man den Aspekt des Yi innerhalb dieser Zweiteilung differenzieren. So gesehen kann man sagen, dass bei den inneren Kampfkünsten Yi eine größere Rolle spielt als bei den äußeren Kampfkünsten. Das bedeutet nicht, dass die äußeren Kampfkünste keine Kultivierung des Yi kennen. Praktiken wie das Zhan Zhuang, Qigong 氣功 und Meditation finden sich auch in den äußeren Kampfkünsten.
Der Unterschied besteht darin, bis zu welchem Grad Yi kultiviert werden soll und welcher Stellenwert ihm in der jeweiligen Kampfkunst eingeräumt wird. Die inneren Kampfkünste heben die Yi-Kultivierung als den Ausgangspunkt für ihre elementaren Bewegungen hervor, während die äußeren Kampfkünste sich zuerst auf die Entwicklung der körperlichen Form konzentrieren und sich dann der Kultivierung des Yi zuwenden. Prinzipiell aber ist das Ziel des Praktizierens in sowohl den inneren als auch den äußeren Kampfkünsten die Vereinigung der Jin-Kraft des Innen und des Außen, Nei wai hejing 内外合勁.
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@Rennster
schöner beitrag
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