Will nicht alles zerschnippeln, werde mich mal auf das für mich Wesentliche beschränken:
Bliebe jetzt nur noch die Frage zu klären: Was sind für dich konkrete Indikatoren für "Disziplin". Meinem Verständnis nach liegst du hier nämlich falsch. Einerseits haben Etikette nichts mit Disziplin zu tun, andererseits gibt es überall Etikette
Auch hierzu gehört vielleicht mal ein klares Wort von dir, was du unter "Disziplin" verstehst. Für mich gibt es da nämlich schon eine sehr enge Kopplung an Respekt und Autorität.
Dies Formulierung ist nicht anmaßend, sondern im Zusammenhang meiner Argumentation zwangsläufig. Ohne zu wissen, was der andere eigentlich meint und ohne Berücksichtigung, dass es Wörter gibt, deren Bedeutung durchaus individuell sind (und daher klärungsbedürftig) lohnen sich Diskussionen nicht.
Typische Argumentation im Bezug auf: Der Sportler muss sich dem Sport anpassen/unterordnen. Meine Maxime: Der Sport muss sich dem Sportler unterordnen. Man muss sich auch keiner Gruppe fügen oder anpassen...man kann es oder sucht sich ein anderes Angebot, welches individueller auf einen eingeht - die es eben auch gibt. Zu suggerieren, nur ein Training, bei dem sich alle Teilnehmer zugunsten eines "gemeinsamen" Standards unterordnen, funktioniert, ist nicht nur äußerst problematisch, sondern schlichtweg nicht richtig.
Wenn du ein Wort benutzt, dass jeder für sich individuell auslegt, muss dies zwangsläufig zu ganz unterschiedlichen Sichtweisen führen. Nun können unterschiedliche Sichtweise ja auch ganz hilfreich sein...nur wenn man nicht weiß, ob diese Unterschiede das Thema oder nur dieses eine Wort betreffen, relativiert sich diese Hilfe schnell.
Sehe ich anders. Ganz praktisch hängt nämlich eine Frage nach einer "Disziplinlosigkeit" (nämlich deine Frage) eindeutig davon ab, was genau du darunter verstehst. Disziplin kann alles und nichts sein. Das ist kein Philosophieren, sondern die Praxis der Auseinandersetzung mit einer Frage.
Wenn du eine passende Hose für dich suchst, und du schreibst: "...finde keine passende Hose für mich.." würde man dann nicht erst einmal nachfragen, was du unter einer "passenden" Hose verstehst? Passend z. B. in Form von Größe, von Farbe, von Form, von Mode...Alles? Erst nachdem derartige Fragen alle Gedanken auf "einen Nenner" bringen, kann man gewinnbringend diskutieren...so zumindest ist meine Erfahrung...