Zitat von
WT-Herb
Hallo StefanB. aka Stefsen,
vorweg: Es spielen hierbei noch andere Faktoren eine Rolle. Die Konditionierung der Bewegung „unter Last“ bedingt, daß mehr Muskelfasern aktiv sind und es auch hierdurch zu einem Kraftgewinn kommt.
Zur Frage: Die Qualität einer Bewegung hängt weniger von der Spontanität ab, als von der Störungsfreiheit ihrer Durchführung. Bewegungen, die ungewohnt sind, „fühlen“ sich nicht nur ungewohnt an, sondern werden auch - ich beschreibe es einmal so: - „unfertig“ durchgeführt. Sie werden durch das fehlende Körpergefühl für diese Bewegungen „gestört“, also nicht harmonisch durchgeführt.
Das Training im Wing Tsun vermittelt aber gerade in Bezug zu den notwendigen Freiheiten, sich zu bewegen, keine „starren“ Muster, sondern konditioniert primär die Adaption. Nur in der richtigen Adaption „fühlt“ man sich dann auch vertraut und „hamonisch“ (Ich weiß, wie das jetzt klingt). Die Bewegung, die spontan entsteht, ist das Resultat aus vielen Faktoren, welche die Bewegung >auf die richtige Bahn führen<. Nur dort unterliegt sie der optimalen Auslastung für den angestrebten Zweck. Und damit erhält sie genau dort ihren „Pik“ in ihrer Funktionalität (Qualität).
Daß die Bewegung „noch nie“ ausgeführt wurde, stimmt so nicht. Sie wurde (durch die Art und Weise es Trainings) hunderte mal ausgeführt, immer mit leichten Varianzen, die durch die notwendige Anpassung entstehen. Somit liegt die Konditionierung nicht in einer einzigen Linie, sondern im Spektrum der notwendigen Anpassung. Das führt eben genau zu der oben erwähnten Freiheit.
Gruß, WT-Herb