Die eigentliche Kampfkunst ist etwas anderes als das was heute praktiziert wird.
Es ging darum die kämpferische Auseinandersetzung zu beherrschen.
Je nach Umstand bedingte das aber, dass auch anderes dabei tangiert wird.
Für den Samurai waren Philosophie und Kampfkunst lange miteinander verknüpfte Dinge, die eng zusammenhingen.
Ohne ihre Anschauung wären sie nicht die Krieger gewesen die sie waren.
Ebenso war ein damit verbundener Sport oft mit dieser Kunst verknüpft.
Zum kontrollierten Kräftemessen und der praktischen Annährung an die Realität.
Das studieren einer Kunst, ob nun Schmiedekunst, Kampfkunst, Kriegskunst oder Historik veränderte schon immer die Sicht des Studierenden und auch seinen Charakter.
Es gab schon immer ganz unterschiedliche Intentionen sich mit dieser Kunst zu befassen.
Es gab jene, die die Erfahrung der körperlichen Konfrontation machen wollten.
Jene, die sich mit diesem Mittel beweisen wollten.
Jene die ihre eigenen Grenzen kennen lernen wollten.
Und sicher auch jene verzogenen Bälger, die von ihren Vätern dort hin geschickt wurden, um ihren Charakter nachhaltig zu prägen.
Das alles wäre in der Form nichts neues.
Was in der Form mit einer Kampfkunst eigentlich nichts mehr zu tun hat ist, wenn sie sich so stark in diese Richtungen entwickelt, dass der Grundgedanke verloren geht.
Das ist bei vielen Stilrichtungen so geschehen, die sich heute noch Kampfkunst schimpfen.
Es werden Traditionen konserviert, statt Techniken entwickelt.
Es werden Paragraphen gelernt, statt kämpferische Grundsätze.
Es werden hohle Bewegungen perfektioniert deren Bedeutung man nicht mehr kennt.
Das Ziel verschiebt sich vom Sieg im Kampf zur Eigentherapie durch Bewegungsmeditation.
So ist es eben.
Das ist der Lauf der Dinge.
Je friedlicher eine Epoche ist desto weiter entfernt werden die meisten Kampfkünste vom echten Begriff einer Kampfkunst sein.
Die Würde, die in der Bewegung eines Eisberges liegt, beruht darauf, dass nur ein Achtel von ihm über dem Wasser ist.