Ja, ich habe es noch erlebt: Da haben es WTler 20 kg schwereren Karatekas nach belieben besorgt - notfalls auch im Stehen auf der Treppe von hinten. Auch ich konnte nach nur 3 Monaten WT mit meinen Karate Mitschülern und Lehrern die Halle fegen, habs aber nur hinter verschlossener Tür gemacht.
War das Old School WT also das Nonplus-Ultra der KKs?
Old School WT bestand aus Stoptritt zum Bein oder in die Eier und Kettenfausstössen mit Verfolgungsschritten. Nahm der Gegner die Deckung hoch wurde diese mit einer Art Ketten-BT-Ellenbogen (damals gabs nur einen) weggeräumt und gleichzeitig der Hals des Gegners angegriffen.
Manchmal wurde die Deckung mit einer greifenden Hand weggeräumt und gleichzeitig ein Haken geschlagen. (So wurde der entsprechende Satz der Biu Tse interpretiert).
Pro Übungseinheit wurde dies eine Stunde lang gedrillt, mit leichtem Kontakt oder auch Schlagpolstern. Ich habe meinen Schülern bei den Schlagpolster-Übungen noch Backpfeifen und ähnliches verteilt, damit diese lernen, sich durchzubeissen. Gab durchaus mal Nasenbluten oder Bläserlippen.
Formen, Chi Sao etc. hatten nur Alibi-Funktion.
Der durchschlagende Erfolg in der Praxis - da bin ich mir heute sicher - kam daher, dass die WTler gegen Leute gekämpft haben, die mit der Block/Konter-Strategie arbeiteten. Diese hatten als Beinarbeit nur das geradlinige Vorgehen und keinerlei Oberkörperbewegungen.
Sie arbeiteten mit Nullkontakt, die WTler immerhin mit Leichtkontakt.
Auch die dan aufkommenden Kickboxer orientierten sich zunächst stark an Karate und TKD und unterbrachen nach jedem Treffer.
Boxer und später Thaiboxer wurden von den WTlern gemieden und als Primitivlinge abgetan.
Als dann das Boxen an Einfluss gewann, die FMAs und neue Karate-Stile aufkamen, war dies das Stalingrad der EWTO - *Edit*.
Edit: Wer Old-School-WT zurücksehnt, dem empfehle ich die 'Combatives' von Jim Grover. Kraftvoller, natürlicher und ohne sinnloses Beiwerk wie Formen und Grossmeister.