Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 21

Thema: Kenbu Tenshin-Ryū: bewegte Bilder

  1. #1
    Registrierungsdatum
    19.08.2007
    Beiträge
    1.004

    Standard Kenbu Tenshin-Ryū: bewegte Bilder

    Hallo,

    neben alten und heute eher unbekannten (weil nicht so weit verbreiteten) Strömungen des Karate, entstehen in Japan auch weiterhin neue Richtungen. Kenbu Tenshin-Ryū (Strömung der Säbelkampfkunst der himmlischen Wahrheit) wurde 2009 von H. Aoki (geb. 1936) der Öffentlichkeit vorgestellt. Kennern ist der Name H. Aoki natürlich bekannt: er war ein Schüler von S. Egami (1912–1981) am Karate-Klub der Chūō-Universität, an der er zahlreiche technische Veränderungen bewirkte. Später stellte er das Shintaidō zusammen, und nachdem er immer stärkere Probleme mit seiner Wirbelsäule bekam, beendete er dieses Training und begann Kenbu Tenshin-Ryū zu entwerfen.

    Obwohl der Schwerpunkt auf dem Umgang mit dem Katana liegt, handelt es sich um eine Übungsform, die sich aus dem Karate entwickelte. Tatsächlich enthält sie auch noch entfernt an Karate erinnernde Elemente. Ich stelle sie hier vor, um zu zeigen, dass Entwicklungen im Karate nicht zwingend in Richtung Sport oder „Bunkai“ gehen müssen. Zum Einordnen meiner beiden Beispielvideos ist vielleicht erwähnenswert, dass H. Aoki selbst behauptet, dass er in seiner Entwicklung an der Grenze zur Gott- oder Buddhawerdung stand, sich dann aber entschloss, doch zu uns Menschen zurückzukehren – ein freundlicher Zug von ihm!

    Eine aktuelle Vorführung:

    https://www.youtube.com/watch?v=s-Pg5zrKm_A

    Ein Werbefilm dieser Strömung:

    https://www.youtube.com/watch?v=o_zLyuWId5g

    Grüße,

    Henning Wittwer

  2. #2
    Registrierungsdatum
    13.03.2008
    Ort
    Meist unordentlich.
    Beiträge
    3.845

    Standard

    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Zum Einordnen meiner beiden Beispielvideos ist vielleicht erwähnenswert, dass H. Aoki selbst behauptet, dass er in seiner Entwicklung an der Grenze zur Gott- oder Buddhawerdung stand, sich dann aber entschloss, doch zu uns Menschen zurückzukehren – ein freundlicher Zug von ihm!
    Naja, knapp die Hälfte von uns KKB Usern hat in der gleichen Zwickmühle die gleiche Entscheidung getroffen.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  3. #3
    Magni Gast

    Standard

    Ich hab nen kompromiss gefunden,ich bin Gott geworden UND hier bei euch Maden geblieben!

    Bin ich nicht Gütig?

  4. #4
    Registrierungsdatum
    13.03.2008
    Ort
    Meist unordentlich.
    Beiträge
    3.845

    Standard

    Zitat Zitat von Magni Beitrag anzeigen
    Ich hab nen kompromiss gefunden,ich bin Gott geworden UND hier bei euch Maden geblieben!

    Bin ich nicht Gütig?
    Auf jeden Fall gehörst Du zur anderen Hälfte.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  5. #5
    Magni Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Auf jeden Fall gehörst Du zur anderen Hälfte.

  6. #6
    Inushishi Gast

    Standard

    Sieht Herr Aoki seine Ryûha noch als Budô an?
    Er schreibt sie ja 剣武 und nicht 剣舞.

  7. #7
    Registrierungsdatum
    13.03.2008
    Ort
    Meist unordentlich.
    Beiträge
    3.845

    Standard

    Zitat Zitat von Magni Beitrag anzeigen
    Kein Grund zu weinen. Die andere Hälfte hat sich halt komplett so wie Du entschieden.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  8. #8
    Registrierungsdatum
    19.08.2007
    Beiträge
    1.004

    Standard

    Hallo,

    seiner eigenen Aussage nach war sein Shintaidō, der Vorläufer davon, keine Kampfkunst, was ich auch in meinem „Shōtōkan Band I“ (S. 183) anspreche. Gegen Kategorisierungen hat er auf jeden Fall etwas und er meint, dass sein Zeug (also auch sein Kenbu Tenshin-Ryū) am besten einfach „Körpertechniken von Aoki“ (Aoki no Taigi) heißen sollte. Dennoch verknüpft er es mit japanischem „Budō“ allgemein.

    Ein Nachsatz sei mir aber noch gestattet. H. Aoki stammt ursprünglich aus derselben Übertragungslinie wie mein Karate-Lehrer, nämlich der über S. Egami. S. Egami nutzte den Budō-Begriff, aber keineswegs in der Art und Weise wie er heute meinetwegen von der Japanischen Budō-Gesellschaft in der „Budō Kenshō“ definiert wird. Z. B. geht es darin auch um (sportlichen) Wettkampf. Das hat nichts mit dem Budō nach G. Funakoshi (1868–1957), S. Egami oder auch dem, wie ich es sehe/lerne zu tun. D. h. wenn jemand von „Budō“ spricht, muss vorher klar sein, was derjenige darunter versteht – pauschale Aussagen dazu sind nicht möglich (außer man ist „Budō“-Politiker) …

    Grüße,

    Henning Wittwer

  9. #9
    Inushishi Gast

    Standard

    Danke für deine Antwort. Diese Art das Schwert zu benutzen kannte ich vorher noch nicht.
    Geändert von Inushishi (30-08-2015 um 18:12 Uhr)

  10. #10
    Registrierungsdatum
    19.08.2007
    Beiträge
    1.004

    Standard

    Hallo,

    hier kann ein aktueller Film von den Feierlichkeiten von H. Aokis achtundachtzigstem Geburtstag angeschaut werden:

    https://www.youtube.com/watch?v=Di5zf-kA0a4

    Neben dem Anschneiden der Torte zeigt er auch sein körperliches Können mit zwei Schülern. Dass er sich trotz mehrfacher Knieoperationen, für die er selbst sein frühes und übertriebenes Karate-Training (z. B. Hunderte/Tausende Hockstrecksprünge mit Doppeltritten in der Luft) als Ursache angibt, in diesem Alter noch recht frei bewegen kann, ist gewiss erfreulich für ihn.

    Grüße,

    Henning Wittwer

  11. #11
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Alter
    45
    Beiträge
    13.926

    Standard

    Ich wünschte uke würde bei sowas normal reagieren...

  12. #12
    Registrierungsdatum
    04.02.2023
    Ort
    Köln
    Beiträge
    28

    Standard

    Sind diese Vorführungen „ernst gemeint“? Ich hoffe, das es sich hierbei um Slapstick-Einlagen handelt.

  13. #13
    Registrierungsdatum
    19.08.2007
    Beiträge
    1.004

    Standard

    Hallo nochmal,

    aus meiner Perspektive sind das Anschneiden der Torte mit dem Säbel oder auch die extravagante Be- oder Verkleidung von H. Aoki sicherlich bewusst eingesetzte Showelemente, die unterhalten und vielleicht auch Eindruck schinden sollen.

    Die Frage, ob die Vorführungen mit Partnern „ernst gemeint“ sind, ist sicherlich berechtigt. Ebenfalls aus meinem Blickwinkel halte ich sie für recht üblich – und zwar in der Welt des Kikō (jap. Ch’i-Kung). Denn in bestimmten Formen des Kikō gehören solche Übungen „ganz normal“ dazu und sind nichts Außergewöhnliches. Um das Thema hier nicht zu sprengen, würde ich bitten, bei Interesse meinen kurzen Artikel zum Thema Kikō und Karate zu lesen:

    https://gibukai.blogspot.com/2011/05...-chi-kung.html

    Wichtig wäre auch zu verstehen, dass ich selbst nur sehr begrenzten Kontakt zum Shintaidō (dem Vorgänger des Kenbu Tenshin-Ryū) hatte. Während meiner Studienzeit zeigte mir nämlich freundlicherweise ein japanischer Dozent, der selbst Shintaidō u. a. auch mit einem der Söhne von S. Egami gelernt hatte, die „Tenshin-Gosō“ genannte, grundlegende Übungsform (gewissermaßen eine „Kata“) des Shintaidō. Dieses Tenshin-Gosō übte ich tatsächlich eine Zeit lang in der Annahme, dass es sich technisch nahe am Karate von S. Egami befände. Dank der Übung mit meinem späteren Lehrer (und seinen Erläuterungen zur Thematik) verstand ich dann, dass H. Aoki und sein Shintaidō ganz am Anfang tatsächlich über einen validen technischen Ansatzpunkt verfügten, der jedoch durch H. Aokis eigenes Weiterentwickeln in eine andere inhaltliche Richtung gewissermaßen durch andere Ideen verwässert wurde.

    Grüße,

    Henning Wittwer
    Geändert von Gibukai (06-05-2024 um 08:36 Uhr) Grund: Link

  14. #14
    Registrierungsdatum
    01.10.2021
    Beiträge
    2.270

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Ich wünschte uke würde bei sowas normal reagieren...
    Die Reaktion ist wahrscheinlich genau die, die in dem Kontext "normal" ist.
    Auchwenn es für die meisten bescheuert zu sein scheint.
    Geändert von MGuzzi (06-05-2024 um 10:06 Uhr)

  15. #15
    Registrierungsdatum
    23.03.2004
    Ort
    Rhein-Main Gebiet
    Alter
    45
    Beiträge
    13.926

    Standard

    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Die Reaktion ist wahrscheinlich genau die, die in dem Kontext "normal" ist.
    Suchvwenn es für die meisten bescheuert zu sein scheint.
    Was soll es denn für ein "Kontext" sein, in dem sowas "normal" ist? Slapstick? Wenn uke schon vor Kontakt bzw. ohne Kontakt wie ein Zitteraal zusammenbricht, hat das jedenfalls wenig mit KK zu tun.

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Kūshin-Ryū: bewegte Bilder von Kata
    Von Gibukai im Forum Karate, Kobudō
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 27-07-2015, 13:30
  2. Kojō-Ryū: bewegte Bilder von Kata und Kumite
    Von Gibukai im Forum Karate, Kobudō
    Antworten: 37
    Letzter Beitrag: 07-07-2015, 16:49
  3. Jūdō/Jūjutsu: Tsubame gaeshi
    Von Hug n' Roll im Forum Japanische Kampfkünste
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 20-01-2007, 16:43
  4. Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 08-01-2006, 16:38
  5. Jūjutsu/Jūdō: Schulen im Raum Tokyo
    Von Gloomy im Forum Japanische Kampfkünste
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 07-07-2005, 21:48

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •