Zitat von
Hu Quan
Die Katas sind der Schlüssel der Techniken. Durch die Kata erst lernen wir welche Techniken auf welcher Weise angewendet werden können. Die Bunkai, als Teil der Kata, zeigt es relativ offen. In manchen Vereinen ist es so, dass man sich sogar eigene Katas oder andere Anwendungsmöglichkeiten zu einer Kata überlegen soll wenn man einen gewissen Grad erreicht hat. Die Bunkai ist auch nicht der Weisheits letzter Schluss, sondern eine MÖGLICHE Form der Anwendung.
Das Kumite als solches gehört eigentlich nicht in das System, sondern ist eher eine Wettkampfversion von Karate. Durch verschiedene Reglements und dem Wettkampfgeist geprägt wurde es das was es jetzt ist. Das originale Karate ist darauf ausgelegt sich in verschiedenen Situationen effektiv lösen zu können. Wenn die Hand gefasst wird, wenn man umklammert wird, wenn man gewürgt wird, wenn man frontal angegriffen wird, etc.... das alles kommt in den Katas (zumindest im GojuRyu, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch in allen anderen Stilen vorkommt) vor, wird im Bunkai offensichtlich und kann dann, so die Idee, durch häufiges Üben auch im Ernstfall so angewendet werden.
Dass nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird ist uns klar. Es ist ein Vorschlag. Es sind mögliche Reaktionswege, aber das ist alles Auslegungssache. Aber dafür ist die Kata da. Und wenn man die Bunkai kennt (ODER sich mögliche Anwendungen zu einer stupide auswendig gelernten Kata überlegt) und diese während dem Katadurchlauf vor Augen hat, dann ist das ein wichtiger Teil im Do im Karate.