Zitat von
Lars´n Roll
Auch Einstellung kann man trainieren. Ich war in jungen Jahren eher der Schisser.
Wenn man paar mal im Training auf die Matte geblutet hat und merkt, dass davon die Welt nicht unter geht und dass man nicht aus Zuckerwatte ist und wenn man umgekehrt gesehen hat, dass es anderen Leuten tatsächlich weh tut, wenn man sie haut, dann macht das Klick.
Als mir das erste Mal im Training die Nase gebrochen wurde, war das eine der geilsten Erfahrungen, die ich hatte - weil ich es gar nicht gemerkt hab! Ich war voll drin, wollte weiter sparren und wundere mich, warum mein Sparringspartner zurückgeht und dann sagt der Trainer "hier Lars, stop, Du blutest alles voll". Ich stand da, Nase kaputt, die Soße läuft und war gleichzeitig 100% kampfbereit. Das ging nicht von heute auf morgen, das war ein Prozeß.
Und ich gebe an der Stelle mal zu, dass ich stolz wie Oskar war, als ich an dem Abend nach Hause ging.
Entweder so, oder man geht weinend nach Hause und macht nix mehr in der Richtung oder man meldet sich bei nem Verein an, wo man komische Pitschepatsche Spiele macht, bei denen man sich nicht wehtut und wo einem der Trainer einredet, dass man dabei lernt zu kämpfen.
Ich glaube nicht an ein Kämpfer-Gen mit dem man geboren wird. Das ist ne Frage der Sozialisation. Und die findet auch im Training statt. Man muss ihr nur ne Chance geben. Dazu gehört auch, sich das richtige Training zu suchen.