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Thema: ein bisschen Starthilfe?

  1. #1
    severl Gast

    Standard ein bisschen Starthilfe?

    Hallo,
    ich möchte gerne eine Anfängergruppe für Schwertkampf für Behinderte anbieten.
    Ich weiß leider gar nicht, wie ich das so Recht angehen soll. Haben einige von euch schon Erfahrung mit Schwertkampf, z.b. aus Karate?
    Geändert von severl (06-11-2011 um 08:33 Uhr)

  2. #2
    Sven K. Gast

    Standard

    Mal davon ab, dass es im Karate kein Schwertkampf gibt! Was schwebt dir
    denn so vor? Was für Tipps brauchst Du?

    Du schriebst ja, du hättest eine Instruktorenausbildung durchlaufen - die ich persönlich für recht kurz halte, aber ich kenne auch den Aufbau und den Inhalt nicht-. Hast Du dort nicht genau die Fragen beantwortet bekommen?

  3. #3
    severl Gast

    Standard

    Oh, ich dachte da macht man auch mal was mit Schwertern. Aikido dann vielleicht?
    Die Instruktorenausbildung läuft noch, habe noch nicht einmal die Hälfte hinter mir. Aber im Verein darf ich unter der Aufsicht meines Meisters schon TRaining geben.
    Ich habe von einem Rollstuhlfahrer, der Taekwondo betreibt, gehört, dass es den meisten Rollis nicht möglich wäre, Schwertkampf zu betreiben, da die Rückenmuskulatur zu schwach sei.
    In dem Buch "Barrierefreies Budo", das mich überhaupt erst hierher gebracht hat, habe ich ein Bild mit Schwertern gesehen. Ich wüsste gerne, ob schon jemand Erfahrung damit hat.
    Geändert von severl (06-11-2011 um 08:33 Uhr)

  4. #4
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    Wie du schon richtig bemerkt hast gibt es mehrere Problemkreise.
    1. Die Rollifahrer sind alles andere als eine homogene Truppe. Je nach Behinderung hast du neben der "nicht Gehfähigkeit" noch massig andere Einschränkungen. .. => Medizin /Sonderpädagogik.
    2. Die phaszinierende Waffe Schwert bedarf sehr vieler Fähigkeiten des Trainers, hier den passenden Ansatz zu finden. Was genau du hier erreichen willst, ist noch nicht beschrieben.

    3. Ich mache mit meinen Schülern Kissenschlacht als ganz elementare Vorstufe zu allem möglichen. Es ist sehr spaßig und dabei kann ich eine ganze Menge an Anamnsese (zu hoher Begriff, ich weiß schon) machen. Einfach ausgedrückt: es kommt ganz gut heraus, was jemand kann.

  5. #5
    Sven K. Gast

    Standard

    Sorry! Möchte dir nicht zu nahe treten. Es hört sich aber alles etwas komisch an.
    Du sagst, du machst eine Trainerausbildung und weißt nicht wirklich etwas
    über die Ursprünge deiner KK? Vergleichbar mit Haidong Gumdo wären Iaido,
    Kendo, Kenjutsu oder auch Teile des chinesischen Wǔshù.

    Die Arbeit mit Behinderten ist schwerer als mit "normalen" Schülern, da es
    -wie Helmut schon angedeutet hat- mannigfaltige Formen von
    Einschränkungen gibt. Somit bedarf es auch eines höheren Wissens und
    Ansatzes. Ich weiß nicht, ob dir das vermittelt wird.

    Wie sind denn deine Vorkenntnisse oder "zehrst" du quasi "nur" aus deiner
    Instruktorenausbildung?

  6. #6
    severl Gast

    Standard

    Danke, ich weiß sehr wohl über meine KK bescheid, bin bloß nicht so der große Romaneschreiber, denn ich möchte von EUREN Erfahrungen, als ihr am Anfang des Trainings mit Behinderten standet, hören. Was schief ging, was nicht geht usw.. Wer mir ernsthaft Tipps geben möchte, kann dies bitte per eMail oder PN tun. Ansonsten kann das Topic nun geschlossen werden, danke.
    Danke für deine Tipps, Helmut.

  7. #7
    Aikempo Gast

    Standard

    Hallo Anne.

    Nimm meinen Vorrednern ihr Hinterfragen nicht übel. Du stehst mit deinen 21 Jahren am Anfang deiner Kampfkunstkarriere. In deinem Alter durfte ich, nach drei Jahren Trainerausbildung, ebenfalls meinen ersten eigenen Kurs unterrichten. Rückblickend würde ich sagen, die ersten Schritte als Trainer damals waren wichtig, aber nicht immer richtig. Das geht allen ernsthaften Kampfkünstlern so, daher die kritischen Rückfragen der anderen. Wenn du dich jetzt schon beleidigt zurückziehst, bestätigst du die Vorbehalte der "alten Hasen".

    Zurück zum Thema.

    Schwertkampf mit Behinderung ist differenziert zu betrachten. Hier nur mal zwei Beispiele - wobei man Handikaps natürlich nie pauschalisieren kann:

    1.) Spas tik. Einigen Spas tikern kann das Schwert in der Hand eine überraschende Stabilität verleihen. Ein Teil der sonst eher unkontrollierten Bewegungen, vor allem der Arme, werden signifikant vermindert. Andererseits können trotzdem nicht alle Muskelkontraktionen kontrolliert werden, so dass durch plötzliche Bewegungen eine Gefahr für den Trainingspartner bestehen kann.

    2.) Rollstuhlfahrer. Keine zwei Rollis sind gleich. Aber die allermeisten benötigen mindestens eine, meistens beide Hände, um sich fortzubewegen. Wer im Rolli eine Waffe (Stock, Schwert, etc) führt, wird in seiner Möglichkeit zur Fortbewegung stark eingeschränkt. Setz dich in einen Rollstuhl und versuch's selbst!

    Und noch was ganz anderes. Wenn du das o.g. Buch gelesen hast, dann hast du sicher auch bemerkt, dass es eine Sache ist, ein solches Projekt machen zu wollen. Eine ganz andere ist es, das Projekt wirklich in Rollen zu bringen. Nur weil du es anbietest, bedeutet das nicht automatisch, dass Leute mit Handikap bei dir Schlange stehen. Es kann Jahre dauern, bis du dich mit deinem Angebot etabliert hast. Aus dem Buch konntest du ebenso herauslesen, dass Inklusionskurse die höchste Kunst im Behindertenkampfsport sind. Du musst als Trainerin einen unglaublichen Spagat hinlegen, um den überaus unterschiedlichen Ansprüchen deiner Schüler gerecht zu werden. Auch wenn es makaber klingt, aber etwas einfacher ist ein reines Behindertensportangebot oder die Integration einzelner Menschen mit Handikap in einen "normalen" (doofes Wort) Kurs. Nimm's mir bitte nicht übel, Anne - grundsätzlich bin ich ein Verfechter der Ansicht, dass jeder Trainer Menschen mit Handikap auch ohne Spezialausbildung unterrichten kann. Aber ebenso grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Mindestvoraussetzung für gute Arbeit mit behinderten Sportlern eine längere Trainererfahrung ist. Weil es eben nicht nur auf technisches Wissen ankommt, sondern auch auf Empathie und eine gewisse Menschenkenntnis.

    Du wohnst ja im Süden der Republik. Helmut wird dir sicher Adressen in deiner Nähe geben können, wo du mal in funktionierende Trainingsgruppen reinschnuppern kannst.

    Auch unsere Lehrgänge sind eine interessante Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln.

    Sportliche Grüße
    Dirk
    Geändert von Aikempo (05-11-2011 um 20:46 Uhr) Grund: Korrekte Schreibweise des Wortes Spas tik ist gesperrt

  8. #8
    Aikempo Gast

    Standard

    Hej Sven.

    Ist zwar ein bisschen off-topic, aber: Gishin Funakoshis 15. Regel lautete:

    "Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor"

    Es gibt nicht wenige Karate-Dojo, die tatsächlich Bokken oder Shinai ins Training integrieren, um entweder die Herkunft und korrekte Ausführung bestimmter waffenloser Techniken zu verdeutlichen oder (in Gedenken an Okinawas dunkelste Zeiten) den Kampf gegen Schwerter zu üben.

    /klugscheissermod: off/

    Dirk

  9. #9
    Birdsegg Gast

    Standard

    Hallo hier mal ein paar Erfahrung von mir dazu.
    Ich unterrichte Escrima nach den Konzepten von GM Latosa und habe mir beim Helmut Hilfe zum Training mit Behinderung geholt :-) .

    In meiner Gruppe habe ich einen Schüler, der eine motorische Behinderung hat.
    Das bedeutet sein Krafteinsatz und sein Distanzgefühl sind stark eingeschränkt. Alle die mit Ihm arbeiten müssen das berücksichtigen, da er auf einmal nach vorne stolpert oder unbeabsichtigt durchzieht.
    Fazit: Für Ihn alle Übungen mit geringer Geschwindigkeit (auch sehr schwer!) und wenig Technik. Das tolle ist das bei Ihm eine echte Verbesserung der eigenen Möglichkeiten zu beobachten ist und er alles versucht mitzumachen.

    Tips von mir:
    = Geschwindigkeit verändern
    = Safe Waffen verwenden
    = Gewicht der Waffen reduzieren (leicht)
    = Zweihändige Waffenführung, dadurch ist alles in einem Bewegungsfluß und nicht noch aufgeteilt
    = Geduld :-)
    = Technik reduzieren
    = Wenn Du mit Rollis zu tun hast, setzt Dich rein und probier aus nicht alles geht oder ergibt Sinn.
    = Schutzausrüstung*

    *Zur Schutzausrüstung, ich finde leichte Boxhandschuhe und Knieschoner OK lasse aber sonst Schutzausrüstung im Training weg. Denke aber je nach dem was Du machst ist ein Kopfschutz wichtig. ABER dann mußt Du den anderen genau kennen und auch seine Behinderung, da du seinen Gesichtsausdruck nicht mehr lesen kannst.

    LG Thomas

  10. #10
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    da setze ich mal was Grundlegendes drauf:
    fasse selbst mal einen Stock am Ende und nimm ihn als Hilfsmittel zur Selbstkontrolle bei deinen Bewegungen.... zappelt er hin und her? ....wie ruhig kannst du ihn beim Laufen auf einer Linie -Abstand vom Boden- halten?
    Drehe den Stab mit beiden Händen: wie fasst du ihn? wie gut (AKKURAT schnell) kannst du die Drehrichtung ändern?
    >> was müssen die Schüler können, um das richtig hin zu bekommen??
    usw.

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