Verstehe, das soll lustig sein und eine Verarschung der Kampfkünstler, die damit argumentieren, dass sie zwar nicht in einem fairen sportlichen Zweikampf bestehen können, aber einem untrainierten Gegner die Finger brechen oder in die Augen stechen können, zumindest wenn zwei andere den festhalten.
Das deckt sich wiederum nicht mit meinen Erfahrungen. So unsäglich die meisten Judokas, die ich bislang kennenlernen durfte, gegriffen haben, so schlecht waren meist deren Schläge. Mag sein, dass das alles Sport-Judokas gewesen sind, den geheimen Bibelkreis durfte ich offensichtlich noch nicht kennenlernen.
Sparring hat Zongeda finde ich treffend definiert.
Geändert von Raging Bull (27-11-2011 um 22:51 Uhr)
Man kann es so gestalten, dass es nahezu keine Regeln gibt, außer der Selbstbeherrschung und Kontrolle der Kämpfer. Dies ist beim Waffenkampf natürlich leichter, als im waffenlosen Sparring, das gebe ich zu. Ich denke SV-Sparring wäre eher gleichzusetzen mit richtig harten Drills:
http://www.youtube.com/watch?v=MfyL0b-vOd4
Wichtig bzgl. Kampfsport und SV finde ich diese Aussage von Secu, auch wenn ich 90% etwas übertrieben finde, aber das ist Ansichtssache:
Wenn man Judo nur als Sport betreibt, verschenkt man viel vom Potential dieser Kampfkunst für die SV und das gilt für alle Kampfsportarten. Auch mit MMA wird man sich verteidigen können, wenn man die Techniken auf die SV-Relevanz hin ausmistet und 90% der MMA-Techniken streicht.
Das Problem vieler Judoka ist in Bezug auf die Schläge schlicht das traditionelle Denken, was sehr schade ist, weil dadurch sehr viel Potential verschenkt wird.
Ich habe ja schon oft hier im KKB geschrieben:
"Judoka können am besten zuschlagen und Boxer am besten werfen".
Natürlich machen sich alle traditionelle Sportler und traditionelle Künstler darüber lustig, weil sie nicht auch mal tiefer nachdenken und nicht selbständig nachdenken.
Im Latosa-Escrima gibt es keine Tradition, das traditionelle Denken wurde komplett über Bord geworfen. Dafür gibt es das "Transition"-Concept, d.h. die Übertragung von Waffentechniken auf die Fäuste/Hände/Ellenbogen etc. Das funktioniert sehr gut, man kann mit dem Transition-Concept sehr kraftvolle und sehr ausbalancierte Schläge mit den empty hands lernen indem man mit Waffen intensiv trainiert und diese Schläge dann unbewaffnet am Sandsack weiter einschleift.
Und im Judo gilt dasselbe: Wenn man mal die dämlichen alten Formen auf den Mülleimer wirft und mal ein bisschen darüber nachdenkt, welche Körpermechanik einem kraftvollen Judo-Wurf zugrunde liegt, dann kann man diese Wurf-Mechanik auch für kraftvolle Schläge nutzen, wenn man das entsprechend intensiv trainiert.
Ohne Mitdenken dreht man sich immer im Kreis und wird nie besser. Das gilt für Kampfkünste und Kampfsportarten gleichermaßen.
Das Streichen vom Unnötigen ist dabei auch sehr sehr wichtig. Denn man muss sich auf das Wesentliche konzentrieren, wenn man an SV interessiert ist.
Beste Grüße
@Sec
Mich würde ja interessieren welches Judo du mal erlernt hast?
@ itto
Kann es sein, das westliches Boxen auf westlichen Schwertkampf zurückzuführen ist? Denn wenn ich mich recht entsinne, sprechen die alten europäischen Meister vom Fechten und meinen damit allgemein kämpfen. Sprich: Es wurde nicht unterschieden in Waffenkamf und Waffenlos und Transition von dem einen ins andere. Beides wurde gelehrt und musste wohl geübt werden auf das es keine Unterscheidung mehr gäbe.
Haut das in etwa hin?
Da ja augenscheinlich nix mehr zum eigentlichen Thema (Ihr erinnert euch: 2 mma-fighter vs. räuber) kommt, mach ich mal dicht hier. Die aufgetretenen Judo-Fragen könnt ihr ja gerne in einem anderen Thread ausführlichst diskutieren. Bedenkt bitte, dass es sich hier um das Video-Forum handelt. Dementsprechend sollten hier auch nur Videos oder Inhalte daraus diskutiert werden.
Closed.
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