Bei meiner Prüfung zum 1. Dan (1987) wurden alle Prüflinge von H. Ochi befragt wie lange sie schon Karate betreiben. Durchgefallen ist der mit der kürzesten Zeit (5 Jahre). Meiner Meinung nach (damals) nicht der Schlechteste
Bei meiner Prüfung zum 1. Dan (1987) wurden alle Prüflinge von H. Ochi befragt wie lange sie schon Karate betreiben. Durchgefallen ist der mit der kürzesten Zeit (5 Jahre). Meiner Meinung nach (damals) nicht der Schlechteste
Um das Mögliche zur erreichen, musst du das Unmögliche versuchen!
Reife in etwas? Also quasi so eine Art "Karate Reife"? Wie muss ich mir das vorstellen? Sind dann kluge oder weise Personen deutlich besser dran?
Stellt bei euch der Prüfer dem Gürtelgrade angemessene philosophische Fragen ( "what is the sound of one hand clapping?" ) um den Reifegrad zu beurteilen?
In welcher Hinsicht? Wenn jemand viele Fehler macht, und sie dann verbessert, dann ist das sicher für ihn gut. Und er lernt sicher mehr, als wenn er "keine Fehler macht."5 Jahre mit vielen Fehlern können viel wertvoller sein als 1 Jahr in Perfektion.
Aber wenn jemand sagen wir bei 50% ist, viele Fehler verbessert bekommt und dann bei 60% ist (oder 70%) - wie kann das objektiv betrachtet "wertvoller" sein als die 100% der "Perfektion"?
Auch wirst du niemanden finden der "perfekt" ist. Die Frage ist nur, wem die Fehler auffallen ( und ob es wirklich Dinge sind, die jemand "falsch" macht - im Kontrast zu Dingen, die jemand "anders" macht).
Oder meinst du, dass die Fehler ihm Dinge bewusster machen? Er also das Gefühl hat besser voran zu kommen, da er konkrete Ziele hat (eben diese Fehler zu beseitigen), bei denen er auch wirklich einen Zielerreichungsgrad messen kann?
Ich habs mal mit der Standardvorbereitungszeit unseres Verbands (10 Kyu-Grade) durchgerechnet und ich komme auf 5 Jahre. Wenn man entsprechend trainiert und zu dem nächstmöglichen Prüfungstermin besteht.
Aber bei uns ist das so:
1. Bei einer "Einstufungsprüfung" kann bis zum 7. Kyu (orange) graduiert werden. (In diesem Fall muss mind. 1 Jahr Vorbereitungszeit vorhanden sein)
2. Bei einer regulären Prüfung können bis zu zwei Graduierungen vergeben werden. (0.5 Jahre Vorbereitungszeit seit der letzten Prüfung)
Immer vorrausgesetzt, dass die Leistung stimmt.
Gehen wir also mal vom optimal Fall aus, so haben wir 3.5 Jahre bis zum ersten Dan.
Und auch hier gilt wiederum: Immer vorrausgesetzt, dass die Leistung stimmt.
Sinn und Nutzen sei erstmal dahin gestellt. Aber: Wenn jemand die entsprechende Leistung erbringt, dann gebührt ihm auch der entsprechende bunte Gurt. Es macht ja immerhin einen Unterschied, ob jemand 1x die Woche oder 5x die Woche trainiert.
So what?
Dieses Thema ist einfach dämlich.
Geändert von Cillura (10-11-2011 um 12:53 Uhr)
Mal noch ne Anmerkung allg. zu Fähigkeiten und Gürteln:
Wir hatten letztens jemand neuen bei uns im Verein. Der hatte den brauen Gurt in Karate (keine Ahnung welcher Verband, ist auch nicht wichtig). Er hatte wirklich wunderbare saubere Techniken drauf, war konzentriert und fit wie ein Turnschuh. Seinen Brauen-Gurt hatte er verdient.
Aber: Bei einer unserer Prüfungen wäre er wahrscheinlich durchgefallen.
Begründung:
Seine Techniken entsprachen größtem Teil dem, was im DKV und BAE -Prüfungsprogramm Karate verlangt wird. Ist auch OK, im DKV und BAE. Großen Mangel gab es bei Würfen, Hebeln, Fallschule und SV. Und das ist bei uns ein großer Teil der Prüfung.
Unsere Leute trainieren das von Anfang an und sind, trotz geringerer Graduierung, wesentlich besser darin. Logisch - da mehr Training.
Fazit:
Es ist ein großer Unterschied, ob ich nur eine KK trainiere oder verschiedene KKs. Dieser Aspekt wird leider bei den meisten Gürtelprüfungen nicht beachtet.
Geändert von Cillura (10-11-2011 um 13:11 Uhr)
Bei eurem Karate (hast ja einiges im Profil stehen) oder beim JJ? Wenn Karate, was für ein Stil?
Jein. Klar sollte man die Graduierungen eines anderen Stils respektieren.
Aber es sollte doch nicht jemand zB im "wurflosen" Karate höher eingestuft werden, weil er nen Judo-Dan hat, oder?
Genauso würde ich den Teufel tun und mit meinem braunen Gürtel (auch noch ganz frisch) in irgendein nicht-Shotokan-Dojo gehen. Kennt ihr die Geschichte von dem Karate Braungurt, der damit zum BJJ ging...
Geändert von SKA-Student (10-11-2011 um 13:36 Uhr)
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Ist Shotokan bei uns. Der nette Braun-Gurt war auch vom Shotokan. Man könnte also gleiche/ähnliche Maßstäbe setzen.
Aber: Unser Trainer und Prüfer ist der Ansicht, dass zum Karate auch Fallschule, Hebel, Würfe und SV gehören. Das müssen jetzt zum Beispiel keine zig verschiedenen Hebel wie im JJ sein, aber man sollte ein paar kennen und auch beherrschen. Auch die Beherrschung der Fallschule sollte vorhanden sein. Das hilft bei verletzungsfreiem Training.
Das ist nicht negativ gemeint. Jeder Verein trainiert anders und das wird seine Gründe haben. Ich will nur ein paar Unterschiede aufzeigen.
Also für mich ist eine (höhere) Graduierung schon ein Lernziel....auf was willst du denn sonst hintrainieren? Die Möglichkeiten sind ja, vor allem ab einem gewissen Alter endenwollend....als Jüngerer kannst du sonst noch auf Turniere/Kämpfe hintrainieren, in jedem Alter ist dann eventuell noch das Ziel "Training geben" ein interessantes aber sonst?
Aha und woran misst du dieses "bessern werden"? Ok, ihr Shotokaner habt ja diesen Perfektionstick, aber der ist ja nicht für jeden das A und O...für mich ist eine Faust, die ein halbes Grad anders steht als es der 35. Meister der Klngonen vor 86,4 Jahren gepredigt hat, kein Kriterium, solange sie ordentlich Wumms erzeugt und den Gegner auf die Matte schickt
Und schneller, stärker und schöner wirst du maximal bis Anfang 30, das hat sich dann bald mal erledigt, ab da kannst du nur daran arbeiten, nicht langsamer, nicht schwächer und nur langsam hässlich zu werden....
Bliebe noch "weise"....aber das ist leider sowieso der Mythos schlechthin
Nö, kein Perfektionstick. Was funktioniert, muss evtl. nicht besser gemacht werden.
Aber unsere alten Leute können ziemlich coole Sachen, geniales Timing und "Auge". Und sie haben sehr viele gute Kata-Anwendungen drauf, wofür man halt auch ein bischen Zeit braucht ("sammeln" und - üben!).
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
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