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Thema: Unterschiede DJB Judo / "klassisches Judo"

  1. #1
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    Standard Unterschiede DJB Judo / "klassisches Judo"

    Watt schrieb (http://www.kampfkunst-board.info/for.../index5.html):
    Nur weil der DJB das schreibt, heißt es nicht das es richtig ist. Der DJB interpretiert und behauptet gerne mal etwas falsch, um sich dann verzweifelt zu rechtfertigen oder sich darüber auszuschweigen. o-toshi ist so ein perfektes Beispiel, wo auf der Meinung beharrt wird obwohl es für jederman ersichtlich falsch ist. Wo wird denn bitte beim Uki-o-toshi was blockiert?

    Wenn man sich da mal reinliest fällt auf das auf den Bereichen Geschichte, Technik, Kata, Regelwerk usw. so einiges im Laufe der Jahre missinterpretiert wurde.
    Ich möchte folgende Aussage als Anlass nehmen um mit Euch über technische Unterschiede zwischen DJB Judo und "klassischem Judo" (bitte diesen Begriff nicht zu eng eingrenzen, damit soll Judo wie es Kano unterrichtete gemeint sein, aber auch spätere Entwicklungen im Kodokan Judo (speziell vor dem 2.Weltkrieg), oder heutige System die sich an den Ursprüngen orientieren können noch für den Vergleich herangezogen werden -
    dass dies keine ausreichende Definition für den Kunstbegriff "klassisches Judo" ist, ist mir klar aber für eine formlose Diskussion sollte es ausreichen).

    Der Thread soll bitte nicht zum bashen von DJB Judo genutzt werden, stattdessen sollen hier offensichtlich Unterschiede möglichst objektive dargestellt und ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf Judo als Kampfkunst diskutiert werden.

    Ich selbst habe über meine Trainer aus dem Kyokushin Budo Kai Karate zuerst Kodokan Judo kennen gelernt - allerdings nicht in ausreichender Tiefe, zur Zeit trainiere ich aber mit Begeisterung bei sehr guten Trainern DJB Judo (mein alter Trainer unterrichtet zur Zeit nicht mehr).

    Vieles find ich dort sehr gut, einige Sachen stören mich aber auch im Sinne einer KK (für Sport sind diese meist auch in Ordnung). Als Beispiel für Dinge die mir nicht gefallen seien hier die Bauchlage / Bank als Verteidigungsposition sowie die Einschränkung bei der Vermittlung von Hebeltechniken (keine Beinhebel im Randori, kein Unterricht von Genickhebeln) genannt. Beides kenne ich so nicht von meinen Kodokan Lehrern.
    Hierzu eine Frage: Galt die Bauch / Banklage im Judo vor dem 2. Weltkrieg als "Verteidigungsposition"?


    Bezüglich Unterschiede DJB Judo / "klassisches Judo" habe ich mal einen eigenen Thread aufgemacht. Wäre nett wenn ihr dazu
    konstruktiv beitragen könntet.

  2. #2
    califax Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Hierzu eine Frage: Galt die Bauch / Banklage im Judo vor dem 2. Weltkrieg als "Verteidigungsposition"?
    Nein. Es handelt sich schon immer um eine reine Sterbeposition, da man so allen Angriffen völlig schutzlos ausgeliefert ist.

  3. #3
    the5ilence Gast

    Standard

    Hi!

    Die Diskussion hatten wir schon 100mal und früher hat Rambat da ja auch viel beigetragen... Aber was mich wirklich mal interessieren würde wären echt mal konkrete Technik-Unterschiede, am besten auch mit Video oder so!

    Da hieß es leider immer, man muss aufn Lehrgang und spüren was bei der klassischen Ausführung anders ist - und wenn ich mal Zeit hab und in den Teil von Deutschland komm werd ichs auch machen... Aber vorher fänd ichs halt schon cool, wenn man mal konkret den Unterschied - und seis nur in der Wirkung sehen könnte.

    Beim Aikido sieht man ja auch bei den Videos von Shioda-Kancho was für ne Wirkung die Techniken haben und merkt nen deutlichen Unterschied zu dem wo wir noch rumkrebsen *ggg*

  4. #4
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    Standard

    Es gibt doch schon Videos im Netz von Hirano und Mifune. Nur wird man in der Regel auf den Videos nur das erkennen, was man schon kennt. Um wirklich zu verstehen, bedarf es praktischen Unterrichts.

  5. #5
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    Standard


    Zitat:
    Zitat von ThomasL
    Hierzu eine Frage: Galt die Bauch / Banklage im Judo vor dem 2. Weltkrieg als "Verteidigungsposition"?


    Nein. Es handelt sich schon immer um eine reine Sterbeposition, da man so allen Angriffen völlig schutzlos ausgeliefert ist.
    Dachte ich mir.

  6. #6
    DerLenny Gast

    Standard

    Einer der Hauptunterschiede (IMO) ist die Art der Technikvermittlung.
    Techniken werden Anhand von Dingen wie "Uke muss so und so im Cergleich zu Tori liegen", "du musst da und da hin schauen", etc. gelehrt.
    Es ist mehr das "wie" als das "warum" und auch beim "wie" oft eher das "wie soll es aussehen" anstatt das "wie funktioniert das".
    Dies wird ganz besonders bei Kata deutlich, aber auch an anderen Beispielen. Nehmt mal das hier:

    Bei etwa 0:10/ 0:11 sieht man ganz deutlich wie zuerst den Kopf gedreht wird. Warum? Na weil der Trainer gesagt hat, dass man darüber guggen muss.
    (Über die restliche Wurfausführung schweige ich mal. Nur soviel: der Tai-Otoshi ist eigentlich ein Handwurf. Die gute Dame im Bild führt ihn aber als Hüftwurf aus).

  7. #7
    KhRYZtAL Gast

    Standard

    Zitat Zitat von DerLenny Beitrag anzeigen
    Einer der Hauptunterschiede (IMO) ist die Art der Technikvermittlung.
    Techniken werden Anhand von Dingen wie "Uke muss so und so im Cergleich zu Tori liegen", "du musst da und da hin schauen", etc. gelehrt.
    Es ist mehr das "wie" als das "warum" und auch beim "wie" oft eher das "wie soll es aussehen" anstatt das "wie funktioniert das".
    Dies wird ganz besonders bei Kata deutlich, aber auch an anderen Beispielen. Nehmt mal das hier:

    Bei etwa 0:10/ 0:11 sieht man ganz deutlich wie zuerst den Kopf gedreht wird. Warum? Na weil der Trainer gesagt hat, dass man darüber guggen muss.
    (Über die restliche Wurfausführung schweige ich mal. Nur soviel: der Tai-Otoshi ist eigentlich ein Handwurf. Die gute Dame im Bild führt ihn aber als Hüftwurf aus).
    jo is qquasi n schlecht ausgeführter O-Goshi

  8. #8
    der junge Gast

    Standard

    zum thema hebeln & djb:

    als ich noch judo machte (in einem djb-verein), hatten wir den ein oder anderen trainer, der uns tatsächlich beinhebel zeigte, jedoch strikt darauf hinwies, das diese techniken im wettkampf nichts verloren hätten. den ein oder anderen handgelenkhebel bekamen wir auch gezeigt, jedoch nur im "sv-training". wurde auch immer nur am rande gemacht und wie schon bemerkt, nicht von jedem trainer. genickhebel bekamen wir nur gezeigt, im sinne von: "so auf keinen fall würgen, das ist ein genickhebel und strikt verboten!" wir haben untereinander das natürlich trotzdem geübt und probiert, natürlich nur, damit wir unseren schülern in ferner zukunft auch sagen können: "das dürft ihr nicht!"

    fakt ist halt, wenn man im djb ist und trainer nach dessen richtlinien, wird man halt über die fortbildungen in ein schema gepresst, wie die dinge sein sollen, was man selber daraus macht (ob man über den tellerrand schaut) das liegt bei jedem selber. (ist allerdings in den meisten verbänden so)

  9. #9
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    Ja, Thomas: es gibt Unterschiede zwischen dem "klassischem Judo" und dem "Sportjudo nach DJB-Regelwerk"
    Ich finde im DJB auch Vieles gut und Einiges nicht so gut.
    Vom "klassischen Judo" habe ich keine Ahnung und so geht es wohl leider 90% aller DJB-Judoka.
    Dies finde ich persönlich sehr bedauerlich, nur fehlt mir sowohl die Zeit als auch die erforderliche Disziplin, um mich näher in diesen Bereich einzuarbeiten.
    In letzter Zeit bemüht sich der DJB mit noch recht ungewissem Erfolg, diesen "klassischen" Bereich wieder zu beleben.
    Leider nutzt man dabei nicht die schon vorhanden Recourcen, weil sich diese bedauerlicherweise ausserhalb des Verbandes befinden.
    mit freundlichen Grüßen kanou65
    www.flensburger-budo-club.de

  10. #10
    Klassikfreund Gast

    Standard

    .
    Geändert von Klassikfreund (22-11-2011 um 14:03 Uhr)

  11. #11
    DerLenny Gast

    Standard

    Ich möchte hier widersprechen. Der DJB versucht gerade ein SV Programm zu etablieren. Das meiner Meinung nach aber nie als wirkliche SV geacht war, sondern mehr als Breitensportprogramm für die, denen das "normale" DJB Judo zu wettkampflastig ist.

    Die Durchführung ist auch sehr chaotisch. Judotrainer die noch nie geschlagen oder getreten haben sollen dies auf einmal unterrichten. Das wird nicht gut gehen.

  12. #12
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    Standard

    Zitat Zitat von DerLenny Beitrag anzeigen
    Einer der Hauptunterschiede (IMO) ist die Art der Technikvermittlung.
    Techniken werden Anhand von Dingen wie "Uke muss so und so im Cergleich zu Tori liegen", "du musst da und da hin schauen", etc. gelehrt.
    Es ist mehr das "wie" als das "warum" und auch beim "wie" oft eher das "wie soll es aussehen" anstatt das "wie funktioniert das".
    Dies wird ganz besonders bei Kata deutlich, aber auch an anderen Beispielen. Nehmt mal das hier:

    Bei etwa 0:10/ 0:11 sieht man ganz deutlich wie zuerst den Kopf gedreht wird. Warum? Na weil der Trainer gesagt hat, dass man darüber guggen muss.
    (Über die restliche Wurfausführung schweige ich mal. Nur soviel: der Tai-Otoshi ist eigentlich ein Handwurf. Die gute Dame im Bild führt ihn aber als Hüftwurf aus).
    Oh, Koshi - guruma!
    MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN JOBI

  13. #13
    KhRYZtAL Gast

    Standard

    bei koshi guruma wird doch oben rum gegriffen und überdreht oder nicht ?

  14. #14
    Registrierungsdatum
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    Standard

    Ich denke, es wird nicht so einfach sein, mit einer Art schwarz/ weiß- Denken Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erklären. Es gibt im DJB neben all den durchschnittlichen (und unterdurchschnittlichen) Leuten auch richtig Gute! Aber auch Japaner haben vor dem WW2, also einer Ära, die wir heute als sogenanntes "klassisches Kodokan- Judo" bezeichnen, eine spezielle Art von Judo betrieben, mit damals schon brutalen Trainingsmethoden, die vor allem auf Spezialtechniken und Krafttraining setzten, nur um ausschließlich Wettkämpfe zu gewinnen. Kano selbst hatte schon zu Lebzeiten versucht, dagegen anzukämpfen.
    Die Frage ist die: ist ein (Sport-) Verband wie der DJB von seinen Strukturen und auch Zielen her dazu geeignet, ein von den Wirkprinzipien her "gutes" und mit den Gedanken Kano`s konformes Judo zu kreieren?
    Ich persönlich habe mich vor Jahren gegen den DJB entschieden, allerdings ist das Ergebnis eben immer relativ.


    Zum K-g: Fassart ist (meist) vollkommen egal, vom Wurfprinzip her ist es eindeutig "Hüftrad".
    Geändert von Jobi (12-11-2011 um 16:33 Uhr)
    MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN JOBI

  15. #15
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    Standard

    Zitat Zitat von Jobi Beitrag anzeigen
    Zum K-g: Fassart ist (meist) vollkommen egal, vom Wurfprinzip her ist es eindeutig "Hüftrad".
    Dazu existieren selbst am Kôdôkan sehr unterschiedliche Meinungen. 'Offiziell' muss ein Arm um Ukes Nacken liegen. Dies wurde am 28.sten Februar 1989 durch die "Abteilung für Technik-Studien" des Kôdôkan bestätigt. Aber es gibt auch viele Stimmen, die die überdrehte Hüfte als wichtigeres Unterscheidungskriterium betrachten. Daigo fordert deshalb, dass sich die "Abteilung für Technik-Studien" des Kôdôkan erneut mit diesem Thema befasst. Wer sich ausführlicher hierzu informieren möchte, kann dieses Thema im Daigo I nachlesen.

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