Umfrageergebnis anzeigen: trainiert Ihr Ju-Jutsu (DJJV) als Selbstverteidigungssystem?

Teilnehmer
28. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja (Schwerpunkt ist bei uns Selbstverteidigung)

    13 46,43%
  • Nein (Zwar ist Selbstverteidigung dabei aber nicht der Schwerpunkt)

    5 17,86%
  • Auch (Selbstverteidigung ist ein Schwerpunkt neben anderen Schwerpunkten)

    10 35,71%
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Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 33

Thema: DJJV Ju-Jutsu = Selbstverteidigung?

  1. #1
    Panther Gast

    Standard DJJV Ju-Jutsu = Selbstverteidigung?

    Hallo Leute,

    ist für Euch das Ju-Jutsu (DJJV) ein Selbstverteidigungssystem?

    Mir ist klar das viel am Trainer liegt - darum könnte ich die Frage auch so stellen; trainiert Ihr Ju-Jutsu (DJJV) als Selbstverteidigungssystem?

    Viele Grüße

    Heiko

  2. #2
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    Standard

    Ja, nein und vielleicht!

    Auf dem BuSe gab es genügend SV Einheiten, genauso wie Fighting, Grappling, Spielerei.

    Also ist es das, was man selbst daraus macht.
    Die Werkzeuge sind da.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  3. #3
    AndyLee Gast

    Standard

    Ich würde die Frage mit "Ja" beantworten. Warum?

    Weil wir vorrangig für uns definiert haben, was offiziell nirgendwo definiert ist und wo es - zwangsläufig - immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen muss: Was macht ein Selbstverteidigungssystem gegenüber einem Kampfsport oder einer Kampfkunst aus? Daher haben wir bei uns ganz klare Definitionen zugrunde gelegt. Für die Selbstverteidigung ist das:

    Die SV ist als „Schnittmenge“ zwischen den Bereichen der KK und des KS zu sehen und beinhaltet – je nach Schwerpunkt der SV – ein anderes „Mischungsverhältnis“ beider Bereiche zueinander. Außerdem haben einige SV-Sportarten Schwerpunkte auf bestimmte Distanzen gelegt, wie z. B. das Aikido, welches den unmittelbarem Kontakt zum Gegner benötigt aber im Outfight (Treten und Boxen) oder im Bodenkampf unerfahrener ist.

    Das Ju-Jutsu beispielsweise ist ein 1969 in Deutschland entwickeltes Selbstverteidigungssystem und enthält Ursprünglich die besten Angriffe und Verteidigungen aus dem Karate (Tritte und Schläge), Aikido (Nutzung der Zentripedal- und Zentrifugalkräfte) und Judo (Würfe, Hebel, Haltegriffe und Würger). Es wurde zwar speziell für die Einsatzkräfte der Polizei entwickelt, erfreute sich aber ebenso einer großen öffentlichen Beliebtheit. Trotz der hohen Anforderung an den Realitätscharakter, die mit der großen Modifizierung im Jahr 2000 einen weiteren Höhepunkt erreichte, trainieren die Sportler (Ju-Jutsuka) bis heute in weißen, reißfesten Anzügen und in Barfuß, was Realitätsnähe vermissen lässt. Das Ju-Jutsu befindet sich im Zwiespalt zwischen Kampfsport und Kampfkunst: Einerseits existieren im Ju-Jutsu effektive Verteidigungsmöglichkeiten, andererseits auch Wettkampftechniken (z. B. Formenwettkampf), beides sind Bestandteile im Ju-Jutsu Prüfungsprogramm, dass wiederum der Selbstverteidigung dienen soll.

    Aber auch Kampfsportarten, wie z. B. Judo oder Karate, beanspruchen für sich einen Selbstverteidigungscharakter. Dieser wird jedoch von den Inhalten der Sportarten geprägt und besteht im Judo zumeist aus Würfen, Würgern; Festhaltegriffe und Heblen (nahe Distanz) und im Karate aus Schlägen und Tritten (weite Distanz). Entsprechend "fehlen" dem Judo Möglichkeiten der weiten Distanz (Schlagen und Treten) und dem Karate Möglichkeiten der nahen Distanz (Würfe, Hebel und Festhaltegriffe), obgleich die Vertreter dieser Diszipline behaupten, die jeweils "fehlende" Distanz doch gleichfalls intensiv, wie die anderen Inhalte zu trainieren. Ein Blick in deren Prüfungsinhalten schafft hier allerdings Klarheit.

    Erwähnenswert ist in diesem Kontext der sportlich faire Umgang im Kampfsport beim Training und bei Wettkämpfen. Gefahr hierbei ist die Konditionierung der Sportler auf die Werte und Normen dieses fairen Umganges (z.B. Moral und Ethik), die im Streetfighting (keine Gewichts- und Altersklassen, keine Ringrichter, keine Zeit- und Raumbegrenzungen und keine reglementierten Techniken, keine Hemmschwellen, usw.) keinerlei Bedeutung haben.
    Wie gesagt: So sehen wir das, daher ein "JA" für das Ju-Jutsu als Selbstverteidigungssystem.
    Geändert von AndyLee (17-12-2011 um 10:50 Uhr)

  4. #4
    califax Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Panther Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    ist für Euch das Ju-Jutsu (DJJV) ein Selbstverteidigungssystem?
    Nein. Es wurde von Rahn als eine Zirkusshow (vergleichbar mit dem amerikanischen Wrestling) geschaffen und fand seltsamerweise Anhänger, die es für bare Münze nahmen.
    Aus dieser anfänglichen, man muß es so nennen, Deppenriege ist dann durch viel Fleiß und Idealismus eine moderne westliche Sportart mit eigenen Regeln, einer eigenen (sehr polizeinahen) Szene und Wettkämpfen entstanden.

    Gerüchten zufolge kann man DJJV auch so trainieren, daß es für richtige Kämpfe taugt, aber gesehen hat das scheinbar noch niemand. Veröffentlichungen und Demos von DJJVlern wie auch das scheinbar sehr notwendige Zusatztraining in kampffähigen Sportarten wie Boxen, Ringen, Judo, etc. sprechen eher für komplette Praxisuntauglichkeit des Systems.
    Könnte man vielleicht mit dem Zustand des Biathlon vergleichen - da kommen auch keine Gebirgsjäger bei raus.

    Es ist halt keine Kampfkunst sondern eine moderne und sich stetig verändernde Sportart für junge wettkampf- und fitnessorientierte Athleten, die gerne etwas machen möchten, daß so ähnlich wie Kampfsport aussieht.

  5. #5
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    Standard

    Schön auswendig gelernt.

  6. #6
    Lars´n Roll Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Also ist es das, was man selbst daraus macht.
    Die Werkzeuge sind da.
    So siehts aus. Evtl. "was der Übungsleiter draus macht". Hab auch schon erlebt, dass sogar innerhalb des gleichen Vereins große Unterschiede gibt, je nachdem, wer das Training gibt. Der eine ist sehr technisch und verspielt, dem anderen ist Direktheit und Aliveness wichtig.
    Geändert von Lars´n Roll (17-12-2011 um 14:01 Uhr)

  7. #7
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    Standard

    Die Ergänzung lasse ich gelten!
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  8. #8
    Panther Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Schnueffler Beitrag anzeigen
    Also ist es das, was man selbst daraus macht.
    Die Werkzeuge sind da.
    Darum ja auch die Umfrage für jeden als eine Person - wie es bei Ihm im Verein gemacht wird und nicht Grundsätzlich ob JJ ein SV-System ist.

  9. #9
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    Standard

    Zitat Zitat von califax Beitrag anzeigen
    Nein. Es wurde von Rahn als eine Zirkusshow (vergleichbar mit dem amerikanischen Wrestling) geschaffen und fand seltsamerweise Anhänger, die es für bare Münze nahmen.

    Nur das Erich Rahn wenig mit dem DJJV Ju-Jutsu zu tun hat....



    Aber leider muss ich zustimmen, das in vielen Vereinen die SV-fähigkeit ein Wunsch bleibt.
    Ich habe Prüfungen gesehen (die generell nicht viel über SV-Fähigkeit aussagen, wohl aber über SV-Unfähigkeit) wo ich mich echt fragte ob die KS oder Paartanz machen....

    Aber es gibt auch gute Trainer die meinen:
    "Gut wir trainieren jetzt 3 Monate konzentriert für den Gürtel und dann machen wir wieder für 9 Monate Kampfsport"

    Durch den Anspruch von allem etwas machen zu wollen ("10-Kampf des KS") gibt es zuviele Nischen wo sich einige tummeln und meinen KS zu machen.
    z.B. Training ohne (oder sehr selten) irgendeine Form von Sparring (man kann ja wechseln, mal Boden, mal Atemi, mal Judoartig, mal alles) findet man leider noch, passt IMHO aber nicht ...
    Geändert von Ju-Jutsu-Ka (17-12-2011 um 20:06 Uhr)

  10. #10
    max.warp67 Gast

    Standard

    Was soll es denn sonst sein?

    @Califax: Was bitte hat das Ju-Jutsu des DJJV mit Rahn zu tun?

    Deine Platte leiert, blablabla......

  11. #11
    mrx085 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von max.warp67 Beitrag anzeigen
    Was soll es denn sonst sein?
    Naja JJ ist sehr vielfälltig und durchaus auch als Breitensport oder Wettkampfsport betrieben werden. Der DJJV wollte ja alle diese Aspekte unter einen Hut zu bringen. Aber vom Grundenken her dürfte das Ju-Jutsu durchau in erster Linie ein SV System zu sein.

    ps: Rahn hat in schon in gewisser Weise mit dem JJ von 1969 zu tun. Sein Jiu-Jitsu ist ja eines der KKs aus denen denen das ju ju hervorgangen ist.

  12. #12
    SAKIBO Gast

    Standard Jep - we do !

    That´s the way aha aha ... we like it !

    Wir trainieren DJJV Ju Jutsu wie RITTER SPORT : Quadratisch ( max. 4 Techniken ) - pragmatisch ( wir wollen keinen Schönheitswettbewerb
    gewinnen ) - gut ... > d. h. ... we will survive ..........

  13. #13
    Panther Gast

    Standard

    Zitat Zitat von SAKIBO Beitrag anzeigen
    That´s the way aha aha ... we like it !

    Wir trainieren DJJV Ju Jutsu wie RITTER SPORT : Quadratisch ( max. 4 Techniken ) - pragmatisch ( wir wollen keinen Schönheitswettbewerb
    gewinnen ) - gut ... > d. h. ... we will survive ..........
    He - ein neues Trainingskonzept - ich glaub das lasse ich mir schützen
    Die RITTER SPORT Methode

  14. #14
    DGast Gast

    Standard Auch SV - aber nicht nur!

    Natürlich ist Ju-Jutsu AUCH SV, aber nicht nur

    es ist auch Kampfkunst und Kampfsport...

    Auf die ewige "es kommt auf den Trainer an" Diskussion möchte ich hier nicht eingehen...

    Das DJJV-Ju-Jutsu spiegelt sich m.E. am besten in der Prüfungsordnung wieder, auch wenn ein Prüfungsprogramm kein Ausbildungprogramm sein soll - ja ja ich weiß

    Es gibt viele Techniken, die sehr gut für die SV geeignet sind - nehmen wir mal allein das Gelbgurtprogramm:

    gut geeignet:
    Abwehrtechniken mit dem Unterarm
    Abwehrtechniken mit der Hand
    Handballentechniken
    Knietechniken
    Griff lösen
    Griff sprengen
    Stoppfußstoß

    bedingt geeignet:
    Beinstellen
    Armstreckhebel im Boden

    weniger bis gar nicht geeignet:
    Haltegriffe im Boden

    So kann man nun alle Technikprogramme durchgehen und wird merken, dass die deutliche Mehrheit der gelehrten Techniken durchaus SVtauglich sind. Alles andere ist Dojo- bzw. Trainersache, aber auch der Schüler selbst!!!

    Eins darf man auch nicht vergessen: SV ist nicht gleich SV. Die FrauenSV sieht ganz anders aus als der Kampf zwischen rivalisierenden Gangmitgliedern. Die Kids auf den Schulhof sollten auch andere Mittel und Techniken einsetzen als Leute im puren Überlebenskampf gegen Messerstecher. Polizisten müssen auch wieder ein anderes Te DJJV Ju-Jutsu bietet besonders in dieser Hinsicht sehr viel.

  15. #15
    DerLenny Gast

    Standard

    Zitat Zitat von califax Beitrag anzeigen
    Nein. Es wurde von Rahn als eine Zirkusshow (vergleichbar mit dem amerikanischen Wrestling) geschaffen und fand seltsamerweise Anhänger, die es für bare Münze nahmen.
    Das verwechselst Du.
    Das DJJV JuJu ist das JuJu, das durch 2 Personen durch intensives Studium von Fachliteratur und die Zusammenstellung der besten Techniken aus Judo, Karate und Aikido entstand. Bevor es dann 2000 reformiert wurde.

    Es ist halt keine Kampfkunst sondern eine moderne und sich stetig verändernde Sportart für junge wettkampf- und fitnessorientierte Athleten, die gerne etwas machen möchten, daß so ähnlich wie Kampfsport aussieht.
    Auch. Es ist auch viel Spielerei dabei. Also "schöne Kombinationen" ohne Rücksicht auf "Realismus", "Durchführbarkeit" oder sonstiges.

    Aber so wie manche TKD als SV machen, oder Boxen lernen um sich verteidigen zu können, so gibt einen auch das JJ ein gewisses Rüstzeug. Wie gut das ist, wird immer von der Gefährlichkeit des Angriffs abhängen.
    Die Leute, die ich ausm Security und Türsteherbereich kenne, erzählen mir zum Beispiel ständig, dass ihr Kampfsport zwar hilft, aber der Knackpunkt einfach nur die Erfahrung und der "Riecher" für Probleme und "Troublemaker" ist. Und ein beinahe schon paranoides Misstrauen

    KK ist das eine. Die Einstellung zur Konfrontation das Andere. Und Erfahrung schließlich das Wesentliche.

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