Hallo Leute,
ist für Euch das Ju-Jutsu (DJJV) ein Selbstverteidigungssystem?
Mir ist klar das viel am Trainer liegt - darum könnte ich die Frage auch so stellen; trainiert Ihr Ju-Jutsu (DJJV) als Selbstverteidigungssystem?
Viele Grüße
Heiko
Ja (Schwerpunkt ist bei uns Selbstverteidigung)
Nein (Zwar ist Selbstverteidigung dabei aber nicht der Schwerpunkt)
Auch (Selbstverteidigung ist ein Schwerpunkt neben anderen Schwerpunkten)
Hallo Leute,
ist für Euch das Ju-Jutsu (DJJV) ein Selbstverteidigungssystem?
Mir ist klar das viel am Trainer liegt - darum könnte ich die Frage auch so stellen; trainiert Ihr Ju-Jutsu (DJJV) als Selbstverteidigungssystem?
Viele Grüße
Heiko
Ja, nein und vielleicht!
Auf dem BuSe gab es genügend SV Einheiten, genauso wie Fighting, Grappling, Spielerei.
Also ist es das, was man selbst daraus macht.
Die Werkzeuge sind da.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Ich würde die Frage mit "Ja" beantworten. Warum?
Weil wir vorrangig für uns definiert haben, was offiziell nirgendwo definiert ist und wo es - zwangsläufig - immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen muss: Was macht ein Selbstverteidigungssystem gegenüber einem Kampfsport oder einer Kampfkunst aus? Daher haben wir bei uns ganz klare Definitionen zugrunde gelegt. Für die Selbstverteidigung ist das:
Wie gesagt: So sehen wir das, daher ein "JA" für das Ju-Jutsu als Selbstverteidigungssystem.Die SV ist als „Schnittmenge“ zwischen den Bereichen der KK und des KS zu sehen und beinhaltet – je nach Schwerpunkt der SV – ein anderes „Mischungsverhältnis“ beider Bereiche zueinander. Außerdem haben einige SV-Sportarten Schwerpunkte auf bestimmte Distanzen gelegt, wie z. B. das Aikido, welches den unmittelbarem Kontakt zum Gegner benötigt aber im Outfight (Treten und Boxen) oder im Bodenkampf unerfahrener ist.
Das Ju-Jutsu beispielsweise ist ein 1969 in Deutschland entwickeltes Selbstverteidigungssystem und enthält Ursprünglich die besten Angriffe und Verteidigungen aus dem Karate (Tritte und Schläge), Aikido (Nutzung der Zentripedal- und Zentrifugalkräfte) und Judo (Würfe, Hebel, Haltegriffe und Würger). Es wurde zwar speziell für die Einsatzkräfte der Polizei entwickelt, erfreute sich aber ebenso einer großen öffentlichen Beliebtheit. Trotz der hohen Anforderung an den Realitätscharakter, die mit der großen Modifizierung im Jahr 2000 einen weiteren Höhepunkt erreichte, trainieren die Sportler (Ju-Jutsuka) bis heute in weißen, reißfesten Anzügen und in Barfuß, was Realitätsnähe vermissen lässt. Das Ju-Jutsu befindet sich im Zwiespalt zwischen Kampfsport und Kampfkunst: Einerseits existieren im Ju-Jutsu effektive Verteidigungsmöglichkeiten, andererseits auch Wettkampftechniken (z. B. Formenwettkampf), beides sind Bestandteile im Ju-Jutsu Prüfungsprogramm, dass wiederum der Selbstverteidigung dienen soll.
Aber auch Kampfsportarten, wie z. B. Judo oder Karate, beanspruchen für sich einen Selbstverteidigungscharakter. Dieser wird jedoch von den Inhalten der Sportarten geprägt und besteht im Judo zumeist aus Würfen, Würgern; Festhaltegriffe und Heblen (nahe Distanz) und im Karate aus Schlägen und Tritten (weite Distanz). Entsprechend "fehlen" dem Judo Möglichkeiten der weiten Distanz (Schlagen und Treten) und dem Karate Möglichkeiten der nahen Distanz (Würfe, Hebel und Festhaltegriffe), obgleich die Vertreter dieser Diszipline behaupten, die jeweils "fehlende" Distanz doch gleichfalls intensiv, wie die anderen Inhalte zu trainieren. Ein Blick in deren Prüfungsinhalten schafft hier allerdings Klarheit.
Erwähnenswert ist in diesem Kontext der sportlich faire Umgang im Kampfsport beim Training und bei Wettkämpfen. Gefahr hierbei ist die Konditionierung der Sportler auf die Werte und Normen dieses fairen Umganges (z.B. Moral und Ethik), die im Streetfighting (keine Gewichts- und Altersklassen, keine Ringrichter, keine Zeit- und Raumbegrenzungen und keine reglementierten Techniken, keine Hemmschwellen, usw.) keinerlei Bedeutung haben.
Geändert von AndyLee (17-12-2011 um 10:50 Uhr)
Nein. Es wurde von Rahn als eine Zirkusshow (vergleichbar mit dem amerikanischen Wrestling) geschaffen und fand seltsamerweise Anhänger, die es für bare Münze nahmen.
Aus dieser anfänglichen, man muß es so nennen, Deppenriege ist dann durch viel Fleiß und Idealismus eine moderne westliche Sportart mit eigenen Regeln, einer eigenen (sehr polizeinahen) Szene und Wettkämpfen entstanden.
Gerüchten zufolge kann man DJJV auch so trainieren, daß es für richtige Kämpfe taugt, aber gesehen hat das scheinbar noch niemand. Veröffentlichungen und Demos von DJJVlern wie auch das scheinbar sehr notwendige Zusatztraining in kampffähigen Sportarten wie Boxen, Ringen, Judo, etc. sprechen eher für komplette Praxisuntauglichkeit des Systems.
Könnte man vielleicht mit dem Zustand des Biathlon vergleichen - da kommen auch keine Gebirgsjäger bei raus.
Es ist halt keine Kampfkunst sondern eine moderne und sich stetig verändernde Sportart für junge wettkampf- und fitnessorientierte Athleten, die gerne etwas machen möchten, daß so ähnlich wie Kampfsport aussieht.
Schön auswendig gelernt.
Geändert von Lars´n Roll (17-12-2011 um 14:01 Uhr)
Die Ergänzung lasse ich gelten!
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Nur das Erich Rahn wenig mit dem DJJV Ju-Jutsu zu tun hat....
Aber leider muss ich zustimmen, das in vielen Vereinen die SV-fähigkeit ein Wunsch bleibt.
Ich habe Prüfungen gesehen (die generell nicht viel über SV-Fähigkeit aussagen, wohl aber über SV-Unfähigkeit) wo ich mich echt fragte ob die KS oder Paartanz machen....
Aber es gibt auch gute Trainer die meinen:
"Gut wir trainieren jetzt 3 Monate konzentriert für den Gürtel und dann machen wir wieder für 9 Monate Kampfsport"
Durch den Anspruch von allem etwas machen zu wollen ("10-Kampf des KS") gibt es zuviele Nischen wo sich einige tummeln und meinen KS zu machen.
z.B. Training ohne (oder sehr selten) irgendeine Form von Sparring (man kann ja wechseln, mal Boden, mal Atemi, mal Judoartig, mal alles) findet man leider noch, passt IMHO aber nicht ...
Geändert von Ju-Jutsu-Ka (17-12-2011 um 20:06 Uhr)
Was soll es denn sonst sein?
@Califax: Was bitte hat das Ju-Jutsu des DJJV mit Rahn zu tun?
Deine Platte leiert, blablabla......
Naja JJ ist sehr vielfälltig und durchaus auch als Breitensport oder Wettkampfsport betrieben werden. Der DJJV wollte ja alle diese Aspekte unter einen Hut zu bringen. Aber vom Grundenken her dürfte das Ju-Jutsu durchau in erster Linie ein SV System zu sein.
ps: Rahn hat in schon in gewisser Weise mit dem JJ von 1969 zu tun. Sein Jiu-Jitsu ist ja eines der KKs aus denen denen das ju ju hervorgangen ist.
That´s the way aha aha ... we like it !
Wir trainieren DJJV Ju Jutsu wie RITTER SPORT : Quadratisch ( max. 4 Techniken ) - pragmatisch ( wir wollen keinen Schönheitswettbewerb
gewinnen ) - gut ... > d. h. ... we will survive ..........
Natürlich ist Ju-Jutsu AUCH SV, aber nicht nur
es ist auch Kampfkunst und Kampfsport...
Auf die ewige "es kommt auf den Trainer an" Diskussion möchte ich hier nicht eingehen...
Das DJJV-Ju-Jutsu spiegelt sich m.E. am besten in der Prüfungsordnung wieder, auch wenn ein Prüfungsprogramm kein Ausbildungprogramm sein soll - ja ja ich weiß
Es gibt viele Techniken, die sehr gut für die SV geeignet sind - nehmen wir mal allein das Gelbgurtprogramm:
gut geeignet:
Abwehrtechniken mit dem Unterarm
Abwehrtechniken mit der Hand
Handballentechniken
Knietechniken
Griff lösen
Griff sprengen
Stoppfußstoß
bedingt geeignet:
Beinstellen
Armstreckhebel im Boden
weniger bis gar nicht geeignet:
Haltegriffe im Boden
So kann man nun alle Technikprogramme durchgehen und wird merken, dass die deutliche Mehrheit der gelehrten Techniken durchaus SVtauglich sind. Alles andere ist Dojo- bzw. Trainersache, aber auch der Schüler selbst!!!
Eins darf man auch nicht vergessen: SV ist nicht gleich SV. Die FrauenSV sieht ganz anders aus als der Kampf zwischen rivalisierenden Gangmitgliedern. Die Kids auf den Schulhof sollten auch andere Mittel und Techniken einsetzen als Leute im puren Überlebenskampf gegen Messerstecher. Polizisten müssen auch wieder ein anderes Te DJJV Ju-Jutsu bietet besonders in dieser Hinsicht sehr viel.
Das verwechselst Du.
Das DJJV JuJu ist das JuJu, das durch 2 Personen durch intensives Studium von Fachliteratur und die Zusammenstellung der besten Techniken aus Judo, Karate und Aikido entstand. Bevor es dann 2000 reformiert wurde.
Auch. Es ist auch viel Spielerei dabei. Also "schöne Kombinationen" ohne Rücksicht auf "Realismus", "Durchführbarkeit" oder sonstiges.Es ist halt keine Kampfkunst sondern eine moderne und sich stetig verändernde Sportart für junge wettkampf- und fitnessorientierte Athleten, die gerne etwas machen möchten, daß so ähnlich wie Kampfsport aussieht.
Aber so wie manche TKD als SV machen, oder Boxen lernen um sich verteidigen zu können, so gibt einen auch das JJ ein gewisses Rüstzeug. Wie gut das ist, wird immer von der Gefährlichkeit des Angriffs abhängen.
Die Leute, die ich ausm Security und Türsteherbereich kenne, erzählen mir zum Beispiel ständig, dass ihr Kampfsport zwar hilft, aber der Knackpunkt einfach nur die Erfahrung und der "Riecher" für Probleme und "Troublemaker" ist. Und ein beinahe schon paranoides Misstrauen
KK ist das eine. Die Einstellung zur Konfrontation das Andere. Und Erfahrung schließlich das Wesentliche.
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