Hallo Leute,
wie ist das bei Euch - wollen bei Euch die Prüfer bei der Prüfung eher ein schönes Showprogramm haben oder effektive funktionierende Techniken?
Viele Grüße
Heiko
Show
effektive Techniken
Hallo Leute,
wie ist das bei Euch - wollen bei Euch die Prüfer bei der Prüfung eher ein schönes Showprogramm haben oder effektive funktionierende Techniken?
Viele Grüße
Heiko
Also das ist eine wirklich sehr politische Frage - und kann für Ärger sorgen ! Man sollte das machen was verlangt wird - und fertig.
Es wird von vielen Trainern Sicherheit suggeriert wenn man JJ trainiert - das ist das eigentliche Problem - denn wenige haben richtig Vollkontakt gekämpft hat ! Mein verstorbener Vater (= einer meiner Trainer) hat immer gesagt:
MAN LERNT NUR DURCH SCHMERZ ! Und er hat recht mit dieser Aussage !
Also im Ju-Jutsu 1x1 Ausgabe 2012 ist die Definition für Ju-Jutsu folgende:
Quelle Ju-Jutsu 1x1 - Ausgabe 2012 - Seite 6Definition Ju-Jutsu:
Ju-Jutsu ist moderne Selbstverteidigung (SV) und Zweikampfsport, der in sich Elemente unterschiedlicher Zweikampfsport- und Selbstverteidigungssysteme vereint bzw. weiterentwickelt hat. Ju-Jutsu ist ein sich ständig anpassendes System, das sich den aktuellen Gegebenheiten der Gewaltprävention, SV und des Zweikampfes öffnet und diese annimmt.
Nach der Definition - sollte die Effektivität Vorrang haben oder?
Da kann stehen, was will... in der Realität habe ich das im Laufe meiner über 30 Jahren Ju-Jutsu-Erfahrung immer und grundsätzlich anders gesehen.
Man muss sich vor Augen halten: Eine Prüfung ist nichts anderes, als eine Vorführung der entsprechenden Techniken in Absprache mit seinem Partner. Nun kommt der Partnerwechsel - und was nu? In diesem Fall gilt eine Art "Deal", ein faires, unausgesprochenes Abkommen der Prüfungspartner: Jeder hilft jedem. Kein Partner ist daran interessiert, dass ein anderer nur wegen ihm durchrasselt. Also wird geholfen, wo es nur geht. Da man i. d. R. weiß, was die Prüfer erwarten und auf was sie achten, weiß man auch, was in einer Prüfung an "Mogelei" zu sehen ist und was nicht.
Ein Beispiel: Im Ju-Jutsu - und das habe ich häufig erlebt - soll ja immer realitätsnahe angegriffen werden. Oft ermahnen die Prüfer die Partner, härter und schneller anzugreifen. Was daraus wird ist ein "härterer" und "schnellerer" Angriff aber mit Ausholen und abdämpfen vor dem "Auftreffen".
Zusammengefasst: Eine Prüfung war, ist und wird immer eine Show sein - nicht mehr und nicht weniger. Das habe ich allerdings auch so z. B. im Shotokan-Karate, im Taekwon-Do, beim ATK, im Judo oder im Viet-Vo-Dao erlebt. Prüfungen sind eben nichts anderes als die Feststellung des "Ist-Zustandes" im hier und jetzt. Man bereitet sich auf diesen Tag gut vor, würde man zwei oder drei Monate später noch einmal die selbe Prüfung durchlaufen lassen, wäre die Qualität sicherlich anders, eben schlechter. Das liegt allerdings am Charakter eine Prüfung und wird in einer Schule oder überall dort, wo Prüfungen durchgezogen werden, nichts anders sein.
Ich kenne die Verbandsmeierei mehr als genug ...
und habe gerade im DJJV meinen Braungurt gemacht - da nach einem Wechsel im Landesverband die Objektivität im LV wieder hergestellt wurde . Die jahrelang nicht gegeben war und unter dieser mein Trainer auch zu leiden hatte. Über den polnischen Verband und die Schweiz besitze ich meine Dan Graduirung sowohl im Ju Jutsu als als auch im Jiu Jitsu bereits seit mehreren Jahren.
Also - nicht denken - machen was verlangt wird ... Prüfung bestehen .. und fertig !
Hier klärt sich doch letztendlich doch auch die Frage warum es diverse Abspaltungen gibt ( neben monitären Interessen ) .
Nicht jeder hat die Geduld Dinge auszusitzen - über Jahre - und dann einen Neuanfang zu beginnen.
Geändert von SAKIBO (01-01-2012 um 12:19 Uhr)
@AndyLee - naja das man bei einer technischen Prüfung dem Partner hilft - das wird sicher immer so sein und ist ansich ja auch sportlicher als dem Partner die Prüfung zu versauen.
Mir geht es darum ob Showtechniken gezeigt werden müssen oder ob man auch Techniken machen kann welche weniger Show sind dafür mehr Effektivität beinhalten.
Wie demonstrierst du denn nen Hebel realistisch?
Für jeden Hebel einen neuen Partner?
Oder ziehst du Schläge und Tritte voll durch?
Wenn ich ne SV Technik demonstriere, muß mMn der Partner immer etwas mitspielen, da ich nicht durchziehen kann!
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Also ich finde das man vieles "frei" prüfen sollte - situativ - und man muss auch nicht alles bis zum Anschlag durchziehen - mit einem fremden Partner . Die Verletzungsgefahr kann zu groß sein .
Der Trainer sollte entscheiden wann ein Schüler reif für eine Prüfung ist.
Letztendlich werden Hunde und Zootiere im Augenblick genauso abgerichtet - wie es das Prüfungsprogramm verlangt ... und ich schreibe mich aber jetzt nicht um Kopf und Kragen ...
Geändert von SAKIBO (01-01-2012 um 12:48 Uhr)
Man kann im Ju-Jutsu problemlos auf Prüfungen realitätsnahe Kombinationen zeigen und gut dafür bewertet werden.
Je höher man in der Graduierung kommt, desto mehr Varianten der Techniken sollen gezeigt werden. Da kommt man schon mal in die "Verlegenheit" etwas zaubern zu müssen um 10 Armsteckhebel gut unterzubringen. Macht aber nix, so zeigt man halt das man sich mit der Materie auseinandergesetzt hat und eine gute Athletik hat. Das passt dann auch wieder zu einer sportlichen Wissensüberprüfung. Mehr ist die Gürtelprüfung nämlich nicht.
Wer krampfhaft versucht die SV-Fähigkeit des Ju-Jutsu nur anhand der Gürtelprüfung festzumachen, hat es sowieso nicht kapiert.
Ich trainiere meine Schüler seit Jahren zu ca. 80% auf SV und Sparring und der Rest wird dann zu passender Zeit mal in das Prüfungsprogramm investiert.
Funktioniert prima. Die können alle richtig raufen und bestehen die Prüfungen immer problemlos.
Also, weniger Kopfkino mehr Action!
Ist die Frage, ob ich das bei der Prüfung machen soll oder generell beim Training!
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Wer krampfhaft versucht die SV-Fähigkeit des Ju-Jutsu nur anhand der Gürtelprüfung festzumachen, hat es sowieso nicht kapiert.
Also, weniger Kopfkino mehr Action!
Gut gebrüllt - Löwe !
-_
Aua.
Wenn ich einen Armstreckhebel mache, dann geht an dem Arm in der SV kein zweiter mehr. Es sei denn, es ist eine Sicherungs- oder Transporttechnik.
Sinniger wäre es hier in die Kombination (oder gerne auch ausserhalb derselben) eine kurze Hebelkette zu zeigen.
Denn mehr spll ja gar nocht geprüft werden ausser "Prüfling hat kapiert, das man das Ding auch anders machen kann."
Hier ist noch das alte Sammel-Jutsu aus den vor 2k-tagen zu tief in den Leuten drin.
ich habe mir vorher ein paar Gedanken zur PO gemacht (erstmal zu gelb, werde aber die Grade raufmarschieren) - passt IMO ganz gut zum Thema:
Gedanken zum Ju-Jutsu (DJJV) Prüfungsprogramm ( Gelb ) - SpecialMove.de das Kampfsport und Fitnessblog
Selber Aua Lenny,
es werden doch z.B. nicht 8-10 Armstreckhebel in einer Kombi an einem Arm gezeigt. Es werden 8 oder 10 verschiedene Armstreckhebel in eigenen Kombinationen gefordert. Da muß man dann schon ein wenig Hirnschmalz investieren. Da diese Vielfalt aber mit der Höhe der angestrebten Graduierung steigt ist das schon O.K.
Ach so, ich habe Deinen Blogeintrag gelesen und der ist doch ganz vernünftig. Stell Dich also bitte nicht dumm, bist Du nämlich nicht
in einer prüfung sollen techniken so gezeigt werden, dass der prüfer sehen kann, ob diese techniken "beherrscht" werden oder nicht. interessant ist hier nur das technische level. ein kämpferisches level wird nicht abgefragt.
so wie die aufgabenstellung für die prüfungen definiert sind, handelt es sich zum grossteil um show bzw auswendig-gelernte kombinationen. somit nicht um SV. um SV-fähigkeiten abzufrage müsste die prüfung anders aussehen.
bei der prüfung sollte aus egoistischen gründen darauf geachtet werden:
- dass der prüfer immer gut sehen kann, was gezeigt werden soll.
- dass die techniken übertrieben sauber gemacht werden und somit deutlich sind.
- dass die kombinationen nicht zu eng gehalten werden, sondern weit und deutlich bleiben
- dass mensch bei anwendungen des partners nicht klar ersichtlich mitspielt , aber auch nicht gegenhält.
die komplex-aufgaben, die pratzen und das mini-sparring sind für mich nur in die PO gerutscht, damit jeder verein wenixtens für die prüfung mal solche übunxformen machen muss.
zu guter letzt darf nicht vergessen werden, dass prüfungen auch immer vom prüfer und seinen vorlieben abhängen . mensch ist manchmal gut beraten sich im vorfeld schon informiert zu haben, was der prüfer sehen will (gilt bis grün - ab blau ist ja landesprüfung mit 3 prüfern).
Geändert von big X (01-01-2012 um 18:57 Uhr)
Die Sache iss` ja auch die, daß beim JJ vom DJJV Ausbildung und Prüfung (ausdrücklich!) getrennt zu sehen sind und verstanden werden sollen. PP soll nur eine grobe Orientierung geben und irgendwie alle Bereiche abdecken, eine "eierlegende Wollmilchsau" quasi. Es gibt viele Systeme, bei denen Kata eine wichtige Rolle spielen, zB. Nihon- Jujutsu. Dort ist das PP eigentlich mehr auch eine Art Ausbildungsprogramm, und somit paßt dann beides eher übereinander, da es ja, gerade auch wegen der starken Kata- lastigkeit, eher um das verstehen und anwenden von Prinzipien geht, als einfach nur um das einfache vorzeigen von Techniken.
MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN JOBI
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