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Thema: Ju Jutsu 2015

  1. #121
    Registrierungsdatum
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    ostseeküste
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    Standard

    erklär mal genauer, warum du das jj nicht als upgrade von karate etc siehst.

  2. #122
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    erklär mal genauer, warum du das jj nicht als upgrade von karate etc siehst.
    ...und was daran schlimm ist. Ich sehe nicht, wo die "combatives" den jujus grundlegend etwas voraus hätten. Geschweige denn, dass der Versuch, immer mehr reinzumischen, die jujus nun objektiv besser gemacht hätte. Im Gegenteil, man hat das viel kritisierte "Techniksammeln" nochmal auf eine neue Stufe gehoben.

  3. #123
    Bero Gast

    Standard

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass der DJJV in absehbarer Zeit eine Richtung vorgeben wird, in die sich Ju-Jutsu in Zukunft entwickeln soll.

    Zunächst einmal, besteht dafür ja überhaupt kein Anlass.
    Auch wenn es sich Blöd anhört, verändern tut man sich meist wenn´s nicht mehr läuft und bisher kann sich der DJJV kaum beschweren.
    Mit etwa 50.000 Mitgliedern in ca. 850 Vereinen (2006/2007), ist der DJJV wohl nach dem DJV und DKV einer der größten Verbände in Deutschland.
    Ein paar Vereine treten aus, dafür kommen neue hinzu. Die Mitgliederzahl ist in den letzten Jahren vielleicht ein bisschen geschrumpft aber das geht wohl fast alle Sportarten so, alleine schon wegen des demographischen Wandels.
    Insgesamt geht es dem DJJV aber nicht schlecht, unter anderem sicher auch wegen seiner DOSB Anerkennung und der Verquickung mit Polizei/Justiz.

    Ein weiterer wichtiger Faktor ist ebenfalls, das Ju-Jutsu zum Großteil im ländlichen bis mittelstädtischen Vereinswesen angesiedelt ist. Dort ist die Konkurrenzsituation doch recht überschaubar und die Auswahl an Alternativen nicht all zu groß.
    Gerade auf dem "Lande" hat man da nur die Wahl zwischen Judo, Karate und evtl. Boxen/Kickboxen/Taekwondo. Will man also etwas, dass alle Kampfdistanzen umfasst und vielleicht sogar noch ein etwas SV/Waffen, kommt man ums Ju-Jutsu oft gar nicht herum.

    Diese gewachsene Vereinskultur ist auch der Grund, warum der "richtige" SV-/Combatives-Markt sich mit dem Ju-Jutsu des DJJV kaum "erobern" lässt.
    Hier sind die meisten Schulen Privat und werden von Leuten betrieben, die dort hauptberuflich Arbeiten. Die können Intensivkurse anbieten, sich ständig Fortbilden (für teuer Geld), tolle Trainingsräume/Ausrüstung haben und so weiter und so fort.
    Der 08/15 Ju-Jutsu Trainer ist allerdings in der Regel Ehrenamtlich in einer Turnhalle tätig, macht das alles in seiner Freizeit und oft auch auf eigene Kosten.
    Da lassen sich einfach nicht die gleichen Maßstäbe anlegen.

    Allerdings gibt es ja durchaus JJ-Vereine mit richtig guten SV-Training, denn richtig Trainiert ist Ju-Jutsu wohl eines der komplettesten Systeme überhaupt.
    Das sind dann allerdings Trainer, die viel Herzblut und Zeit investieren, wozu nicht jeder bereit ist, was aber aus den oben genannten Gründen manchmal durchaus verständlich ist.
    Diese konzentrieren sich dann lieber auf eine Potpourri aus Breitensport, Gürteljagd und Wettkampf, je nach Verein in unterschiedlicher Gewichtung.
    Auch das Klientel spielt dabei eine Rolle denn das kann ich mir, gerade im außerstädtischen Bereich, nicht unbedingt aussuchen.
    Was bringt es mir wenn ich knallhartes Training anbiete, aber keiner kommt?

    Tja, diese ganzen Strömungen hat der DJJV nun unter einem Dach versammelt und er wird nun mal den Teufel tun, einer oder mehreren Fraktionen vor den Kopf zu stoßen.
    Wenn man ehrlich ist, hat der DJJV auch fast keinen Einfluss auf seine Mitgliedsvereine, die machen eh was sie wollen.
    Würde er jetzt versuchen irgendeinen Kurswechsel zu erzwingen und/oder sogar Kontrolle auf Training aus zu üben, käme wohl zu Austrittswellen.
    Man muss sich ja auch klar machen, dass die Trainer prinzipiell nicht auf den DJJV angewiesen sind.
    Dort haben sie halt einen offiziellen Partner fürs Prüfungswesen, können günstig Lehrgänge/Trainerscheine machen etc. aber wirklich brauchen tun sie den Verband im Endeffekt nicht.
    Viele sind halt aus Gewohnheit im DJJV organisiert. Sie haben dort ihre Graduierungen erhalten, der Verein den sie evtl. übernommen haben war da eh schon und vor allem redet ihnen keiner ins Training rein oder macht ihnen Vorschriften.

    Daran wird der Vorstand auch in Zukunft wohl nichts ändern wollen und können.
    Vor allem da man an dieser Stelle erwähnen muss, das der Vorstand des DJJV ab Landesebene eh in Stein "gemeißelt" ist und ich persönlich die Hoffnung aufgegeben habe, dass von dort die nächsten Jahre irgendwelche innovativen Impulse kommen.
    Hier gehen nach meinen Erfahrungen eher einzelne Bezirks-Fachverbände mit gutem Beispiel voran, da dort die Strukturen noch nicht ganz so eingefahren sind und sich auch leichter aufbrechen lassen.

    Aber man soll ja nicht nur meckern, sondern auch zur Verbesserungen anregen.
    Ich glaube der DJJV hat vor allem zwei Mittel zur Hand hat, um "sanfte" Veränderungen anzustoßen und das sind die PO und Lehrgänge.

    Da in fast allen Vereinen Prüfungen abgehalten werden, könnte man durch die PO die Weichen ein bisschen in Richtung SV stellen.
    Ich persönlich finde, die PO enthält, richtig umgesetzt, schon viele gute Ansätze. Hier könnte man auch viel bewirken, wenn man die Prüfer besser einstellt.
    So erlebe ich immer wieder, dass eigentlich wichtige Punkte wie Freie SV/Anwendung und Komplexaufgaben sehr Stiefmütterlich behandelt werden, während auf tolle akrobatische Techniken und "Festlegekram" viel zu viel Wert gelegt wird.
    Auch finde ich es persönlich ganz schrecklich das nach meinen Erfahrungen der letzten Zeit, die "Fighting/Duo-Lobby" versucht hier essentiell Einfluss zu nehmen.
    Weniger Show und mehr Realismus wäre da sicher ein besserer Weg.

    Die zweite gute Möglichkeit, ein wenig die Entwicklung zu steuern, sind die Lehrgänge.
    Ju-Jutsuka sind in der Regel Lehrgangssüchtig und nehmen alles mit was irgendwie erreichbar ist.
    Hier wären die Landes- und Bezirksverbände wirklich gut beraten, mehr Geld in die Hand zu nehmen und einfach mehr Lehrgänge zu organisieren bzw. ihre Mitglieder dazu zu ermutigen, dies selbst zu tun.
    Neben den tollen Referenten die man ja eh schon hat, könnte man auch viel mehr Fachleute aus anderen Bereichen wie BJJ, Escrima, MMA, MT, Boxen und was auch immer holen.
    Was den Bereich Lehrgänge angeht, ist NRW für mich übrigens ein leuchtendes Beispiel. Fast jedes Wochenende hat man dort, über´s Bundesland verteilt, 3-4 Lehrgänge aus den unterschiedlichsten Bereichen im Angebot.

    Ich persönlich finde so wieso, dass das Geld für Lehrgänge eh viel besser angelegt wäre, als für den aufgeblähten und teuren Wettkampfbetrieb.
    Zum einen ist das Kosten-Nutzenverhältnis, betreffend des immer wieder genannten Image-Gewinn, wohl eher nicht gegeben.
    Zum anderen würde das Geld so nun mal auch dem Teil der Leute zu gute kommen der es einzahlt, anstatt einem kleinen Kreis von "Auserwählten".
    Allerdings muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass ich für die offiziellen Ju-Jutsu Wettkampfformen auch absolut nichts über habe und sie dem JJ unwürdig finde.
    Ich bin an dieser Stelle also wohl auch nicht ganz Objektiv.

  4. #124
    Exodus73 Gast

    Standard

    @big x: hmmm wo fange ich an...

    1) Ist JJ in seiner heutigen Form von so vielen Stilen beeinflusst das es eben nicht mehr als eine Sammelsurium aus Karate-, Aikido-, Judotechniken zu sehen ist...

    2) Sollte jede KK für sich alleine die Fähigkeit bieten sich zu verteidigen, tut sie das nicht ist es schon Traurig genug - das gilt übrigens auch fürs JJ!

    3) JJ als Upgrade z.B. zum Karate würde ja heißen man baut irgendwie auf den Elementen des (bereits) im Karate gelernten auf... das mag für einzelne Techniken sicherlich zutreffen, aber vieles im heutigen JJ wird einfach völlig anders ausgeführt... Schläge aus dem Boxen anstatt Tsukis aus dem Karate, eher Passivblöcke/ausweichen anstatt harte Blocktechniken, normaler/natürlicher Stand anstatt traditionelle Standtechniken, usw..

    Klar sieht man teilweise noch die Verwandschaft, aber JJ und Karate (hab selber bis. 3 Kyu Shotokan-Karate gemacht) sind inzwischen einfach Meilen Weit von einander entfernt. Das gleiche gilt für Judo und Aikido.

    4) und aus meiner Sicht wichtigster Aspekt.... eine zu starke Verbandelung an den traditionell(eren) Stilen ist für ein "modernes" SV-System das sich ständig den Gegebenheiten der Zeit anpassen sollte/müßte unter Umständen eher hinderlich als förderlich!

  5. #125
    Exodus73 Gast

    Standard

    @Bero:
    Wirklich sehr sehr guter Beitrag!

    Nur eine kleine Kritik... die Sache mit der Lehrgangssüchtigkeit... würd ich einschränken.... Lehrgangssüchtig, solang es nix kostet und es vom DJJV bzw. den Landesverbänden kommt... ansonsten sieht man auf anderen Seminaren eher kaum Leute vom JJ!

    @Terao:
    Nun da habe ich wohl ne andere Wahrnehmung was die SV-Tauglichkeit angeht ... da könnte das JJ ne ganze Menge von den Combatives lernen - wenn sie es denn wollten! Nicht umsonst gibt's ja auch inzwischen ne JJ-AG die sich mit diesem Thema sehr stark auseinandersetzt! Ich hoffe es bringt was!
    Allerdings, und da stimme ich zu... bezüglich Technischer Ausbildung und Strukturellen Maßnahmen wie einer gescheiten Trainerausbidlung (die ihren Namen auch verdient hat) könnten so manche Combatives noch was von uns lernen!

    Ich sag ja auch nicht das alles Schlecht im JJ ist, sonst würd ich es ja auch nicht machen und hätte auch sicherlich nicht den Trainer C letztes Jahr gemacht. Aber es gibt halt Entwicklungen die ich bedenklich finde... liegt vielleicht auch daran das ich halt auch sehr gerne über den Bretterzaun schaue und sehe was woanders abgeht (gutes wie schlechtes).

  6. #126
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Exodus73 Beitrag anzeigen
    Nur eine kleine Kritik... die Sache mit der Lehrgangssüchtigkeit... würd ich einschränken.... Lehrgangssüchtig, solang es nix kostet und es vom DJJV bzw. den Landesverbänden kommt... ansonsten sieht man auf anderen Seminaren eher kaum Leute vom JJ!
    In diesem Fall bezog sich das "Lehrgangssüchtig" auch wirklich nur auf die Lehrgänge der Bezirks- und Landesverbände.
    Hier greift auch einfach wieder das Zeit-/Kostenargument. Viele Ju-Jutsukas müssen ja pro Jahr ein paar Lehrgänge ableisten, sei es nun wegen Prüfungen oder Verlängerungen und da liegt es natürlich einfach nahe, auf solche zu fahren die auch anerkannt werden.
    Wie schon geschrieben, die Leute machen das als Hobby und gerade mit Familie hat man einfach nicht mehr die Zeit, jedes WE auf Lehrgänge zu fahren und die evtl. auch noch teuer zu bezahlen.

    Gerade hier hat der DJJV ja die Chance Einfluss zu nehmen.
    Der 10€-15€ Lehrgang lässt sich beim heimischen Kassendrachen wahrscheinlich eher mal durchsetzen, als das 120€ BJJ-Seminar, mal überspitzt formuliert.

    Mein Beispiel NRW zeigt ja auch wie es geht, dort findet man fast jedes WE einen bis zwei Lehrgänge die einen interessieren. Ich bin wirklich froh, dass ich an der Grenze zu diesem schönen Bundesland wohne.

    Außerdem muss man auch mal einfach ehrlich sagen, dass die Ju-Jutsu Lehrgänge in der Regel wirklich toll sind.
    Für ein paar € wird man hier, teilweise von wirklichen Topreferenten, für einige Stunden bespaßt.
    Das hab ich so eigentlich noch in keinem Verband erlebt bzw. davon gehört und das ist wirklich ein Pfund, mit dem der DJJV wuchern sollte.

  7. #127
    jjjens Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Jobi Beitrag anzeigen
    Gibt`s eigentlich schon irgend etwas neues zur Überarbeitung?
    Kann jemand schon was dazu sagen?
    Fast hätte ich geschrieben "Niemand hat die Absicht, eine Prüfungsordnung zu ändern."

    Nein im Ernst: Aktuell laufen soweit mir bekannt keine Arbeitsgruppen, die das Thema konkret am Wickel haben. Das heißt nicht, dass das immer so bleibt, aber zur Zeit ist die Arbeitsgruppe, die sich da 2011/2012 mal Gedanken gemacht hat, nicht mehr aktiv, nachdem Einvernehmen bestand, dass die damals diskussionsauslösenden Probleme nichts mit dem Prüfungsprogramm zu tun haben und bis auf Kleinigkeiten, die man immer ändern kann und bei denen es immer Für- und Gegensprecher geben wird, derzeit noch keine grundlegende Überarbeitung des Prüfungsprogramms für erforderlich angesehen wird.

  8. #128
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Wie wäre es sich an dem Stil offenen Karate zu orientieren. Also ein Prüfungsprogramm in dem man den Schwerpunkt frei wählen kann.

    Wählt man fighting muss man mehr fighting Techniken zeigen und weniger SV, Duo oder what ever. Bei Schwerpunkt SV das selbe dann SV etc. pp.

    Gruß

    KeineRegeln

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