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Thema: jkd im polizeisport Karlsruhe

  1. #16
    Taz1901 Gast

    Standard

    @orientsound

    Danke

    @darkspidy

    hallo darkspidy, könntest Du mal kurz, oder gerne auch länger , beschreiben, wie sich JKD und der waffenlose Teil von ETF unterscheiden? Ich könnte mir z. B. vorstellen, dass es beim ETF kein Trapping gibt.
    Gibt es beim ETF auch Verteidigung in/aus der Bodenlage bzw. werden waffenlos alle Distanzen berücksichtigt?

    Grüße

  2. #17
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    Standard JKD vs. ETF

    Seid gegrüßt,

    meiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen dem JKD (speziell das Concepts) wie ich es erlernt habe und dem ETF-Escrima ist die grundsätzliche Strategie. Beim JKD lernt man ja die unterschiedlichsten Möglichkeiten z. B. einen rechten Schwinger abzuwehren (FMA-, Wing Chung-, Box-mäßig) je nach Schwerpunkt des Trainers. Da kann jeder dann die für ihn persönlich beste Möglichkeit einverleiben und einschleifen. Außerdem konzentriert man sich bei der Abwehr von einem Angriff mit dem z. B. rechten Arm des Angreifers oft auf die Abwehr mit dem eigenen linken Arm. Egal auf welche Art und Weise (Gleichzeitig mit links abwehren und rechts angreifen oder mehr passiv gedeckt etc...)

    Beim ETF-Escrima arbeitet man primär mit dem Ignoranzprinzip. Das heißt man wehrt fast jeden Agriff oberhalb der Gürtellinie mit einer Crossguard ab. Egal wie der Gegner angreift. Will heißen: als abwehrender Rechtsausleger schlägt man mit der linken flachen Hand gedeckt mit Ellbogen außen in Rtg. Kopf des Angreifers und mit der Rechten schlägt man in einer Kreisbewegung mit der flachen Hand nach vorn und landet dann anschließend gedeckt am eigenen Kopf). Mit der rechten schlägt man dabei zuerst oder mind gleichzeitig. Ist schwierig das zu beschreiben. Man schützt auf jeden Fall primär immer den eigenen Kopf. Während man die Crossguard durchführt versucht man den Gegner zu Winkeln, um ihn nach der Aktion mit z. B. Druck- und Zugbewegungen (Push & Pull) aus dem Gleichgewicht zu nehmen...

    Das ist jetzt primär auf die waffenlose Abwehr bezogen. Wobei man bei Abwehren von stumpfen Waffen genauso vorgeht. Bei der Abwehr von Klingenangriffen geht man etwas anders vor. Dann muss man natürlich auch noch unterscheiden, ob man selbst waffenlos ist oder ne Waffe (stumpfe oder Klinge...) hat. Aber das ist ja jetzt nicht Thema...


    Anders als im JKD, wo man ja das Trapping förmlich mit einer Hand sucht wird im ETF-Escrima ja primär zu dem Kopf oder manchmal auch zu dem Körper des Angreifers geschlagen. Sollte er dabei abwehren, dann treffe ich den Arm und es kommt zum Trapping. Aber ich suche das Trapping eigentlich nicht.

    Am Boden selbst haben wir noch nicht so viel gemacht. Aber auf der Straße sollte man sowieso ja tunlichst vermeiden auf den Boden zu gelangen (wegen der möglichen Kumpels des Angreifers...) Jetzt zu sagen, dass man im ETF so gut ist, dass man nie auf dem Boden landet, wäre unrealistisch. Man hat da schon Basics, aber es ist nicht der Schwerpunkt. Werde da aber mal bei meinem Trainer nachfragen und dann editieren.

    Man benutzt im ETF aber die Crossguard auch dazu Ringerangriffe oder andere Takedowns etc. zu vermeiden. Man wählt dann einfach einen tieferen Stand und kann trotzdem die Crossguard durchführen. Aber das wird nun so langsam zu technisch.

    Man trainiert also schon alle Distanzen, aber eben primär mit dem Ignoranzprinzip und der gleichen Abwehr (der Crossguard). So muss man sich nicht mehr so viele Gedanken machen, welchen Angriff man mit welcher Hand... abwehrt und man hat mehr Zeit seinen eigenen Angriff durchzuführen und dabei auf den richtigen Winkel zu achten. Das funktioniert meiner Meinung nach auch unter Stress (freies Sparring) sehr gut, so lange der Angreifer auch ernsthaft angreift und nicht tätschelt oder gar Luftlöcher schlägt. Dann brauch man aber auch nicht wirklich abwehren.

    TAZ1901 schrieb, dass er es mit dem Stockkampf nicht so hat...

    Das war bei mir früher genauso. Ich wollte mich mehr auf die waffenlose Verteidigung konzentrieren. Aber ich habe dazugelernt. 8) Wer eine Kampfkunst auch für die effektive SV anwenden möchte kommt meiner Meinung nach nicht daran vorbei sich mit Waffenabwehren (sprich Angreifer und/oder Verteidiger haben ne Waffe) zu beschäftigen.

    Egal welche SV-Kunst man betreibt ist das Sparring (egal ob in Form von Rollensparring, freie SV...) ein sehr wichtiges Element. In Sparringsequenzen wird man einfach unter Stress dazu gezwungen sich zu verteidigen.

    Das Sparring ist sowohl im JKD-Concepts als auch im ETF-Escrima ein wichtiger Baustein...

    Viele Grüße


    Darkspidy
    Geändert von Darkspidy (23-01-2012 um 17:58 Uhr)

  3. #18
    Taz1901 Gast

    Standard

    Hallo darkspidy,

    vielen, vielen Dank für Deine sehr ausführliche und interessante Antwort.

    Grüße
    Taz1901

  4. #19
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    Standard

    Taz,

    sehr gerne. Schaue Dir doch einfach mal das Jkd und die anderen FMA-Stile beim PSV und vielleicht auch das Etf-Escrima an. Was ich fairerweise erwaehnen muss ist die Tatsache, dass die 3 Psv-Sachen jeweils mehr Abwechslung bieten, da sie technisch umfangreicher sind. Nicht das es im Etf nur 2 Techniken gibt oder so. Aber der Gruender Bernd Schubert und seine Jungs haben sinnvolle Sachen aus allen Bereichen der FMA aufgrund Ihrer Erfahrungen im Securitybereich aufgenommen und teilweise etwas optimiert und der heutigen Gesetzgebung angepasst. Siehe auch Bernd Schuberts Buch Spinner, Schlaeger Messerstecher. Ist man primaer an Sv interessiert sind Sachen wie Etf, Kfm oder auch Krav Maga effektiver bzw. auf jeden Fall schneller zu erlernen. Moechte man Kampfkunst und SV dann ist man im Jkd und FFA bzw. Kali Sikaran sehr gut aufgehoben.

    Viele Gruesse Darkspidy
    Geändert von Darkspidy (23-01-2012 um 21:57 Uhr)

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