Bei dem Punkt 4 mit der offenen Guard habe ich so meine Zweifel. Gerade die angesprochende Spider-Guard bietet u.U. gute Möglichkeiten für den Angreifer, mit den Knien in die Genitalien zu treten.
M.E. sollte die Guard - egal in welcher Form - bei einer Prügelei unbedingt verhindert werden.
Weiterhin sollte das Thema Messereinsatz bei den Überlegungen nicht außen vor gelassen werden. Leider ist es so, dass fast alle "Prügelwilligen" so Dinger mit sich tragen und auch keine Skrupel haben, diese einzusetzen, sofern sie bei einer Prügelei auf Gegenwehr stoßen. Damit muss immer gerechnet werden.
Wir haben mal die Guard in Verbindung mit Messereinsatz wiefolgt trainiert:
a) der Angreifer hat das Messer im Holster oder Hosentasche und ist in der Oberlage, Verteidiger ist in der Rückenlage und hat keins.
b) Verteidiger in der Rückenlage hat ein Messer in der Hosentasche oder im Holster und muss versuchen, das aus der Guard heraus unbemerkt zu ziehen.
Bei a) war es immer nur eine Frage der Zeit bis lebensgefährliche Treffer gesetzt wurden. Eine so gute Kontrolle kann dauerhaft nicht ausgeübt werden, wenn gleich stark, gleich schwer etc. Außerdem kann man den schnellen Griff ans Messer in der Guard kaum sehen bzw. wenn man es sieht, ist es i.d.R. schon zu spät.
Bei b) gibt es nur eine Position, wo das Messer vom Verteidiger in der Unterlage unbemerkt und gut erreichbar getragen werden kann, nämlich am Bein wie ein Tauchermesser. Ansonsten kommt man in der Guard gar nicht dran bzw. ist für den Angreifer leicht zu sehen und kann ggf. gegen einen selbst eingesetzt werden.
Und wer trägt schon zu SVzwecken ein Tauchermesser am Bein?!?
Das Training war hoch interessant und öffnete uns allen die Augen.