Zu 1 ) Kommt auf verschiedene Faktoren an, kann man keine Pauschalantwort geben.
(Mentale Einstellung, Trainingszeiten, Qualität von Trainer...etc.)
Zu 2) Gibt es im Krav Maga auch Würfe und Takedowns (aus dem Ringen und/bzw. Judo)
Im Jujutsu, gibt es jedoch eine größere Palette an Würfen, da kommen sie eher vor.
Gruß Markus
Um welchen JJ-Stil handelt es sich denn in Deiner Gegend?
Krav Maga ist gut für die Fitness und wenn es Dein Ziel ist, Dich in kürzester Zeit gegen Wirtshausschläger vom Typ "telegraphierte Schwinger" oder "Umklammerung/Festhalten" verteidigungsfähig zu machen.
Gegen Jemanden, der wirklich kämpfen kann, wirst Du mit Krav Maga nicht viel ausrichten können, weil das System eben nur Fitness, Grundlagen und die Automatisierung von natürlichen Abwehrreflexen (die nicht in jeder Situation richtig sein müssen) schult.
Kommt eben immer auf die Zielsetzung an. Krav Maga wurde für die IDF (Israeli Defense Forces) entwickelt, sprich für den normalen Soldaten im Feld. Es ist bewusst simpel und robust gehalten und soll dem Soldaten lediglich das ABC des unbewaffneten Nahkampfes an die Hand geben. Also eher eine "method of last resort". Die Hauptwaffen bleiben noch immer der M4-Karabiner und das Galil-Sturmgewehr. Das System sollte unter Einsatzstress, ungünstigen Witterungsverhältnissen, dem Verlust feinmotorischer Fähigkeiten und in schwerer Kampfausrüstung anwendbar sein. Nun wird der israelische Soldat sich nicht in jedem Gefecht einem unbewaffneten Nahkampf entgegensehen, respektive dann ist sowieso schon einiges falsch gelaufen. Auch wird er es auch nur selten mit einem Gegner zu tun haben, der ein erfahrener Kampfkunstexperte oder aktiver Wettkämpfer ist. Somit ist Krav Maga für die dortigen Ansprüche gut geeignet.
Wenn Dir aber in unseren Breitengraden ein Gauner begegnet, der in seiner Freizeit gerne ins Boxgym geht, dann siehst Du mit grobmotorischem Krav Maga und eingleisigen Bewegungen vom Typ "0815-Standard" recht schnell alt aus.
Kämpfe gegen mehrere Gegner sind ohnehin nonsens, da hat weder Krav Maga noch eine anderes Selbstverteidigungssystem oder Kampfkunst eine passende Antwort. Wird man von Mehreren angegriffen, benötigt man eine Waffe, muss die Flucht ergreifen oder geht eben einfach unter. Der Mythos gegen Mehrere unbewaffnet zu kämpfen und heil wegzukommen ist Wunschdenken.
Jujutsu ist nunmal nicht gleich JJ, daher ist die Frage, welche Stilrichtung angeboten wird. Altes Aiki Jiu Jitsu entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen, altes DJJB Jiu Jitsu trainierte oft Hebelgriffe, die der Realität nicht standhielten, neues DJJB Jiu Jitsu mit der Prüfungsordnung 2000 behandelt auch Einflüsse der Filipino Martial Arts (FMA) und ist somit praxistauglicher, aber auch umfangreicher geworden (größere Technikfülle), Das Brazilian Jiu Jitsu hat sich in den UFC-Käfigkämpfen gut bewährt und ist wohl eine gute Antwort gegen den oben skizzierten boxenden Gauner, da der Schwerpunkt auf effektivem Bodenkampf liegt.
Geändert von Verwend.gruppe 3402 (08-04-2012 um 13:38 Uhr)
Wenn du diese Frage bezüglich des JJ stellst, muß du diese für´s Krav Maga ebenfalls machen.
Da gebe ich dir zum Teil Recht !Zitat von Verwend.gruppe 3402
Ran Nakash sagte mal letztes Jahr, wie er hier in Deutschland war:
"Wen ihr kämpfen wollt, müßt ihr neben dem Krav Maga noch Boxen, Kick- oder Thaiboxen machen".
Itay Gil hat es mir in ähnliche Art und Weise gesagt !
Das es im Krav Maga halt so ist, das die Soldaten nicht verletzt werden dürfen, sie also ohne Protektoren, nie wirklich richtig mal eine ab bekommen haben.
Daher können viele KMler auch nicht wirklich über den Kampf, generell über eine Auseinandersetzung sprechen und viele Verteidigungstechniken, sind einfach nicht machbar.
Verschiedene SV Techniken werden trotzdem trainiert, ohne wirklich mal unter Druck angetestet worden zu sein.
Daher ist das, was Itay Gil gegen verschiedene Angriffe trainiert, ziemlich konträr zu dem, was man in der großen KM Welt, von verschiedenen Verbänden sieht.
Bei uns in Münster wird ebenfalls kämpferisch trainiert, wir haben immerhin 6 Trainingseinheiten zur Verfügung und das was nicht funzt, wird aussortiert und durch bessere Sachen ersetzt.
Ebenfalls wie bei Itay, immer streng nach den Prinzipien des Krav Maga.
Gruß Markus
Und wie wird das gemacht? Also wie stellst Du fest was nicht funktioniert?
Da würde ich kurz sagen das dieses am Stil und Trainer liegt - wenn jemand nur Basic Ausbildung hat - kommt natürlich auch nur Basic raus.
Aber Krav Maga kann deutlich mehr sein - je nachdem wie sich der Trainer weiterentwickelt (will / kann (je nach Verband).
Wenn der Trainer natürlich nur Basic Ausbildung gemacht hat und dann nicht weiter macht - stimmt die Aussage.
Viele Grüße
Heiko
Geändert von Panther (08-04-2012 um 18:34 Uhr)
Kenne zwar das Trainig in Münster nicht aber ich denke er macht es nicht viel anders wie andere auch in diesem Bereich... Gucken welche Techniken/Herangehensweisen unter Stress noch funzen und welche nicht!
Und die welche beim Trainings-Stress nicht funzen fliegen halt raus!
Oder irre ich mich da?
Ich kenn das Training von Markus ja: Ausgesiebt wird über SV bezogenes Sparring und Szenarien im Vollkontakt. Da sieht man sehr schnell was geht und was nicht geht.
So sieht es aus, nicht nur unter Streß sondern vor allen Dingen auch, unter Gegenwehr und Widerstand des Partners.
Wie die meisten wissen, komme ich aus dem Warriors Eskrima, MMA/Luta Livre, das sind alles kämpferische Stile.
Was da nicht funzt, kann nicht bestehen und so sehe ich das auch beim Krav Maga.
Gruß Markus
Keine Ahnung - kann nur er sagen
Aber eigentlich sollten alle Techniken im Krav Maga unter Trainings-Stress gehen - sonst wären diese nicht im Programm.
Und es gibt immer Techniken welche manche unter Stress besser umsetzen können und andere nicht - darum bin ich der Meinung das jeder Schüler seine Techniken finden muss welche für Ihn/Sie funktionieren - aber von der Grundtaktik/Methode müssen alle Techniken funktionieren im Krav Maga.
Aber es könnte ja auch sein das in Münster jede Technik anders als funktionell bzw. nicht funktionell eingestuft wird - darum die Frage wie das gemacht wird.
Hört sich gut an - aber wie gesagt eigentlich sollte im Krav Maga nur Techniken sein die umgesetzt werden können (wie schon gesagt - nicht jeder kann die gleiche Lösung umsetzen).
Oder? Krav Mage muss doch nicht neue erfunden werden?
Vielleicht verstehe ich die Aussage auch falsch - wie viele Dinge (u. was z.B.) sind den schon rausgeflogen?
Edit: Oder bezieht sich das auf jeden als Person - also nicht auf das ganze System - sondern jeder bekommt einige Techniken/Methoden und durch das Training (Sparring / Stresstraining / usw.) sieht jeder was für Ihn/Sie funktioniert?
Geändert von Panther (08-04-2012 um 18:50 Uhr)
Ich erfinde ganz bestimmt nichts neu, ich halte mich an die Prinzipien des KM und es ist ja nicht alles schlecht.
Was rausgeflogen ist.....besuch mein Seminar.
Ich stell auch mal eine Frage und wie ich, beantworte du mir mal diese.
Der Gegner umklammert dich von vorne über die Arme, was machst du ?
Gruß Markus
Geändert von krav maga münster (08-04-2012 um 18:57 Uhr)
Wie schon geschrieben - Krav Maga nicht gleich Krav Maga und was Du schreibst ist nicht das was im zivilen Bereich in Deutschland unterrichtet wird (naja je nach Schule).
Ich weiß auch nicht ob Dein Vergleich (Kampfkunstexperte oder aktiver Wettkämpfer = der in seiner Freizeit gerne ins Boxgym geht) passt - nichts gegen Freizeitboxer die ab und an im Studio trainieren und nicht nur da - die sind gefährlich - aber ein Kampfkunstexperte oder Kampfexperte ist das für mich nicht.
Unter dem Ellbogen oder drüber (also Oberarm)?
Bezog sich die Aussage jetzt auf das ganze System - also das dort Dinge rausfliegen die überhaupt nicht gehen oder auf jede Person - oder beides - also was keiner umsetzen kann ganz raus und dann jeder für sich noch das was er umsetzen kann?
Viele Grüße
Heiko
PS: Ich beantworte Dir die Frage zur Abwehr gerne - aber was hat das mit dem Thema zu tun?
Willst Du als Antwort das Du zu mir ins Training kommen sollst? Ich kann gern ein Bsp. per Web geben
Geändert von Panther (08-04-2012 um 19:07 Uhr)
Um eins in die Fresse zu bekommen oder einem eine reinzuhauen muss man auch kein Experte sein.
Das wird doch alles überschätzt. Im Vergleich zum Mindset ist Technik gar nichts.
Schön wenn man was kann, aber die Frage is immer: Wann kann man ? / Kann man überhaupt ?
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