ALPHA Intensiv-Seminar Nürnberg
Am 10.03 fand in Nürnberg das erste bayerische Intensiv-Seminar statt. Geleitet wurde das Seminar von Master Instructor Thomas Seuffert und Staff Instructor Stephan W.
Nachdem sich kurz nach 10 Uhr endlich alle 23 Seminar-Teilnehmer – der Großteil davon ohne Vorkenntnisse im Bereich KK/KS - versammelt hatten, startete das Seminar mit einer kurzen Erklärung, worum es sich bei ALPHA überhaupt handelt. Im Anschluss wurden die folgenden Dinge behandelt:
UES-Konzept
OODA-Loop (E.V.A-Modell)
Standard Operating Procedures
SSA-Kampfprinzip
Alpha-Rapid Assault Tactics
Konzept des Complete Fighters
Nach einer ausführlichen ersten Theoriestunde ging es weiter mit den Partnerübungen. Zuerst wurden Stand und Positionierung aus der Ready-Position erläutert, darauf aufbauend wurde den Teilnehmer nun der „sagenumwobene“ Basiseingang vorgestellt, zuerst nur als „Antwort“ auf den klassischen rechten Schwinger. Um gleich am eigenen Leib zu erfahren, wie stabil der 3D-Keil ist, probierte man nun den Bear-Hug-Drill und zwei weitere Übungen aus.
Die danach stattfindenden Partnerübungen wurden immer weiter ergänzt, so dass der Angreifer nun auch tief schlug, einen Takedown ansetzte oder Finten einbaute. Es wurde deutlich, dass der Basiseingang nur minimal angepasst werden muss und so eine fast universelle Antwort auf eine Vielzahl von Angriffen ist.
Weiter im A-RAT ging es mit den 3D-Punches, die dazu dienen, Druck aufzubauen und den Gegner mit soviel „Input“ zu füttern, dass er keine Gelegenheit zur Gegenwehr bekommt. Als nächstes ging es dann mit dem sogenannten Shield & Strike weiter – grob formuliert: ein Arm blockiert den Gegner, der andere wird zum schlagen benutzt.
Auch wenn das Seminar ausschließlich waffenlosen Kampf behandelte, wurde immer wieder vor der Gefahr, die von Hieb- und Stichwaffen ausgeht, gewarnt. Insbesondere Situationen, in denen der Gegner sich zurückzieht und allem Anschein nach „genug“ hat, könnten genutzt werden, um Waffen zu ziehen oder den Gegenangriff vorzubereiten.
Nach einer Pause und einem kurzen Vortrag über Tactical Pens/Kubotane wurden die drei verschiedenen Abschlusskonzepte im Alpha vorgestellt. Darauf aufbauend wurde nun die Frage in den Raum gestellt, was denn nach erfolgreicher Verteidigung zu tun ist? Grob vorgegangen wurde hier nach dem Wyatt-Protokoll, d.h. nach einem Search & Assess (Scanning) begibt man sich an einen Rückzugspunkt, untersucht sich selber auf mögliche Verletzungen und stellt die Kommunikation mit Polizei und möglichen Zeugen her.
Im letzten Teil des Seminares ging es dann um den Bodenkampf. Aus SV-technischer Sicht und da im Alpha immer davon ausgegangen wird, dass der Gegner bewaffnet sein könnte oder man es mit mehreren Gegnern zu tun hat, wurde schnell klar, dass der Boden kein Ort ist, an den man sich freiwillig begibt.
Den Teilnehmern wurde bewusst gemacht, wie gefährlich Tritte auf einen am Boden Liegenden sind und welche weiteren Gefahren lauern können.
Im Anschluss wurden dann einige Notkonzepte auf dem Boden behandelt, wobei sich hier zeigte, dass viele Konzepte und Techniken aus dem Standkampf auch auf dem Boden Anwendung finden. Sehr faszinierend fand ich, dass hier wirklich bei jeder Kleinigkeit auf maximalen Eigenschutz geachtet wird und das ganze immer logisch begründet wird.
Nach sechs Stunden war das Seminar leider schon vorbei - auch wenn hier aufgrund des engen Zeitrahmens einiges nur am Rande behandelt werden konnte, bot das Seminar allen Interessierten einen guten Einblick in die Konzepte und die Techniken der Alpha-Basisausbildung. Auch die, die ALPHA schon kannten, konnten hier wieder das ein oder andere dazulernen.
Vielen Dank an beide Trainer!
Abschließende Worte: Ich persönlich bin immer wieder aufs neue begeistert . Wer in ALPHA gerne mal unverbindlich reinschnuppern will, der sollte auf jeden Fall die Gelegenheit der ALPHA-Deutschlandtour 2012 nutzen.
Introseite - ALPHA System
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