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Thema: Faktoren für die Bewertung eines Kampfsystemes

  1. #1
    Joergus Gast

    Standard Faktoren für die Bewertung eines Kampfsystemes

    Hallo Leute!

    Wir wissen aus unzähligen Diskussionen, dass es eine Diskrepanz gibt wenn man darüber diskutiert welcher Stil nun effektiver ist.

    Daher möchte in diesem Thread die Faktoren zusammentragen bzw. diskutieren die entscheidend sind um die effektivität einen Systemes reden zu können.

    Hierbei versuche ich ein paar Punkte vorab so zu formulieren, dass möglichst viele dem zustimmen können, wobei ich nicht zwangsläufig über diese diskutieren möchte, sondern über die am Ende geschriebenen Faktoren.

    Dinge über die wir uns hoffentlich einig sind:

    Menschen kämpfen, nicht Systeme
    Es gibt verschiedenen Trainingsmethoden
    Sportmethoden lassen sich unter Umständen auch fürs Training zur physischen SV einsetzen
    Menschen haben nur 2 Arme & 2 Beine (meistens) daher sind bewegungen ähnlich
    In fast jedem Sport werden die Techniken so geübt wie sie später umgesetzt werden sollen.
    Es gibt Menschen, die mit ihren natürlichen Bewegungsmustern effektiv kämpfen können.
    Es gibt Menschen die mit zwei, drei Techniken bereits effektive kämpfer sind, weil sie von vorneherein vieles richtig machen.
    Gewicht und Kraft sind sehr praktische Faktoren im Kampf



    Nun zu dem was ich hier diskutieren will:


    Meine Faustregel: Diese bitte ich zu hinterfragen und auch neue Punkte vorzuschlagen oder gar die Reihenfolge zu verändern.

    Person
    Trainingsmethode
    Stil (die Technik)
    Strategie
    Taktik

    Personen sind der erste Faktor, weil diese miteinander Kämpfen. Nur eine Person kann das System vertreten und jeder Person ist unterschiedlich.

    Mit Person meine ich: Größe, Gewicht, Kraft, Auffassungsgabe, Kondition, Aggressivität usw.

    Das ist natürlich sehr weitreichend gefasst. Wenn ich mir als WT Beispiel den Emin Boztepe anschaue, der ja gerne (und ich behaupte mal sicher nicht zu unrecht) als ultimativer Kämpfer gefeiert wird, dann erkennt man (in seinen besten Jahren) dass er austrainiert ist und auch keine Leichtgewicht ist. Gepaart mit einer Portion Aggressivität (keine Aggression) traue ich ihm zu auch ohne Kampfkunst ein effektiver kämpfer zu sein.

    Warum? Weil wir wissen, dass manche Personen auch ohne KK kämpfen können. Natürlich sind die die massiv körperlich überlegen und ein hohes aggressivitätslevel haben meistens auch gefährliche Kämpfer (was nicht heißt, dass sie technisch arbeiten). Daher ist das der erste Punkt - es kommt eben drauf an, ob eine person eine kleine Frau ist oder ein großer starker Mann. Nur weil ein Kämpfertyp (boztepe, bas rutten usw.) auch ohne KK gut kämpfen könnte, wäre es verwegen zu behaupten, andere könnten das einfach so nachmachen (was gerne behauptet wird.

    Trainingsmethode

    In zweiter Linie ist die Trainingsmethode entscheidend. Diese wirkt auf den ersten Blick als einfacher Faktor ist tatsächlich aber sehr kompliziert.

    Wir wissen, dass man mit Aliveness trainieren muss um im Kampf oder irgendeinem Sport entwas erreichen zu können. Auch WTler die SO kämpfen (obwohl man darüber jetzt diskutieren kann, was ich bitte nicht zu tun weil das nicht das thema ist) Wing Tsun Kong-Sao...?????????? ?????????? ??? ??? ??? - YouTube
    trainieren werden sich auch von Kritikern von Aliveness als gute Kämpfer gehandelt, auch wenn man nicht zwangsläufig das sieht, was man in zum "aufbau von Attributen" sieht.

    Es gilt das jeweilige System von der ZEIGENphase in die ISOLATIONphase und dann in die EINFÜGENphase (sparring) zu bringen, wobei man versucht die meiste Zeit in der Isolationsphase (also im Widerstand gegen einen Partner) zu verbringen.

    SV Systeme sind oft nur in der ZEIGENphase beheimatet, weswegen es im Kampf dann anders aussieht.


    STIL

    Die Liefersystemtheorie von der ich ausgehe besagt, dass alle Menschen gewisse ähnliche Bewegungsmuster im Kampf haben. Das ist auch der Grund warum in funktionalen Systemen selbst wenn sie sich nicht gegenseitig beeinflusst haben immer wieder die gleichen Techniken zu sehen sind.

    Fast jedes Schlagsytem hat eine Jab, Cross, bzw. Haken variante.
    Fast jedes Wurfsystem macht Singleleg, Double Legs, Ogoshi, Taiotohsi, Osotogari usw.
    Fast jedes Bodensystem hat mount, backmount, sidecontrol usw.

    Das heißt, dass man nicht zwangsläufig darüber urteilen kann, ob ein system gut, ist wenn man z.b. einen Wtler sieht wie er mit KFS jemanden überrennt, weil der Kämpfer das selbe auch mit Blitzen (Jabcrossjabcrossjabcros) machen könnte und es dann "boxen" wäre.

    Häufig werden die Techniken nach der geläufigsten Bezeichnung genannt. "Jab" "Cross" "Double Leg" "Armbar" usw.

    Im MMA sieht man, welche Techniken sich in einem Kampf 1:1 bewährt haben und somit als Liefersystem gelten. Bewährt haben sich die Trainigsmethoden & Techniken des Thaiboxen, Grecoringens und Grappling.

    Das man in der SV auch zu diesem noch mehrer Gegner, Waffen und dirty tricks einbauen kann, ändert das Liefersytem nicht.

    Bjj als Liefersystem ist fast immer ähnlich: Gi, Nogi, Vale Tudo & SV - Mount ist Mount. Genauso ist es auch bei allen anderen Systemen.

    Der Vorteil bei "Sportsystemen" ist, dass sie eine evolution hinter sich haben. Dass heißt man weiß genau wie man es trainiern muss um maximalen Erfolg (im wettkampf natürlich) zu gewährleisten.

    Wenn systematisch die Trainingsmethode der Liefersyteme (z.B.) Thaiboxen, Judo und Bjj genutzt werden um in einem Umfeld zu gewinnen wo es kaum regeln gibt (und wir wissen kopfstöße ändern das spiel nicht komplett man muss nur besser aufpassen, selbiges gilt für augenstiche usw.) dann kann man mit Fug und Recht behaupten, dass diese Trainingsmethoden (Aliveness) für den Dullkampf gültig sind. Diese lassen sich problemlos auch in den 3Sekundenkampf oder das Attentat einbauen wie es z.b. hier bei den KM Leuten zu sehen ist:

    Protect-Usa - Jerusalem Demo Clip - Itay Gil - YouTube

    Strategie:

    Wäre zum Beispiel: "wenn der andere besser Boxen kann, dann grapple ich"

    in der SV wäre es "ich hau präventiv zu, weil ich mit mehren gegnern nicht kämpfen will" "Ich laufe bei messer" oder "ich will nciht auf den Boden runter"

    Taktik:

    "ich schlage aus der Mount für die Armbar" "Ich schlage um öffnungen zu schaffen"

    Soviel mal von meiner Seite. Ich bitte euch nur die Faktoren (Person, Trainingsmethode usw.) hauptsächlich zu diskutieren.

    Jörg

  2. #2
    MüderJoe Gast

    Standard

    Für mich steht immer die Person an erster Stelle. Wobei ich die nochmals in physisch und psychisch unterteilen würde.

    Taktik, Strategie und Trainingsmethode würden im Gegenzug zum Stil gehören.

    Praktisch gesehen: Was nützt der beste Stil, wenn der Ausübende geistig und/oder körperlich zu schwach ist.

    Oder umgekehrt: Warum fürchten sich alle vor "DEM Straßenschläger" der in der allgemeinen Vorstellung ja gar nichts trainiert, sprich keinen Stil hat.

  3. #3
    Dudeson Gast

    Standard

    am wichtigsten ist definitiv die person da gebe ich recht. an zweitwichtigster stelle kommt finde ich das sparring. wer in form ist, klever, bewegungstalentiert und dann viel "kämpft" wird ein hervorragender kämpfer. wer dann noch richtige systeme mit guten trainingsmethoden dazuholt wird exzellent. so seh ich das.

  4. #4
    Joergus Gast

    Standard

    Zitat Zitat von MüderJoe Beitrag anzeigen
    Für mich steht immer die Person an erster Stelle. Wobei ich die nochmals in physisch und psychisch unterteilen würde.

    Taktik, Strategie und Trainingsmethode würden im Gegenzug zum Stil gehören.
    Richtig. Physisch & psychisch sind gut Einteilungsmöglichkeiten.

    TST gehört jedoch in eine eigene Kategorie (Faktor) weil der Stil unterschiedlich trainiert werden kann. Man kann ja auch Taebo was essentiell Kickboxen ist trainieren und lernt trotzdem nicht zu kämpfen.

    Auch wird nicht innerhalb des jeweiligen Stiles mit der gleichen Trainingsmethode trainiert.

    Beispiel: Boxen & Kickboxen kann man und wird soweit ich weiß auch alive trainiert im Krav Maga.

    SV Applikationen werden jedoch oft mit sogenannten toten Bewegungsmuster trainiert "er würgt ich mache das x 10000".

    Ich will die KM traiingsmethode jetzt nicht diskutieren, es war nur ein Beispiel.

    Daraus ergibt sich, dass die Trainingsmethode eine eigener Faktor sein muss, weil der entscheidet ob die TEchnik anwendbar ist und nicht zwangsläufig die Technik. Natürlich, je realitätsnäher eine Technik ist desto leichter ist sie zu trainieren.

    Auch die Strategie darf nicht automatisch zum Stil gezählt werden.

    Wir wissen es gibt 4 Arten des Boxers: Jäger, Läufer, Winkler und Konterer. WTler sind nach eigenen Angaben vom Jägertypus aber die VTler mit denenn ich gesparrt haben waren wieder Läufer.

    Weiter ist die Sprawl & Brawltaktik eine Grapplingstrategie, weil man kann ja auch als Grappler aktiv versuchen den anderne auf den Boden zu bringen.

    Daher ist Strategie & Trainingsmethode nicht zwangsläufig mit dem Stil zu verbinden obwohl z.B. alle Sportsysteme mit der gleichen Trainingsmethode (Aliveness) trainieren, es aber durchaus generell unterschiede in Strategie & Trainingsmethode auch innerhalb von Systemen (wie KM) gibt. Deswegen Trennung.

  5. #5
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Joergus Beitrag anzeigen
    SV Applikationen werden jedoch oft mit sogenannten toten Bewegungsmuster trainiert "er würgt ich mache das x 10000".
    Wäre das nicht eigentlich die Isolationsphase?? Bzw wie sollte man sowas üben oder klammert ihr das einfach aus und sagt sowas passiert net??

    Person
    Trainingsmethode
    Stil (die Technik)
    Strategie
    Taktik
    Hmm Denke das man Trainingsmethode und Technik nicht so einfach trennen kann da die mMn. in Wechselwirkung stehen. Realistisches Training bedingt mMn. realistische, anwendbare Techniken da eine Natürliche Selektion stattfindet.

  6. #6
    Joergus Gast

    Standard

    Nein, die Isolationsphase heißt, man übt die in der Zeigenphase geübten Technik gegen einen sich wehrenden Gegner.

    Häufiger Fehlschluss ist, dass die Leute hervorsehbar einen WÜrger machen und so tun als würden sie Widerstand leisten und sobald gegenwehr kommt diese zulassen.

    Richtige Isolationsphase wäre, wenn der Partner unerwartet mit einem Würger kommt.. plötzlich würgt und sich bei Gegenwehr wehrt und (z.b. gleich nachschlagt und dann wieder würgt) Kreativität ist das schlüsselwort.

    Alles was man in extrem hoher Wiederholungsanzahl ohne widerstand geübt wird ist immer Zeigenphase. Man kann alles alive üben, der Grund warum dies oft Tot geübt wird ist, weil aliveness nicht verstanden wurde.



    Technik & Trainingmethode kann man problemlos trennen und sollte auch getrennt werden. Weil es werden oft Techniken unterschiedlich trainiert.

    Wie gesagt Boxen & Kickboxen ist leicht alive zu üben. Aber Fehlschlüsse kommen häufig beim Trainings für den 3Sekundenkampf oder Messerabwehr oder Schusswaffenabwehr vor. Da wird noch IMMER mit toten Bewegungsmustern gearbeitet. Daher muss man die Trainngsmethode einzeln betrachten um zu erkennen, wo es noch hapert.

  7. #7
    30Shadow11 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Joergus Beitrag anzeigen
    Hallo Leute!
    Menschen kämpfen, nicht Systeme
    Es gibt verschiedenen Trainingsmethoden
    Es gibt Menschen, die mit ihren natürlichen Bewegungsmustern effektiv kämpfen können.
    Es gibt Menschen die mit zwei, drei Techniken bereits effektive kämpfer sind, weil sie von vorneherein vieles richtig machen.
    Gewicht und Kraft sind sehr praktische Faktoren im Kampf
    Ich habe mir jetzt mal die Freiheit rausgenommen, deinen Post nur teilweise zu zitieren. Ich will deine Fragestellung damit aber nicht aus dem Zusammenhang reißen und hoffe, dass das auch nicht so aufgefasst wird!

    Aber nun zu meiner eigentlichen Antwort:

    Die o.g. Aussagen von dir sind genau der Grund, warum ich solche Diskussionen, welcher KS/ welche KK am effektivsten oder effektiver als andere ist, für ziemlich unsinnig halte.

    Es sind immer die Menschen selbst, die die maßgeblichen Faktoren (Gewicht, Kraft, Training, Intesität, Leidenschaft für die KS/KK-Art, Technik, Talent usw. usw. usw) beeinflussen.
    Da ist der Stil oder die Art recht unwichtig!

    Wer mit Leidenschaft eine KS/KK ausübt, wird darin sehr gut und dementsprechend auch "effektiv" werden. Allerdings wird ein anderer, der das nur aus Langeweile oder gelegentlich trainiert, nie wirklich gut oder "effektiv" werden, egal welche KK/KS er trainiert.

    Klar gibt es KS/KK-Arten die unter Umständen (!) für bestimmte Situationen besser geeignet sind, weil die eine beispielsweise eher auf Selbstverteidigung, die andere eher für den offensiven Wettkampf ausgelegt ist. Aber welche davon jetzt schlussendlich effektiver ist, wird sich auch nicht wirklich messen lassen.
    Man könnte höchstens unterscheiden, welche KS/KK eher für SV, Wettkampf, körperliche Fitness, Bewegungsabläufe usw. besser geeignet sein könnte, wobei ich sowas auch wieder für recht fraglich halte, weil man sich beispielsweise mit Boxen oder Muay Thai sehr wohl verteidigen kann, obwohl diese KS-Arten eigentlich eher für den offensiven Kampf (Wettkampf) gedacht sind und auf der anderen Seite kann man sehr wohl auch mit JJ eine Schlägerei anfangen, obwohl diese dagegen eher in Richtung SV abgezielt ist.

    Also alles in allem, würde ich sagen, dass es keine optimale oder effektivste Kampfsportart gibt. Das Ganze ist nur so gut wie der Ausführende!

  8. #8
    zs.BuZuS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von 30Shadow11 Beitrag anzeigen
    Es sind immer die Menschen selbst, die die maßgeblichen Faktoren (Gewicht, Kraft, Training, Intesität, Leidenschaft für die KS/KK-Art, Technik, Talent usw. usw. usw) beeinflussen.
    Da ist der Stil oder die Art recht unwichtig!

    Also alles in allem, würde ich sagen, dass es keine optimale oder effektivste Kampfsportart gibt. Das Ganze ist nur so gut wie der Ausführende!
    Es gibt doch aber Unterschiede zwischen den Stilen, oder? Und diese Unterschiede sind (situationsabhängig) ein Vor- oder Nachteil. Es hat schon seinen Grund, warum man in der UFC noch keinen WTler gesehen hat, und generell die *ing *un Trapping Hands Verteidigung nur mal zu sehen ist, wenn Anderson Silva im Käfig langweilig wird... Jetzt kann man denken, dass *ing *un nix für den Käfig ist... oder dass es bei Gegnern auf gleichem/ähnlichen Welt-Niveau nix taugt.
    Es gibt auch Stile, die sich leichter umsetzen lassen als andere. Angenommen man sieht einen Kampf zwischen 2 Gegner unbekannter Stilrichtungen. Man erkennt sofort, welcher der Boxer ist. Oder der Ringer. Oder der Judoka. Oder der Kickboxer. Wenn man ein wenig Ahnung hat, kann man evtl. auch erkennen ob eher geschnappte Kicks zu sehen sind (westl. Kickboxen) oder die durchtretenden Thai-Kicks. Es gibt also bestimmte, charakteristische Techniken und Haltungen, die einen Stil erkennbar machen. Beim WT ist das kaum möglich meiner Erfahrung nach. Entweder man sieht die typische WT-Stellung, KFS und so weiter... aber dann kriegt der Typ immer die Mütze voll und alle erzählen mir, dass das kein richtiges WT war. Oder der Typ gewinnt, und man sieht 0 WT. Dann muss derjenige ein Video machen, dort Einzelbilder rauspicken, anhalten und beschreiben, dass die zu sehende, unsaubere Doppeldeckung angeblich ein Double-Wu-Sao ist (oder wie auch immer die Technik heißt).
    Es gibt definitiv Unterschiede in der Effektivität und Umsetzbarkeit der Stile.

  9. #9
    Joergus Gast

    Standard

    Zitat Zitat von zs.BuZuS Beitrag anzeigen
    Es gibt doch aber Unterschiede zwischen den Stilen, oder? Und diese Unterschiede sind (situationsabhängig) ein Vor- oder Nachteil. Es hat schon seinen Grund, warum man in der UFC noch keinen WTler gesehen hat, und generell die *ing *un Trapping Hands Verteidigung nur mal zu sehen ist, wenn Anderson Silva im Käfig langweilig wird... Jetzt kann man denken, dass *ing *un nix für den Käfig ist... oder dass es bei Gegnern auf gleichem/ähnlichen Welt-Niveau nix taugt.
    Es gibt auch Stile, die sich leichter umsetzen lassen als andere. Angenommen man sieht einen Kampf zwischen 2 Gegner unbekannter Stilrichtungen. Man erkennt sofort, welcher der Boxer ist. Oder der Ringer. Oder der Judoka. Oder der Kickboxer. Wenn man ein wenig Ahnung hat, kann man evtl. auch erkennen ob eher geschnappte Kicks zu sehen sind (westl. Kickboxen) oder die durchtretenden Thai-Kicks. Es gibt also bestimmte, charakteristische Techniken und Haltungen, die einen Stil erkennbar machen. Beim WT ist das kaum möglich meiner Erfahrung nach. Entweder man sieht die typische WT-Stellung, KFS und so weiter... aber dann kriegt der Typ immer die Mütze voll und alle erzählen mir, dass das kein richtiges WT war. Oder der Typ gewinnt, und man sieht 0 WT. Dann muss derjenige ein Video machen, dort Einzelbilder rauspicken, anhalten und beschreiben, dass die zu sehende, unsaubere Doppeldeckung angeblich ein Double-Wu-Sao ist (oder wie auch immer die Technik heißt).
    Es gibt definitiv Unterschiede in der Effektivität und Umsetzbarkeit der Stile.
    Korrekt! :-)

    Wieder zum Thema bevor wir abgleiten:

    Ein Stil ist eine Interpretation von einem Liefersystem. Judo & Ringen sind vom Typ her recht ähnliche Liefersysteme. Die Würfe sind sehr ähnlich, das Ziel auch (Schultern am Boden bringen). Die Setups sind anders und natürlich bedingt durch das Gewand auch die Griffmöglichkeiten. Jedoch das was beide SPortarten ausmacht ist das Liefersystem. Die Unterschiede sind lediglich STIL bedingt.

    Und ja es gibt effektivere Liefersysteme als Andere. Genau wie in jedem anderen Sport gibt es infeffektive Techniken (die sich SEHR schnell aussondern) und auch ineffektive Trainingsmethoden.

    Nicht jeder lernt gleich schnell beim Tennis, obwohl man im Tennis genau weiß, wie man jemanden was beibringen muss damit er gut wird.

    Trotzdem gibt es (wenn es sowas geben würde wie in den KK) schlechte "Tennissysteme" mit denen man nicht so schnell gut wird, jedoch naturtalente trotzdem halbwegs spielen können. (Ich hoffe ihr versteht mich) :-)

    Es gibt klar bessere Systeme auch wenn nicht jeder gleich schnell gleich gut werden kann und selbst bei technisch gleichem Niveau spielen Faktoren wie Gewicht, Kraft usw. noch IMMER eine Rolle.
    Geändert von Joergus (17-03-2012 um 12:13 Uhr)

  10. #10
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Joergus Beitrag anzeigen
    Nein, die Isolationsphase heißt, man übt die in der Zeigenphase geübten Technik gegen einen sich wehrenden Gegner.

    Häufiger Fehlschluss ist, dass die Leute hervorsehbar einen WÜrger machen und so tun als würden sie Widerstand leisten und sobald gegenwehr kommt diese zulassen.

    Richtige Isolationsphase wäre, wenn der Partner unerwartet mit einem Würger kommt.. plötzlich würgt und sich bei Gegenwehr wehrt und (z.b. gleich nachschlagt und dann wieder würgt) Kreativität ist das schlüsselwort.
    Alles was man in extrem hoher Wiederholungsanzahl ohne widerstand geübt wird ist immer Zeigenphase. Man kann alles alive üben, der Grund warum dies oft Tot geübt wird ist, weil aliveness nicht verstanden wurde.
    Aso also eh so wie es bei guten Trainern gemacht wird.

    Technik & Trainingmethode kann man problemlos trennen und sollte auch getrennt werden. Weil es werden oft Techniken unterschiedlich trainiert.

    Wie gesagt Boxen & Kickboxen ist leicht alive zu üben. Aber Fehlschlüsse kommen häufig beim Trainings für den 3Sekundenkampf oder Messerabwehr oder Schusswaffenabwehr vor. Da wird noch IMMER mit toten Bewegungsmustern gearbeitet. Daher muss man die Trainngsmethode einzeln betrachten um zu erkennen, wo es noch hapert.
    Naja aber das widerspricht ja nicht dem was ich geschrieben habe. Diese Dinge werden wie du sagst tod geübt und daher schleichen sich hier Fehler ein die so nicht auftreten würden würde man realitätsnah trainieren da man ja gleich ein Feedback hat was geht und was nicht.
    Geändert von Gast (17-03-2012 um 12:45 Uhr)

  11. #11
    Balthus Gast

    Standard

    Es kommt immer auch auf die Zielsetzung an.

    Peter Müller der 2M 150kg Krankenpfleger wird wohl weniger Probleme haben mal mit nem blauen Auge zur Arbeit zu kommen als Außendienst Versicherungsvertreterin Liese Bauer ...

    Allerdings will ersterer vielleicht einige gute Griffe zur Kontrolle der Patienten lernen und letztere einfach nur nen straffen Po.

    Ist nur deshalb jetzt Ringen besser als Tae-Bo?


    Je nachdem was man erreichen will muss man sich eben ne KK/KS raussuchen die zu einem passt und bei der auch das Training zusagt und die Trainingsmethode mit den eigenen Zielen übereinstimmt.

    Mir hat Krav Maga am meisten Spass gemacht... hier trainiere ich nun Thai-Kickboxen und BJJ (gibt wenig anderes im Oman in meiner Nähe) und habe auch Spass dran.
    Ich muss sagen beim Kick/Thaiboxen kann ich gut mithalten, am Boden werde ich jedoch noch übel verknotet

    Und trotzdem machts am Boden fast mehr Spass!

    und zum Fit bleiben bis ich was anderes machen kann und wieder heimkomme ist beides gut geeignet... und ich wäre ichnt in der Lage zu sagen welches System das bessere ist ... ABER beide verbessern meine KM-Skills!

  12. #12
    F3NR1R Gast

    Standard

    Maßregelnder Senf

    Zitat Zitat von MüderJoe
    Oder umgekehrt: Warum fürchten sich alle vor "DEM Straßenschläger" der in der allgemeinen Vorstellung ja gar nichts trainiert, sprich keinen Stil hat.
    einfach nur Geschichten Erzählung,
    die Sorte Mensch, die "den Straßenschläger" hochstilisiert und Angst vor eben jenen schürt.......naja

    Zitat Zitat von 30Shadow11 Beitrag anzeigen
    Also alles in allem, würde ich sagen, dass es keine optimale oder effektivste Kampfsportart gibt.
    Sondern nur die optimalste/effektivste Trainingsmethode, Technik, Taktik/Strategie/Verhalten,
    die das beste aus dem rausholt, was eben möglich ist

    Das Ganze ist nur so gut wie der Ausführende!
    könnten wir uns bitte solche nichtsweiterbringenden Phrasen und genausonichtsweiterbringenden alles oder nix Vergleiche
    sparen



    Zitat Zitat von Balthus
    Es kommt immer auch auf die Zielsetzung an.
    bei Zielsetzung kannst du hier wohl erstmal "Kämpfen" einsetzen


    @pappenheimer Joergus

    Ich habe den Punkt Person nicht richtig verstehtet
    (nach deiner Beschreibung, eigentlich eher ein Vergleichskriterium zwischen zwei Personen, Klitschmann und Hemdspecht z.B.),
    das einzige was so als Bewertungskriterium überhaupt Sinn machen würde,
    wäre den Durchschnitt und die Besten aus den jeweiligen Systemen direkt miteinander zu vergleichen
    und auch da werden einige Probleme auftauchen ....
    und deshalb den Punkt Person mehr als Ergänzung und nicht als oberstes Kriterium



    Was ich noch wichtig finde beim beleuchten von Systemen wäre,

    1.
    Wie gut ein Angriff gelehrt/kultiviert wird, denn das bedingt ja am Ende die Verteidigung,
    wer nur schlechte Angriffe abwehrt, wird auch keine gute Verteidugung erlernen...sofern Sparring gemacht wird *höhöhö*

    und welcher Stellenwert dieser Angriff im allgemeinen hat,
    also wo ein Angriff A, die mangelnde Verteidung eines Angriffs B, besser kompensieren kann
    Takedowns > Faust > Kick, ein Ringer braucht keinen Hghkick abwehren zu können...., zum Beispiel

    (Würde ja zum Stil passen, aber den willst aber nur aus Technischer Sicht sehen, richtig ?)


    2.
    Was für Leute ein System anzieht/hervorbringt
    und welche Leistungsdichte dort herrscht, im Amateur wie im Profibereich,
    gute Wettkämpfer im Stall, haben auch einen positiven Effekt auf die Breitenspaßsportler,
    in WK losen Dingen ist das etwas schwer zu beurteilen

    (Das wiederum könnte man hervorragend unter Person verbuchen )
    Geändert von F3NR1R (17-03-2012 um 16:16 Uhr)

  13. #13
    Sokolo Gast

    Standard

    Zitat Zitat von F3NR1R Beitrag anzeigen
    einfach nur Geschichten Erzählung,
    die Sorte Mensch, die "den Straßenschläger" hochstilisiert und Angst vor eben jenen schürt.......
    Hat teilweise einfach andere Erfahrungen gemacht als die meisten und weiß, dass man keine Nulpe sein muss, um seine soziopathischen Tendenzen auszuleben.

    Wundert mich immer, wie man auf sowas kommt. "Hat Spaß dran, Leute kaputt zu machen" = "kann nix".

    Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass jeder, der gern fremde Leute verprügelt, auch sonderlich befähigt darin wäre. Der Wille und die Befähigung schließen sich jedoch nicht aus. Ich glaube eher, dass das eine das andere befördert.

  14. #14
    punktpunktpunkt Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sokolo Beitrag anzeigen
    Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass jeder, der gern fremde Leute verprügelt, auch sonderlich befähigt darin wäre. Der Wille und die Befähigung schließen sich jedoch nicht aus. Ich glaube eher, dass das eine das andere befördert.
    Wenn jemand immer als erster zuschlägt und sich seine Opfer vorher ausguckt, braucht derjenige nur einen Grund aber keine Befähigung. Die einzige Fähigkeit die da trainiert wird ist Leuten unvermittelt eine reinzuhauen.

  15. #15
    F3NR1R Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sokolo Beitrag anzeigen
    Wundert mich immer, wie man auf sowas kommt. "Hat Spaß dran, Leute kaputt zu machen" = "kann nix".
    Und ich frage mich wie man auf "warum haben alle Angst vorm untrainierten Straßenbesen" kommt

    Es ist einfach so,
    9/10 von "den Straßenschläger",-der nix trainiert-,
    sind im Vergleich zum KS'ler, der schön 3 mal Woche sein Zeug trainiert, einfach nicht der Rede Wert,
    wenn dem nicht so ist, hat man einfach einen Scheiß trainiert oder hat unkompensierbare Größen/Kraft Nachteile

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