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Thema: Zeigst du schwäche, dann machen sie dich fertig

  1. #1
    Kundalini Gast

    Lightbulb Zeigst du schwäche, dann machen sie dich fertig

    Wenn ein Kleinkind weint, hört es von den Eltern: „Hör auf zu weinen!“
    Dies zieht sich durch die ganze Erziehung fort, egal was für ein Erziehungsmodel
    die Eltern und die Gesellschaft gerade für angesagt halten.

    Es wird einem von klein auf beigebracht die Schwäche zu bekämpfen – in sich selbst.

    Das führt dazu, dass die Menschen anfangen die Schwäche auch überall
    da zu bekämpfen, wo sie sie sehen oder sie auch nur vermuten.
    Sie mustern ihre Mitmenschen, der Radar ist darauf eingestellt
    jedes kleinste Anzeichen von Schwäche wahr zu nehmen.

    Somit ist dies der Kern von (fast) allen SV Situationen.

    Auch beim festlegen der Hackordung innerhalb einer Gruppe gehen viel Menschen
    so vor, dass sie sich jemand suchen, der schwächer ist als sie selbst und diesen
    Fertigmachen(wenn auch nur verbal), nur um zu zeigen, das sie selbst kein Opfer sind.

    Was habt ihr für Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema Schwäche zeigen (oder sie zu verbergen)?
    Geändert von Kundalini (11-04-2012 um 17:15 Uhr)

  2. #2
    baston Gast

    Standard

    Ich bin selber noch mit dem guten alten "Wenn du heulst kriegste noch was oben drauf" erzogen worden (mit dem Ergebnis, dass ich seit ich... ca. 12 war nicht mehr geweint habe, bzw. es einfach auch nicht mehr kann), aber ich halte das für einen ziemlich guten Weg einen emotional gestörten Menschen heranzuziehen, der eine schlechte Selbsteinschätzung und -wahrnehmung hat. Ich muss sagen, dass mir mein Kampfsporttraining (insb. Kyokushin) da die Augen geöffnet hat, denn ich war lange Zeit jemand, der sich deswegen seine eigenen Schwächen selbst nicht eingestanden hat (bei mir vor allem Übergewicht, Faulheit in Schule/Uni, Rechthaberei) und versucht hat, sie nicht offenbar werden zu lassen bzw. anderen Leuten und Umständen die Schuld an meinen eigenen Unzulänglichkeiten einzugestehen. Auch wenn ich nicht der Ansicht bin, dass man Schmerz und Niederlage braucht, um zu wachsen, ich persönlich entwickle mich deutlich Stärker an Rückschlägen und Enttäuschungen weiter. Die Erkenntnisse kamen mir vor allem im Jiyu Kumite. Wenn mich der Fuß im Gesicht trifft, dann kann ich lange darüber Diskutieren, warum oder wie es passiert ist, aber das ändert nichts daran, dass ich in diesem Moment ganz alleine selber Schuld bin, dass es passiert ist, und es auch an mir ist, es nicht noch mal geschehen zu lassen. Dieses "niemals Schwäche zeigen" ist mMn kein Weg, um sich seinen Schwächen zu stellen, sondern um sie zu verdrängen. Man trägt viele Schwächen mit sich herum, und viele davon sind einem nicht ein mal mehr als solche bewusst. Wenn sie einem aufgezeigt werden, muss man sich ihnen offen Stellen, sie als solche akzeptieren, und sich fragen, wie man selbst etwas dagegen unternehmen kann.

  3. #3
    Sven K. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kundalini Beitrag anzeigen
    Wenn ein Kleinkind weint, hört es von den Eltern: „Hör auf zu weinen!“
    Dies zieht sich durch die ganze Erziehung fort, egal was für ein Erziehungsmodel
    die Eltern und die Gesellschaft gerade für angesagt halten.

    Es wird einem von klein auf beigebracht die Schwäche zu bekämpfen – in sich selbst.


    Das führt dazu, dass die Menschen anfangen die Schwäche auch überall
    da zu bekämpfen, wo sie sie sehen oder sie auch nur vermuten.
    Sie mustern ihre Mitmenschen, der Radar ist darauf eingestellt
    jedes kleinste Anzeichen von Schwäche wahr zu nehmen.

    Somit ist dies der Kern von (fast) allen SV Situationen.

    Auch beim festlegen der Hackordung innerhalb einer Gruppe gehen viel Menschen
    so vor, dass sie sich jemand suchen, der schwächer ist als sie selbst und diesen
    Fertigmachen(wenn auch nur verbal), nur um zu zeigen, das sie selbst kein Opfer sind.

    Was habt ihr für Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema Schwäche zeigen (oder sie zu verbergen)?
    Wie kommst Du denn auf sowas?

  4. #4
    Kundalini Gast

    Standard

    Das mit dem "Hör auf zu Weinen" beruht doch darauf, dass die Eltern nicht wollen, dass ihr Kind weint, die Eltern schliessen
    aus dem weinenden Kind, das es dem Kind schlecht geht (sie also schlechte Eltern sind), das Kind interpretiert es so, dass es
    nicht weinen darf, als nicht schwach sein darf bez. keine Schwäche zeigen darf.
    Allgemein wird Schwäche als negativ gewertet und die Menschen
    lernen keine Schwäche zu zeigen, also sie zu bekämpfen.

  5. #5
    Chuck80 Gast

    Standard

    also ich finde diesen Ansatz mit der Schwäche quatsch. Also nicht den Zusammenhang wie er hier geschildert wurde, sondern als Erziehungsinstrument ist er Mist. Man sollte Schwächen durchaus zeigen dürfen.

  6. #6
    F3NR1R Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kundalini Beitrag anzeigen
    Wenn ein Kleinkind weint, hört es von den Eltern: „Hör auf zu weinen!“....
    ....
    oder "ooh, was hast du denn ? "
    oder " ooh, komm mal her *drück*"
    oder " kuck mal das Clownsgesicht "
    oder " man fängt an zu weinen "
    ....

  7. #7
    lucyinthesky Gast

    Standard

    Zitat Zitat von F3NR1R Beitrag anzeigen
    ....
    oder "ooh, was hast du denn ? "
    oder " ooh, komm mal her *drück*"
    oder " kuck mal das Clownsgesicht "
    oder " man fängt an zu weinen "
    ....

  8. #8
    Sven K. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kundalini Beitrag anzeigen
    Das mit dem "Hör auf zu Weinen" beruht doch darauf, dass die Eltern nicht wollen, dass ihr Kind weint, die Eltern schliessen
    aus dem weinenden Kind, das es dem Kind schlecht geht (sie also schlechte Eltern sind), das Kind interpretiert es so, dass es
    nicht weinen darf, als nicht schwach sein darf bez. keine Schwäche zeigen darf.
    Allgemein wird Schwäche als negativ gewertet und die Menschen
    lernen keine Schwäche zu zeigen, also sie zu bekämpfen.
    Mir scheint, du hast weder Kinder noch einigermaßen Einblick in
    Erziehungsmethoden. Kann es sein, dass das Geschilderte nur DEINE Meinung ist oder hast Du da auch irgendwelche Quellen zu?

  9. #9
    Kundalini Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sven K. Beitrag anzeigen
    Mir scheint, du hast weder Kinder noch einigermaßen Einblick in
    Erziehungsmethoden. Kann es sein, dass das Geschilderte nur DEINE Meinung ist oder hast Du da auch irgendwelche Quellen zu?
    Es ist nicht nur meine Meinung.
    z.b. Quelle : Hass in der Seele: Amazon.de: Arno Gruen, Doris Weber: Bücher

    Schildere doch du mal deine Meinung, was der Ursprung ist, warum Menschen
    immer versuchen die Swächeren ausfindig zu machen und sie feritg machen.

  10. #10
    punktpunktpunkt Gast

    Standard

    Gab da mal das Argument diese Art von Erziehung würde frühzeitig die Kritikfähigkeit zerschießen. Das Problem dabei wäre wohl, dass das einseitige Bestrafen bzw. Belohnen zu einem gestörten Umgang mit den eigenen Fehlern führe, bei dem einige vermeiden überhaupt noch etwas neues anzufangen, oder aggressiv reagieren wenn man deren Mängel offenlegt (welche dann zu verbergen gelten). Das könnte man als Grundlage für übermäßig authoritäres Verhalten sehen; sowohl bezogen auf Unterwürfigkeit und Selbstaufgabe, als auch auf überhebliches Machtgehabe. Mal rein gedacht.

    Das Gegenstück dazu war meine ich, dass man Kinder dazu ermuntern sollte auch mal etwas falsch zu machen, um ihnen dann zu zeigen was genau falsch war und wie man diese Fehler in Zukunft vermeidet. Von wegen die eigene Fehlbarkeit zu akzeptieren und als Möglichkeit für Fortschritt und Verständnis zu nutzen, sprich keine Angst davor zu haben.

    Wie das im Speziellen ausschauen könnte weiß ich nicht, aber das Prinzip dahinter finde ich interessant. Um dabei mal näher an das eigentliche Thema zu rücken; den bewussten Umgang mit den eigenen Gefühlen empfinde ich als erstrebenswert, weil man so die Möglichkeit hat passend darauf zu reagieren und was zu ändern. Die Sorgen zu ertränken hilft meiner Meinung nach nicht.

    Meine Oma erzählt öfters, dass die Soldaten nach dem Krieg zum Beispiel gar keine Hilfe bekamen und hier genau die Sache von wegen keine Schwäche zeigen angesagt war. Nachteil dessen war halt, dass da viele spätestens im Alter keine Kraft mehr hatten die negativen Erfahrungen zu unterdrücken und es doch wieder hoch käme.

  11. #11
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    Standard

    Oh mein g.. Was hättet ihr fuer eine gemütliche und schöne Kindheit , "Weine nicht"

    Bei mir herrschte da schon mehr Brutalität, da wurde überhaupt nicht nachgefragt, einfach draufgeschlagen, mit allem was zur Hand war, Rührlöffel, Teppichklopfer, Besenstiel, wenn mal was nicht zur Hand war genügte auch ein Holzscheit.

    Es wurde so lange auf mich eingeschlagen bis meine Eltern ihren Frust an mir abgelassen hatten, für das was sie mir damals angetan haben würden die heute wegen Kindesmisshandlung in den Knast gehen.

    Nun gut ich bin auf eines stolz im leben, die gewaltkette habe ich durchbrochen, meine drei Kinder mussten das nicht erleiden.

  12. #12
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    Standard

    Zitat Zitat von F3NR1R Beitrag anzeigen
    ....
    oder "ooh, was hast du denn ? "
    oder " ooh, komm mal her *drück*"
    oder " kuck mal das Clownsgesicht "
    oder " man fängt an zu weinen "
    ....
    Exakt.
    Ich bin im näheren Bekanntheitskreis nahezu der einzige, der von seinen Kindern fordert nicht so rumzumemmen.
    Und in selbigem gibt es viele Eltern mit Kindern.
    Die Würde, die in der Bewegung eines Eisberges liegt, beruht darauf, dass nur ein Achtel von ihm über dem Wasser ist.

  13. #13
    MüderJoe Gast

    Standard

    Zitat Zitat von RibaldCorello Beitrag anzeigen
    Nun gut ich bin auf eines stolz im leben, die gewaltkette habe ich durchbrochen, meine drei Kinder mussten das nicht erleiden.
    Allergrößten von mir.

  14. #14
    lucyinthesky Gast

    Standard

    @RibaldCorello: Das ist stark von dir, dass du die Gewaltkette durchbrochen hast.

  15. #15
    Registrierungsdatum
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    Zitat Zitat von lucyinthesky Beitrag anzeigen
    @RibaldCorello: Das ist stark von dir, dass du die Gewaltkette durchbrochen hast.
    Das habe ich mir damals geschworen, fals ich Kinder habe würde das nicht passieren.

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