Eine Rekonstruktion in dem Sinne gibt es kaum, dafür ist die Quellenlage zu dürftig. Die bekannte Herausforderung der HEMA, dass die entstehenden Lücken durch Eigenarbeit zu füllen sind, gilt hier in besonderem Maße. Hammaborg zeigt das ja sehr schön. Analogieschlüsse zum I.33, aber auch zu den großen Schilden bei Talhoffer sind m.M.n. nur von begrenztem Nutzen, dafür ist die Dynamik der Schilde in den unterschiedlichen Größen zu verschieden.
Für meine Dissertation beschäftige ich mich zwar mit den isländischen literarischen Quellen zum Thema, die sind aber in vielerlei Hinsicht auch schon problematisch. Deshalb behaupte ich gar nicht, dass das Schwert&Schild-System, das ich unterrichte, historisch authentisch sei; es basiert stattdessen auf den Pekiti-Tirsia-Methoden des "rolling shield". Der Schild wird dabei möglichst aktiv als Waffe eingesetzt, weniger als Kugelfang. Mit den Sachen, wie sie z.B. die Higgins-Leute zeigen, hat das dann gar nichts zu tun.
Am 26. Mai geb ich eine kleine Session bei einer befreundeten Alamannen-Truppe in der Nähe von Tübingen - falls jemand Interesse hat, PN an mich.
Si vis pacem, para pacem.