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Thema: Mein (bisheriges) Verständnis von Karate

  1. #46
    Luaith Gast

    Standard

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Darauf wollte ich mit meinem letzten Beitrag nicht unbedingt hinaus. Sondern eher auf einen etwas pragmatischeren Ansatz ala Kunst kommt vom Wort Können.
    Wobei ich mich da frage, wenn ich mir die ganzen Altmeister so anschaue: Kann man nach 30, 40, 50 Jahren quasi-hauptberuflichem Ausüben einer Kampfkunst sie überhaupt nicht hervorstechend gut "können"? Unabhängig davon, von welcher Seite man sich dem Karate nun nähert und wie genau man sich dabei anstellt. Da sind Zeiträume und Trainingspensen im Spiel, dass man schon eine ziemliche Null sein müsste, um nicht zur Koryphäe zu werden.

    lG
    L.

  2. #47
    baston Gast

    Standard

    Ich denke, dass der philosophische Aspekt durch die Übernahme in die westliche Gesellschaft wegen Fehlvorstellungen, kulturellen Unterschieden und sprachlichen Barrieren überstilisiert worden ist. Eine Kampfkunst als etwas zu betreiben, an dem man körperlich und geistig wachsen kann, da man es heute nicht mehr in der Art zur Kriegsführung und Verteidigung der eigenen Gemeinschaft, wie es mal der Fall gewesen ist, ist erstmal eine philosophische Entscheidung: Ich bin der Ansicht, dass etwas trotz seiner zunehmenden Obsoleszenz erhaltenswert ist, sodass ich mich dieser Disziplin widme, um sie zu meistern. Dass intensive körperliche Betätigung mit komplexen Bewegungsmustern auch für den Verstand gut ist, ist ja keine Neuigkeit. Wenn man im Übungskampf die eigenen Unzulänglichkeiten in der Technik aufgezeigt bekommt, und einem dargelegt wird, dass man eben doch nicht der große Zerstörer und Klopper ist, für den man sich hält, dann entsteht von ganz alleine eine gewisse Demut. Das hat mir eigentlich auch schon mal ein Universitätsprofessor gesagt: "Wenn man denkt, dass man alles weiß, weiß man eigentlich nichts!" Das sind also Dinge, die von ganz alleine kommen, die muss man nicht unbedingt immer wieder predigen und zum großen, übergeordneten Ziel des Karatetrainings erklären.

  3. #48
    Richard22 Gast

    Standard

    Kampf ist immer bitter und sieht nie gut aus. Menschen sterben zu sehen ist niemals schön oder photogen. Man muß zwisichen Filmwelten und der Wirklichkeit unterscheiden.

    Moral gibt es in der KK genrell nicht - Moral ist einfach eine Sammlung gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Diese gilt es innerhalb einer Gesellschaft zu beachten, zumindestens vordergründig - so ist nunmal das Leben auf dieser Welt.

    Philosophie ist in der KK immer vorhanden, weil die KK nunmal Gegensätze als Inhalt hat.

    Soweit die Philosophie dientlich ist, wird sich sich also in der KK manifestieren. Im Gefecht - nicht in der Theorie - oder sie hat keinen Wert.

    Der ganze Japan-Rechtsaußen-Dummfug gehört nicht in Karate, sondern in das kaiserliche Japan der 1920'er Jahre.

    Wichtiger ist der schamanistische Einfluß in der China-KK, weil er nunmal dazu angetan ist, das Gefecht für die menschliche Psyche erträglich zu machen.

    Menschen sind emotionale Wesen und töten zumeist aus emotionalen Gründen - deswegen machen die heutigen Streitkräfte ja auch einen solchen Wirbel um ihre gut gepflegten Feindbilder.

    Hat man kein Feindbild, dann benötigt man andere Mechanismen, um ein Gefecht emotion zu überstehen - dazu war früher unter anderem das Formenüben da.

    Fechtergruß

  4. #49
    Registrierungsdatum
    19.05.2006
    Beiträge
    1.524

    Standard

    Zitat Zitat von Richard22 Beitrag anzeigen
    Wichtiger ist der schamanistische Einfluß in der China-KK, weil er nunmal dazu angetan ist, das Gefecht für die menschliche Psyche erträglich zu machen.

    Menschen sind emotionale Wesen und töten zumeist aus emotionalen Gründen - deswegen machen die heutigen Streitkräfte ja auch einen solchen Wirbel um ihre gut gepflegten Feindbilder.

    Hat man kein Feindbild, dann benötigt man andere Mechanismen, um ein Gefecht emotion zu überstehen - dazu war früher unter anderem das Formenüben da.
    Eine intressante These
    Um das Mögliche zur erreichen, musst du das Unmögliche versuchen!

  5. #50
    KingAndy25 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Luaith Beitrag anzeigen

    Da klaffen Schluchten zwischen dem theoretischen Möchtegern der Künstler ("mein Karate ist effektiv, was DIE machen ist doch nur Rumgehampel") und der trübseligen Realität - erzborniert den Kampf ablehnen, aber trotzdem glauben, man könnte es besser als diejenigen, die tagein tagaus nichts anderes tun. Solche Querulanten sind mir unter den meist sehr bodenständigen Sportlern nie begegnet. Das kommt immer nur von der "traditionellen Fraktion", der es scheinbar ein innerstes Bedürfnis ist, den Sportlern jede Art von kk-speziefischem Können abzusprechen. Ich frage mich, warum da anscheinend immer auf Krampf irgendwelche Minderwertigkeitkomplexe kompensiert werden müssen. Das hätte doch eigentlich wirklich niemand nötig?

    Kann ich so nicht unterschreiben. Ganz im Gegenteil. Ich habe so ein Arrogantes Verhalten großteilig bei KampfSPORTLERN erlebt, die ihrerseits allen KampfKÜNSTLERN das können abstreiten, da sie ja keine Wettkämpfe haben.
    Das es einen Unterschied zwischen Wettkampf und Überlebenskampf gibt, wird dabei aussen vor gelassen.

    Also wird es sie wohl auf beiden seiten geben.

    Friede,
    Andy

  6. #51
    Garv Gast

    Standard

    Darf ich mal fragen warum für euch der "Überlebenskampf" dermaßen im Vordergrund steht?

    Seid ihr Türsteher/Polizisten/Soldaten/Fußballhooligans oder sowas?

  7. #52
    KingAndy25 Gast

    Standard

    @Garv: Warum nicht? Lass uns doch XD

  8. #53
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    Ich verstehe immer noch nicht, warum Kumite-Wettkampf-Leute weniger fähig sein sollen, im "Überlebens-" Kampf zu bestehen.
    Mit Wettkampf meine ich eher sowas wie K-1, UFC, Pro-Karate (oder wie das heißt), eben Vollkontakt. Und auch den nicht-VK Wettkämpfern muss man gute Reflexe, Timing und Auge zugestehen.
    Die Leute trainieren sicher mehr kämpfen, als die nicht-Wettkämpfer.
    Und die nicht-Wettkämpfer können auch nicht "realistischer" trainieren, die wollen ja auch alle wieder heile nach hause.

    Ich glaube, der Schritt vom VK-Wettkämpfer zum guten "Überlebenskämpfer" zu werden ist sehr, sehr klein.
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  9. #54
    KingAndy25 Gast

    Standard

    hmm......Warum eigentlich immer diese leidige Disskusion?

    Ich habe das nur als gegenargument gewählt, um zu verdeutlichen das nicht nur Kampfkünstler schlecht reden.
    Ich habe auch nicht gesagt, das ein Wettkämpfer schlechter draußen kämpft als ein nicht Wettkämpfer. ( Wäre nett, wenn man mir die Stelle zeigt an der ich das schreibe...)
    Ich habe nur gesagt, das Wettkampf nicht gleich " Überlebenskampf" ist. ( Wobei ich den Begriff nur gewählt haben um nicht Straße zu sagen oder ähnliches.) Wettkampf ist nunmal anders als Starßen-/Überlebenskampf. Wer jetzt besser drau0en klar kommt ist eine ganz andere Frage.
    Ausserdem? Wer sagt das nicht wettkämpfer weniger Kämpfen trainieren? Gibt ja auch nicht nur Kumite wettkämpfe.
    Und ich spreche ja auch niemandem ein gutes Auge, reflexe, Abhärtung oder ähnliches ab. Mir hingegen scheint es abgesprochen zu werden...

    Gruß
    Andy

  10. #55
    Richard22 Gast

    Standard

    Vollkontakt - also vollen Impuls auf verletzliche Stellen der menschlichen Anatomie - tötet.

    Deswegen gibt es keine Vollkontakt-Kämpfe im Sport. Im Krieg gibt es Vollkontakt.

    Was es gibt sind öffentliche Kämpfe nach Regeln mit abgesprochenen Vorgängen.

    Regeln und Absprachen gelten aber nicht in der realen Welt.

    Der Schritt vom Wettkämpfer zum Kampf im Ernst ist sehr, sehr groß. Vor allem das Töten des ersten Menschen verändert die Psyche stark. Manche waschen sich danach zwanghaft die Hände, andere Übergeben sich am Stück, bekommen Durchfall usw.

    Viele schaffen den Schritt gar nicht, sondern brechen psychisch zusammen. Nach dem Töten werden viele Kämpfer depressiv, viele nehmen Drogen. Viele Veteranen bringen sich nach ein paar Jahren selber um.

    Vor allem unsere westliche Kultur hat, durch die christliche Sichtweise, große Probleme mit dem Töten (Schuldkultur).

    Was also hat sportliches Vergleichen mit Krieg zu tun?

    Nichts.

    Fechtergruß

  11. #56
    KingAndy25 Gast

    Standard

    Hmmm......Kann da glaube ich nur zustimmen Richard.
    Wobei man jetzt sagen wird: " Mit wettkampf, ist man aber schonmal näher dran als ohne."

  12. #57
    Garv Gast

    Standard

    Ich habe das nur als gegenargument gewählt, um zu verdeutlichen das nicht nur Kampfkünstler schlecht reden.
    Ich habe auch nicht gesagt, das ein Wettkämpfer schlechter draußen kämpft als ein nicht Wettkämpfer. ( Wäre nett, wenn man mir die Stelle zeigt an der ich das schreibe...)
    Hatte ich auch gar nicht so verstanden. Was das Thema SV angeht bin ich aber dafür auch mal die Kirche im Dorf zu lassen. Lasst einfach den nächsten Neuling der bei euch zum Training kommt mal aufs Schlagpolster schlagen. Da kommt selbst bei kräftigen Kerlen in der Regel erstmal nur ein laues Lüftchen an. Und sehr viel mehr können die pöhsen Schläger auf der "Straße" erstmal auch nicht.

    Wenn man sich mal die üblichen Schlägereien vor der Disco anschaut dann sieht das in der Regel aus wie zwei Kängeruhs die miteinander Boxen: Kopf ganz weit zurück und dann wird mit den Fäusten nach dem Gegner gewedelt. Mehr als ne blutige Lippe kommt da eh nicht bei rum. Und der "Grappling" Part beschränkt sich dann auch eher auf den Schulhofsschwitzkasten.

    @Richard

    wir sind schon bei der zivilen Selbstverteidigung oder? Sofort die Todesstrafe an jedem angesoffenen Halbstarken zu vollstrecken würde ich zumindest für Diskussionswürdig halten...

  13. #58
    KingAndy25 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Garv Beitrag anzeigen
    Hatte ich auch gar nicht so verstanden. Was das Thema SV angeht bin ich aber dafür auch mal die Kirche im Dorf zu lassen. Lasst einfach den nächsten Neuling der bei euch zum Training kommt mal aufs Schlagpolster schlagen. Da kommt selbst bei kräftigen Kerlen in der Regel erstmal nur ein laues Lüftchen an. Und sehr viel mehr können die pöhsen Schläger auf der "Straße" erstmal auch nicht.

    Wenn man sich mal die üblichen Schlägereien vor der Disco anschaut dann sieht das in der Regel aus wie zwei Kängeruhs die miteinander Boxen: Kopf ganz weit zurück und dann wird mit den Fäusten nach dem Gegner gewedelt. Mehr als ne blutige Lippe kommt da eh nicht bei rum. Und der "Grappling" Part beschränkt sich dann auch eher auf den Schulhofsschwitzkasten.
    Na dann ist ja gut^^
    Aber nur weil die anderen so sind und ich "eigentlich " keine Angst haben brauche, muss ich ja nicht auf dem Niveau bleiben^^

  14. #59
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    Zitat Zitat von Richard22 Beitrag anzeigen
    ...
    Du betreibst hier extreme Schwarz-Weiß-Malerei. "Vollkontakt tötet" klingt zu absolut.

    Ich verstehe nicht, wie die "traditionellen Kampfkünstler" besser auf den Krieg oder das Töten vorbereiten.

    PS:
    Mir ist ziemlich Wumpe, ob einer was "traditionelles" oder Wettkampf betreibt, Probleme bereitem mir immer nur die extreme, oder wenn jemand etwas als "Totschlagargument" oder Ausrede nutzt, oder das andere komplett ablehnt und als minderwertig einstuft.
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  15. #60
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    @Richard22

    Darf ich Dich mal fragen, wie viele Menschen Du im Vollkontakt mit Teilen Deines Körpers schon getötet hast?

    Und wie viele im Krieg?

    Meinetwegen kannst Du auch andere Szenarien mit dazunehmen (mit Auto oder LKW absichtlich überfahren etc.), falls Dir in den erstgenannten Szenarien die praktische Erfahrung fehlt.

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