Bush schickt Marines nach Haiti
Präsident Aristide flieht ins Ausland
Die USA schicken nach dem Rücktritt des haitianischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide Marineinfanteristen nach Haiti. Das kündigte US-Präsident George W. Bush am Sonntag an. Die Marines sollen bei der Wiederherstellung der Ordnung in dem karibischen Staat helfen. Wann der Einsatz beginnen werde und wie viele Soldaten stationiert würden, sagte Bush nicht. Nach Angaben eines Pentagon-Mitarbeiters umfasst das Kontingent 500 Marineinfanteristen. Zugleich erkannte Bush den verfassungsmäßigen Nachfolger Aristides, den Obersten Richter Boniface Alexandre, an. "Es beginnt ein neues Kapitel" in der Geschichte Haitis, sagte Bush nach seiner Rückkehr vom Präsidentenlandsitz Camp David ins Weiße Haus zu Journalisten.
Aristide gab am Sonntag nach dreiwöchigen blutigen Unruhen dem Druck der Rebellen und dem Ausland nach und verließ das Land. Der haitianische Konsul in der Dominikanischen Republik, Edwin Paraison, und ein Mitarbeiter der US-Regierung in Washington bestritten Angaben, wonach Aristide sich in das Nachbarland abgesetzt habe. Laut dem US-Verantwortlichen befand sich Aristide am Abend noch auf seinem Flug. Er machte keine Angaben zum Zielort der Präsidentenmaschine. Nach unbestätigten Berichten wollte er möglicherweise um Exil in Marokko, Taiwan, Panama oder Südafrika bitten. Die Regierungen von Panama und Marokko kündigten an, Aristide kein Asyl gewähren zu wollen.