Zu 1:
Boxen befaß sich ausschließlich mit dem Faustkampf. Dieser findet im Sparring mit entsprechenden Handschuhen statt und in der Regel mit Kopfschutz. WT befaßt sich mit weiteren Waffen. Das sind: Offene Hände, Ellenbogen, Schulter, Knie, Fuß etc. Die meisten dieser Waffen sind im Sparring nicht geschützt und treffen den Gegner direkt. Im Boxen wird nach Regeln gearbeitet. Es gibt Verbote hinsichtlich vieler Angriffsziele. Im WT gibt es keinerlei Verbote hinsichtlich der Wahl der Ziele. Es können sowohl Kehlkopf, Nacken, Genitalien, Wirbelsäule, Kniegelenke etc Ziel sein. Es gibt somit im Sparring des WTs mehr Waffen und mehr Ziele und es gibt weniger Schutz. Alles das macht das Sparring des Boxens im Vergleich harmloser.
Zu 2.
Dies ist eine geschehene Aussage nach einem freundschaftlichen Vergleichskampf, denen u.a. KRK, dessen Frau, Herr Müller, Herr Lemke, natürlich jene Boxer und etliche andere anwesend waren. Ich werde hier keine weitern Namen nennen.
Zu 3.
WT arbeitet vorwiegend im ständigen Bewegungsflluß. Von Kampfbeginn an gibt es keine Unterbrechung bis zum Kampfende. Im Boxen gibt es Attacken und taktische Zeiten. Im WT wird mit vielen Dingen gleichzeitig gearbeitet, zum Teil mit gleichzeitigen Angriffen, mit Abwehren, deren zeitgleich Angriffe verlaufen etc. Die meisten Systeme arbeiten linear in einer Folge von Abwehr und Angriff. Einige System haben einige Aspekte von gleichzeitigem Arbeiten inzwischen implementiert. Insgesamt arbeitet WT bewegungsintensiver und mit mehr Angriffen pro Zeiteinheit, als die Mehrzahl anderer Systeme.
Zu 4.
Die Vorgehensweise des WTs ist, dann den Gegner zu treffen, wenn er gerade einen eigenen Angriff vollzieht. Gerade und besonders dann, wenn der Angriff den Innenraum dabei öffnet. Dies ist in prädestiniert dann der Fall, wenn mit Schwingern gearbeitet wird. Das zeitgleiche Agieren nutzt den offenen Raum zum eigenem Angriff während der Ausführung des Schwingers. Der ausübende wird quasi zeitgleich „abgeschossen“, während er seinen Angriff macht. Das habe ich zigfach angewendet.
Zu 5.
Dazu gibt es nichts hinzuzufügen.
Zu 6.
Unter gleichen Bedingungen trainierende Personen werden über das WT schneller kampffähig, weil sie sich weniger mit dem Regelwerk eines Wettkampfes reduzieren müssen. Sie können von Beginn an auch jene Waffen trainieren, die im Boxen verboten sind. Ob es nun Ellenbogen oder Knie sind. Ebenso können WT trainierende Personen von Beginn an trainieren, auf ultimative Ziele angehen, zum Beispiel auf Weichteile, Hals, Nacken, Knie etc. All das lernt ein Boxer nicht. Unter gleichen Bedingungen bedeutet eben auch, die Kondition und Kraft zu trainieren, was auch im WT oft vernachlässigt wird. Unter diesen Voraussetzungen ist eine WT trainierende Person schneller kampffähig.
Zu 7.
Das ist in sich eine logische Aussage.
Zu 8.
Jeder, der einem Boxkampf beiwohnen kann, wird sehen, daß Treffer hingenommen werden - hingenommen werden können. Dies auf Grund der Tatsache, daß über entsprechenden Schutz der Hände (und im Amateurbereich auch des Kopfes) eine gewisse Schlagintensität relativ problemlos eingesteckt werden kann. Die Taktik des Boxkampfes berücksichtigt dies und läßt eine gewisse Anzahl an Treffern geschehen, wenn es hierdurch einen denkbaren eigenen Vorteil gibt. In diesem Sinne werden Verhaltensweisen konditioniert, die ein gewisses Potential an Treffern zuläßt, zum Teil gar nicht weiter abwehrend behandelt.
Zu 9.
Erklärt sich mit Punkt drei.
Zu 10.
Da sehe ich zur Zeit keinen Klärungsbedarf. Diese Frage klärt sich auf Grund der unterschiedlichen Strategie, die verfügbaren Ressourcen einzusetzen.
Zu 11.
Boxen ist ein Kampfsport. Boxer trainieren in erster Linie nicht für den Selbstverteidigungsfall, sondern für den Wettkampf im Ring. Das ist das vordergründige Ziel: Der Kampf im Ring. Das gesamte Training ist darauf ausgerichtet, die Kampffähigkeit unten dem Regelwerk des Boxens zu optimieren.
Zu 12.
Dazu gibt es nichts weiter zu sagen. Es ist eine persönliche Erfahrung, die nicht als Einzelfall stattgefunden hat.
Zu 13.
Auch das ist eine persönliche Erfahrung. In keinem meiner Kämpfe, die mit Personen stattfanden, denen Beinarbeiten zu eigen sind, wurde ich je erfolgreich von Tritten getroffen. Dies schon aus dem Grund, da in der von mir eingenommenen Distanz, die meine Waffen benötigen, Tritte dieser Art nicht anwendbar sind. Selbst in freundschaftlichen Vergleichen, in denen man sich weitaus weniger konsequent verhält, als im Kampf, ist kein Tritt wirklich erfolgreich gewesen.