Zitat von
WT-Herb
Hallo Nohands,
(...)...dann ist ja alles gut.
@marius24
Sagst Du das aus eigener Praxis oder auf Grund von Vermutung? Ich habe jedenfalls festgestellt, daß es weniger entscheidend ist, ob Du Schüler schonst oder scheuchst, sondern einzig, ob Du sie aufrichtig unterrichtest. Manche Schüler muß man scheuchen, manche muß man schonender behandeln. Das mentale Korsett ist nicht bei allen gleich veranlagt. Ich rate immer dazu, Schüler dort abzuholen, wo sie sich befinden, also jenen sportiven dort, wo er gefordert werden kann, jenen bewegungsungewohnten, dort, wo er nicht überfordert ist.
Was denn für Eingeständnisse? Wohl eher Zugeständnisse an jene, die nicht dort abgeholt werden können, wo ein MTler mit zehnjähriger Praxis zum Wing Tsun stößt. Beide haben sehr unterschiedliche Ausgangspositionen und diesen ist, bei verantwortungsvollem Training, Rechnung zu tragen.
Nein, das ist mir nicht egal. Warum sollte es mir egal sein? Auch wer nicht seinen Lebensunterhalt als Lehrer im Wing Tsun von seinen Schülern zu bestreiten hat, möchte, daß jeder Schüler auch bleibt. Das ist doch viel eher eine Frage der Fähigkeiten als Lehrer. Bin ich als Lehrer in der Lage, sehr unterschiedliche Personen zu unterrichte, oder bin ich nur eingeschränkt in der Lage, ein sehr spezielles Klientel zu unterrichten.
Wie kommst Du darauf? Was wird denn versprochen? Ein System, welches für Jedermann geeignet ist, muß auch in dieser Spannbreite arbeiten. Es gibt Leute, die kommen einmal die Woche, um sich ein wenig fit zu halten und Leute, die alles an Trainingseinheiten mitnehmen, was sie erreichen können, um möglichst gut zu werden. Die Mehrheit liegt verteilt irgendwo dazwischen.
Nur, wenn er nicht nachdenkt und sich seiner Selbst und seiner Möglichkeiten nicht bewußt ist. Ein Guter wird man einzig durch eigene Leistung. Wer trainiert wie Opa.... aber das hatten wir schon.
Na aber genau aus diesen Gründen bin ich WTler, das ist mein Anspruch an mein Training. Und ich kann nichts anderes tun, als dies anzubieten. Aber ich werde niemanden dazu zwingen, die gleichen Ziele mit Wing Tsun zu verfolgen, wie ich sie selbst habe. Man „kann“ Wing Tsun auch aus anderen Gründen betreiben.
Interessant, wenn man aus einer KK, die für Frauen prädestiniert ist, Frauen ausschließt. Man kann Nischen noch viel enger gestalten, bis Du letzten Endes nur noch einen einzigen willigen Trainingspartner hast. Damit wird man einer KK wie Wing Tsun allerdings nicht gerecht. Ich bin, was meine eigene Ansprüche betrifft, auch kein Freund von Kompromissen, aber das ist doch gar nicht nötig, selbst wenn Frauen und Kinder an Bord sind, wenn jeder dort abgeholt wird, wo er sich befindet.
Das Scheitern der meisten Selbstständigen fäng an den zu hohen Zielen im Startup an. Entweder baust Du ein Unternehmen von oben her auf, dann benötigst Du entsprechendes Startkapital und die Hoffnung auf die Erfüllung Deines Businessplans, oder Du arbeitest mit Deinen faktischen Möglichkeiten und sorgst für gesundes Wachstum. Wer „gut“ ist, wird auch immer Zulauf haben. Man muß nicht „dünn“ unterrichten, um Kunden zu gewinnen. Aber man muß sie auch nicht abschrecken, indem man vorführt, wie die Helden der Schule täglich im eigenen Blut baden.
Wenn ich 50 Schüler hätte und davon wären 20 richtig gut, dann hätte ich 20 richtig Gute und 50, die zahlen. Hätte ich 1000 Schüler und davon hätte ich 50 richtig Gute, hätte ich A mehr richtig Gute, als vorher und 1000, die zahlen. Man kann natürlich die Spreu vom Weizen trennen, um nur den Weizen zu trainieren. Man kann aber die Spreu mitnehmen und hat dann noch immer den Weizen. Der Begriff Spreu paß hier allerdings nicht, da ich Personen, die nicht zu Spitzenleistungen fähig sind, oder diese aus guten Gründen nicht aufbringen wollen, nicht als Spreu bezeichne. Es sind Personen mit ihren eigenen Ansprüchen.
Gruß, WT-Herb