Umfrageergebnis anzeigen: Wird Sparring benötigt um SV / Kampf-fähig zu werden.?

Teilnehmer
114. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Nein, vollkommene Zeitverschwendung.

    7 6,14%
  • +es ist eine weniger geeignete Trainingsmethode um SV- / Kampf-fähig zu werden.

    7 6,14%
  • Ja, sollte schon sein.

    39 34,21%
  • +es ist absolut nötig um die gelernten Techniken mal in der Anwendung zu prüfen

    87 76,32%
Multiple-Choice-Umfrage.
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Zeige Ergebnis 76 bis 90 von 202

Thema: Des WT Prof. Irrtümer 3.0 / Sparring

  1. #76
    Jim Gast

    Standard

    Zitat Zitat von marius24 Beitrag anzeigen
    • Eine Organisation, die aus lauter Leuten besteht, die es alle anders machen wollen als der Chef es gezeigt hat.
    Wer macht es anders als der Chef? Darin könnte ein Problem bestehen.

    Zitat Zitat von marius24 Beitrag anzeigen
    • Eine Organisation die damit prahlt 30000 Mitglieder zu haben.
    Wer prahlen damit? Kannst du mir die Stelle zitieren?

    Zitat Zitat von marius24 Beitrag anzeigen
    • Eine Organisation in der es jeder anders und besser machen will als die örtliche WT-Schule
    Gut so! Oder nicht? Ihr macht es doch auch alle "besser"?

    Zitat Zitat von marius24 Beitrag anzeigen
    • Eine Organisation in der alle Gefragten natürlich sparren.
    Nein, stimmt nicht. Was ist los mit dir? Woher stammen deine Behauptungen? Nicht informiert? Wäre ja nicht schlimm, aber dann auch noch so aufklärungsresistent?


    Zitat Zitat von marius24 Beitrag anzeigen
    • Eine Organisation die extra Werbevideo dreht, die nach Aussagen von aktiven WTlern so überhaupt nicht das reale Training wiederspiegeln.
    Fang bitte nicht an zu weinen, OK?

    Zitat Zitat von marius24 Beitrag anzeigen
    Du siehst, die EWTO ist vieles nur nicht konsistent und transparent.
    So ein Unsinn. Schwachsinn. Dummfug.

  2. #77
    Registrierungsdatum
    04.01.2005
    Ort
    Franken
    Beiträge
    5.924

    Standard

    Geht es hier um die EWTO oder um Sparring?

    Gutes Posting, aber ich frage mich, wo du das Wissen hernimmst, dass sich Sparring und waffenloser (Waffenkampf)"TL: Straßenkampf?" sosehr unterscheiden wie du es in Punkt a2 - b2 schilderst?
    So sehr ist das gar nicht, aber es gibt eben doch ein paar (quantitativ) relevante Punkte (wobei die psychischen viel wichtiger sind als die physischen). Wenn man die beachtet kann man ich besser vorbereiten, nicht mehr aber auch nicht weniger. Wo nehme ich das "Wissen" her:
    Sparring: Eigene Erfahrungen und Beobachtungen in verschiedensten Schulen, auf Lehrgängen, bei Sparringstreffen und in Wettkämpfen (div. Stile)
    Straße: Eigene Erfahrungen und Beobachtungen in den letzten 35 Jahren - d.h. ab Grundschule;-) (in den letzten 10 fast nur noch Beobachtungen), ergänzend dazu umfangreiche Analyse von Videomaterial und Literatur (vor allem aus dem polizeilichen und militärischen Bereich, Quellen gerne per PM)

    Zur eigenen Meinungsbildung:
    - Einfach mal 100 Wettkämpfe (wo die Unterschiede wie erwähnt etwas kleiner ausfallen als im Sparring) in verschiedenen KS bezüglich des von mir beschriebenen Verhaltens untersuchen (z.B. mitzählen in wieviele Prozent der Fälle ein sofortiger, totaller Angriff gestartet wird und in wievielen Fällen erst taktiert wird) - aktuell ganz einfach: "Boxen bei Olympia"
    - Anschließend das gleiche mit 100 gefilmten Straßenkämpfen (Youtube) machen
    Anschließend die Zahlen gegenüber stellen (oder besser noch für jedes Video mal die von mir angeführten Punkte einzeln beobachten und quantitativ wie qualitativ erfassen).

    Wenn wir meine Frage einfach ignorieren und davon ausgehen das du und Prof. h.c. Prof. h.c. Dr. h.c. Kernspecht da nicht irren, was schadet es,
    wenn meine Trainingspartner vernünftig angreifen lernt und es mir im Training tatsächlich schwerer macht als im Ernstfall? Das würde den SV
    Teil doch sogar stärken. Einen kampfstärkeren Trainingspartner als ein realer Angreifer ist doch eine ausgezeichnete Sache um SV Skills
    aufzubauen, da man im Falle einer schlechten Verteidigung nicht mit den Folgen seiner Fehler konfrontiert wird (Sparringspartner zerstört dich
    nicht komplett weil er emotional geladen ist).
    Absolut richtig, da stimme ich Dir auch weitestehend zu, habe ich doch auch so geschrieben:

    T.Locker schrieb:
    "- Auch eine SV Situation dauert oftmals länger an, dann verschwindet der Unterschied zwischen den Kampfformen zumindest im Nahkampf (direkter Schlagabtausch, Clinch, Boden) meist recht schnell (bestätigt auch Sifu KRK, ich glaube es war in "Vom Zweikampf" - Quelle kann ich raus suchen). Spätestens hier ergibt sich dann ein deutlicher Vorteil wenn man neben ungestümen Angreifern auch gelernt hat mit technische versierten Gegnern umzugehen... und das lernt man eben am Besten im Sparring .
    Eine kleine Einschränkung gibt es aber bezüglich Deiner Aussage: Wenn man nur! mit einem vernünftig angreifenden Angreifer vertraut ist, kann ein unvernünftig angreifender Angreifer einen manchmal vor echte Probleme stellen (diese Art Angreifer / Angriffe hat man zwar auch im Sparring/Wettkampf, dort aber doch seltener als "auf der Straße" oder eben als in speziell darauf ausgelegten Szenariosparring - siehe mein Ausgangspost)


    Falls das falsch rüber kam. Ich halte Sparring (und gerade auch VK Wettkampferfahrung) auch für die SV für sehr, sehr nützlich
    !
    Ich bin aber eben auch davon überzeugt das zusätzliche!! Sparringsformen, die die Bedingungen einer Auseinandersetzung "auf der Straße" simulieren (leider nur bedingt möglich) sehr sinnvoll sind. Diese sollten aber technisch auch eine Form von Sparring sein, d.h. der Angreifer agiert ernsthaft und greift fortgesetzt an.
    Entscheidend ist hier aber psychische Komponente (inklusive Auswirkungen auf das technische und taktische Vorgehens des Angreifers). Ich habe schon technisch versierte Kämpfer erlebt die unter der (simulierten) Belastung eines sehr aggressiv auftretenden Angreifers mental sichtbar zusammenbrachen (bevor es überhaupt "richtig" los ging). Für viele Schüler (in meiner alten WT Schule) war dies, die erste Erfahrung mit extremer psychischer Gewalt. Die wenigsten konnten damit direkt umgehen, die meisten (leider nicht alle) lernten aber mit der Zeit in einen solchen Fall "den Schalter" umzulegen und selbst anzugreifen. Natürlich ist eine Simulation nie die Realität, aber desto näher man an diese rangeht desto besser sind die Chancen falls diese eintritt. Nicht mehr... aber auch nicht weniger.

    Langes erklären bringt aber hier sowieso nichts. Jeder der meine Aussagen prüfen will, kann selbst mal ein einfaches Experiment durchführen:
    Kopf- und dicken Handschutz an. Einer wird als Angreifer festgelegt. Der stößt den "Verteidiger" vor sich her, beschimpft ihn (der Angreifer muss sich dabei selbst in Rage bringen / aufputschen - kann leider nicht jeder ist aber zwingend erforderlich!) und versucht dann den anderen "Umzuhauen" (auch hier zählt wieder die richtige mentale Einstellung des Angreifers - ideal ist wenn ihr jemand mit "einschlägiger" Erfahrung in der Gruppe habt - eine Mindestmaß an Kontrolle muss dennoch erhalten bleiben).
    Beobachtet das und vergleicht die Vorkampfphase und die ersten Sekunden dieser Simulation mit "normalen" Sparring und dann mit Videos von realen Angriffen.
    Wonach sieht es mehr aus?
    Wo gibt es technischen Unterschiede?
    Wo liegen die emotionalen / psychischen Unterschiede (die Beteiligten anschließend interviewen)?

    Zur psychischen Komponente und dem Thema ob Stress Simulation möglich und sinnvoll ist oder nicht:
    Vor meinem erstem Fallschirmsprung wurden wir in einer Halle in einen "Fallschirm" (nur die Aufhängung) gehängt und mussten dort üben wie man verdrehte Schnüre wieder frei macht (um die Lenkfähigkeit in diesem Fall wieder herzustellen). Dies machten wir erstmal rein "technisch" und ohne Druck, danach wurden wir aber ziemlich bald vom Ausbilder wild im Raum herumgeschleudert und gedreht und dabei noch so lange angeschrien bis wir die Schnüre frei hatten. Das wurde solange geübt bis wir dies schnell und zuverlässig konnten. Diese erschwerten Bedienungen erzeugten (bei mir) echten Stress, obwohl keine reale Gefahr bestand.
    Als ich dann aus dem Flugzeug ausstieg, nach oben schaute und sah, dass sich die Schnüre tatsächlich verheddert hatten (meine größte Sorge vorher) blieb ich ruhig und löste das Problem wie ich es gelernt hatte. Das ich mich nun in 1000 m Höhe befand und nicht mehr 1 m über den Hallenboden war in diesem Moment ziemlich egal, ich war einfach mit der Situation vertraut und wusste was zu tun ist.
    Simulationsübungen werden überall dort eingesetzt wo schnelles, richtiges Handeln unter Stress erforderlich ist. Mit Erfolg, d.h. die Überlebenschancen / Erfolgsaussichten der so trainierten Einheiten (Polizei / Militär) werden signifikant verbessert, auch wenn es natürlich im Einzelfall nie eine Garantie gibt (auch ein in der Simulation hervorragend trainierter Schüler kann natürlich unter realen Bedingungen psychisch / physisch versagen - vom einfangen eines Suckerpunchs oder einem überraschendem Angriff mal ganz abgesehen)

  3. #78
    Zongeda Gast

    Standard



    Sehr schönes Posting.

  4. #79
    Doc Norris Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Geht es hier um die EWTO oder um Sparring?
    um beides, in kombi...

    & um die frage wie die EWTO ihre versäumnisse aus den verloren sparringseinheiten wieder ausgleicht...

    ach ja... da gibt es das "szenariosparring", zumindest bei Jim & Herb.

    weiterhin ist es scheinbar der öffentlichkeit vorenthalten, zumindest der YT öffentlichkeit.

    ansosnsten ..

    , klasse beitrag...

  5. #80
    WT-Herb Gast

    Standard

    um die frage wie die EWTO ihre versäumnisse aus den verloren sparringseinheiten wieder ausgleicht...
    Welche Versäumnisse? Da wurde nix versäumt, höchsten in der Wahrnehmung mancher Externer Beobachger.



    Gruß, WT-Herb

  6. #81
    Doc Norris Gast

    Standard

    Zitat Zitat von WT-Herb Beitrag anzeigen
    Welche Versäumnisse? Da wurde nix versäumt, höchsten in der Wahrnehmung mancher Externer Beobachger.



    Gruß, WT-Herb
    jaja,.

    wessen "wahrnehmung" ist hier wohl getrübt...?

    Geändert von Doc Norris (31-07-2012 um 08:59 Uhr) Grund: nicht passend

  7. #82
    WT-Herb Gast

    Standard

    Hallo Doc Norris,

    was glaubst Du, wessen Wahrnehmung gebeugter ist? Die jener, die aktiv Wing Tsun betreiben und ständig mit den Trainingsinhalten konfrontiert sind oder die jener, die Wing Tsun aus der Distanz heraus mit selektiver Wahrnehmung und Vorbehalten beäugen? Doch wohl eher Letztere.


    Gruß, WT-Herb

  8. #83
    Doc Norris Gast

    Standard

    Zitat Zitat von WT-Herb Beitrag anzeigen
    Hallo Doc Norris,

    was glaubst Du, wessen Wahrnehmung gebeugter ist? Die jener, die aktiv Wing Tsun betreiben und ständig mit den Trainingsinhalten konfrontiert sind oder die jener, die Wing Tsun aus der Distanz heraus mit selektiver Wahrnehmung und Vorbehalten beäugen? Doch wohl eher Letztere.


    Gruß, WT-Herb
    von gebeugter wahrnehmung kann keine rede sein, wir beide wissen doch, dass es der "art" des sparrings bedarf.

    die art & weiße des sparrings, welches für die EWTO "relevant" wäre, hast du doch auch schon erwähnt.

    daher,.. was soll das jetzt..?

    möchtest du uns nicht lieber mal das "szenario-sparring" der EWTO in bild & farbe, am besten animiert, zeigen..?


  9. #84
    DeepPurple Gast

    Standard

    Zitat Zitat von WT-Herb Beitrag anzeigen
    Hallo Doc Norris,

    was glaubst Du, wessen Wahrnehmung gebeugter ist? Die jener, die aktiv Wing Tsun betreiben und ständig mit den Trainingsinhalten konfrontiert sind oder die jener, die Wing Tsun aus der Distanz heraus mit selektiver Wahrnehmung und Vorbehalten beäugen? Doch wohl eher Letztere.


    Gruß, WT-Herb
    Nach der Beschreibung definitiv beide. Das Ausmaß hängt von der Fähigkeit zur Selbstreflexion des einzelnen ab.

    Betriebsblindheit ist auch nicht zu unterschätzen. Vorbehalte haben alle. Der Blick aus der Distanz kann ganz wertvoll sein. ES hängt natürlich auch davon ab, wieviel Ahnung der Beobachter aus der Distanz von was hat.

  10. #85
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    Standard

    Zitat Zitat von Doc Norris Beitrag anzeigen
    jaja, alter klebstoff-schnüffler...

    wessen "wahrnehmung" ist hier wohl getrübt...?
    Offensichtlich deine Wahrnehmung der Boardregeln!
    But if they tell you that I've lost my mind
    Baby it's not gone just a little hard to find

  11. #86
    Doc Norris Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Trinculo Beitrag anzeigen
    Offensichtlich deine Wahrnehmung der Boardregeln!
    , hast recht, hab es korrigiert...

  12. #87
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    Standard

    Nur mal so nebenbei. Ich habe in insgesamt 3 WT Schulen trainiert (in der ersten "nur" ca 2 Jahre in der 2ten und 3ten jeweils viele Jahre)
    In allen 3 Schulen gab es auch Sparring. In der zweiten sogar sehr viel. Allerdings weiß ich auch von Schulen in denen es so gut wie kein Sparring (auch kein Szenariosparring gab/gibt).
    Generell muss man dem WT (so wie ich es gelernt habe) zugute halten, dass es wirklich nur bedingt für "normales" Sparring geeignet ist. Der Grund liegt in der speziellen Vorgehensweise. Es gibt (gab) hier kein echtes Distanzspiel. Sobald der Gegner eine bestimmte Distanz unterschreitet wird (wurde) sofort angegriffen (zumindest war dies in den 90ern und in den ersten Jahren dieses Jahrtausends so). Hier wird nun aber die schnelle Entscheidung gesucht ohne! das normalerweise einer die Distanz wieder herstellt. Wenn beide dabei systemgemäß agieren, kommt es oft auch ziemlich schnell zu sehr harten Treffern die in der Realität die Sache ziemlich sicher in kurzer Zeit beenden würden, falls dies nicht gelingt kommt man in den "engen Clinch (siehe 1.)" oder sogar auf den Boden, im Gegensatz zu anderen Stilrichtung geschieht dies aber nicht absichtlich. Für Clinch / Boden gab es aber im WT wie ich es lernte nicht wirklich viel an Techniken, d.h. da endet es meist (ein ganz klare Nachteil) oder wird rein experimentell.
    Betreibt man nun systemkonform Sparring setzt es sich aus kurzen, sehr schnellen und harten Scharmützeln zusammen, das ganze ist dann anstrengender (und auch riskanter) als ein durchschnittliches Box- oder VK Karatesparring. Grund: Die "Erholungsphase" durch das taktieren entfällt, die Angriffe in der nahen Distanz erfolgen mit sehr harten Waffen "automatisch" (daher Kontrolle schwierig). Daraus resultiert das "normales" Sparring zwar durchaus möglich und sinnvoll ist, dass es sich aber eben nur sehr bedingt für die typische Zusammensetzung einer WT Klasse eignet (vielen wäre dies zu "hart"). Das war jetzt erstmal nur bzgl. Sparring WT gegen WT. Sparring gegen andere Stilrichtungen hat wieder andere Probleme (was es umso wichtiger macht), vorwiegend auch hier das Problem der Distanzarbeit bzw. der Schrittarbeit (ist zumindest meine Erfahrung).

    AWie sah das Sparring z.B. in meiner zweiten Schule aus bzw. was gab es da alles:


    Variante 1:
    LatSao

    Schutzausrüstung: Tiefschutz, ohne oder mit dünnen Handschuh, optional Schienbeinschutz
    Mode: Abhängig von Trefferzone LK (Kopf, Hals) bis VK (Körper(Nieren LK), bedingt Unterleib , Beine):
    LatSao begann als reiner Drill wurde aber bei den Fortgeschrittenen immer mehr in Richtung "freies" Sparring entwickelt (inklusive systemfremder Angriffe). Soll heißen, man begann aus einer vordefinierten Ausgangssituation (wie dies auch in anderen KS/KK üblich ist - z.B. gibt es auch im MMA Bodensparring das direkt am Boden beginnt und nicht erst über die Phasen des freien Kampfes geht.), in diesem Fall dem Erstkontakt über Pac Punch und agierte danach (weitestgehend) frei.
    Darüber hinaus gab es auch die Möglichkeit im LatSao Distanz herzustellen (bei Anfängern im Rahmen eines vordefinierten Ablaufs bei Fortgeschrittenen frei), aus dieser Position/Distanz war es dann tatsächlich "freies" Sparring, mit Schwerpunkt WT gegen WT.
    -> Im Mittelpunkt dieser Sparringsform stand der Kampf in der Lieblingsdistanz des WTs
    -> Trotz gewisser Einschränkungen (die es bei jedem Sparring gibt) war dies zumindest teilweise auch freies Sparring


    Variante 2:
    Sparring gegen systemfremde Angreifer (VK):

    Schutzausrüstung: z.T. dünne Handschuhe (WTler), Boxhandschuhe (Angreifer), teils Schutzwesten, Tiefschutz, optional Schienbeinschutz
    Mode: VK (Abhängig von eingesetzter Waffe - z.B. Ellenbogen und Trefferzone teils auch nur LK durch den WTler)
    Ich präsentiere es hier am Beispiel eines Boxers, das Ganze gab es aber auch für Kickerboxer und andere Angreifer (Qualität hängt hier natürlich davon ab, ob man Leute im Team hat die über entsprechendes Können verfügen, bei uns kam der Trainer aus dem Kickboxen, ich selbst konnte als Ausbilder die Schüler mit Boxen und VK Karate - damals Braungurt - und etwas Judo/Ringen bedienen, wirklich gute Wettkampfringer oder Judokas hatten wir aber leider nicht im Team)
    Hier gab es zwei Varianten.
    Variante 1: Der WTler darf frei agieren (damals i.d.R. abschießen bzw. Distanz schließen mit "Schritt-Kick" - "Universallösung", dann div. Angriffe)
    Variante 2: Der WTler muss die Aktion mit den Händen beginnen (d.h. hier wurde die Standardantwort ausgeklammert)

    Der Boxer (Kickboxer etc...) griff dabei vollkommen frei im Sinne seines Systems an (Vollkontakt mit Handschuhen).


    Variante 3:
    Sparringsdrills:
    Verschieden Varianten,


    Variante 3a:
    Beispiel Kampfkreis:

    Schutzausrüstung: Tiefschutz, ohne oder mit dünnen Handschuh, optional Schienbeinschutz (Angreifer z.T. auch Boxhandschuhe)
    Mode: Abhängig von Trefferzone LK (Kopf, Hals) bis VK (Körper (Nieren LK), bedingt Unterleib, Beine):
    Ein WTler befindet sich in der Mitte. Um in herum befinden sich die anderen Schüler.
    - Er wendet sich dem ersten zu, der dann sofort angreift. Die Art der Angriffe ist völlig frei gestellt (WT oder systemfremd, Schlag, Kick, Morote Gari etc...), bei Anfängern können es Einzelaktionen sein, bei Fortgeschrittenen sind es fortgesetzte Aktionen. Abbruch nach klaren Treffern oder Stilstand (enger Clinch ohne Fortgang)
    - Dann direkt zum nächsten bis der Kreis durch ist


    Variante 3b:
    Beispiel: Kampf gegen mehrere

    Kampfmode teils wie Kampfkreis teils wie gegen systemfremde Angriffe, nur dass hier Clinch/Boden für den Verteidiger i.d.R. das Ende bedeutete (d.h. er wurde kurz von den anderen vermöbelt, dann ging es von vorne los)


    Variante 4:
    Blitzdefense (BD):

    Schutzausrüstung: Tiefschutz, ohne oder mit dünnen Handschuh, teils auch mit dicken Handschuhen, optional Schienbeinschutz
    Mode: Abhängig von Trefferzone LK (Kopf, Hals) bis VK (Körper(Nieren LK), bedingt Unterleib, Beine):
    Kam erst recht spät auf (bezogen auf die Zeit in der ich in dieser Schule war), wurde dann teilweise auch zu Sparring erweitert.
    Beispiel:
    Gegner schubst und beschimpft einen (laut und sehr aggressiv) und schlägt dann auch irgendwann frei zu (wenn nicht vorher schon der "Gegenangriff" erfolgt)
    WTler regiert mit BD, Angreifer bleibt aktiv bis einige wirklich solide Treffer erfolgt sind (z.T. aber auch durch den Angreifer, d.h. WTler kann natürlich auch verlieren)


    Variante 5:
    Bodensparring:

    Gab es, aber selten


    Variante 6:
    Völlig freies Sparring (WT gegen WT), das in der weiten Distanz begann:

    Gab es, aber eher selten. Dies Situation wurde aber häufig im LatSao hergestellt (d.h. innerhalb dieser Sparringsübung gab es auch einiges an freiem Sparring, zumindest bei denen die das wollten)

    Wie man sieht gab es unterschiedliche Sparringsvarianten mit unterschiedlicher Zielsetzung:
    1) Sparring mit dem Schwerpunkt darauf die Distanz zu schließen bzw. den Kontakt aktiv herzustellen (vorwiegend Variante 2, teils auch Variante 1)
    2) Sparring mit dem Schwerpunkt darauf den Kontakt herzustellen, ohne getroffen zu werden, wenn der Gegner die Distanz schließt (Variante 3a, teils auch Variante 2)
    3) Sparring mit dem Schwerpunkt darauf in der WT Distanz effektiv zu arbeiten (Variante 1)
    4) Situationssparring für die SV (Variante 4)

    Jetzt gibt es natürlich sicher ein paar die Sagen, alles was nicht komplett frei ist, ist kein Sparring. Ich gebe ihn soweit recht als, dass komplett freies Sparring im WT etwas zu kurz gekommen ist. Aber wer mal in einer guten KS Gruppe mittrainiert hat, weis das es auch dort viel Sparring mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Rahmenbedingungen gibt. Ich trainiere zum Beispiel in einer in Wettkämpfen sehr erfolgreichen Judotruppe mit und dort gibt es zwar viel Stand- und Bodenrandorii aber eher selten ein komplett freies (finde ich nicht gut, zeigt aber das dies auch im KS Bereich nicht unüblich ist - auch im Boxen haben wir nie "getreten";-)).
    Neben der Schrittarbeit in der freien Phase war die größte Schwäche des WT Sparrings, so wie ich es (noch) gelernt habe, dass der "enge Clinch" nicht genügend trainiert wurde sowie der zu geringe Anteil Bodensparrings.

    1. Ich verwende die Bezeichnung "engen Clinch" normalerweise nicht (Clinch genügt). Hier soll er aber eine Situation verdeutlichen, in der keine vernünftigen "schlagenden" und "tretenden" Angriffe mehr möglich sind, d.h. in der man eigentlich nur noch mit Würfen (teils auch mit Hebeln) weiter kommt. Für WT ist dies insoweit eine besondere Situation, als hier die "Bordmittel" nicht mehr ausreichen.

    Video habe ich davon übrigens nicht (genauso wenig wie vom Karate, Judo, Boxen und HF). Damals hatte auch noch nicht jeder ne Digikam mit der man ständig alles aufnehmen musste - good old times. Aber es ist ja kein Problem sich mal zu treffen und sich persönlich auszutauschen.

  13. #88
    DeepPurple Gast

    Standard

    Danke, guter informativer Beitrag.

    Jetzt gibt es natürlich sicher ein paar die Sagen, alles was nicht komplett frei ist, ist kein Sparring.
    Ich weiß. Als wenn es das hier
    Aber wer mal in einer guten KS Gruppe mittrainiert hat, weis das es auch dort viel Sparring mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Rahmenbedingungen gibt.
    nicht gäbe.

    Egal.

  14. #89
    Doc Norris Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    ...
    klasse beitrag...

  15. #90
    Indariel Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Der Boxer (Kickboxer etc...) griff dabei vollkommen frei im Sinne seines Systems an (Vollkontakt mit Handschuhen).
    Warum nicht beide mit dünnen Handschuhen? Gerade im Hinblick auf eine möglichst reale Simulation? Warum unbedingt etwa imitieren was so, nichts gegen dich oder deinen Trainer ich kenne euer Niveau in den respektiven Sportarten nicht, nicht gegeben ist. Selbst wenn man den Vergleich suchen sollte werden vermutlich immer beide Box- oder MMA Handschuhe tragen und auf der Straße wird dir niemand mit Handschuhen begegnen da wären dünne Handschuhe die bessere Option für den Realismus.

    Weitergehend frage ich mich warum ihr das taktische Spiel mit der Distanz ausklammert im Sinne eurer Zielsetzung? Warum dass Ganze nicht als mögliche Option annehmen die auch so auftreten kann oder einfach als Trennung und reset der Situation betrachten?

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