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Thema: SV-Lehrinhalte Kindergartenkinder

  1. #31
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cillura Beitrag anzeigen
    Wenn mir ein 5-jähriger sagt, dass er immer von einem anderen geschubbst wird, und dieser nie aufhört, dann erwartet derjenige von mir ne Antwort. Daher hier auch meine Frage. Ich wollte nur wissen, wie andere derartige Situationen handhaben. Lies doch bitte einfach alles. Das wurde doch schon diskutiert und es kamen auch brauchbare Antworten. Eigentlich hatte ich das Thema auch schon abgehakt, da geklärt.
    Nun gut. Ich denke dennoch, dass meine Einwände absolut gerechtfertigt sind, weil in diesem Forum über Angebote von Kindern fast grundsätzlich schräg - so wie hier - diskutiert wird. So wie du, wird häufig lapidar erwähnt, dass so ein Training ja nicht umbringt und dass es ja in China noch strenger gehandhabt würde. Alles völlig oberflächlich gedacht und vor allem - und um das geht es mir - an den Kindern mit ihren Bedürfnissen völlig vorbei.

    So würde ich beispielsweise auch völlig anders reagieren, würde mir ein 5-jähriger erzählen, er würde immer geschubst werden. Aus dieser Aussage würde ich auf keinen Fall die Legitimation eine SV-Geschichte für Kinder ziehen. Ich würde also keinesfalls automatisch annehmen, dies wäre kein Einzelfall und somit repräsentativ zu betrachten - quasi als "Marktlücke". Für mich - nach wie vor - interessant zu sehen, wie das Klientel, dem man praktisch eine SV unterjubeln will, immer jünger wird und mit welchen unglaublich dreisten Geschichten man versucht, die zu "verteidigen".

    Vllt. sollte man eher dieses 5-jährige Kind ernst nehmen und der Sache nachgehen. Dieses "nachgehen" könnte darin bestehen, z. B. die Eltern oder die Erzieherinnen im KiGa zu informieren... die Arbeit würde ich dann doch eher den Profis überlassen, diese können sicher die Qualität des Vorfalls besser, vor allem kindgerechter und im Kontext sozialer Fähig- und Fertigkeiten, einschätzen.

    Auch kann man in dieser Diskussion gut verfolgen, wie viele User ihre Empfindungen, ihr Verhaltenschema und ihre Handlungsstrategien auf die eines 5-jährigen versuchen, zu übertragen. So z. B. beim Thema, ob das Schubsen bei einem 5-jährigen ein "ernstgemeiner Angriff" ist... ich bitte euch: Ein 5-jähriger hat noch überhaupt keine Vorstellung von einem "ernstgemeinten Angriff", kann diesen erst recht nicht "kampfsporttechnisch" einordnen und macht im KiGa die ersten wichtigen sozialen Erkenntnisse. Kinder haben eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge in ihrer Umwelt, gehen noch wesentlich natürlicher mit "Gewalt" um, haben auch noch keine Strategie, um zu helfen. Natürlich gibt es Ausnahmen, die allerdings nicht die Regel bestimmen sollten.

    Sicher schaden derartige Kurse keinem Kind. Wenn man dies ("... es schadet ja nicht...") allerdings als Maxime für unnötige und am Klientel vorbei gehende Angebote in Betracht zieht, hielte ich einen "Stuhlgangkurs" für wesentlich angebrachter. Auch der tut nicht weh hat allerdings einen Nutzen. Sicher fallen mir da - wenn ich noch länger nachdenke - ebenfalls noch unglaublich sinnlose und nichts-bringende Aktionen ein, die unter dem Motto "... es schadet ja nicht..." als Kurs durchgehen würden... sicher verdient man daran auch...? Ich denke, dass ist wohl dann auch die einzige Motivation: Geld verdienen.

    Du siehst, uns trennen, was das die Sichtweise auf Kinder anbelangt, Welten und uns trennen, was die Arbeit mit Kindern anbelangt, Universen.

  2. #32
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    Standard

    Gibt es denn in Deiner Welt das Thema Bullying? Ist das hier relevant?

  3. #33
    Cillura Gast

    Standard

    @AndyLee

    Ich verstehe ja dein Anliegen und gehe damit auch vollkommen konform, dass 5-jährige keine SV-Kurse brauchen. Die sollen schlicht und einfach Spaß am Training haben, sich viel Bewegen und die ersten Erfahrungen im Kampfsport sammeln. Mehr ists nicht und genau so wird es aktuell und auch in Zukunft gehandhabt werden. Das was an Selbstverteidigung/-behauptung dazu kommt findet meist im kleinen Rahmen statt. Alle sitzen da und wir reden über dies und jenes. Und dann erzählt ein Kind, dass ihm das ein oder andere mal passiert ist. Und wir fragen dann, wie es sich in der Situation verhalten hat. Meist wird darauf hin mit den andern drüber diskutiert oder eine Übung (wenn sie dazu passt) gemacht. Wir können das ganze auch einfach in Eigenschutz umbenennen. Weil es schlicht und ergreifend nicht mehr ist.

    Was dieser Vergleich mit China etc. angeht: Derartiges habe ich nie behauptet und würde ich auch nicht tun. Die asiatischen Kulturen trennen Welten von unserer Kultur und ein ummünzen der Erziehung auf unsere Kultur funktioniert nicht und ist nicht richtig. Zumal die Kids keine sturen Auswendiglerner werden sollen, sondern lernen sollen kreativ zu denken.

  4. #34
    Papatom Gast

    Standard

    Moin,

    @Andy. Ich akzeptiere ja, dass Du fachlich gesehen wirklich sehr kompetent und engagiert bist, aber manchmal schießt Du dann argumentativ mit Kanonen auf Spatzen....

    Von Cillura habe ich bisher nun wirklich nicht das Gefühl, dass sie dies als Kommerzielle Möglichkeit nutzt, oder Euch "Experten" Kompetenzen abspricht. Letztlich ist es aber einfach so, dass Kinder sich immer erstmal einer Vertrauensperson öffnen. Ob das nun Mama & Papa, die coole Trainerin oder sonst wer ist.
    Und ich finde das prima, wenn sich so jemand dann Gedanken macht. Das ist mehr, als die meisten tun heutzutage. Standard Antowort könnte (wie so oft) auch sein: "Heul nicht so rum" oder "Zimmer dem mal kräftig eine rein"....

    Ausserdem halte ich es für falsch, immer sofort die "Profis" hinzuzuziehen. Wenn es sich häuft, ja, wenn das Kind mit blauen Augen im Training erscheint, meinetwegen, aber doch nicht bei einem normalen Gespräch im Training?
    Das ist auch schon mal kontraproduktiv, wenn man aus Mücken Elefeanten macht und gleich Elternrat, Kindergartenausschuss und den Sozialarbeiter dazuholt...

    Grüße

  5. #35
    AndyLee Gast

    Standard

    @Cillura u. Papatom

    Auch ich schätze euch sehr und es geht auch nicht um euch persönlich, sondern um den Austausch von Argumenten, um eine Diskussion, um Kritik. Um all das, was Erwachsenen können (sollten), Kinder noch lernen müssen. Demnach bleibt auch nach dieser Diskussion ganz sich - was euch beiden angeht - absolut nichts persönliches zurück! Man darf sich also streiten... nun zur Sache:

    Über "das Ziel hinausschießen" würde ich, ginge es hier nicht um die Art von Kinder, welche wegen ihres Alters noch einer besonderen Zuwendung bedürfen. Außerdem ist dieses Alter deswegen so "empfindlich", weil hier die ersten ernstzunehmenden und prägenden sozialen Erfahrungen mit fremden Kindern gemacht werden.

    Weiterhin ist für mich - nach wie vor - völlig unverständlich, wie und warum ein Einzelfall "die Macht" haben kann, plötzlich quasi repräsentativ werden zu können und somit als Aufhänger einer Aktion für Kinder im Bereich SV zu werden... für mich weder logisch, noch sachlich-faktisch angemessen, noch nachvollziehbar. Auch wenn insgesamt "zurückgerudert" wird und man beschwichtigt, bei diesen Angeboten gehe es gar nicht wirklich um KK oder KS sondern eher um Bewegung, würde ich nachfragen wollen, warum man dann als KK bzw. KS-Verein ein Angebot macht und derartige Angebote für diese Klientel nicht denen überlässt, die sich - nachweislich - besser auskennen, weil sie wesentlich mehr Erfahrung haben?

    Genau das ist meine Kritik: Warum wird sich hier an Dingen geklammert (auch wenn diese Umklammerung noch so nett gemeint und weich ist) und warum werden hier Zusammenhänge zur KK zum KS gesucht, wo faktisch feststeht, dass diese zumindest für dieses Klientel unangemessen sind?

    Ich kann das auch umdrehen: Wenn es "nur um etwas Bewegung und Spaß" geht und die KK/der KS tatsächlich Optionen haben sollte, warum dann nicht auch andere Sportarten, wie z. B. Bergsteigen, (Bogen)Schießen, Drachenfliegen, usw.? Diese Sportarten bräuchten dann ja auch nur zu sagen, ihnen ginge es lediglich um Bewegung und Spaß, dabei bräuchte man weder Berge zu besteigen, noch Pistolen, Gewehre oder einen Bogen in die Hand zu nehmen und erst recht keine Kampftechniken anwenden.

    Ich finde, sowas hört sich nicht so sehr nach der Schärfung eines sportlichen (vereinsmäßigen) Profils an, woran sich die Frage knüpft, welche Motivation z. B. ein Drachenfliegerverein haben kann, wenn dort kein Drachen geflogen wird und es - inhaltlich-verfremdend - lediglich um Bewegung und Spaß gehen soll? Nunja - hierauf könnte man antworten, dass man sich letztlich in jedem Sport irgendwie bewegt und Spaß haben soll, was wiederum bedeutet, dass eigentlich jede Sportart ein solches Angebot machen könnte, egal ob sich das Personal des Vereins in der Arbeit mit dem betreffenden Klientel auskennt. Es geht dann ja nicht um das Klientel, sondern um den Spaßeffekt...ähm???

    Was bitteschön ist das für eine "schräge" (und ziemlich unehrliche) Argumentation, wo doch eigentlich klar ist, dass es genügend Angebote für Kinder in diesem Alter gibt und gerade diese Angebot vormachen, wie es geht.

    Okay, damit sollte meine Kritik klar sein. Wer sich mit diesem Klientel auskennt und sachlich/fachlich uptodate ist, weiß, was er tut. Für alle anderen sollte gelten: Finger weg vom "lebenden Material", wenn man sich nicht auskennt - auch wenn man "nur spielen" will, was hier ja offensichtlich der Fall ist

  6. #36
    Papatom Gast

    Standard

    Moin,

    also, ich glaube, zumindest bei Cillura ist es einfach so, dass sie nicht explizit dieses Angebot sucht oder schaffen will, sondern dass einfach die Kids bei ihr das Gefühl haben, sie können sie drauf ansprechen....Sie möchte dann auf die Kids eingehen.

    Was soll man dann machen? Ich denke, das Thema ist nicht so bedeutend, dass Profis eingeschaltet werden müßten, aber ignorieren will man ja auch nicht.

    Ich persönlich sehe solche Diskussionen sowieso immer losgelöst von KK, da es mir einfach um mein Verhalten als Vater gegenüber meinen Kindern geht. Das hat dann in erster Linie nix mit KK/ KS zu tun, ich tausche mich aber gerne darüber aus....

    Ich denke übrigens, es könnte gut sein, dass im Drachenfliegerforum ein Trainer eine ähnliche Frage stellen könnte...ist halt hier nur das KKB....vielleicht ist Cillura ja auch im brasilianischen Musikerforum und stellt die Frage da auch?

    Gruß

  7. #37
    Cillura Gast

    Standard

    Ich denke du übersiehst den dritten Punkt, den ich geschrieben habe: "Erste Erfahrungen mit Kampfsport machen".

    Daher haben wir ja die Kindergruppe. Und da viele bei uns nachfragten, haben wir halt eine Gruppe für die ganz Kleinen (war früher gemischt). Ob die Kids jetzt von den Eltern geschickt wurden, oder aus eigenem Antrieb gekommen sind (glaub ich eher nicht), sei erstmal dahin gestellt. Da wir ein Kampfsportverein sind und kein Fußballverein, wird bei uns halt in Richtung Kampfsport gearbeitet und nicht in Richtung Fußballspielen. Warum die Eltern ihre Kinder zu uns bringen, müssen die Eltern wissen. Sie könnten sich ja auch für den Fußballverein entscheiden. Also jedem das was er möchte.

  8. #38
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cillura Beitrag anzeigen
    Ich denke du übersiehst den dritten Punkt, den ich geschrieben habe: "Erste Erfahrungen mit Kampfsport machen".

    Daher haben wir ja die Kindergruppe. Und da viele bei uns nachfragten, haben wir halt eine Gruppe für die ganz Kleinen (war früher gemischt). Ob die Kids jetzt von den Eltern geschickt wurden, oder aus eigenem Antrieb gekommen sind (glaub ich eher nicht), sei erstmal dahin gestellt. Da wir ein Kampfsportverein sind und kein Fußballverein, wird bei uns halt in Richtung Kampfsport gearbeitet und nicht in Richtung Fußballspielen. Warum die Eltern ihre Kinder zu uns bringen, müssen die Eltern wissen. Sie könnten sich ja auch für den Fußballverein entscheiden. Also jedem das was er möchte.
    Ich glaube - wirklich - ich habe das verstanden... ganz ehrlich *Doppelschwör*

    Nur nebenbei: Kein Kind im Alter von 5 Jahren kommt aus eigenem Antrieb (wie immer: Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn man bedenkt, dass Kinder in diesem Altern nicht lesen können, also mit Tageszeitungen, Flyer, PC usw. überfordert sind und noch keine wirkliche Vorstellung z. B. von Zeit (Uhren) und Entfernungen hat , stellt sich doch eine ganz simple Frage, die hier offensichtlich nicht bedacht wurde: Woher kann ein Kind mit einem - in diesem Alter sicherlich - äußerst eingeschränkten Medienkonsum eigentlich wissen, was was wann wo angeboten wird und wieviel Angebote es überhaupt gibt, wie die sich unterscheiden usw. , wenn nicht der eher seltener anzunehmende Fall eintritt, dass Familie/Freunde selbst diese Sportarten betreiben/unterstützen?

    Von welchem Kind also gehst du aus, wenn du schreibst, Kinder kämen aus einem "eigenen Antrieb"? Zwar glaubst du es selbst nicht ganz, doch zeigt sich schon hier, dass irgendwie in die falsche Richtung gedacht wird.

    Weiterhin wäre die Frage zu klären, ob ein so kleines Kind überhaupt schon Erfahrung mit Kampfpsport machen muss, zumal es hierfür in den jeweiligen Vereinen so gut wie kein annähernd geschultes Personal gibt und sich von daher ein Training für Kinder zumeist auf eine "abgespeckte" Version des Trainings für Jugendliche bzw. Erwachsene beschränkt? Wie wird da an das Klientel gedachte, wie gedenkt man hier vorzugehen? Ist wirklich die Einzige Antwort darauf, das viel gespielt wird und viel Spaß dabei ist...sollte es tatsächlich so einfach sein..?? Wenn ja: Wo ist denn hier eine Grenze zu setzten...Beispiele hatte ich ja mit dem Drachenfliegern, den (Bogen)Schießen und dem Bergsteigen gebracht. Alle - auch noch so sinnlosen - Angebote für Kinder könnten doch letztlich von jedem Verein getätigt werden, denn es geht "ja nur" um etwas Bewegung und Spaß? Wie gesagt: eine echte Marktlücke mit dem Potenzial, selbst schon die Kleinsten zu werben.

    Letztlich: Sich einfach damit rauszureden, die Eltern müssen schon wissen was sie tun, ist dann wieder - zumindest aus meiner Sicht - ein sicheres Zeichen für die Übertragung der eigenen Verantwortung auf andere. So einfach wird es sich gemacht. Anstatt den Eltern zu sagen, dass das Kind noch zu jung ist, wird hier der "Kopf ausgeschaltet" und gedacht: "...naja, wenn es die Eltern wünschen, dann wird das wohl richtig sein..." - nur keine eigene Position beziehen - vllt. hat man die ja auch nicht?

    Alles in Allem sind und bleiben wir bei der Qualität eines Trainings für Kinder in einem besonders geschütztem Alter stehen. Insbesondere in der Verantwortlichkeit der Anbieter und - damit verbunden - in der Qualifizierung der jeweiligen Trainer.

    Deine oben erwähnte Argumentation kenne ich zu genüge. Sie verharmlost, versucht die eigene Sichtweise auf Kinder zu projizieren, distanziert sich von Verantwortung und legt diese dann - weil es ja auch bequem ist - lieber in andere Hände und glaubt dann noch ernsthaft, den jeweiligen Kindern etwas Gutes zu tun.

    Ich weiß, ich kann dich von deinen guten Taten nicht abhalten, daher appelliere ich einfach an dich, nur ein klitzekleines Bisschen selbstkritischer mit deiner Sichtweise und deiner diesbezüglichen Kompetenz umzugehen.

  9. #39
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    Dieses "nachgehen" könnte darin bestehen, z. B. die Eltern oder die Erzieherinnen im KiGa zu informieren... die Arbeit würde ich dann doch eher den Profis überlassen, diese können sicher die Qualität des Vorfalls besser, vor allem kindgerechter und im Kontext sozialer Fähig- und Fertigkeiten, einschätzen
    Na ja, so weit cih mich noch erinnern kann haben wir als kleine Kinder niemals Erwachsene mit einbezogen, das haben wir selbst geregelt, evtl. mit dem großen Bruder. Gut, diese Zeiten sind vorbei, aber sie machen auch deutlich, dass nicht immer sofort professionelle Hilfe unumgänglich nötig ist.
    Kinder nehmen fast jedes Angebit an, das ihnen die Eltern passend "verkaufen", warum nciht auch KK?
    Für mich fehlt in diesem Meinungsaustausch (denn eine echte Diskussion sieht anders aus) der Begriff des Selbstbewusstseins, der vor dem Selbstvertrauen kommt. Und dann sollte das Alter dafür genutzt werden, dass die Kleinen eigene Ideen entwickeln und ausprobieren dürfen, nicht nur vorgegebene Strategien erlernen.

  10. #40
    Cillura Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    ...
    Von welchem Kind also gehst du aus, wenn du schreibst, Kinder kämen aus einem "eigenen Antrieb"? Zwar glaubst du es selbst nicht ganz, doch zeigt sich schon hier, dass irgendwie in die falsche Richtung gedacht wird.
    ...
    Wir haben viele Kids, die ihre Freunde aus dem Kindergarten mitbringen. Ich gehe also davon aus, dass sie untereinander über das Training reden und der ein oder andere neugierig geworden ist. Dass da die Eltern gewiss auch viel mit hinein spielen steht außer Frage. Aber das ist in diesem Alter ja wohl kaum verwunderlich.

    Für den Rest, sorry, aber den ganzen Text kannst du auf so ziemlich jeden Verein mit einer Bambini-Gruppe beziehen. Du wirst nix dran ändern können, dass es diese Angebote gibt. Genauso wenig wie ich was daran ändern kann.

    Btw. ich habe keine Lust mehr auf ne Grundsatzdiskussion, die von meiner eigentlichen Frage so weit weg geht. Ich verstehe deinen Standpunkt und kann ihn auch durchaus nachvollziehen, nur ändern kann ich an der ganzen Sache nix. Meine Frage wurde entsprechend beantwortet und das reicht mir eigentlich völlig.

  11. #41
    Bero Gast

    Standard

    Um mal wieder auf´s Thema zu kommen.


    Nicht mit mir! - Starke Kinder schützen sich : Nicht mit mir!

    Evtl. schon bekannt, aber ich wollte es noch mal kurz erwähnen.
    Meine Freundin hat sich da zur Kursleiterin ausbilden lassen und ist sehr angetan von dem Programm.

    Wenn du selbst interessiert in Richtung Kinder-/Jugendarbeit bist wäre das vieleicht nen Blick wert.

  12. #42
    Sensei-T Gast

    Standard

    hallo,

    und dann war da noch dieses (auch nicht wesentlich) älter (1. Schuljahr). Auch wenn schon ein älterer Beitrag... finde ich es bedenklich zu meinen, Kinder wüssten ncht was sie tun...

  13. #43
    AndyLee Gast

    Standard

    By the way: Wir sind mitten im Thema, wenn es um "SV-Lehrinhalte Kindergartenkinder" geht. Das Wort "Lehrinhalte" impliziert, hier geht es nicht nur um Bewegung und Spaß, sondern auch um entweder päd. Inhalte oder der jeweiligen profession angemessene Inhalte.

    Meine Position: Finger weg bei 5-jährigen was pädagogische Inhalte anbelangt, weil es dafür Fachleute gibt. Blieben die professionsgebundenen Angebote. Meine Position: Außer Judo (Raufen) kenne ich kein einziges Angebot, welches auch nur im Ansatz Kindern in diesem Alter gerecht wird.

    Damit bin ich zu 100% im Thema.

    @Helmut
    Um Kindern eigene Ideen entwickeln lassen zu können, benötigen sie farbenfrohe (bedeutet: abwechselungsreiche) Inspirationen. Sie müssen vergleichen können...wie sieht die Realität der Kinder tatsächlich aus?

    Noch ein Wort zur Diskussion vs. Meinungsaustausch: Gerade diese Themen schon sooft und intensiv durchgesprochen zu haben und bin erschrocken, wie wenig davon "hängen bleibt". Daher diskutiere ich über die Dinge auch nicht mehr, sondern äußere einfach - in deutlichster Form - meine Meinung. Ich erinnere: Wir reden hier über "lebendes Material", dass keine Lobby hat.

    @Cirulla
    Auch die Kinder, welche Kinder mitnehmen, die bereits einen Kurs - oder was immer - besuchen, schicken sich nicht selbst oder sagen Mama:"...ich geh dann mal zum Training und bin dann und dann wieder da..." Da unterhalten sich die Mütter (vllt. auch die Väter) dies ist das Gremium, welches schaut, entscheidet und schickt.

    Und wie kann ich mir denn vorstellen, dass 5-jährige miteinander über das Training sprechen? Vllt. prüfst du mal das Vokabular eines 5-jährigen, dann bekommst du eine Idee davon, warum der von dir angedachte Austausch evtl. nicht so läuft, wie du es von älteren Kindern oder von dir kennst. Kinder tauschen sich so nicht aus.

    Und: Es war ja Absicht deutlich zu machen, dass praktisch jeder Verein, jede Schule irgendwelche Angebote machen kann, unabhängig von der eigentlichen Profession. Es ist so einfach: Etwas Bewegung, viel Spaß. Dann kommen die Eltern ins Spiel: Sie sind diejenigen die an andere Eltern weitergeben, dass es dem Junior Spaß gemacht hat und evtl. auch ein Angebot für den Junior des Nachbar wäre. Fragt man den Junior selbst, wie ihm das gefällt, hört man meist ein "gut". Um herauszufinden, wie "tief" Kinder in diesem Alter denken, könnte man nun fragen: "... was genau gefällt dir, was genau gefällt dir nicht..." Hier werden 90% der Kinder nur den ersten Teil der Frage beantworten (weil zu komplex), zumeist mit einem "...macht Spaß..." oder "...das Spielen gefällt mir..." bohrt man weiter, kommt in 99% der Fälle die lapidare Antwort: "...weiß nich...". Gerade auch wenn man fragt, was nicht gefällt... so tief denken Kinder eben nicht - Erwachsene schon.

    Bei mir kommt daher folgendes an: Du bist eine sehr engagierte und bemühte Trainerin für Kinder. Du verteidigst das, was du machst, weil du siehst, das die Kinder Spaß daran haben. Fakt ist aber auch, würden die Kinder nicht bei dir, sondern bei einem Omnibusfahrer im Bus spielen und sich bewegen, würden die Kinder genauso begeistert mitmachen. Was also bleibt von deiner Arbeit "unterm Strich" auch wirklich deine Arbeit?

    Was ist die Quintessenz? Zunächst einmal bleibt nüchtern zu konstatieren, dass man Kinder mit einfachsten Mitteln zufriedenstellen kann, sodass sie ganz viel Spaß haben. Und sicher steht die Frage an: Warum sollte man nicht selbst ein Angebot für Kinder machen und wenn man dann eines macht, bieten sich Inhalte aus der eigenen Profession an. Dagegen spricht überhaupt nichts, sofern man nicht den Eindruck (auch bei den Eltern) erweckt/erwecken möchte, dass es sich um ein päd. sinnvolles Angebot handelt und/oder der "SV" der Kinder dient bzw. dienlich ist und alles was in diese Richtung geht. Das Problem: Genau das wird in diesem Thread suggeriert...

    Ich wiederhole mich in Bezug auf deine Aussagen gerne: Mir fällt auf, dass du Kinder von der Art der Kommunikation, von der Art der Verarbeitung der Informationen und von dem Verständnis für die alltäglichen Sachen zu sehr aus deiner eigenen, persönlichen Brille betrachtest. Sicher kannst du nicht wissen, dass es nicht die Natur von 5-jährigen ist, sich z. B. über ihre Freizeit auszutauschen und selbstständig irgendwohin zu gehen. Vielmehr irritiert mich, wie eingeschränkt deine Sichtweise auf die Kleinen eigentlich ist.

    An dieser Stelle sollte ich noch einmal erwähnen, dass dies zwar eine Grundsatzdiskussion ist, die aber zu 100% Themenkonform geht. Wenn deine Fragen insgesamt beantwortet sind, ist das ja gut. Meine Intention ist auch nicht - wie oben erwähnt - mit dir zu diskutieren... dazu stand diese Thematik schon oft und intensiv genug im Fokus. Daher kannst du dich hier auch gerne ausklinken. Nur hält mich das nicht davon ab, die hier diskutierten "SV-Lerninhalte für Kindergartenkinder" scharf zu kritisieren und auch für eine Sichtweise auf Kinder in diesem Alter zu werben, die man in der Realität auch wiederfindet.

    Aussagen, wie "...ich gehe davon aus, das sie [die Kinder] untereinander über das Training reden..." zeigen mehr als deutlich, dass in Erwachsenendimensionen nicht aber Kindgerecht gedacht wird. Natürlicherweise wird hierzu nicht ein einziges Mal Stellung bezogen. Mit einem derartigen "Handwerkszeug" ausgestattet - was ist da von derartigen Angeboten zu halten?

    @Bero
    Die Angebote gibt es, bei den meisten der derartigen Angebote handelt es sich allerdings um eher "grobgestrickte" Konzepte, die direkt auf bestimmte Verhaltensweisen der Kinder einwirken. So z. B. sind Kinder in diesem Alter nicht nur ihren Eltern gegenüber absolut loyal, sondern allgemein auch jedem Erwachsenen gegenüber. Sie gehen natürlicherweise davon aus, dass jeder Erwachsene ihnen weiterhilft.
    Weiterer Unterschied dieser Angebote: Die meisten der Anleiter/Trainer haben eine pädagogische Ausbildung und wissen was sie tun.

  14. #44
    domo77 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Nur nebenbei: Kein Kind im Alter von 5 Jahren kommt aus eigenem Antrieb (wie immer: Ausnahmen bestätigen die Regel).
    ich habe meine Tochter (6 Jahre)aus meinem Antrieb zum Judo gebracht. Nach mitlerweile fast einem Jahr geht sie immer nocht gern und freiwillig. Seine Kinder zu guten dingen anzuleiten und zu unterstützen ist für mich bestandteil der erziehung.kk und Budo/Bushido sind für mich bestandteile der erziehung! wenn meine kids nicht wollen, dann eben nicht..aber ich kann zumindest versuchen sie dahin zu leiten.
    Weiterhin wäre die Frage zu klären, ob ein so kleines Kind überhaupt schon Erfahrung mit Kampfpsport machen muss, zumal es hierfür in den jeweiligen Vereinen so gut wie kein annähernd geschultes Personal gibt und sich von daher ein Training für Kinder zumeist auf eine "abgespeckte" Version des Trainings für Jugendliche bzw. Erwachsene beschränkt?
    das ist schlicht falsch. es gibt sehrwohl konzepte und trainer, die sich auf die besonderen herausforderungen mit kleinkindern spezialisieren.
    Beispiel ist hier nachzulesen..besonders auch im Anhang! Anhand dieses Konzeptes kann jeder, der einigermaßen mit kindern umgehen kann ein gutes und zielgerichtes training für die kleinsten machen.
    Da hier neben reinem Techniktraining auch werte und disziplin, sowie selbstvertrauen und respekt eine rolle spielen, denke ich, dass man gar nicht früh genug mit BUDO/Judo anfangen kann.
    Anstatt den Eltern zu sagen, dass das Kind noch zu jung ist, wird hier der "Kopf ausgeschaltet" und gedacht: "...naja, wenn es die Eltern wünschen, dann wird das wohl richtig sein..." - nur keine eigene Position beziehen - vllt. hat man die ja auch nicht?
    in unserem Verein gibt es eine klare altergrenze.
    Jiu Jitsu ab 10, Judo ab 4.
    Einem Kind mit 4-8 Jahren Atemi techniken beizubringen halte ich auch für fraglich. Zumindest in den meisten fällen. daher steigt man sanft über das "Judo spielend lernen"programm in die KK ein und setzt somit erste Grundlagen.
    Aber: der trainer hat immer eine mitverantwortung.
    Es sollte beobachtet werden, ob der Schüler mit dem erlernten vernünftig umgeht. dafür gibt es keine altersgrenze.
    Wenn ich z.b. weiß, dass ein 20 Jähriger schüler sich ständig prügelt und streit sucht, muss ich da einschreiten und im ggf. vm training ausschließen.

  15. #45
    Sensei-T Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Und wie kann ich mir denn vorstellen, dass 5-jährige miteinander über das Training sprechen? Vllt. prüfst du mal das Vokabular eines 5-jährigen, dann bekommst du eine Idee davon, warum der von dir angedachte Austausch evtl. nicht so läuft, wie du es von älteren Kindern oder von dir kennst. Kinder tauschen sich so nicht aus.
    Um es mal mit den Worten meines Neffen ausdzudrücken (in meine Richtung): "Onkel Thorsten, weißt Du waaas? Ich spiel jetzt Fußball und das ist voll cool". Und genauso sehe ich(!!) die Übermittlung von Interessen der Kids. Klar ist, dass die anderen Kids nun nicht direkt darauf anspringen, jedoch würde ich sagen, und meine Schwägerin (Erzieherin) bestätigt das, geht dieses Kind zu Mama und/oder Papa und sagt ähnliches. "Mama, weißt Du waaas, der Peter geht zum Fußball und das ist voll cool". Mama X tauscht sich mit Mama Y aus, ... (aber das hast Du ja schon erwähnt)

    Bzgl.der päd. Inhalte (auch wenn es keine reine Pädagogen in ausgbildeter, sprich schulischer /studierter Form sind, die dieses vermittlen), hat domo77 ein, wie ich finde gutes Beispiel gebracht:
    Da hier neben reinem Techniktraining auch werte und disziplin, sowie selbstvertrauen und respekt eine rolle spielen, denke ich, dass man gar nicht früh genug mit BUDO/Judo anfangen kann.
    Und da das Wort Pädagogik nunmal auf "Erziehung/Unterweisung/[an-]leiten" abzielt, hat auch jeder ÜL ein "wenig" pädagogischen Wirkungsbereich (der eine mehr, der andere weniger, auch vonm Verständnis her)

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