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Thema: Training Grundtechnik - Wieviel Zeitaufwand zu Beginn?

  1. #1
    chuckybabe Gast

    Standard Training Grundtechnik - Wieviel Zeitaufwand zu Beginn?

    Also ich hatte in den letzten zwei oder drei Jahren immer mal wieder Quereinsteiger bei mir, die aus dem Krav Maga gekommen sind. (rund 10, mehr nicht, also nicht statistisch aussagekräftig)

    Wenn ich mir aber hier im KKB diverse Trainingsvideos (nicht den gestellten Werbekram) anschaue und an die Krav Maga Protagonisten denke, die in mein Training gekommen sind, dann frage ich mich immer wieviel Zeit anteilig auf das Erarbeiten einer soliden technischen Basis verwendet wird? Denn da scheint es bei reinen Krav Maga Ausübenden massiv zu mangeln (zumindest mein subjektiver Eindruck). Vielleicht ist das natürlich auch von Verband zu Verband im KM unterschiedlich?

    Was mich also interessieren würde, wieviel Zeit im KM bei Anfängern anteilig im Trainingsprozess darauf verwandt wird, erstmal grundsätzliche technische Fertigkeiten zu vermitteln? (Z.B. im einfachen Gleitschritt eine simple Führhand-Schlaghand-Kombo auf der Innenbahn durchbringen.)

  2. #2
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    Darauf wirst du keine einheitliche Antwort bekommen weil jeder Verband und dann auch der einzelne Trainer das anders angeht und die Instruktoren ja über unterschiedliche Backgrounds verfügen.

    Bei mir ist es nahezu in jeder Einheit Bestandteil des Trainings, bei anderen kommt es so gut wie gar nicht vor.

    Es kommt ja auch immer darauf an wieviel Zeit zur Verfügung steht.
    Ich habe leider derzeit nur 2 Einheiten a 75 min. in der Woche, das heißt der Anteil an Boxgrundschule fällt oftmals klein aus, aber es ist mir persönlich so wichtig dass ich versuche es so oft wie möglich einzubauen.

  3. #3
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    Ich habe für mein JJ Training 2x 90-120 min Zeit. Wenn es um Grundtechniken geht, kommen sie jedes Training bei den Afängern in Reinform, bei den Fortgeschrittenen in Kombination.
    Oftmal schicke ich sie auch zusätzlich ins Karate oder KB Training.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  4. #4
    chuckybabe Gast

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    Zitat Zitat von StaySafe Beitrag anzeigen
    Darauf wirst du keine einheitliche Antwort bekommen weil jeder Verband und dann auch der einzelne Trainer das anders angeht und die Instruktoren ja über unterschiedliche Backgrounds verfügen.

    Bei mir ist es nahezu in jeder Einheit Bestandteil des Trainings, bei anderen kommt es so gut wie gar nicht vor.

    Es kommt ja auch immer darauf an wieviel Zeit zur Verfügung steht.
    Ich habe leider derzeit nur 2 Einheiten a 75 min. in der Woche, das heißt der Anteil an Boxgrundschule fällt oftmals klein aus, aber es ist mir persönlich so wichtig dass ich versuche es so oft wie möglich einzubauen.
    Okay, danke. Hätte dazu gerne noch andere Meinungen.

    Ist zwar ot, aber trotzdem: Gibt es denn eigentlich Instruktoren, die ausschließlich im KM ihre "Sozialisation als Kampfsportler" erfahren haben oder sind 99% Quereinsteiger, die vorher was anderes gemacht haben?

    (Sorry, meine Frage hört sich vielleicht naiv an, aber ich beschäftige mich tatsächlich momentan zum allererstenmal etwas ernsthafter mit der Krav Maga Szene.)

  5. #5
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    Zitat Zitat von chuckybabe Beitrag anzeigen
    Okay, danke. Hätte dazu gerne noch andere Meinungen.

    Ist zwar ot, aber trotzdem: Gibt es denn eigentlich Instruktoren, die ausschließlich im KM ihre "Sozialisation als Kampfsportler" erfahren haben oder sind 99% Quereinsteiger, die vorher was anderes gemacht haben?

    (Sorry, meine Frage hört sich vielleicht naiv an, aber ich beschäftige mich tatsächlich momentan zum allererstenmal etwas ernsthafter mit der Krav Maga Szene.)
    Puh, keine Ahnung. Wird es auf jeden Fall auch geben. Also diejenigen die "nur" aus dem Krav Maga kommen.

    Aber auch das muss nix heißen. Eben je nachdem wo man herkommt.
    Nimm bspw. mal Branimir Tudjan (Amsterdam): Die Leute da lernen definitiv anständige Box- / Kickboxgrundlagen und Ringen auch. Tudjan unterteilt halt in drei klassische Bereiche: SV / Fitness / Kampf

  6. #6
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    Zitat Zitat von chuckybabe Beitrag anzeigen
    ... dann frage ich mich immer wieviel Zeit anteilig auf das Erarbeiten einer soliden technischen Basis verwendet wird?
    Da argumentierst Du in die gleiche Richtung, wie z.B. Krav Maga Münster, und ich glaube auch, dass das oftmals (aber keinesfalls immer!!) stimmt: Es wird mancherorts viel zu wenig darauf verwendet ABER man muss dem natürlich auch eine Chance/und Zeit geben. Denn Zeil beim KM ist, erst mal so weit was an die Hand zu geben, dass man schon in der Nacht nach der allerersten Trainingseinheit was hat, mit dem man sich notdürftig schützen kann. Schritt 1 wäre also: hauptsache ins Agieren kommen in SV Situation und die Opferrolle verlassen, mit ganz einfacher grober Kelle zulangen, wiederholt.

    Das ist eben ganz für den Anfang, da darf man nur eben nicht stehen bleiben.
    Denn da scheint es bei reinen Krav Maga Ausübenden massiv zu mangeln (zumindest mein subjektiver Eindruck). Vielleicht ist das natürlich auch von Verband zu Verband im KM unterschiedlich?
    Ich habe eher den Eindruck, letztlich ist es doch von Trainer zu Trainer unterschiedlich. Auch die Verbände aus dem 'gelobten Land' sind da anscheinend nicht gefeit vor - das ist es nicht.

    Was mich also interessieren würde, wieviel Zeit im KM bei Anfängern anteilig im Trainingsprozess darauf verwandt wird, erstmal grundsätzliche technische Fertigkeiten zu vermitteln? (Z.B. im einfachen Gleitschritt eine simple Führhand-Schlaghand-Kombo auf der Innenbahn durchbringen.)
    Anteilig? Das Gesammtthemenfeld ist ja schon recht groß... Als ich mit KM angefangen habe, war eine Zeit lang 100% der Trainingszeit (nach dem Aufwärmen) auf dem Thema "Atemi" - allerdings ohne eine einzige Boxkombination :-)

    Bevor ich das für mein Training beantworte, würde mich aber interessieren, wie man nicht Zeit auf eine solide technische Basis verwendet - was hat das mit dem Zeitanteil zu tun, bzw. was haben die KM-Leute mit techn. Defiziten denn in dem Rest der Zeit gemacht?

  7. #7
    Balthus Gast

    Standard

    Heyho,

    hier habe ich mal ein paar Videos von mir, ich habe meine Basis auch im KM


    midnight training - YouTube

    Basis techniken, Fortschritt - YouTube


    Die sollten nicht als repräsentative Videos dienen sondern einfach meinen Träningsstatus festhalten.
    Boxerisch sicher nicht das was man als ne Solide Basis betrachtet.

    Bei uns war es meistens so, dass wir alle 2 Wochen rund eine EInheit reines Handtechnik-Training hatten (wobei da eben auch Sachen wie Ellbogen nach hinten, Hammerfaust nach hinten/Seite/Unten etc. mit trainiert werden) und alternierend dazu alle 2 Wochen Beintechniken (je eine einheit 90-120minuten)

    Da KANN garkeine richtige Boxerische Basis geschaffen werden, selbst wenn man sonst im Partnertraining drauf achtet so sauber wie möglich anzugreifen und auch bei den anderen Techniken die Counterattacks so sauber wie möglich versucht.

    also ich würde sagen, dass von 8 Einheiten in 2 Wochen je eine Handtechniken und eine Fußtechniken speziell trainiert wurde, der Rest wurde auf KM techniken und ca 50% Stressdrills gelegt vom Fokus her (360 defense oder Abwehr von Graden/Haken im KM Stil sehe ich mal nicht als reines Handtechniktraining an).

    Mit dem Pensum konnte ich zumindest in vielen Kickbox und Thaibox-Gyms im Sparring halbwegs mithalten, speziell die Deckungsarbeit habe ich aber im Training gemerkt ist deutlich anders/geschlossener, Meidbewegungen, auch im Angriff sind gold wert, da ist MEIN KM viel zu statisch gewesen, Ich musste zwar viel neu lernen aber wurde nicht als kompletter Neuling betrachtet, Speziell von der Bewegung im Kampf (seitlich rausgehen und nicht nach hinten etc.) sah es wohl recht gut bei mir aus.

    Im MMA Trainin hier im Oman gehörte ich mit dem schon zu den besseren 15% der Klasse, am Boden sah es dann ähnlich aus, das spricht weniger für mich als eher gegen das allgemeine Niveau hier (grade auch wenn man mit 2 Monaten BJJ Training auf den Abu Dhabi Tunieren ne Gewichtsklasse hochstarten muss und immernoch aufm Treppchen landet, reines No-Gi Grappling)

    Hoffe konnte nen bissel helfen was mein Trainingspensum zu Boxtechniken angeht (und das ich NICHT als solide betrachte). Bei weiteren Fragen ... immer her damit.

    Im Gleitschritt Führhand-Schlaghand-Combos haben wir im KM glaube ich ein oder zweimal in 3 Jahren gemacht ... also nicht sonderlich häufig.
    Ich muss ebenso dazu sagen, dass ich seit knapp 4 Monaten nichtmehr trainieren konnte (ausser BWE's) und wohl auch bis Mai 2014 wieder in einer Trainierlosen Wüste unterwegs bin und versuchen werde zumindest nen Boxsack zu bekommen.

  8. #8
    tempestas Gast

    Standard

    Guten morgen,

    also bei mir ist das sehr vom Trainer abhängig. Der eine legt sehr viel Wert darauf, der andere zwar auch aber deutlich weniger. Trainer A hat zusätzlich einen umfassenden Muay Thai Background, bei Trainer B bin ich mir nicht so sicher.

    Wissen wie es geht tun aber beide. Am Verband will ich das nicht festmachen.

  9. #9
    chuckybabe Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pyriander Beitrag anzeigen
    Da argumentierst Du in die gleiche Richtung, wie z.B. Krav Maga Münster, und ich glaube auch, dass das oftmals (aber keinesfalls immer!!) stimmt: Es wird mancherorts viel zu wenig darauf verwendet ABER man muss dem natürlich auch eine Chance/und Zeit geben. Denn Zeil beim KM ist, erst mal so weit was an die Hand zu geben, dass man schon in der Nacht nach der allerersten Trainingseinheit was hat, mit dem man sich notdürftig schützen kann. Schritt 1 wäre also: hauptsache ins Agieren kommen in SV Situation und die Opferrolle verlassen, mit ganz einfacher grober Kelle zulangen, wiederholt.
    ...
    Okay, das erklärt einiges, wenn das Konsens in der KM Szene sein sollte.


    Zitat Zitat von Pyriander Beitrag anzeigen
    ...
    Anteilig? Das Gesammtthemenfeld ist ja schon recht groß... Als ich mit KM angefangen habe, war eine Zeit lang 100% der Trainingszeit (nach dem Aufwärmen) auf dem Thema "Atemi" - allerdings ohne eine einzige Boxkombination :-)

    Bevor ich das für mein Training beantworte, würde mich aber interessieren, wie man nicht Zeit auf eine solide technische Basis verwendet - was hat das mit dem Zeitanteil zu tun, bzw. was haben die KM-Leute mit techn. Defiziten denn in dem Rest der Zeit gemacht?
    War die letzte Frage an mich gestellt? Ich denke, die sollten die KM-Experten hier im KKB beantworten.

    Aber davon mal ganz ab, ich meine, dass von den Trainingsanteiligkeiten her im prozentualen Sinne, wieviel Zeit bei Anfängern darauf verwendet wird Grundtechniken einzuschleifen, damit diese wirklich sitzen.

    Als Beispiel nehme ich mal eine typische Anfängerzeit in meinem Unterricht. Unabhängig von der Disziplin lernen die Schüler zuerst mal zu stehen. In diesem Stand dann die ersten beiden Grundschläge (Führhandgerade, Schlaghandgerade), danach werden diese beiden Grundschläge in Kombination im Gleitschritt erlernt. Sukzessive werden in den Wochen darauf die acht Grundschläge einzeln und in Kombination eingeschliffen plus Lowkick in seinen drei Variationen plus Fontkick zum Körper. Und das immer und immer wieder. Das Einschleifen der Techniken nimmt bei den Anfängern je nach Trainingseinheit so 60 bis 70 % der Trainingszeit ein, wobei die Einheiten zwischen 90 Minuten und 180 Minuten lang sind. Die anderen dreißig bis vierzig Prozent der Zeit werden auf die Ausbildung der Physis verwandt, sprich also Kraft, Kondition und koordinative Fähigkeiten.

    Erste SV-Szenarien kommen erst dann dran, wenn nach einigen Wochen bei den Anfängern diese Basis halbwegs solide sitzt.

  10. #10
    Balthus Gast

    Standard

    also zumindest bei der IKMF habe ich das eben anders zu Gesicht bekommen.

    in meiner ersten Einheit habe ich mal grob die 3 Stände (Fighter, semi-passiv, passiv) kennengelernt, dann 360° defense und Hammerfaust.

    das ganze so in grob 40 Minuten, dannach bin ich auf anfängerniveau an die KM Techniken herangeführt worden. (würgen von vorne und Seite)

    Wichtigste Essenz des Trainings damals: Nach abschluss der Technik scannen une fliehen.

    Daher liegt der Fokus (so wie ich es kennengelernt habe) erstmal darauf möglichst schnell nen kleines Arsenal an Techniken zusammenzuhaben auf denen man aufbaut, wobei die Ausführung der Schlag- und Tritttechniken durchaus mangelhaft sein kann.

    Die Trainer "wissen" durauchs wie es richtig geht, allerdings ist eben "wissen" und "im Training vermitteln" zwei unterschiedliche Dinge.

    Speziell zum stehen, die KM "fighter" Stance ist doch bissel was andres als ne klassische Boxer stellung eben auch aufgrund einer etwas anderen Aufgabenstellung.

    Das Problem das ich sehe, ist, dass der Trainer schlecht mit nem einzelnen Anfänger der quer einsteigt so intensiv "Basics" machen kann dass er den rest des Kurses nicht vernachlässigt. Feste "Einsteiger-Termine" würden da denke ich doch gut helfen, bei uns wurden regelmäßig Wochendsemina zu Schlag- und Trittarbeit gemacht die allerdings nicht verpflichtend waren.

    Ich muss allerdings auch sagen, dass grade die Trainier die im regulären Training drauf geachtet haben, dass man innerhalb der KM technik saubere Ausführungen der "Counterttacks" aber auch der Angriffe selbst durchführt, mittlerweile fast alles aufgehört haben^^ und die "neuen" fast keine Vorbildung ausser KM haben, entsprechen siehts mit den (Kick-) boxerischen basics aus.

  11. #11
    Punkt Gast

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    Zitat Zitat von chuckybabe Beitrag anzeigen
    Ist zwar ot, aber trotzdem: Gibt es denn eigentlich Instruktoren, die ausschließlich im KM ihre "Sozialisation als Kampfsportler" erfahren haben oder sind 99% Quereinsteiger, die vorher was anderes gemacht haben?
    Um mal die KMD-Seite zu zitieren:
    Optimal hierfür ist als Grundlage eine Meister-Graduierung in einer Kampfsportart und/oder Lehrerfahrung als Trainer.

    Ist diese Grundlage nicht vorhanden, so gilt als Richtwert ein ständiges Vorbereitungstraining bei einem KMD®-Instruktor über eine Mindestausbildungszeit von 24 Monaten. Parallel empfehlen wir BASIC Wochenendseminare zu besuchen. Hinzu kommen dann 3 Module Instruktor-Vorbereitungskurs ( 3 x 3 Tage) alternativ 1 Woche (7 Tage) Instruktor-Vorbereitungskurs–Kompakt plus 1 Prüfungswochenende.
    Es ist wohl schon gewollt, dass man woanders mal was gemacht hat.

    Zu Deiner Eingangsfrage: Im Fighting werden sehrviel Basics geübt aber das liegt in der Natur der Sache. Im SV-Training weniger, aber immer mal wieder.

  12. #12
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    Zitat Zitat von chuckybabe Beitrag anzeigen
    Okay, das erklärt einiges, wenn das Konsens in der KM Szene sein sollte.
    Ich hab eine Weile überlegt, ob ich überhaupt auf die Frage antworte, weil die Gefahr so hoch ist a) Falsch verstanden zu werden, b) man sich leicht angreifbar macht gegen ein: haha, wir machen es besser als ihr und c) haha, unser Krav Maga ist besser.

    Aber bis jetzt läuft die Diskussion schön gesittet, Danke dafür. Noch mal näher erläutert:

    Man muss ordentlich die Basistechniken lernen. Das ist Konsens. Aber die Frage der Reihenfolge ist eine andere; wir wollen so schnell wie möglich SV-Tauglichkeit herstellen, dann kann man am Bereich 'Kämpfen' arbeiten. Und wir meinen: eine ordentliche, auch unter Stress abrufbare Hammerfaust und ein ordentlich auch unter Stress abrufbares Knie sind in den ersten paar Trainingsstunden ein guter und hilfreicher Anfang. Denken wir mal an die Frauen bei mir im Training, die lernen erst mal überhaupt zu agieren, sich Platz zu machen, aggressiv werden zu können und mit Hammerfaust, Ellenbogen, Kniestößen vorwärts maschieren zu können.

    Das ist uns am Anfang wichtiger als eine schöne Jab, Cross im Gleitschritt Kombi. Das lernen wir auch Aber das dauert bei uns etwas länger;


    Aber davon mal ganz ab, ich meine, dass von den Trainingsanteiligkeiten her im prozentualen Sinne, wieviel Zeit bei Anfängern darauf verwendet wird Grundtechniken einzuschleifen, damit diese wirklich sitzen.
    Wenn man nach unserer Definition von Grundtechniken geht, dann: ca. 80-90%, das beinhaltet dann unauffällig geschützte Haltung, Vorbereitete Position, Gleitschritte in alle Richtungen, 360, Insidedefense und Crazy Monkey, Hammerfaust, Ellenbogen, Groinkick. Outside 90/Wedge nennen die es glaube ich in Münster, und viel Clincharbeit (Pos. verbessern, Impact, ggf. Lösen).
    Geraden, Haken und Lowkicks haben am Anfang einen eher kleinen Anteil, 20-30% vielleicht? Schwer zu schätzen.

    Betrachtet man jetzt nur diese Kampf-Techniken: Bei uns in Lübeck haben wir dafür extra ja noch eine Muay Thai Trainerin, ansonsten wie gesagt ca. 1,5-2 Stunden Krav Maga.

    Als Beispiel nehme ich mal eine typische Anfängerzeit in meinem Unterricht. Unabhängig von der Disziplin lernen die Schüler zuerst mal zu stehen. In diesem Stand dann die ersten beiden Grundschläge (Führhandgerade, Schlaghandgerade), danach werden diese beiden Grundschläge in Kombination im Gleitschritt erlernt. Sukzessive werden in den Wochen darauf die acht Grundschläge einzeln und in Kombination eingeschliffen plus Lowkick in seinen drei Variationen plus Fontkick zum Körper. Und das immer und immer wieder. Das Einschleifen der Techniken nimmt bei den Anfängern je nach Trainingseinheit so 60 bis 70 % der Trainingszeit ein, wobei die Einheiten zwischen 90 Minuten und 180 Minuten lang sind. Die anderen dreißig bis vierzig Prozent der Zeit werden auf die Ausbildung der Physis verwandt, sprich also Kraft, Kondition und koordinative Fähigkeiten.

    Erste SV-Szenarien kommen erst dann dran, wenn nach einigen Wochen bei den Anfängern diese Basis halbwegs solide sitzt.
    KLingt gut, Danke für die Erklärung

    Zitat Zitat von Balthus Beitrag anzeigen
    also zumindest bei der IKMF habe ich das eben anders zu Gesicht bekommen.

    in meiner ersten Einheit habe ich mal grob die 3 Stände (Fighter, semi-passiv, passiv) kennengelernt, dann 360° defense und Hammerfaust.
    Ja, das ist recht typisch, genau das meinte ich.

    Daher liegt der Fokus (so wie ich es kennengelernt habe) erstmal darauf möglichst schnell nen kleines Arsenal an Techniken zusammenzuhaben auf denen man aufbaut, wobei die Ausführung der Schlag- und Tritttechniken durchaus mangelhaft sein kann.

    Fokus ist eben am Anfang! ein anderer, nämlich auch in "Off-Balance"-Momenten ( psychisch und physisch, man lese Brodalas Postings dazu) Impact produzieren zu können; im Sinne von: und wenn die Boxtechnik noch so schön ist, wenn man es gar nicht schafft, in einen Boxkampf zu kommen (physisch und psychisch), nützt sie einem wenig.

    Ich muss allerdings auch sagen, dass grade die Trainier die im regulären Training drauf geachtet haben, dass man innerhalb der KM technik saubere Ausführungen der "Counterttacks" aber auch der Angriffe selbst durchführt,
    Das finde ich daher auch ultra wichtig; und das ist vielleicht auch ein Problem des Krav Maga, dass zuviel an diesem Anfang dann stehen geblieben wird. Von Schülern und Trainern, so wie es scheint

  13. #13
    Niffel Gast

    Standard

    Also eine gute Basis ist eine gute Basis ist eine gute Basis. Wenn einer nicht schlagen kann bringt man es ihm bei. Wenn einer/eine Angst davor hat zu schlagen führt man die Person ran.
    Was will ich damit sagen. Beim KM ist es wie bei den anderen Sportarten auch es funktioniert nur durch Wiederholung bis zum erbrechen. Natürlich soll KM einfach und schnell erlernbar sein und das ist es auch, aber würde irgendwer ein Garantie rausgeben, dass man ohne Vorerfahrung nach einem 2h Seminar, bei welchem man 10 Techniken gezeigt bekommt, verteidigungsfähig ist??? Ich bin Neurobiologe und arbeite im Bereich Lernen und Gedächtnis und kann euch sagen das funktioniert nicht. Bis das reflexartig funktioniert sind einige 1000 Wiederholungen nötig. Wer was anderes erzählt lügt ganz einfach. Das man sich nach so einem Seminar vielleicht auch unter Stress daran erinnert, dass man sich wehrt und blind schlägt ohne in eine Schockstrarre zu verfallen ist möglich, aber gezielte Techniken nicht. Deswegen trainieren wir halt auch mal stumpf 3-5 Einheiten 1-2 Basistechniken und dröseln diese auf, finden zwar nicht alle immer toll aber das Training ist kein Wunschkonzert. Entweder man will es lernen und beisst sich durch oder man geht nach Hause und träumt von der heilen You Tube Welt. Ich muss damit kein Geld verdienen und will es auch nicht daher kann ich mir aussuchen wen ich trainiere, aber das wir ne Warteliste für freie Plätze haben sagt mir das wir mit der Einstellung nicht so falsch liegen.
    Trotzdem haben wir spass beim Training.
    Aber es ist wichtig das grundlegende Bewegungsabläufe immer wiederholt werden. Und jeder hat eine andere Lernkurve.

    Wir machen auch mal einige Einheiten Kicks, oder Boden oder Schläge. Ich hole BJJ Trainer ran für Wochenendseminare oder Boxtrainer, Taiboxer, Bartitsutrainer, Eskrimatrainer usw.. Ich kann das auch nicht alles und ich lern jedesmal was dazu auch nach fast 20 Jahren. Das ermöglicht es uns den Pool an Anwendungen zu vergrössern, aber ohne gute Grundlagen ist das alles Crap.

    Gott jetzt hab ich mich aber heissgeschrieben.

    @Pyriander sehen wir uns in Heide beim RL?

  14. #14
    mario63 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pyriander Beitrag anzeigen
    Da argumentierst Du in die gleiche Richtung, wie z.B. Krav Maga Münster, und ich glaube auch, dass das oftmals (aber keinesfalls immer!!) stimmt: Es wird mancherorts viel zu wenig darauf verwendet ABER man muss dem natürlich auch eine Chance/und Zeit geben. Denn Zeil beim KM ist, erst mal so weit was an die Hand zu geben, dass man schon in der Nacht nach der allerersten Trainingseinheit was hat, mit dem man sich notdürftig schützen kann. Schritt 1 wäre also: hauptsache ins Agieren kommen in SV Situation und die Opferrolle verlassen, mit ganz einfacher grober Kelle zulangen, wiederholt.

    Das ist eben ganz für den Anfang, da darf man nur eben nicht stehen bleiben.
    Der Punkt ist definitiv richtig. Generalisten können nie so gut sein, wie Spezialisten, aber ich sehe noch ein ganz anderes Problem: Selbst wenn viel Zeit auf Pratzentraining etc. verwendet wird, erscheint es mir so, das viele KM-Trainer, da sie selbst keine solide Box/Kickbox-Grundlage haben, nicht wirklich boxen können, geschweige denn, es unterrichten können.

    Ich meine damit nicht, das Sie nicht viele wilde "Pratzen-Verhau-Drills" kennen und die Leute stundenlang scheuchen könnten, sondern das Sie die grundlegenden körperdynamischen und bewegungsmechanischen Hintergründe des Boxens nicht kennen (woher auch, wenn sie nicht geboxt haben). Das hat meiner Beobachtung nach zur Folge, das die meisten Kravisten im KM-Training nicht wirklich effektiv (im Sinne von "mit dem Körper") Boxen lernen.

    Ich selbst bin damals Gottseidank durch Eric auf dieses Problem aufmerksam gemacht worden und habe dann einiges über Privatunterricht nachgearbeitet. Daher legen wir, wie Sascha schon schrieb, recht viel Wert darauf.

    Trotzdem ist es natürlich zeitlich deutlich beschränkter, als in einem reinen Box/Kickbox-Kurs.

    Gruß
    Mario

  15. #15
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    In Münster sehe ich das so...
    die technische Grundlage einer guten und schnellen SV, ist ein stabiler Stand, eine ökonomische Deckungsstruktur, saubere Beinarbeit und einen guten Jab-Cross, in Angriff und Verteidigung.

    Wieso der Boxgrundschule wenig Beachtung geschenkt wird, mag daran liegen, das viele Clubs generell kaum kämpferische Skills trainieren, sondern sich eher auf die SV beschränken (Abwehr von Umklammerung oder Würger etc.).

    Training welches in Sparringszenarios enden, wird kaum Aufmerksamkeit geschenkt, da es nicht ins Ausbildungskonzept passt Ottonormalbürger, für einen Zwei-Dreikampf zu schulen, der länger als ein paar Sekunden geht.

    Viele Instructoren sind darüber hinaus auch gar nicht , bis mangelhaft darauf geschult, haben zum Teil keine/kaum Erfahrung im Sparring.

    Gruß Markus

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