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Thema: DRAGOS WING TSUN BOOTCAMP RELOADED-Video

  1. #16
    Registrierungsdatum
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    Zitat Zitat von Armin Beitrag anzeigen
    Hi Chris!

    Hm, ich verstehe. Aber warum sieht man diese Notlösungskonzepte ständig in den Videos, egal ob am Partner oder an der Holzpuppe? Sieht man sich Videos von MD an, dann ist jedes Mal irgendwo einer am kollidieren/umfallen/sich festhalten.
    Hallo Armin,

    das habe ich mich ehrlich gesagt auch schon gefragt. MD gibt bestimmt Auskunft darüber, wenn man ihn kontaktiert.

    Ist jetzt rein spekulativ, aber ich könnte mir vorstellen, dass er zum einen in den Clips gerne Dinge & Sachverhalte anspricht, denen in anderen WT-Derivaten eher geringe bis keine Beachtung geschenkt wird. Somit ein Alleinstellungsmerkmal bzw. eine Abgrenzung zu anderen Systemen als auch Mitbewerbern am "Markt".
    Zum anderen ist es nicht von der Hand zu weisen, dass er sein System auf seine Physis (Konstitution, anthropometrische Merkmale) angepasst haben dürfte.

    In diesem Zusammenhang sollte darauf hingewiesen werden, dass im DWT ein entsprechendes Mindestmaß an Kraft im Verhältnis zur eigenen Masse verwendet werden muss, damit die erforderliche Körpermechanik für Angriff/Verteidigung funktioniert. MD selbst verfügt meines Erachtens über eine extrem hohe Körperspannung, sowie eine kräftige Schulter- und Armmuskulatur. Die Arme sollten generell nicht "einbrechen", d. h. die Statik und damit impliziert die vorteilhaften Winkelpositionen zur Kinetion (Kraftgenerierung) und Modulation (von außen einwirkende Kräfte) sollten beibehalten werden. Die Arme geben weder butterweich nach, noch werden sie statisch (tot) im Raum positioniert!
    Die "stiffness"-Konfiguration der "Federspannung" ist so ein Thema für sich!

    Die Körpermechanik für Verteidigung nach dem "Hand vor Fuß-Prinzip" („Körper ist sozusagen aus einem Guss“), d.h. Im Kollisionsfall der eigenen Gliedmaßen mit denen des Gegners wird versucht den Punkt des Kontaktes (der "Impact" verlagert diesen Punkt im räumlichen Koordinatensystem natürlich geringfügig) nicht kampf- und kraftlos aufzugeben, sich nicht abzuwenden, gar schlimmer sich flankieren (Ausrichtung geht verloren) oder die Arme einbrechen zu lassen (Gegner gewinnt Raum, man selbst würde schützenden Raum verlieren). Dabei kann sich je nach Relation der Seitenstabilität in Bezug auf die "Körpereinheit" (Körper aus einem Guss) und der Standfestigkeit zwischen den Kontrahenten a) eine "Pattsituation" einstellen (Kräfte neutralisieren sich gegenseitig), b) einer der beiden wird von der beanspruchten bzw. bevorzugten Angriffslinie verdrängt mit/ohne Treffer, c) einer und/oder beide verlieren simultan oder kurzweilig sukzessive ihr Gleichgewicht und damit verbunden ihre Ausrichtung als auch die Basis für effektive Angriffs- als auch Verteidigungshandlungen.

    Am besten man verdrängt den Gegner von der vorteilhaften Angriffsbesetzungslinie (einhergehend mit dessen Verlust an Ausrichtung = „Isolation“), bringt ihn aus dem Gleichgewicht, setzt Treffer und setzt so nach, dass er seine Waffen nicht mehr entfalten, quasi ausspielen kann.

    Steht man jedoch selbst nicht stabil genug, evtl. parallelfüßig frontal ausgerichtet währenddessen sich der Gegner im Ausfallschritt auf uns zu bewegt, oder dieser einfach viel schwerer ist, etc. so wird man selbst im Raum verschoben, insofern man sich obiger Körpermechanik bedient hat. Man spricht in diesem Zusammenhang von „Defensivverschiebung“. Diese sollte nicht, aber kann mit kurzzeitigem Gleichgewichtsverlust einhergehen. Defensivverschiebungen werden nicht freiwillig angestrebt (wer gewinn schon in der Defensive?), sondern ergeben sich und können unter Umständen sogar echt kontraproduktiv sein! Man stelle sich vor es „verschiebe“ einen in einen Abgrund oder man tritt (seitlich, diagonal) rückwärts in einen Hundehaufen

    Exkurs zur Wendung im WT

    Die Wendung im WT ist sozusagen auch eine Defensivverschiebung nach lateral, allerdings ohne Ortsverlagerung (ohne Schritt), bei gleichzeitig frontaler Ausrichtung zum Gegner (Zentrallinienprinzip). Diese funktioniert, wenn auch nur halbmechanisch und nicht rein mechanisch oder gar automatisch wie durch Geisterhand, da man visuell den Zeitpunkt des Kontaktes („impact“) antizipiert und damit die Gewichtsverlagerung über eines der beiden Beine initiiert („timing“).
    Auch die Steifigkeitseinstellung bzw. Innervierung der Arbeitsmuskulatur und Inhibition der Antagonisten unterliegt der optischen Erkennung raum-zeitlicher als auch dynamischer Parameter. Man kann dieses Phänomen u. a. beobachten, wenn man einen Gegenstand hochheben möchte, den man seiner äußeren Beschaffenheit (Phänotyp) nach als schwer eingeschätzt hat. Ist dieser jedoch leichter als zuvor angenommen, so wurde die Muskulatur auf die Bewältigung einer zu hohen Last „eingestellt“.
    Die Wahrung der Ausrichtung zum Gegner wird durch dessen räumliche Ausdehnung mechanisch bestimmt. Dabei wird man partiell um die eigene Längsachse rotiert und bleibt durch Wahrung der Muskelkettenkontraktion bzw. Körperspannung von der Sohle bis zum Scheitel (Übertragung von Hand nach Fuß) auf den Gegner ausgerichtet. Leider funktioniert dies in der Theorie besser als in der Praxis. Daher wird aktiv ausweichende Schrittarbeit bevorzugt. Falls dieser Ansatz nicht möglich ist, kann es zur Kollision kommen, wo wir wieder beim Thema wären. Defensivverschiebung mit Ortsverlagerung mit und ohne vorrübergehenden Gleichgewichtsverlust.
    Anmerkung: Es ist nicht die Rede von der stringenten 45°-Wendung!

    Fortsetzung:

    Da man nicht möchte, dass der Gegner aus diesem Umstand Kapital schlägt, wurden für Gleichgewichtsverluste dieser Art entsprechende Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Deshalb gibt es ausgleichende Schrittarbeit und Ankerkonzepte.

    Niemand benutzt dieses Verhalten freiwillig, aber es ist automatisiert, wenn die Notwendigkeit dazu besteht. Meiner persönlichen Empfindung nach hat es innerhalb des DWT in etwa vergleichbar den Stellenwert, den die Fallschule im Judo besitzt. Wer lässt sich schon freiwillig auf die Matte klatschen? Wer gewinnt mit einer Fallschule einen Kampf? Ist sie deswegen aus dem Programm zu entfernen…

    Die obigen Beschreibungen spiegeln nur meine Sicht dieser Sachverhalte wider und beziehen sich nur auf DWT bzw. auf WT im weiteren Sinne und nicht auf WC, VT, etc.

  2. #17
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    Jedes mal wenn ich nicht treffe, weil mir ein Arm im Weg ist, haben wir es mit einer Kollision zu tun.
    Und da der Gegner seine Arme nicht auf den Rücken bindet, kommt so was ja häufiger vor.
    Wenn es keine Kollision gäbe, könnte man sich das ganze Chi Sao schenken.

    Es ist mir unerklärlich, weshalb das einigen so unerklärlich ist.

  3. #18
    mykatharsis Gast

    Standard

    Das ist nicht unerklärlich sondern selbstverständlich. Nur die Art und Weise wie MD damit umgeht ist nicht sonderlich gut. Bzw. er verkauft Lösungen für Probleme, die gar nicht erst entstehen, wenn man der Kollision von Anfang an richtig begegnet.

  4. #19
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    Das was Sifu Martin verkauft ist ein vollständiges Konzept aus dem er immer nur Ausschnitte präsentiert.
    Erst wenn man das ganze kennt wird einiges klarer.
    Vieles von dem erschließt sich einem auch erst durch längere Trainingspraxis.

    Ohne das ganze zu kennen,die Bruchstücke nur im Licht seines eigenen Wing Chun Verständnis und seiner persönlichen Erfahrungswelt zu interpretieren, lässt es für den Vorgeprägten wahrscheinlich schwierig werden nachzuvollziehen wie das ganze funktionieren soll.

    Ich für meinen Teil, als jemand der nicht alles 1 zu 1 übernimmt und sich selbst Gedanken macht, bin mit dem Baukasten den ich bekommen habe super zufrieden.

  5. #20
    San4Diego Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Armin Beitrag anzeigen
    Hi Chris!

    Hm, ich verstehe. Aber warum sieht man diese Notlösungskonzepte ständig in den Videos, egal ob am Partner oder an der Holzpuppe? Sieht man sich Videos von MD an, dann ist jedes Mal irgendwo einer am kollidieren/umfallen/sich festhalten.
    Hi ;-),

    vieleicht weil man die Verfolgungsschritte mit Kettenfauststöße, normales ChiSao und Formen überall sieht?
    Das Video ist ja lediglich ein kurzer Zusammenschnitt und ist kein ausführliches Lehrvideo.

    Noch etwas. Diese Notfallstrategien und was passiert bei einem Gleichgewichtsverlust habe ich noch bei keinem anderen WingTsun-Stil gesehen.

    Have a Nice Day,
    san4diego

  6. #21
    1789 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von San4Diego Beitrag anzeigen
    Hi ;-),

    vieleicht weil man die Verfolgungsschritte mit Kettenfauststöße, normales ChiSao und Formen überall sieht?
    Das Video ist ja lediglich ein kurzer Zusammenschnitt und ist kein ausführliches Lehrvideo.

    Noch etwas. Diese Notfallstrategien und was passiert bei einem Gleichgewichtsverlust habe ich noch bei keinem anderen WingTsun-Stil gesehen.

    Have a Nice Day,
    san4diego

    es gibt ing ung richtungen die brauchen nix für gleichgewichtsverlust
    die haben immer gleichgewicht.


    ach ja mein stil gehört da leider(noch) nicht mit dazu
    aber bin noch fleissig am üben


    gruss1789

  7. #22
    Registrierungsdatum
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    Beiträge
    4.256

    Standard

    Zitat Zitat von 1789 Beitrag anzeigen
    es gibt ing ung richtungen die brauchen nix für gleichgewichtsverlust
    die haben immer gleichgewicht.
    Ja, die saugen sich mit dem IRAS am Boden fest, wodurch sie niemand werfen kann. Hab ich auch schon von gehört.

  8. #23
    1789 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von wfn.j Beitrag anzeigen
    Ja, die saugen sich mit dem IRAS am Boden fest, wodurch sie niemand werfen kann. Hab ich auch schon von gehört.
    so ähnlich,aber nur so ähnlich


    gruss1789

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