Bei uns betet keiner den Rosenkranz und ja bei uns ist es das. Es ist eine Respektsgeste zumindest bei uns. Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn du dein Training lieber mit "Hey Digga" anfängst ist das deine Sache.
Naja solange du dich dabei nicht mit Sifu anreden lässt ist das doch voll in Ordnung.da lasse ich mir vom Schüler doch lieber die Kontoüberweisung über 80 Euro für eine Privatstunde zeigen.....wobei, auch das ist keine Garantie.
Der Aufruf und zeigen von Disziplin bzw. das Transportieren durch Gesten kann da sehr wohl helfen. Welche Gesten dafür angemessen sind muss aber jeder für sich selber entscheiden, da ist ein Handschlag nicht besser oder schlechter als eine Verbeugung. Genau sowenig die Bezeichnung Jab gegenüber Tan Sao.
Wenn ich diese Rituale hinterfrage dann also bitte überall und nicht nur bei ausgewählten Stilen.
Ja dann lass es halt und lass den anderen ihren Spaß. Es gibt tatsächlich viele, die auf so was stehen.
Ich finds auch nicht weiter schlimm, wenn in einer ursprünglich japanischen oder chinesischen KK die kommandos und Begriffe japanisch oder chinesisch sind.
Wenn in einer klar europäischen KK auf einmal chinesich gesprochen wird, find ich es lächerlich und geh wieder.
Nein, müssen nicht. Aber können.
Beides dient der Befriedigung eines inneren Triebes, wie auch Traditionen in einer jap. KK oder bewusst keine in einer europäischen KK.
Wobei bei letzteren z.B.beim Fechten auch immer der Fechtergruß kommt (wenn auch mittlerweile ausgesprochen schlampig,siehe Olympiade, da könnt man ihn besser weglassen) oder beim Boxen das angrüßen mit den Fäusten (auch hier immer unkonzentrierter und schon im umdrehen). 2 Beispiele für mittlerweile bedeutungslose Rituale aus dem europäischen Kreis.
Wie schrieb mal einer so schön:Rituale sind wertlos, wenn man nicht weiß, warum man sie macht.
Natürlich können Traditionen und Rituale auch zur Indoktrination dienen.
Also bei uns in der WT Schule gibt es abgesehen von Lehrgängen keine Photos. Abgesehen von der Aufstellung und der Großformel am Anfang und am Ende geht es bei ganz westlich zu.
Und welche Photos soll es geben von em man sich verbeugen muss? Die sind mir im normalen Training noch nie untergekommen. Nur bei den Prüfungs LGS haben Photos von Kernie und einem Chinesen, wird wohl LT gewesen sein, gehangen.
Hi,
Erstmal zu den Begriffen in japanische/chinesisch etc:
Natürlich muss man z.B. den einen Fausstoß nicht als "Oi Tsuki" bezeichnen, sondern kann ihn auch "Ellerbecker Rundschlag" nennen, aber wenn man dann mit anderen des gleichen Stiles trainiert die wiederum andere Namen für die Techniken haben, sei es z.B. weil sie eine andere Sprache sprechen, wird ein gemeinsames Training sehr lustig!
Nebenbei, macht doch einfach Boxen wenn es Euch nicht passt, da werden schließlich noch so urdeutsche Begriffe wie "Jab", "Cross" usw benutzt!
Zu den "Titeln":
Auch hier dienen sie mehr der allgemeinen Übersicht, theoretisch spricht nichts dagegen ein Equivalent in der eigenen Sprache zu nutzen, oder es eben ganz sein zu lassen.
Zu den Traditionen ansich;
Eine Kampfkunstschule hatte auch immer die Aufgabe der Erziehung und Vermittlung von Werten, sie waren also nicht nur eine "Technikabholstation" oder ein Fitnessstudio! (Seid froh das heute auf das einschwören sein Land zu verteidigen verzichtet wird.... )
Man ist natürlich nicht gezwungen eventuelle Traditionen mitzumachen, man kann nämlich selbst entscheiden ob man in so einer Schule trainieren will und wenn man es will sollte man sich der Tradition beugen.
Wenn ich mir übrigens so manchen Menschen anschaue, sprich sein Verhalten beobachte, frage ich mich ob ihm eine solche "Erziehung" nicht gut getan hätte!
In der heutigen Zeit ist alles darauf ausgelegt das man Geld bezahlt und dafür den Lehrer gemietet hat und er gefälligst etwas zeigen soll, man vergisst aber auch das der Lehrer entscheidet ob er jemanden überhaupt unterrichten will!
Gruß
Alef
Wenn es keinen tatsächlichen Nutzen bezüglich der Förderung der eigenen Kampfkunst hat, man es also leicht und locker einfach weglassen könnte, ist es wohl nicht mehr legitim. Da fallen dann schnell einige Rituale aus uns fremden Kulturen darunter. Und das bestimmt nicht der Schulleiter sondern der gesunde Menschenverstand.
Du hast komische Vorstellungen von Legitimität.
Alles was man nicht braucht, ist nicht legitim? Wie sagst du immer so schön? Bullshit?
Wenn dir der Begriff nicht gefällt ersetze "legitim" dann halt mit "überflüssig". Mir egal. Ändert nichts daran, dass alles was nicht die jeweilige Tätigkeit fördert, Schnickschnack ist, den man leichter weglässt. So Sachen wie sich gegenseitig mit komischen Titeln einer fremden Kultur in einer fremden Sprache anzureden, sich dreimal vor irgendwem zu verbeugen und sich bunte Aufnäher ans Hemd zu machen, wenn man genug Zeit und Geld hat verstreichen lassen, zum Beispiel.
Hast recht.
So wie beim Profiboxen dämliche Spots, wo sich die Boxer irgendwelche dramatischen Sätzeabstottern oder die kindischen Einmärsche mit Musik.
Braucht kein Mensch. Außer um Kindsköpfe dazu zu bringen, sich das anzuschaun.
Überflüssig aber legitim.
@ Alemanne
Ich verstehe deine Ansichten über "übertriebene" Traditionen. Dennoch muss ich sagen - wenn ich in eine Schule käme wo keine Regeln vorherrschen würden, wäre es aus meiner Sicht ein "Sauhaufen" bei dem ich nicht trainieren würde wollen! (Und ich bin mir sicher Leute erwarten das!)
Ich habe noch keine Schule gesehen, die einfach so mit dem Training beginnt. Überall wurde vom Trainer eine kurze Aufstellung und Begrüßung verlangt oder angeordnet - egal welcher Stil oder Art. Ein kurzes "an- und abgrüßen" beim betreten und verlassen der Halle fällt keinem schwer! Mein Trainer im Boxen hätte mich "runderneuert" wenn ich das nicht gemacht hätte. Ganz zu schweigen von "Ring frei!" als Begrüßung.
Klar kannst du sagen ein einfaches "Servus" würde reichen, fällt aber irgendwann genau in die Richtung von Tradition und Regeln, nur eben als andere Bezeichnung.
Stell dir mal vor - 20 Uhr kommst du und deine Trainingskammeraden zum Training, aber jeder beginnt für sich oder vereinzelt, ein Grüppchen hier ein Grüppchen da, das Training. Das wäre aus meiner Sicht Chaos und Schlampenhaufen pur! Ein ordentlicher durchstrukturierter und planmäßiger Ablauf wäre damit nicht mehr gewährleistet.
Natürlich könntest du ganz formlos sagen "so Leute, wir fangen jetzt an!", aber das wiederum reift durch seine stetige Wiederholung (da du es ja bestimmt bei jedem Training so handhaben würdest) auch zu einer, wenn auch unbewußten, Regel heran.
Aber soll ich dir etwas sagen? Mir wäre ein "so Leute, wir fangen jetzt an!" viel zu lang. Angetreten + Verbeugung reichen völlig aus und jeder weiß bescheid.
Als neue Idee fällt mir gerade ein Ampelsystem ein. Gar nüschd mehr sagen, sondern nur noch farbige Kärtchen hoch halten. Rot, gelb, grün - los!
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