Gruß liebe KKler,
Zu oft sehe ich, wie sich ein WT oder Muay Thai Schüler Shotokan Karate anschaut und sagt dies sei nicht effektiv. Da kommen dann Argumente wie Karate sei versportlicht worden und habe mit dem Okinawa-Te nichst mehr am Hut folglicherweise auch keine hohe SV Relevanz.
Ich behaupte einfach mal, diese Leute haben bei dem was sie sehen recht. Selbst mir ist das nicht entgangen.
Aber was sehen sie denn ?
Sie sehen, wie Kata gemacht werden die große Ausholbewegungen beinhalten die sehr ästhetisch aussehen, aber zu langsam und zu offen für Selbstverteidigung sind. Ein normaler Zuki wird im Halbkreisschritt mit zurückgezogener Hand und tiefem Stand ausgeführt.
Der WTler denkt sich :
keine Deckung, langsam... ist doch völlich daneben.
Ein gerader Fausstoss wird von einem Karateka durch einen Weite Ausholbewegung von unten nach oben gedrückt.
Der Thai sagt sich:
Ein gerader Fausstoss wäre doch schon längst drin gewesen, der Weg des Blockarms ist viel zu lang etc... .
Frage, was will der heutige Otto-Normal Bürger, wenn er Nachts durch ein übles Viertel geht ?
Genau ! Sich sicher fühlen, stark sein.
Und dann eines Tages findet er in einer Zeitschrift ein Inserat "WT Blitzdefence - in nur 6 Monaten gegen den Schläger !!!"
Ich behaupte man braucht mindestens 5 Jahre um gegen den Schläger bestehen zu können. Wieso ? Dazu später, erstmal...
...zurück zum Thema. Wie lernt man also im Karate SV bei solch unsinnigen Bewegungen ?
Oder besser was will WT und was will Karate-Do ?
WT will schnellstmögliche Effizienz bei geringem Einsatz erreichen. Das heißt kurze Techniken, enge Ausweichbewegungen simple Prinzipien.
Karate-Do will einen Kämpfer erschaffen, der erst langsam über Jahre ackernd und schuftend von den langen Aushol-/Block- und Schlagbewegungen zu absolut perfekten kurzen und effektiven Techniken gelangt, hart im nehmen und absolut fit im Körper und Geist ist.
Sämtliche Kyu-Grade sind bloß Vorbereitung auf die Oberstufe im Karate-Do. Dort lernt man nämlich dann, warum man 5 Jahre lang diese Techniken gemacht hat. Man lernt die kürzeren und simpleren Techniken kennen und merkt plötzlich, dass man durch dieses monotone üben eine hammerharte Technik entwickelt hat, welche nur ein Resultat der Grundschulübungen ist...
Kommen wir auf das zurück, was ein MTler oder WTler sieht...
Er sieht die Shotokan-Schüler in ihren anscheinend ineffektiven "Grundschul"-Techniken und hält eine Jahrhunderte alte Kampfkunst für Weicheierkram und technischem Humbug...
"Der Weg ist das Ziel... ."
Mit Respekt
Oss
DieKlette