Mich würde interessiern, wie wichtig eure DAN-Graduierungen oder auch andere Meistertitel für euch persönlich sind. Angeregt durch den Thread im MMA-Forum, habe ich mich persönlich gefragt, wie ich zu einem Schwarzgurt stehe und ob er heute noch für mich die Bedeutung hat, wie er sie zu meiner Kinder- oder Jugendzeit für mich hatte.
Wenn ich zurückdenke, dann waren damals die Schwarzgurte egal aus welcher Sparte immer ein Vorbild und man wünschte sich irgendwann selbst eine DAN-Graduierung zu erreichen.
Ich habe Systeme wie Judo, Taekwondo, Allkampf-Jitsu, oder Ju-Jutsu trainiert, aber unbewusst war das Training in all diesen Systemen auch immer in Richtung nächste Gürtelprüfung ausgelegt. Die Gruppe wollte immer den nächsten Grad erreichen, obwohl doch eigentlich die Gürtelfarbe gar nichts aussagt.
Nach über 20 Jahren Training habe ich eine andere Einstellung zu einer DAN-Graduierung. Ich kann es verstehen, dass Anfänger und Farbgurte nach dem Ziel des Schwarzgurtes streben. Ich selbst sehe aber meine DAN-Graduierungen nicht mehr als etwas besonderes an. Ich trainiere nur noch aus Spaß an der Sache, weil mir die Bewegungen und das Training an sich gefallen und wichtig ist.
Ich glaube deswegen gefallen mir momentan auch das Training im Muay Thai oder BJJ am besten, hier ist das Training einfach Training. Und es geht um nichts anderes als diese Art des Sportes.
Andererseits gibt es Momente, da frage ich mich warum nicht wieder mit dem JJ-Training beginnen und den Weg bis zum Schwarzgurt im JJ weitergehen? Aber würde ich mit meiner damaligen Graduierung im JJ (Blaugurt) wirklich weniger Spaß im Training haben oder weniger Techniken lernen, als wenn ich auf den Schwarzgurt hin trainieren würde oder später als DAN-Träger im JJ mittrainiere.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Freiheit im Training zum Beispiel im Taekwondo erst mit der DAN-Graduierung angefangen hat. Man kann sich seine Schwerpunkte selbst auswählen und es wird von der Gruppe auch akzeptiert.
Das sind für mich dann eher die Beweggründe im JJ doch noch auf den Schwarzgurt zu trainieren, um dann auch hier die Freiheit zu erfahren. Ich glaube als Farbgurt ist diese in vielen Vereinen einfach nicht gegeben.
Die einzigen DAN-Graduierungen die mich heute noch beindrucken und für mich ein Vorbild sind, sind Schwarzgurte im BJJ oder auch im Kyokushin.
Wie steht ihr zu euren Graduierungen und der Freiheit als DAN-Träger? Oder auch ein trainiertes System mit der DAN-Graduierung abzuschließen?
Im Muay Thai Training oder auch beim "Rollen" habe ich von Anfang an eine gewisse Freiheit im Training erfahren.
Gruß