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Thema: Härte ?!

  1. #1
    dieKrake Gast

    Standard Härte ?!

    Als stiller Mitleser habe ich mich kürzlich dann doch hier angemeldet, weil mir eine Frage auf der Zunge brennt.
    Wie verhält es sich mit der "Härte", also den Nehmerqualitäten beim Boxen ?
    Werden die mit zunehmendem Training und der damit verbundenen Erfahrung besser oder bleibt man auf einem gewissen Level stehen ?
    Ich boxe noch nicht sehr lange (knappes Jahr) und habe mir kürzlich beim Sparring die ersten richtigen Dinger von einem Amateurboxer eingefangen. Das ist schon was anderes, als von den anderen Freizeit-und Hobbyboxern getroffen zu werden. (Ohrenpfeifen, Kieferschmerzen ... kannte ich vorher so nicht )
    Grundsätzlich habe ich schon echten Respekt vor solchen Kopftreffern, mag nichts mehr riskieren wenn der Partner deutlich überlegen ist. Es ist zum Glück keine wirkliche Panik, sondern eher so wie man vermeiden möchte an einen Bullenzaun anzufassen.
    Jedenfalls fühl mich dann deutlich gelähmt und bin nicht fähig nach vorn zu gehen und eventuell in einen Konter zu laufen nachdem das ein paar Male passiert ist. Wehren im Rückwärtsgang geht allerdings - sozusagen unter dem Druck der Ereignisse
    Ich hoffe das wird irgendwann besser, denn ich habe ansonsten grossen Spass am Sport.

  2. #2
    JotBot Gast

    Standard

    Ich erlaube mir einen Kommentar, ebenfalls als Anfänger. Bin etwas älter als Du (47) und du hast ja schon geschrieben:
    mag nichts mehr riskieren...
    Ich bin vor kurzem zu der Mittelstufe aufgerückt, nach etwas mehr als einem Jahr und habe jetzt auch mal intensivere Angriffe erlebt. Wie das mit den Nehmerfähigkeiten ist, dazu werden sicher langjährige, gestandene Kampfkunstsportler was sagen.

    Ich wollte nur sagen, dass in meinem (und deinem?) Alter die Gesundheit eine größere Rolle spielt. Für mich steht die Bewahrung der Gesundheit über der größtmöglich herausholbaren Nehmerqualität.

    Denn je härter und schneller die Trainingsaktionen werden, umso mehr kann passieren, was auch mal nicht gewollt war. Das ist schon ein schwieriger Grad, finde ich. Den Grad, was man riskieren will muß letztlich jeder selber finden.

    Verletzungen gibt es in jedem Sport. Aber bei der Bildung von Nehmerqualitäten muß tatsächlich gezielt(!) eingesteckt werden. Und hier immer auf der grünen Seite der Gesundheit zu bleiben, das halte ich für ein kaum kontrollierbares Unterfangen. Die härtesten Kampfsportler die ich kenne (einer ist Israelischer Karatemeister gewsen) haben auch die kernigsten Verletzungsgeschichten. Ganz sicher kein Zufall.

  3. #3
    fang_an Gast

    Standard

    die härte sollte man voeher vereinbaren je nach schutzausrüstung (helm, handschuh dicke, usw.) und immer wieder dahin zurückkehren wenn es härter wird. schau dir auch die angegebenen verwandte themen an, z.B.:
    http://www.kampfkunst-board.info/for...g-h-rte-59686/

    wenn es auf die gesundheit geht, d.h. verletzungen schränken dein körper mehrere tage, wochen,... ein, macht es auch kein spaß, egal ob der lerneffekt das eine mal höher war.
    nehmerqualitäten/abhärtungstraining sind so eine sache ... die treffer/belastung sind trotzdem da, sie werden nur von der psyche ignoriert ... nach dem kampf kommt schon die rechnung

  4. #4
    dieKrake Gast

    Standard

    Danke für den Input!
    Es ist so, das ich in den Wochen ein freundschaftliches Verhältnis über den Sport hinaus zu dem Trainingspartner entwickelt hat und er mich keinesfalls vorführen sondern vielmehr etwas vermitteln will. Er weis schon, was er macht und er weis auch das ich meine Ziele für die Zukunft etwas höher gesteckt habe, als nur Fitnessboxen wie eine Trockenübung zu betreiben.
    Wenn ich schwimmen lernen will, werd ich nass. Ich fürchte daran kann ich nicht viel ändern. Deshalb hoffe ich das ich meine Psyche ein wenig austricksen und die Grenzen zumindest noch etwas verschieben kann.
    Jedenfalls, das kein falscher Eindruck entsteht, ich werde nicht verprügelt und habe auch keine anhaltenden Schmerzen durch die vereinzelten härteren Treffer. Das mal der Kiefer hinten ein bisschen zwackt beim kauen z.B., das hab ich auch nach dem Zahnarzt wenn ich den Mund eine Stunde offen halten muss.
    Was mich an der Sache nervt ist diese mentale Lähmung, trotzdem auch mal an den schwierigen Gegner mit einer Aktion ranzugehen.

  5. #5
    fang_an Gast

    Standard

    o.k. also du hast danach gefragt und es wurde dir gezeigt daß es rauer geht. das hilft seine ziele genauer zu formulieren
    ich würde sagen du lernst bestimmt bei einem guten lehrer die psychische grenze hochzusetzen, bis du an deine körperliche kommst.

  6. #6
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Das mag blöd klingen, aber mir hatte als Teenager geholfen, dass ich schmerz einfach nicht mehr so wichtig nahm. Hilft.

    Gruß
    KeineRegeln

  7. #7
    Bubatz Gast

    Standard

    Mir hat es damals nur insoweit geholfen als ich mir blöde Reflexe abgewöhnt habe (bei Druck "wegdrehen" etc). Ein paar ordentliche KO's und länger anhaltendes Kopfweh haben mir aber gereicht, es in puncto Boxen beim leichten Sparring zu belassen.

  8. #8
    dieKrake Gast

    Standard

    "Wegdrehen" kenn ich vom Anfang auch noch.
    Ich habe mich dann mehrfach derart über mich selber geärgert, das ich das aber dann in den Griff bekommen habe und sozusagen aus dem Repertoire verbannen konnte.

    Was Schmerz betrifft...nach so einem Treffer war es bei mir eher eine Irritation. Z.B. Die obere Zahnleiste fühlt sich komisch an, hoffentlich sind noch alle Zähne fest usw.
    Alles was neu ist in dem Moment hab ich erstmal zu verarbeiten. Hinterher hab ich eher das Gefühl das es eigentlich gar nicht soo schlimm war. Und beim nächsten Mal merke ich doch wieder diese innere Lähmung - die nicht da ist bei Partnern die eher auf meinem Niveau Boxen.
    Ich vertrau auch meinem Körper nicht das ich schnell und geschickt genug bin um bei dem erfahrenen Partner mal eine Rechte wirklich zu landen ohne dabei voll in einen Konter zu laufen.
    Das es theoretisch geht weis ich, denn einmal ist es mir schon gelungen und das war nicht geschenkt sondern ein echter Konter in eine Lücke.

    Vielleicht ist es nicht die Angst vor kurzfristigem Schmerz, sondern die Angst verletzt zu werden. Nach einem Unfall vor 20 Jahren wo ich lebensgefährlich verletzt wurde bin ich in vielen Dingen übervorsichtig. Nehm ich heute eine Flex in die Hand habe ich direkt vor Augen wie sich die Scheibe verkannten kann und mir der Kram ins Gesicht fliegt usw.

  9. #9
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Siehst du, du weißt ja schon mal ganz genau woran es liegt.

    Versuch diesen Impuls zu unterdrücken, wenn du sparrst in dem du dir deinem Hirn sagst: "hey, wir haben Boxhandschuhe an, Zahnschutz (etc.) an. Das schlimmste was passieren kann, ist dass es mal kurz weh tun kann."

    Versuch die Angst zu unterdrücken. Bei mir hatte es sehr geholfen, nicht an die Folgen zu denken. Letztenendes bist du im Training/Wettkampf und nicht auf der Straße.

    UND habe Spaß beim kämpfen!

    Gruß
    KeineRegeln

  10. #10
    Onkel_Escobar Gast

    Standard

    Zitat Zitat von KeineRegeln Beitrag anzeigen
    Versuch diesen Impuls zu unterdrücken, wenn du sparrst in dem du dir deinem Hirn sagst: "hey, wir haben Boxhandschuhe an, Zahnschutz (etc.) an. Das schlimmste was passieren kann, ist dass es mal kurz weh tun kann."
    Naja, man kann auch K.O. gehen, Nase/Rippe brechen uvm.

    Am Besten, wenn Du hart sparrst, dann mit Leuten die wissen was sie tun und sag ruhig, wenn es zu sehr knallt. Und ja, Du gewöhnst Dich dran. Es macht immer noch die gleichen Schläge, aber Du gewöhnst Dich dran. Versuch halt die Wucht aus den Schlägen zu nehmen in dem Du mit dem Oberkörper arbeitest und beweg Dich viel. Und wenn es einschlägt, dann spann Dich an, beiss auf die Zähne (Mundschutz).
    Aus Schmerz lerne ich am Besten. Wenns einmal einschlägt merk ichs mir besser, als wenn es immer gut läuft.

  11. #11
    dieKrake Gast

    Standard

    Hatte ich mir auch schon gedacht, z.B. bei der Sache wo das erste Mal die Zahnleiste so komisch anfühlte..da dürfte ja kein Profiboxer noch einen Zahn im Mund haben wenn nach dem Treffer meine Zähne schon locker wären.
    Zum grössten Teil sind meine Ängste sicher irrational.
    Ich hoffe es wird in Zukunft schon dadurch besser, das ich nun fürs Sparring in einem neuen Club einen sicheren Profiring benutzen kann. Im alten Club der kürzlich geschlossen wurde haben wir auf ungepolstertem Laminat nur mit einem Tuch drüber gekämpft und an einer Seite gab es eine ungepolsterte Betonwand kurz hinterm Seil.
    Das hat mir schon Kopfkino bereitet, was wäre wenn man wirklich durch einen Fehler wie in den Schlag zu laufen einmal richtig K.O. ginge und dann ungünstig mit dem Schädel aufschlägt usw.
    Auch schon unwahrscheinlich, aber die Umstände meines Unfalls damals waren eben auch so unwahrscheinlich beinahe absurd.

    Jedenfalls werde ich in dieser Richtung mal versuchen, ob ich auf meine Psyche ein bisschen Einfluss nehmen kann.

  12. #12
    dieKrake Gast

    Standard

    Danke auch an Onkel Escobar für die Tips.
    Nase ist schon ein weiteres Stichwort, ich hab schon Probleme bei Erkältung im Schlaf durch den Mund zu atmen und kann dann kaum einpennen. Wenn die Nase Schaden nimmt, das ich dann dauerhaft noch schlechter Luft bekomme das wär mir ein Graus.
    Ich weis, ich sollte vielleicht besser Tennis spielen

    Auf die Zähne beissen mache ich inzwischen schon präventiv, wenn sich was anbahnt oder ich selber einen Angriff starte. Dabei vergess ich dann direkt auch immer schön das Atmen So zehrt mir jede brenzligere Situation auch noch ordentlich an den Kräften.
    Was den Oberkörper betrifft versuche ich auch noch vom Schlag wegzukommen wenn ich es kommen sehe, aber das geht bei mir dann ziemlich zu Lasten des Gleichgewichts.
    Denke da ist meine Technik bei Meidbewegungen noch viel zu schlecht.
    Gut im Sparring wird dann nicht nachgesetzt, aber ich bin mir im Klaren das dann in echt wahrscheinlich schon Ende im Gelände wäre und ich beim nächsten Treffer auf dem Popo sitze.

    Gut auf jeden Fall zu lesen, das man sich an Wirkungstreffer mit der Zeit ein Stück weit gewöhnen kann ! Dann kann es im Grunde für mich nur besser werden.

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