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Thema: Kiai

  1. #1
    Registrierungsdatum
    06.05.2002
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    4.519

    Standard Kiai

    Ich möchte die offene Frage in die Runde stellen: der Kiai - was bedeutet er für euch? Verwendet ihr ihn auch außerhalb des Karate, z.B ein innerer,lautloser Kiai? Und wenn ja, warum?

  2. #2
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    Standard

    Ich verwende "ihn" außerhalb des Karate nämlich im Taekwondo.

  3. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von Vegeto Beitrag anzeigen
    Verwendet ihr ihn auch außerhalb des Karate, z.B ein innerer,lautloser Kiai? Und wenn ja, warum?
    Hallo,

    klar auch ausserhalb des Karate. Nicht als Laut "kiai", eher als Ton bei hoher Anstrengung und Kraftübertragung. Z. B. Lösen von Radmuttern, Eindrehen einer Schraube mit Akkuschrauber an schwer zugänglicher Stelle mit ausgestrecktem Arm und hohen erforderlichen Kraftaufwand dabei, ein schweres Türblatt in einem engen Treppenhaus Stufe für Stufe nach oben tragen, ...

    Warum? Weils dann "leichter" geht im Augenblick der Anstrengung. Das ist bei mir unbewußt. Vermutlich aus dem selben Grund warum z. B. Kugelstoßer und Speerwerfer im Moment des Abwerfens/Ausstoßens schreien, ein Gewichtheber schreit oder drei Bauarbeiter mit "hauruck" ein schweres Stück rücken.

    Gruß Jochen

  4. #4
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    1.064

    Standard

    Zitat Zitat von kaffeegeniesser Beitrag anzeigen
    [...] oder drei Bauarbeiter mit "hauruck" ein schweres Stück rücken.
    Das ist ein super Beispiel aus dem "Alltag", welches auch klar belegt, dass die Kampfkünste in ihren Eigenarten gar nicht so geheimnisvoll sind, wie oft behauptet
    Alles keine Hexerei..
    _________________________
    "Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache triumphiert über das Starke." (Lao-Tse)

  5. #5
    Cillura Gast

    Standard

    Ich frag mich sowieso, woher dieses Märchen der geheimnisvollen KKs kommt. Liegt das daran, dass man früher im Geheimen trainierte, damit der Gegner nix mitbekommt? Ist die einzig logische Erklärung die mir dazu einfällt. Nur wirklich zeitnah ists nicht. Ist vermutlich wie auf den Mittelaltermärkten die Besucher die kein Feuer kennen. "Ist das Feuer echt?" "Klar, kannste ja mal anfassen." Und dann greifen sie wirklich rein.





    Der Kiai ist für mich momentan so ein Loslassen der innern Anspannung.

  6. #6
    どうして Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cillura Beitrag anzeigen
    Der Kiai ist für mich momentan so ein Loslassen der innern Anspannung.
    Das verstehe ich nicht so richtig: Ich erlebe kiai in erster Linie als Konzetration und Übertragung von "innerer Spannung", die vorher Aufgebaut wurde.

    In den japanischen Künsten gibt es unterschiedliche kiai für unterschiediche Aktionen. Zum Beispiel zum Aufnehmen eines Angriffs, beim Schneiden des Angreifers ("Gegenangriff") und beim Abschluß (finaler Schlag).
    Gibt es solche Unterschiede im karate auch?

    Was ist ein lautloses kiai?

  7. #7
    Cillura Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cillura Beitrag anzeigen
    Der Kiai ist für mich momentan so ein Loslassen der innern Anspannung.
    Zitat Zitat von どうして Beitrag anzeigen
    Das verstehe ich nicht so richtig: Ich erlebe kiai in erster Linie als Konzetration und Übertragung von "innerer Spannung", die vorher Aufgebaut wurde.
    ...
    Passt doch. Man kann die innere Spannung nur loslassen (übertragen), wenn man sie vorher auch aufgebaut und konzentriert hat. Aber es ging speziell um den Kiai und nicht um den Weg zum Kiai. Also quasi den "Schrei" an sich. Und das ist für mich das "Loslassen" der vorher aufgebauten inneren Spannung.

  8. #8
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    10.11.2004
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    46
    Beiträge
    7.518

    Standard

    Ein Kiai im Karate, wie ich es gelernt habe, ist absolut kein Loslassen von irgendwelchen Spannungen. Der Kiai wird in Kombination mit diversen Visualisierungen genutzt und beinhaltet diverse Töne, die unterschiedliches bewirken, ebenso der "lautlose" Kiai. All dass geht aber eben erst, wenn die grundlegenen Visualisationen gefestigt sind und angewandt werden können.
    Das hat übrigens absolut nichts mit "Mystik", "Esoterik" oder anderem Mumpitz zu tun. Dabei passieren sehr gut erklärbare Dinge im Gehirn. Auch die Art und 'Weise, wie das unterrichtet wird ist sehr "bodenständig" und frei von Mystik und "Qi-Gedöns". Aber auch hier gilt wieder: Man schaue sich die Wurzeln der okinawanischen KK an...

  9. #9
    どうして Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cillura Beitrag anzeigen
    PAlso quasi den "Schrei" an sich. Und das ist für mich das "Loslassen" der vorher aufgebauten inneren Spannung.
    Pardon, ich habe mich wohl mißverständlich ausgedrückt.

    Bei kiai, wie ich es kenne, wird keine "Spannung" gelöst. Sondern die "Spannung" wird gewissermaßen in das kiai hinein "ausgedehnt". Kiai - so wie ich es kenne - hebt also eine "Spannung" nicht auf. Wie auch ein tsuki z.B. eine Spannung nicht aufhebt.

    Interessant: Einen Zusammenhang von Visualisierung und kiai kenne ich gar nicht. Kannst du dazu noch etwas mehr sagen oder ist das nicht möglich/sinnvoll?

  10. #10
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Sehr schade, dass das Thema Visualisierung so unbekannt ist (mittlerweile) beim.mainstream Karate.

    Ist ein interessantes Thema.

    @du mit den komischen Schriftzeichen : wie."trainiert" ihr denn das Kiai im Akido?

  11. #11
    どうして Gast

    Standard

    Wir üben ohne "Atemdruck" oder "Spannung" unterschiedliche Laute, bzw. Silben.
    Wir üben, durch unterschiedliche Atemmethoden, "Druck" im hara aufzubauen und diesen Druck möglichst natürlich in einen Ruf fließen zu lassen. Dabei geht es nicht darum, laut zu sein, sondern die Stimmorgane durchlässig zu machen.
    Wir üben ein "eigenes kiai" zu finden, d.h. Laut, Tonhöhe, intensität.
    Wir üben umgekehrt "definierte" kiai: ei-iyah-to.

    Das fällt mir jetzt spontan ein.
    kiai hat im aikidô wie ich es übe, keine besonders wichtige Rolle. Daher wird es von zumeist nicht so in die Tiefe gehend geübt. Wie gesagt: Ich kenne weder Visualisierungen noch lautloses kiai.

  12. #12
    Cillura Gast

    Standard

    Zitat Zitat von どうして Beitrag anzeigen
    Pardon, ich habe mich wohl mißverständlich ausgedrückt.

    Bei kiai, wie ich es kenne, wird keine "Spannung" gelöst. Sondern die "Spannung" wird gewissermaßen in das kiai hinein "ausgedehnt". Kiai - so wie ich es kenne - hebt also eine "Spannung" nicht auf. Wie auch ein tsuki z.B. eine Spannung nicht aufhebt.
    ...
    Ich glaub ich hab mich auch missverständlich ausgedrückt.

    Ich versuchs mal bisl zu strukturieren - wobei hier ne Skizze vielleicht besser wäre .

    1. Normale Körperspannung
    2. Spannung aufbauen
    3. Zeitpunkt der höchsten Spannung -> Kiai
    4. Normale Körperspannung


    Ich meinte nicht, dass nach dem Kiai gar keine Spannung mehr da ist, sondern man zur normalen Körperspannung zurückkehrt.

  13. #13
    Cillura Gast

    Standard

    Zitat Zitat von KeineRegeln Beitrag anzeigen
    ...
    @du mit den komischen Schriftzeichen
    ...
    Ich glaub es wird "Doushite" gelesen .... ja?

  14. #14
    Bubatz Gast

    Standard

    Die "Ruderübung" beim Aikido hat was deutlich Kiai-haftes an sich. Im Ganzen geht es in dem Zusammenhang beim Aikido aber eher um das richtige Atmen während der Technikausführung. Ich habe schon gesehen, dass manche Meister in der Phase, in welcher ein Hebel oder Wurf "durchgezogen" werden, oder ein Bokkenschlag gemacht wird, ein tiefes "hrmmm" (oder so ähnlich) von sich geben - das kommt dann ziemlich samurai-mäßig rüber.

  15. #15
    Registrierungsdatum
    10.11.2004
    Alter
    46
    Beiträge
    7.518

    Standard

    Das Thema "Visualisierungen" hatten wir hier im Forum ja schon ein paar mal. Sie dienen dem Erlernen von Bewegungsprinzipien und sind auch Grundlage der Kampfprinzipien (zu denen der Kiai letztendlich auch gehört). Welche Visualisierungen es genau sind gehört nicht in ein Forum, da das nur zu Missverständnissen führt und eh den Effekt nicht beschreiben kann.Kata wie Sanchin oder Tensho sind da grundlegend.
    Nimm es mir nicht übel, aber was man da wie genau macht gehört auf die Matte, "Hands on". Zeige ich jedem immer gerne und schon die Anfänger kriegen die ersten Bilder in ihrer ersten Stunde direkt am Anfang gezeigt, ist also mit Sicherheit kein "geheimes Wissen". Es dauert lediglich seine Zeit bis der Körper anfängt diese Arbeit zu verinnerlichen, so dass weitere Bilder schrittweise folgen können. Die BIlder des Kiai sind eher fortgeschritten, dafür muss der Körper schon auf eine gewisse Weise entwickelt sein, damit das dann auch funktioniert.

    Grüße

    Kanken

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