Bei einer Skala von 1-5 Punkte würde ich eher folgendes Bewertungsschema vermuten.
Thema 1: 4 Techniken -> durschnittliche Leistung -> 3 Punkte
Thema 2: 3 Techniken -> sehr gute Leistung -> 5 Punkte
Thema 3: 7 Techniken -> gute Leistung -> 4 Punkte
Das heißt, es würde ein Prüfungsgebiet und nicht eine einzelne Technik gewertet. Aber ich bin kein Ju Jutsu-Ka.
Ich verstehe noch nicht, warum du die vergleichende Bewertung nicht von der anderen Seite aus angehst.
Wer hindert dich dabei den Schlechtesten, der die Aufgabe noch (für dich) akzeptabel durchgeführt hat mit drei zu bewerten und dann nach oben zu gehen? Dann haben zwar einige 5 Punkte, die auf verschiedenen Levels sind, aber was solls?
Zu nächst mal finde ich das Wort "Blödsinn" für meine Argumentation nicht wirklich korrekt. Immerhin beschreibe ich hier nur den Prüfungsalltag wie ich ihn selbst von beiden Seiten des Prüfertisches aus kenne.
Meiner Meinung nach stützt dein gegebenes Beispiel das von mir geschriebene auch.
Ja, es ist möglich, dass ich in einer Gruppe mit sehr guten Teilnehmern mit meinen gezeigten Leistungen evtl. ein schlechteres Ergebnis erziele als ich es z.B. in einem eher mittelmäßigen Gruppe tun würde. In so weit gehen wir absolut konform.
Wenn man sich aber an den Grundsatz hält, dass man zunächst einmal schaut ob der einzelne Prüfling seine Pflicht erfüllt (das geforderte in angemessener Weise vorführt) und erst danach die Kür bewertet, ist das Bestehen der Prüfung nicht vom Gruppenniveau Abhängig.
Ich persönlich halte mich dabei an die vorgaben aus dem 1&1 was die Bewertung angeht.
So lange das gezeigt wird was gefordert ist gibt es die 3, sollten dabei Fehler auftreten die über den Feinbereich hinaus gehen vergebe ich eine 2 und der Prüfling hat die Chance diese Auszugleichen.
Eine 1 hab ich persönlich noch nie vergeben.
In den Bereich 4-5 zu kommen ist natürlich schwerer wenn man in einem sehr starken Teilnehmerfeld ist aber auch das sollte, wenn man sich ordentlich auf seine Prüfung vorbereitet hat, kein Problem sein.
Wie schon geschrieben, wenn man an dem einen Tag in einem schwachen Feld bestehen und an dem nächsten in einem starken durfallen würde liegt das wohl eher daran, dass man es selbst im schwachen wohl nur knapp schaffen würde. Unter diesen Voraussetzungen hätte man aber gar nicht erst antreten sollen.
Für jedes Prüfungsfach werden 1 bis 5 Punkte vergeben wobei 1 das schlechteste und 5 das beste Ergebnis darstellt. Die Punkte werden am Ende addiert um zu ermitteln ob der Prüfling die Mindestanzahl der geforderten Punkte erreicht hat.
Eine 2 muss mit einer 4 oder 5 ausgeglichen werden und bei einer 1 ist man automatisch durchgefallen.
Dann gibt es noch ein paar Sonderregeln was Prüfungen mit mehreren Prüfern angeht.
Die Prüfliste muss in jeder Prüfung geführt werden, egal ob die Prüflinge bekannt sind oder nicht, da sie beim zuständigen Landesverband eingereicht werden muss. So bleibt das Ergebnis der Prüfung nachvollziehbar.
Den Prüflingen die erreichte Punkte mitzuteilen ist nicht vorgesehen. Manche Prüfer machen es auf Anfrage, die meisten (mich eingeschlossen) nicht.
Das von mir geschriebene gilt für das JuJutsu des DJJV, in wie weit es jetzt für das Jiu Jitsu gilt kann ich nicht sagen.
Wenn du dies wirklich so durch ziehst, dann bin ich beeindruckt.
Ganz ohne objektive Kriterien zu haben objektiv zu bewerten (auch bei starken Unterschieden in der gezeigten Leistung) ist nicht einfach.
Hut ab.
Wenn die Knaller anfangen, dann die normalos kommen und du beiden trotzdem die gleiche Wertung gibst, das spiegelt nicht wieder, was ich auf den PL LGs mitbekommen habe
Insbesondere da dort eigentlich alle irgendwie "nach Bauchgefühl" werteten und selbst auf Nachfrage nur schwammig beantworten konnten warum sie jetzt wie gewertet haben.
Ich seh mir das gerade im 1&1 an... welche Vorgaben bei der Bewertung wären dies denn? Wenn du eine Kombination siehst, wie bewertest Du diese? Bewertest Du die Kombination? Oder nur die zu zeigende Technik? Eine Mischform aus beidem? Wie stark gewichtest Du diese Aspekte?Ich persönlich halte mich dabei an die vorgaben aus dem 1&1 was die Bewertung angeht.
So lange das gezeigt wird was gefordert ist gibt es die 3, sollten dabei Fehler auftreten die über den Feinbereich hinaus gehen vergebe ich eine 2 und der Prüfling hat die Chance diese Auszugleichen.
@Cillura:
Diese Kleinigkeiten sind für Dich (als Prüfling) auch eher unwichtig, wenn du eine Bewegung korrigieren möchtest, dann solltest du eben diese Kleinigkeiten sehen.
Und hier sind Kraftgenerierung, Haltung, Ausrichtung und Bewegungsökonomie eben die Dinge, bei denen man mit wenig Korrektur viel erreichen kann.
Geändert von DerLenny (10-01-2013 um 16:32 Uhr)
Das hast du falsch verstanden, ich nehme für mich sicher keine absolute Objektivität in Anspruch. Es gibt natürlich Sachen die ich gerne und welche die ich nicht so gerne sehe. Auch achte ich sicher auf bestimmte Aspekte mehr bzw. weniger als ein anderer Prüfer. Wir sind halt alles nur Menschen.Ganz ohne objektive Kriterien zu haben objektiv zu bewerten (auch bei starken Unterschieden in der gezeigten Leistung) ist nicht einfach.
Allerdings mache ich von diesen subjektiven Eindrücken nicht das bestehen der Prüfung abhängig. Für das bestehen will ich das sehen was gezeigt werden soll und das in einer dem Gurt angemessenen Qualität.
Wenn der Prüfling dies zeigt hat er seine 3, alles darüber wird dann natürlich von meinem persönlichen Geschmack beeinflusst und selbstverständlich auch vom Niveau der Gruppe.
Ich meine die Bewertungskriterien für die 5 Prüfnoten also wann ich welche Note gebe.Ich seh mir das gerade im 1&1 an... welche Vorgaben bei der Bewertung wären dies denn? Wenn du eine Kombination siehst, wie bewertest Du diese? Bewertest Du die Kombination? Oder nur die zu zeigende Technik? Eine Mischform aus beidem? Wie stark gewichtest Du diese Aspekte?
Im Prinzip bewerte ich persönlich eine Mischform aus Technik und Kombination.
Wenn ich eine Kombination sehe (gefordert ist z.B. ein Fauststoß) dann will ich in erster Linie einen ordentlichen Fauststoß sehen. Wenn dieser dem Angriff entsprechend Sinnvoll und korrekt ausgeführt wird hat er bei mir zumindest schon mal dieses Fach (bzw. den Teil) bestanden.
Was nun noch weiter kommt oder auch vorher war ist die Kür und kann die Note weiter anheben.
Die Gewichtung zwischen beidem ist schwer zu beziffern und ist sicher nicht immer gleich.
So mache ich es, andere gehen natürlich anders vor.
Wie ist es den bei dir?
Boar. Ist das komplex. Ich glaub nicht, dass es bei uns so kompliziert ist. Es müssen zumindest keine Prüfungslisten geschrieben werden. Liegt vermutlich am Verband. Aber ist mir ohnehin ein Rätsel, nach was der Prüfer bewertet. Ich könnte das nicht.
Ich finde Ju-Jutsu ziemlich cool . Es gibt viele sehr wirksame und gut durchführbare Technicken. Ich werde demnächst selber damit anfangen wenn ich auch mma machen will und ich freu mich schon !
Geht aber damit ziemlich an der Prüfungsordnung vorbei
1) Was ist "Auslagenwechsel zur Seite", kenn ich nicht als Prüfungsaufgabe
2) In der PO steht nirgendwo, ob ein Partner vorgesehen ist oder nicht, somit hat der Prüfling ein Recht darauf, dies selbst zu entscheiden
Wir reden hier von der Aufgabe zum Gelbgurt...
Ich habe es bisher in 5 Vereinen gesehen und 4 davon habe keine Partneraufgabe gemacht, sondern es alle zusammen in mehreren Wiederholungen auf Ansage eines Prüfers als Gruppe auf der Matte gezeigt
Zu 1: Das "Seitwärts" ist mir aus dem Gleiten reingerutscht.
Zu 2: In der PO steht das die Bewegungsformen auch einzeln oder zusammenhängend und dabei sinnvoll mit Abwehr- und/oder Atemitechniken verbunden geprüft werden können.
Ich kann mir den Auslagewechsel also auch mit Partner und sogar mit abschließender Technik zeigen lassen wenn ich dies möchte.
Ich lasse mir die Bewegungsformen mit einem Partner zeigen weil mit wichtig ist das, z.B. beim Auslagewechsel, der Prüfling die Bewegungen nutzt um seine Distanz zum "Gegner" zu kontrollieren. Meiner Meinung nach entspricht das dem Sinn der Aufgabenstellung voll und ganz.
Andere Prüfer mögen dabei anders vorgehen und/oder andere Schwerpunkte setzen aber ich mache es so.
Ach so... ich dachte schon, es gäb was neues....., dann habe ich nichts geschrieben.
Da steht aber nix von Partnerarbeit oder von Vorgabe des PrüfersZu 2: In der PO steht das die Bewegungsformen auch einzeln oder zusammenhängend und dabei sinnvoll mit Abwehr- und/oder Atemitechniken verbunden geprüft werden können.
Ich kann mir den Auslagewechsel also auch mit Partner und sogar mit abschließender Technik zeigen lassen wenn ich dies möchte.
Das ist Dir wichtig (nebenbei halte ich es auch für sinnvoll)Ich lasse mir die Bewegungsformen mit einem Partner zeigen weil mit wichtig ist das, z.B. beim Auslagewechsel, der Prüfling die Bewegungen nutzt um seine Distanz zum "Gegner" zu kontrollieren. Meiner Meinung nach entspricht das dem Sinn der Aufgabenstellung voll und ganz.
Andere Prüfer mögen dabei anders vorgehen und/oder andere Schwerpunkte setzen aber ich mache es so.
Und wenn Du Deine Schüler prüfst gibt es ja auch keine Probleme....
Aber als Prüfer dürfen wir nicht unsere Vorstellungen auf die Prüflinge (gerade beim Einsatz als Fremdprüfer) überstülpen, d.h. wir müssen den Prüflingen auch Ihre Interpretation zulassen, solange diese konform mit der PO ist.
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