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Thema: Eigene Kata entwickeln

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  1. #1
    HellAdmiral Gast

    Standard Eigene Kata entwickeln

    Onegai shimasu, liebe Mitstreiter.

    Ich habe mit Beginn des Jahres einen sehr alten Vorsatz von mir umzusetzen begonnen und entwickle eine eigene Kata. Der Arbeitstitel der Kata ist derzeit "Ai o Shinji" (愛を信じ), könnte sich vielleicht noch ändern, aber momentan gefällt der mir ganz gut. ^-^

    Bei meinen Recherchen zur Facharbeit "Geschichte der Kata" (Facharbeit für den 2. Dan) bin ich darauf gestoßen, dass viele Kata entstanden sind, indem derjenige seine Vorlieben und seinen Kampfstil in die Kata legte, seine Schüler haben dann ihre jeweiligen Stile in die Kata integriert, wodurch die verschiedenen Kata einer Gruppe entstanden sind. Als Beispiel hier mal die Bassai, Bassai Dai, Bassai Sho, Tomari Bassai...

    Meine Frage an euch: Was würdet ihr für wichtig erachten in einer Kata (nicht unbedingt an konkreten Techniken, sondern an Dingen, die euch für eine "gute" Kata wichtig wären)? Viele sagten mir bereits, wichtig sei für sie, dass eine Kata immer mit einem Block beginne oder dass sich mindestens ein Part in der Gegenrichtung noch mal wiederholt usw. und mich interessiert euer Input dazu.

    Die Aioshinji wird sehr deutlich auf Neko Ashi Dachi, Shuto-Techniken und Zwei-Hand-Techniken (nicht Doppel~, sondern ähnlich der Suparinpei, dass beide Hände verschiedene Funktionen haben) ausgerichtet sein, aber soll auch elementare Bestandteile besitzen.
    Eine Länge für die Kata lege ich mir nicht fest, da sie ja noch im absoluten Anfangsstadium ist und sicher noch 5 - 10 Jahre braucht, bis sie "fertig" ist. Allerdings möchte ich bis Sommer eine erste Ablauf-Version fertighaben, die ich dann im Laufe der Jahre stetig verbessern und verändern kann.

    Fasst dies ruhig als Diskussions-Thread auf, was euch persönlich in einer Kata wichtig ist und was ihr für diskussionswürdig bis überflüssig haltet, denn so kommen hoffentlich viele fundierte Meinungen zusammen, aus denen ich Inspirationen gewinnen kann, um meine Kata besser meinem Stil und den allgemeinen Anforderungen des Karate anzupassen.

    Der Anfang ist derzeit:
    - Start wie Ji'in, also linke Hand auf der rechten Faust, Heisoku Dachi oder Musubi Dachi
    - rechtes Bein zurück in den Zenkutsu Dachi, doppelter Gedan Barai
    - rechts vor in den Neko Ashi Dachi, Shuto Enkei Uke*, rechte Hand endet oben
    - links vor in den Neko Ashi Dachi, Shuto Enkei Uke*, linke Hand endet oben
    - rechts vor in den Sanshin Dachi, Uchi Uke rechts gegen die eigene linke Hand, Jodan
    - Stampfschritt mit rechts, Jodan-Ura-Zuki rechts
    ...

    *Hier suche ich noch immer den Namen für diese Technik:
    Wer den Namen kennt, bitte mit Quelle nennen, ich bin da wohl gerade betriebsblind.
    Für den Namen "Shuto Enkei Uke" schon mal vielen Dank an FireFlea! Kann das jemand bestätigen oder dementieren?

    Ich freue mich auf konstruktive Diskussionsbeiträge und viele Meinungen. Bitte seid nicht böse, wenn ich einiges nicht übernehme, anderes vielleicht schon, da die Kata ja meinen individuellen Bewegungsstil repräsentieren soll.

    Arigatou gozaimashita!

  2. #2
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    Standard

    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    *Hier suche ich noch immer den Namen für diese Technik:
    Wer den Namen kennt, bitte mit Quelle nennen, ich bin da wohl gerade betriebsblind.
    Die ganze Sequenz (bspw. in der Sanchin Kata), heißt im Kyokushin mae shuto mawashi uke oder auch nur shuto mawashi uke und im Seido Karate shuto enkei uke.

    Mit ganze Sequenz meine ich das:

    http://kempo.bip.ru/kihon/shuto_mawashi_uke_s.gif

    Nur für den letzten Teil kenne ich noch den Begriff tora guchi (Tigermaul).

    Ansonsten einfach mal nach diesen Begriffen googeln.

    PS: Ich finde den Namen Deiner Kata schon reichlich kitschig.

  3. #3
    HellAdmiral Gast

    Standard

    (Mae) Shuto Mawashi Uke... Klingt erstmal nachvollziehbar, wobei ich eben dachte, dass die obere Hand sicherlich Shuto mitbringt, aber von der unteren wohl irgendwie Gedan als Höhe und Haito als Trefferfläche mitkommen.
    Aber Shuto Mawashi Uke klingt erstmal schön, nehm ich, solange keiner widerspricht.

    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    PS: Ich finde den Namen Deiner Kata schon reichlich kitschig.
    Ganz ehrlich, "den Frieden bringen, erste Stufe" (Pinan Shodan) oder "ein Hindernis vor der Stadt Tomari überwinden" (Tomari (no) Bassai) klingt auch nicht besser.

    Edit:
    Weiterer Ablauf nach dem Jodan-Ura-Zuki:

    - Mawate, links vor in den Neko Ashi Dachi, Shuto Gedan Barai links
    - links langsam zum Kopf greifen, schnell in den Sagi Ashi Dachi, auf dem linken Bein stehend, Kopf zum Mae Empi Uchi rechts ziehen
    - rechts in den Neko Ashi Dachi, Shuto Gedan Barai rechts
    - rechts langsam zum Kopf greifen, schnell in den Sage Ashi Dachi, rechts stehend, Kopf zum Mae Empi Uchi links ziehen
    - links in den Neko Ashi Dachi, Shuto Gedan Barai bis Empi wie oben
    - im Sagi Ashi Dachi bleiben, Mawashi Shuto Uchi rechts (Bunkai: links neben dem Kopf ausholen, zum Hals zielen)
    - rechtes Bein zum Shiko Dachi absetzen, Seiken Zuki links, Koe!, ohne Wartezeit rechts vor in den Neko Ashi Dachi, Gedan Barai rechts
    ...

  4. #4
    Chrizzt Gast

    Standard

    Unter Shuto Mawashi Uke verstehe ich folgende Technik:

    CGAM Kyokushin Karate : Shuto Mawashi Uke

  5. #5
    HellAdmiral Gast

    Standard

    Google spuckt bei beiden Namen den Block aus, den ich meine... Aber unter Enkei Uke hab ich ein paar Bilder gefunden, die den zeigen, die von Shito Ryu-Seiten sind, also hab ich's jetzt auf den geändert, da unser Stil in meiner neuen Karateschule "Shito Ryu Shukokai" heißt.

    Also aktuelle Version: Shuto Enkei Uke. Meinungen?

    Meinungen zum Ablauf und eure Meinungen, was in eine Kata gehört und nicht gehört, sind weiterhin gewünscht.

  6. #6
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    Standard

    Zitat Zitat von Chrizzt Beitrag anzeigen
    Unter Shuto Mawashi Uke verstehe ich folgende Technik:

    CGAM Kyokushin Karate : Shuto Mawashi Uke
    Ja klar, da habe ich oben gepennt und ein Wort nicht weggelassen. Richtig:

    mae shuto mawashi uke oder auch nur mawashi uke und im Seido Karate shuto enkei uke.

    Also -> mawashi uke

    Also aktuelle Version: Shuto Enkei Uke. Meinungen?
    Das ist alles schon richtig aber statt eine Meinung von uns einzuholen würde ich mal Deinen Lehrer fragen, wie es bei Euch im Shukokai bezeichnet wird.

  7. #7
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    Standard

    Die Technik als solche heißt teisho-awase-zuki oder auch teisho-awase-uke (im Bild als hidari-jodan, migi-gedan).
    Sie wird aber i.d.R. mit der hier bereits beschriebenen Technik mawashi-uke kombiniert, also meist als mawashi-uke/teisho-awase-zuki ausgeführt.
    So ist mir die Abfolge jedenfalls aus den Kata Nijushiho oder Shotei-dai (Asai-Kata) bekannt.
    _________________________
    "Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache triumphiert über das Starke." (Lao-Tse)

  8. #8
    ZoMa Gast

    Standard

    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    Bunkai
    Interessante Formulierung für eine Kata die du selbst entwickelst.

  9. #9
    Registrierungsdatum
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    1.064

    Standard

    Zitat Zitat von ZoMa Beitrag anzeigen
    Interessante Formulierung für eine Kata die du selbst entwickelst.
    Wahrscheinlich meint er, dass WIR das Bunkai dazu diskutieren sollen
    _________________________
    "Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache triumphiert über das Starke." (Lao-Tse)

  10. #10
    HellAdmiral Gast

    Standard

    Damit meine ich: "Ich nehme ein Wort, das jeder hier kennt und mit >dafür isses gedacht< assoziiert."

  11. #11
    Nissen Gast

    Standard

    Moin moin HellAdmiral,

    da ich aus dem TKD komme kann ich leider nichts mit den Namen der bisherigen Techniken anfangen, ist denke ich aber auch nicht so wichtig ob ich die im Einzelnen kenne. Ich denke dass Karateka (zumindest aus dem Shotokan) meist mehr Ahnung von Formen haben als TKDin trozdem mal meine Gedanken.

    Grundsätzlich sollte sich gefragt werden:

    - Startpunkt=Endpunkt?
    - Symmetrie?
    - Soll es eine Konzeptkata, Anwendungskata, Showkata, Favorit-Kata sein?
    - Soll es einen Themenschwerpunkt z.b. Nur Nahdistanztechniken, Kick-Kata, Selbstverteidigungstechniken, ....... geben?
    - Doppelsinn?


    Zu dem Fragen

    Startpunkt=Endpunkt
    Vorteil-> Bei korrekter Auslegung der Kata muss um da zu erreichen auch die Schrittweiten etc. eingehalten werden/ Nachteil-> Einschränkung in der feien Gestalltung

    Symmetrie[Alle Techniken rechts wie links]
    Vorteil -> Beitseitiges Training/ Nachteil -> Einschränkung der freien Gestalltung

    Konzeptkata
    In einer Konzeptkata werden in grundtechnischer Ausführung Anwendungskonzepte wie z.B.: Gleichzeitígkeit von Abwehr und Konter aufgezeigt. Es kann in einer Kata mehrere Anwendungsbeispiele zu einem Konzept gezeigt werden oder an je einem Beispiel (alle) wichtige(n) Konzepte. Eine Mischung ist natürlich auch legitim, jedoch sollte darüber nachgedacht werden, was mit der Konzeptkata erzielt werden soll.

    Eine Anwendungskata ist eine Kata, welche sich nicht an Grundschulausführungen klammert, sondern in dem es um Anwendungsfähigkeit geht. Beispiele aus dem Ashihara Karate:
    https://www.youtube.com/watch?v=dAxEbhSoxDA
    https://www.youtube.com/watch?v=ND0Quvfp2fs https://www.youtube.com/watch?v=O0eQRm4b3Vk

    Showkata erklärt sich glaube ich von allein.

    Favorit-Kata ist einfach die Zusammenstellung deiner liebsten Techniken in einer Reinfolge die die Persönlich zusagt. Es könnte als Ausdruck deines derzeitigen Stand im Karate bzw. dein derzeitiges Sein als Karateka aufgefasst werden.

    Themenschwerpunkte ist glaube ich auch klar.


    Mit Doppelsinnigkeit einer Kata ist für mich gemeint, dass sowohl für Kämpter A als auc für Kämpfer B Inhalte forhanden sind.

    Um dieses Aufzubauen stell dir bitte folgendes vor.
    Ein Art Einschrittkampf (ich glaube im Karate heißt das Ippon-Kihon-Kumite), bei den nach erfolgter Abwehr durch Kämpfers A der Angreifer (Kämpfer B) nicht einfach stillhält sondern den Konter verhindert und selber Kontert, so das es ein hin und her gibt.

    Die Techniknen von Kämpfer A kommen dann in die Erste Hälfte der Kata, die von Kämpfer B in die zweite. So können im Unkehrschluss aus der Kata auch wieder direkt die anwendung für A und B abgeleitet werden.


    Hoffe dir vielleicht etwas zudenken gegeben zu haben was dir weiter hilft.

    Gruß Nissen

  12. #12
    Sensei-T Gast

    Standard

    Hiho,

    klingt nach Elementen aus anderen Kata (ohne das jetzt herabwürdigen zu wollen!!!):

    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    [..]
    - rechtes Bein zurück in den Zenkutsu Dachi, doppelter Gedan Barai
    aus: Shisoshin

    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    - rechts vor in den Neko Ashi Dachi, Shuto Enkei Uke*, rechte Hand endet oben
    - links vor in den Neko Ashi Dachi, Shuto Enkei Uke*, linke Hand endet oben
    z. B. aus Gekisai, Kururunfa, Suparinpei


    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    - rechts vor in den Sanshin Dachi, Uchi Uke rechts gegen die eigene linke Hand, Jodan
    - Stampfschritt mit rechts, Jodan-Ura-Zuki rechts
    ähnlich: Seienchin/Seiyunchin


    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    *Hier suche ich noch immer den Namen für diese Technik:
    [...]
    Anworten dazu gab's ja schon: aus z. B. Gekisai Dai Ni oder Sanchin: Mawashi Uke, und genau den Pfeilen im Bild folgend: Teisho Ate

    Weitermachen, viel Spaß beim "Entwickeln" und Gruß,
    T.
    Geändert von Sensei-T (15-01-2013 um 15:21 Uhr) Grund: Korrektur der Kata

  13. #13
    duoyang Gast

    Standard

    sorry das ich hier mal frage. aber warum braucht es eine neue kata? welchen stand hast du um eine sinnvolle kata zu kreieren? also selbst kanazawa hat mal im hohen alter nur eine neue gebastelt, was ok ist, aber für mich klingt das alles einfach nur nach zusammenschustern. ich will jetzt niemanden zu nahe treten.
    ist das bei euch so üblich?

  14. #14
    HellAdmiral Gast

    Standard

    So, ich versuch das mal der Reihe nach:

    @ Luce: Kenn ich beide nicht. ^-^ Hab mich für die Länge zwischen Tomari Bassai und Suparimpei orientiert, was meine bisherigen absoluten Favoritenkatas sind.^^

    @ Sensei-T: Ich habe gaaanz weit vorne mal in einem Nebensatz sinngemäß gesagt, dass ich mich teilweise an existierenden Kata orientiere, allerdings kenne ich von denen, die du genannt hast, nur die Suparimpei und die Seienchin. Die anderen habe ich in meinen 8 Jahren Pause schlicht vergessen, soweit es sie bei Kimura Shukokai überhaupt gab. Gekisai habe ich noch nie gehört, Shisochin könnte unserer Seisochin entsprechen, Kururunfa heißt bei uns Kurunfa.
    Leider ist es mir nur schwer möglich, Kata auf Bestellung zu lernen, da im Shito Ryu Shukokai die Prämisse gilt, nur die Katas zu lernen, die man auf seinem Stand braucht bzw. für die nächste Prüfung. (Suparimpei konnte ich damals und habe sie mir jetzt mit YouTube wiederangeeignet, um mal ein Beispiel zu nennen.)

    @ duoyang: Da muss ich jetzt etwas ausholen... Bei uns ist es Vorschrift, für Dan-Prüfungen vor der eigentlichen Prüfung eine Facharbeit zu verfassen und beim Bundestrainer einzureichen. Da ich ein kleiner Schreibfreak bin, habe ich dafür recht umfassende Facharbeiten ausgearbeitet, erster Versuch war "Geschichte des Karate-Do von Ikken Hissatsu zum modernen Karate-Sport", 115 Seiten, vom Sensei mit dem Kommentar "zu lang" abgelehnt. Zweiter Versuch: "Kata - Lebendes Lehrbuch", 85 Seiten, immer noch zu lang (ich hatte dann die Faxen dicke und habe eine FA zum Kiai geschrieben, die um vieles kürzer war, der Vollständigkeit halber erwähnt), aber: Ich habe für diese FA sehr ausführlich recherchiert und bin unter anderem auf folgenden Zusammenhang gestoßen:

    Vor der Kommerzialisierung des Karate für den Einsatz an den Universitäten Japans hatte jeder Meister nur eine eigene Kata und wenige weitere, wenn überhaupt. Seine Kata lehrte er seinen Schülern, die diese dann weiterentwickelten oder komplett veränderten und eine eigene Kata entwickelten, wenn sie den Meistergrad erreicht haben. Allerdings begannen sie mit der Entwicklung der eigenen Kata bereits als Schüler, sobald sie die Grundschule des Karate-Do/Karate-Jutsu durchlaufen hatten. Auf diese Art verbreiteten sie dann ihren individuellen Karate-Stil, gaben ihre persönliche Note der Kata oder eben einer komplett neuen.
    Dies ist auch der Grund, warum ich mich zum Teil bei anderen Katas inspirieren lasse, denn was die alten Meister gemacht haben, muss ich ja nicht neu erfinden. Ich nehme aus den Katas, die mir zusagen und deren Techniken ich im Training sowie im Kumite anwenden kann, die entsprechenden Teile und verbaue sie mit meinem persönlichen Erfahrungsschatz im Rahmen der Ai o Shinji.
    Sicher kennt der eine oder andere das Gefühl, dass man in einer schönen Kata einen Teil ganz besonders liebt und andere Teile sich "überflüssig" anfühlen, weil man diesen Techniken nicht allzu viel abgewinnen kann. Meine Kata hat für mich den Vorteil, dass sie nur Stellen enthält, die ich liebe, wodurch es eben dazu kommt, dass man als Außenstehender den Eindruck gewinnen kann, dass sie u. a. aus Teilen der Tomari Bassai, der Seienchin, der Suparimpei und der Pinan Dai besteht. Das ist aus Sicht des ursprünglichen Karate nicht negativ, sondern ganz im Gegenteil ein Zeichen dafür, dass ich aus den verschiedenen Kata gelernt habe, die verschiedenen Jutsu zu einem neuen System zusammengefügt und einige eigene Teile hinzugefügt habe.

    Ich selbst bin jetzt 18 Jahre lang in der Kampfkunst tätig, wobei zwischendurch die oben genannten 8 Jahre lagen, die ich nicht mit anderen in einem Dojo trainieren konnte, sondern im Selbststudium (ich konnt's halt nicht lassen) privat trainierte, wobei ich den Weg des Karate teilweise verließ und nun gelernte Elemente aus Ikken Hissatsu, Taichiquen, Aikido, Tsunkatse und dem alten Tode mit einbringe. Ich sagte ja auch bereits ganz am Anfang, dass es bis zur finalen Fertigstellung der Kata etwa 10 Jahre dauern wird. In dieser Zeit wird sie beständig angepasst, verbessert, vielleicht in Teilen sogar wieder etwas verändert. Ich denke, 10 Jahre Entwicklungszeit für eine Kata ergeben kaum etwas "zusammengeschustertes", sondern hoffentlich eine ausgereifte, individuelle Kata nach meinem persönlichen Stand und Maß. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Schüler der alten Meister meist nach etwa 3 Jahren Training ihre eigene Kata entwickelten, die innerhalb weniger Wochen fertig war. Aber das waren halt andere Zeiten. Und die Ergebnisse dieser Zeiten sehen wir heute auf Turnieren.

  15. #15
    Luaith Gast

    Standard

    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    Vor der Kommerzialisierung des Karate für den Einsatz an den Universitäten Japans hatte jeder Meister nur eine eigene Kata und wenige weitere, wenn überhaupt. Seine Kata lehrte er seinen Schülern, die diese dann weiterentwickelten oder komplett veränderten und eine eigene Kata entwickelten, wenn sie den Meistergrad erreicht haben. Allerdings begannen sie mit der Entwicklung der eigenen Kata bereits als Schüler, sobald sie die Grundschule des Karate-Do/Karate-Jutsu durchlaufen hatten. Auf diese Art verbreiteten sie dann ihren individuellen Karate-Stil, gaben ihre persönliche Note der Kata oder eben einer komplett neuen.
    Sorry, aber ... nein. Schlicht und einfach nein.
    Das halte ich für eine ziemliche Fantasterei.

    lG
    L.

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