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Thema: "bestrafung" von den bösen buben

  1. #16
    HellAdmiral Gast

    Standard

    Hi.
    Unser Trainer hat ein interessantes Mittel ausprobiert und es scheint richtig gut zu funktionieren, zumindest bei den Kindern, bei den Jugendlichen haben wir solche Fälle nicht, daher kann ich da nichts zur Wirksamkeit sagen:
    Wir haben 2, 3 solche Spezialisten, die sich immer lustig machen, immer wieder versuchen, andere abzulenken, zum Lachen und Rumalbern zu bringen usw. und der Sensei ignoriert die in solchen Situationen vollkommen, ermahnt aber diejenigen, die auf sie reagieren. Nicht böse oder so, sondern er spricht sie einfach an und dann mit abwinkender Handbewegung "Lass ihn einfach." oder "Lass dich nicht drauf ein.", das wirkte bei zwei von denen schon Wunder, der dritte lernt's langsam:
    Sie merken, dass sie mit jedem Mal, wo sie aus der Reihe tanzen und wirklich stören, rumspinnen, anpöbeln, immer mehr ausgegrenzt werden, immer mehr alleine dastehen. Keiner lacht mehr über ihre Witze, keiner reagiert auf sie, selbst die Eltern schauen dann immer geflissentlich in eine völlig andere Richtung. Wenn sie dazugehören wollen, müssen sie sich halt benehmen.
    Auf der anderen Seite werden sie nicht völlig ausgegrenzt. Wenn der Sensei Fragen stellt, Techniken erklärt, Fehler korrigiert usw., werden sie völlig gleichberechtigt mit allen anderen behandelt. Lediglich das unerwünschte Verhalten wird völlig ignoriert.

    Das hat sich inzwischen soweit eingeschliffen, dass sobald sie anfangen, störend rumzualbern (generell hält er die Zügel bei den Kindern ja lockerer, sodass die Hemmschwelle etwas höher liegt, als bei Jugendlichen und Erwachsenen), drehen sich alle von ihnen weg und sobald sie sich wieder benehmen, ist nie was gewesen.
    Extremreaktion vor einiger Zeit: Früherer absoluter Raufbold, 8 oder 9 Jahre alt, stellte sich plötzlich vor alle hin und sagte: "Entschuldigt bitte, dass ich euch gestört hab, das war dumm."
    Selbst den alten Hasen und den Trainern stand vor Staunen erstmal der Mund offen.

  2. #17
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    Zitat Zitat von HellAdmiral Beitrag anzeigen
    ...
    Selbst den alten Hasen und den Trainern stand vor Staunen erstmal der Mund offen.
    Sowas ist natürlich schön, aber bei Kindern, denek ich sollte man eine höhere Tolerranzschwelle haben, das Rumalbern gehört dazu. (meine das grundsätzlich, nicht, das hier in diesem Fall überzogen wurde).

  3. #18
    Cillura Gast

    Standard

    Völliges ignorieren hilft bei unseren Kids nicht. Sie steigern sich dann immer weiter hoch und letztlich ist kein Training mehr möglich. Sobald es unruhig wird, hilft meist, die Übung zu varieren oder (wenn bei der Übung geblieben werden soll) einen Partnerwechsel einzubauen. Training muss kurzweilig sein.

    Wenn einer trotzdem weiter stört gibts ne Verwarnung und beim zweiten Mal je nach Alter dann Liegestützte oder ne Auszeit am Rand.

    Bin auch der Meinung, dass bisl rumalbern dazu gehört. Aber gibt ja verschiedene Stufen davon. Wenn es so schlimm wird, dass es stört dann gehört das nicht ins Training. Aber bisl Quatsch machen, ist selbst bei uns im Erwachsenentraining immer mit dabei Es darf nur nicht stören. Auf den Boden bringen und festlegen heißt die Übung? Klar, kein Problem. Kann man doch Klasse nen kleinen Bodenkampf draus machen. Es muss nur im Rahmen bleiben und darf die eigentliche Übung nicht benachteiligen.


    @Eingangspost:

    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ... ich würde ungern mit den eltern der kinder reden ...
    Warum das? Mit den Eltern reden, kann durchaus sinnvoll und zielführend sein. Erziehung ist nicht primär deine Aufgabe. Du kannst also durchaus die Eltern mit einbeziehen. Ich denke sogar, dass viele das wünschen. Ich schreibe "primär", weil ich der Meinung bin, dass Erziehung eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Wenn alle sagen "ist mir egal, was das Kind macht" braucht sich keiner zu wundern, wenn die Bälger machen was sie wollen. Das soll aber nicht heißen, dass man den Eltern ihre Aufgabe aus der Hand nimmt. Da würden sich einige ohnehin auf den Schlipps getreten fühlen. Dennoch sollte jeder, der sich länger mit einem Kind beschäftigt, positiv auf dessen Leben und das allgemeine Verhalten einwirken. Davon profitieren letztlich alle. Bsp.: Kind kommt bei uns in Sportcenter und wirft die Schuhe vor das leere Schuhregal. Kind freundlich darauf hinweisen, dass es bitte seine Schuhe ins Regal stellen soll. Da haben alle was davon. Es sieht ordentlich aus und das Kind lernt Ordnung zu halten. Nicht nur zu Hause, sondern auch wenn es bei anderen ist.

  4. #19
    Undayag Gast

    Standard

    @ Kusagras

    "Ich halte das für sprachliche Spitzfindigkeit. Strafen sind ! Konsequenzen."

    Mann...glaub ich echt nicht...selbst das Wikiblödia unterscheidet das..

    Konsequenz:

    Erzieherische Konsequenz bezeichnet pädagogisch angemessene, spürbare Folgen (Konsequenzen) zum Verhalten eines Kindes, insbesondere lernwirksame Belohnungen für gutes Bemühen, lehrsame Erfahrungen und eine Vermittlung von Erfahrung durch verständliche Worte und Hinweise. Nicht dazu gehören unangemessene Folgen (schädigende Konsequenzen, als hart angesehene Strafen oder auch Konsequenzen, die mit dem Verhalten des Kindes in keinem für das Kind ersichtlichen Zusammenhang stehen).

    Erzieherische Konsequenz bezeichnet andererseits eine Art des Umgangs mit dem Kind, die auf als angemessenen angesehene Folgen aufbaut und das Ziel verfolgt, die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes zu fördern und Streitigkeiten und Konflikte in Grenzen zu halten.

    STRAFE:
    Die Strafe ist eine Sanktion gegenüber einem bestimmten Verhalten, das in der Regel vom Erziehenden oder Vorgesetzten als Unrecht bzw. als (in der Situation) unangemessen qualifiziert wird.

    Erziehungswissenschaft

    Moderne westliche Konzepte

    In der westlichen Pädagogik ist bei der Sanktionierung unerwünschten Verhaltens das Bestrafen heute weitgehend vom Konzept der „Konsequenz“ ersetzt worden. Während bei der Strafe zwischen dem unerwünschten Verhalten und der Sanktion oft kein sachlicher Zusammenhang steht (Beispiel: unanständiges Wort gesagt ‒ Schläge auf die Finger), ist bei einer Konsequenz der Zusammenhang für das Kind ersichtlich (Beispiel: Skateboard nach dem Spielen nicht weggeräumt ‒ Skateboard wird für einige Tage entzogen). Bei Konsequenzen geht es nicht um Schuld und Sühne, sondern um die Einbeziehung des Kindes bei der Beseitigung von Störungen und in die Wiedergutmachung.[17]

    Die amerikanische Erziehungsbuchautorin Barbara Coloroso hat darauf hingewiesen, dass die Wirksamkeit von Konsequenzen maßgeblich davon abhänge, wie zuverlässig die Eltern diese durchsetzen: „Es ist nicht die Härte der Konsequenz, die Wirkung zeigt, es ist die Gewissheit, mit der sie erfolgt […].“[18] Die Psychologin und Familientherapeutin Wendy Mogel fordert, das Kind, wenn man ihm einen Verweis erteilt, nicht zu demütigen oder zu beschämen;[19] anstelle von Strafen schlägt Mogel den Entzug von Privilegien vor.[20]

    Auch die aus der Verhaltenstherapie stammende und in Familien heute weit verbreitete Time-Out-Technik zielt nicht auf Sühne, sondern auf das Entziehen von Reizen, die das unerwünschte Verhalten verstärken könnten.



    DU nennst das spitzfindig?? Ich Entwicklung.

    DAS sollte auch bis ins Dojo gelangt sein, oder??

  5. #20
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    Wenn die Kids schon etwas älter sind: Wenn einer stört, die gesamte Gruppe 5-10 Liegestützen machen lassen, auf den Finger-Knöcheln. Kein Störer möchte es sich mit der ganzen Gruppe verscherzen, das Problem ist somit ganz schnell behoben und alle können eine ruhige und disziplinierte Trainingsatmosphäre geniessen. Funktioniert hervorragend.

  6. #21
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    Zitat Zitat von Undayag Beitrag anzeigen

    DU nennst das spitzfindig?? Ich Entwicklung.

    ...

    Wenn man den "Entzug von Privilegien vorzieht", was soll daran anderes als Strafe sein.

    Strafe mag ggf. aus dem Rechtsbereich kommen (was noch zu klären sei), aber ob ich eine Reaktion, ein Verbot eine Einschränkung Konsequenz oder Srrafe nenne ist im Prinzip Wumpe. Ich kann mich aber damit arrangieren vor den Kindern von "Konsequenzen" zu sprechen, was ich meist auch so gemacht habe: ob das in den Augen der Betroffenen einen Unterschied macht, wage ich zu bezweifeln und ich habe Erfahrung damit.

    Letztlich kommt es auf den Inhalt an. Und die Wahl des Ausdrucks sagt noch nichts darüber aus. Eine "Konsequenz" kann genauso unverhältmismäßig und unpassend sein, wie eine "Strafe" bzw. "Sanktion".

    In kaum einem Bereich wird darüberhinaus so viel rumgelabert und nichts selten verklärt und unklar/mehrdeutig verklausuliert und manipuliert wie im pädagogischen Bereich. Ich sag nur "schwarze Pädagogik" und die ist noch lange nicht überholt. Kann man jeden Tag auf Spielplätzen mitbekommen, z.B..

    "Skateboard entziehen" ist für mich eindeutig eine Strafe

  7. #22
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    Zitat Zitat von Judoka70 Beitrag anzeigen
    Wenn die Kids schon etwas älter sind: Wenn einer stört, die gesamte Gruppe 5-10 Liegestützen machen lassen, auf den Finger-Knöcheln. Kein Störer möchte es sich mit der ganzen Gruppe verscherzen, das Problem ist somit ganz schnell behoben und alle können eine ruhige und disziplinierte Trainingsatmosphäre geniessen. Funktioniert hervorragend.

    Military-style. Kollektivstrafen weden i.d.R. als extrem ungerecht von den Nicht-Verursachern empfunden, grade auch von Kindern. Und das ist auch völlig nachvollziehbar.

  8. #23
    Bubatz Gast

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    Ja, Kollektivstrafen sind wg. Ungerechtigkeit inakzeptabel. Dass es "hervorragend funktioniert" ist demgegenüber kein Grund. 10 Stockhiebe würden wahrscheinlich auch für Ruhe sorgen, aber trotzdem macht man so was nicht.

  9. #24
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Military-style. Kollektivstrafen weden i.d.R. als extrem ungerecht von den Nicht-Verursachern empfunden, grade auch von Kindern. Und das ist auch völlig nachvollziehbar.
    Nicht unbedingt ein Widerspruch:"Budō (japanisch 武道, deutsch Militär-Weg, Kriegskunstweg, Weg des Krieges) ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste, also Jiu Jitsu, Judo, Karate, Aikidō, Sumō und Kendō...
    (Quelle:Wikipedia)

    Was ist das schon für eine Strafe, wenn der Lehrer nach einer Störung mit einem Lächeln im Gesicht sagt: "So, nun machen wir alle 10 Liegestütze ..."
    Das ist nicht schlimm, hilft aber der Konzentration nach.
    Es gibt sogar Lehrer, die machen dabei mit, dann dürfte sich erst recht kein Schüler "ungerecht behandelt" fühlen.
    Einfach mal ausprobieren.

  10. #25
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    Zitat Zitat von Judoka70 Beitrag anzeigen
    .. Was ist das schon für eine Strafe, wenn der Lehrer nach einer Störung mit einem Lächeln im Gesicht sagt: "So, nun machen wir alle 10 Liegestütze ..."
    Das ist nicht schlimm, hilft aber der Konzentration nach.
    Es gibt sogar Lehrer, die machen dabei mit, dann dürfte sich erst recht kein Schüler "ungerecht behandelt" fühlen.
    Einfach mal ausprobieren.
    Ich bestreite nicht, das es funktionieren kann, die Nachteile sind mir aber eindeutig zuviel des "Guten". Als Schüler habe ich Kollektivstrafen immer "gehasst", am meisten dabei den betreffenden Lehrer/Trainer.

  11. #26
    Cillura Gast

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    Man man man hier gehts ja ab.


    Zitat Zitat von Judoka70 Beitrag anzeigen
    ...
    Was ist das schon für eine Strafe, wenn der Lehrer nach einer Störung mit einem Lächeln im Gesicht sagt: "So, nun machen wir alle 10 Liegestütze ..."
    Das ist nicht schlimm, hilft aber der Konzentration nach.
    Es gibt sogar Lehrer, die machen dabei mit, dann dürfte sich erst recht kein Schüler "ungerecht behandelt" fühlen.
    Einfach mal ausprobieren.
    Wir hatten mal in der großen Gruppe einen, der hatte mal wieder sein Lieblingswort mit Sch gesagt. Ein Blick vom Trainer genügte und er hat seine 5 LS gemacht. Ging auch locker flockig von der Hand. Er hat es mit Humor genommen. Da es aber mitten im Fußball* war und er im Tor stand, ist natürlich auch prompt eins gefallen Steht wieder auf und meint mit nem fetten Grinsen im Gesicht. "Man, das ist doch Sch****" Sehr lustige Situation als er merkte, dass ers wieder gesagt hatte. Und noch mal 5. Und wieder ein Tor. Dann war die Erwärmung irgendwann vorbei. Alle mussten lachen, auch der, der LS gemacht hatte. Dann war Trinkpause und er steht so neben dem Trainer und meint. "Früher hatten wir noch alle zusammen LS gemacht. Mit Bitte und Danke sagen." Ich gugg so hin und denk mir nur "Verdammt, halt die Klappe." Der Trainer bekam wieder sein breites Grinsen und meint "Alle guten Dinge sind drei. Du weißt ja, wann wir LS machen." Der Typ fängt tatsächlich an zu lachen und ruft. "Schei** Leute, wir machen jetzt alle zusammen." Also sind alle runter (die Hälfte hat natürlich geschimpft, die andere Hälfte sah das ganz locker) Beim runter gehen sagten alle "Danke", beim hoch gehen "ASDF". Und ASDF sagte "Gern" - "Geschehn" Naja, die große Gruppe geht recht entspannt mit solchen "Strafen" um.


    *Irgendwie bringt der solche Aktionen immer beim Fußball.


    Ähhh, was ich eigentlich sagen will: Die Gesamtatmosphäre muss stimmen. Dann ist sowas auch kein Problem.

  12. #27
    Mahmut Aydin Gast

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    irgendwie gibt es viele pro- und contra anhänger der collektivstrafe und der meinung, dass ich mit den eltern reden müsse...

    aber mal kurz mein statement dazu, ich bin gern bereit mich nach euren besseren methoden zu richten

    -der grund wieso ich nicht mit den eltern der kinder reden möchte ist, dass ich finde, dass das training eine elternfreie atmosphäre ist. eltern die zugucken dürfen ihre kinder nicht anfeuern, keiner darf von drausen schimpfen mit solchen sätzen wie "hey derb, du haust nicht feste genug" oder ähnlichen sprüchen. eltern haben im training ruhig zu sein und basta
    training ist meiner meinung nach ein ort (gerade mit kindern) wo sie ausschließlich im miteinander lernen vom trainer lernen, also ohne der unterordnung an eltern was auch heißen soll, dass keiner wegen seinen verfehlungen und vergehen im training vor seinen eltern rechenschaft abgeben muss... klar, das ist extremes verhalten was die zum teil an den tag legen, aber ich würd sehr ungern die eltern mit ins boot holen. gerade in diesem fall nicht, weil ich weiß, dass die hin und wieder mal dabei sind und genau wissen was die kinder abziehen und so wie es aussieht wechseln die auch kein wort mit denen, da sich das verhalten ja wohl sonst geändert hatte. und sowas wie "... sonst fliegt der raus" würde ich als aller letztes in erwägung ziehen, ich tue mir das ungern an, mich mit denen auseinander zu setzen, aber dennoch denke ich, dass sie einiges wichtiges hier mitnehmen können, was sie woander erstmal nicht finden. ansonsten, hab ich erstmal vor strenger mit denen (vorallem mit den beiden jüngeren, da sie schon was länger dabei sind) umzugehen und zu schauen wie sich das dann in nächster zeit entwickelt...

    und irgendwie denke ich, dass diese liegestütz erziehung am wenigsten funktioniert... entweder die machen die mit der "leck mich am ar*** das mach ich doch mit links" haltung oder sie machen keine richtigen und faxen da dann noch mehr rum..

  13. #28
    Cillura Gast

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    Hm, ist n guter Grund. Kann ich verstehen, wenn du das so siehst. Problem an der Sache ist nur, dass du dann mit den Kids „allein“ fertig werden musst. Was die Sache nicht einfacher macht – dennoch sollte sie mit viel Geduld letztlich lösbar sein. Es gibt keine unlösbaren Probleme. (Auf Dauer löst sich sowieso jedes Problem von allein.) Wie dem auch sei, wenn du keine Elterngespräche führen möchtest, dann müssen wir auf dieser Basis weiter diskutieren und nach Lösungsansätzen suchen.

    Von außen kann man das Training immer schlecht beurteilen. Besonders, wenn mans nicht mal sieht, so wie wir hier. Daher erstmal paar Fragen an dich.

    In welchen Situationen machen die Kids Blödsinn? Haben sie in dieser Zeit keine Aufgabe? Läuft die Übung vielleicht schon zu lang, so dass sie für die Kids öde wird (Kinder empfinden das meist anders als Erwachsene)? Machen Sie mit, wenn sie eine Lieblingsübung durchführen? Was sind das für Übungen, die sie mögen?

    Hast du schon mal mit den Kids einzeln gesprochen? Ganz entspannt und ohne Vorwürfe. Wie ist eure zwischenmenschliche Beziehung? Sehen die Kids zu dir auf? Müssen die Kids ins Training kommen, oder kommen sie freiwillig?

    Was trainiert ihr eigentlich? Wie sieht ne Stunde ganz allgemein bei euch aus?

    MfG, Cill

  14. #29
    Mahmut Aydin Gast

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    In welchen Situationen machen die Kids Blödsinn?
    Haben sie in dieser Zeit keine Aufgabe?
    -es fängt meistens beim warmlaufen an. der eine überholt den anderen, einer sprinten quer durch die menge,
    -bei partnerübungen, wenn sie jemanden haben, den sie mögen blöden sie mit dem rum, ob es nun gegenseitig pratzen halten ist, sparring oder einfach ein paar spielchen
    -oftmals auch in der umkleidekabiene
    -also eigentlich zu jedem gegeben anlass, am schlimmsten ist es, wenn wir im sommer mit denen mal in den park gehen zum fußball spielen, da muss jeder der öffentlichkeit noch zeigen, dass er kämpfen kann (das trifft dann meistens eher auf so ziemlich alle zu, das nehm ich denen aber nicht übel)
    Läuft die Übung vielleicht schon zu lang, so dass sie für die Kids öde wird (Kinder empfinden das meist anders als Erwachsene)?
    -das ist oft auch mein empfinden, weniger wenn es zu lang ist, mehr wenn es zu detailiert wird.. Beispiel, wir üben kicks, am anfang macht jeder einen lowkick am partner und umgekehrt, danach kurz ein brake, wo tritt man hin, womit tritt man und weit.. danach ein weiter brake wie tritt man am besten, wo bleibt die deckung und so weiter.. meistens wenn es dann zu viel lernstoff ist wirds für die anlass mist zu bauen

    Machen Sie mit, wenn sie eine Lieblingsübung durchführen?
    -das tun sie meistens, die geben sich da sogar sehr viel mühe, weil es meistens auch die übungen sind, die sie am besten können

    Was sind das für Übungen, die sie mögen?
    -aufwärmspiele sind bei uns sehr beliebt, alphabetisch darf jeder ein aufwärmspiel aus der liste (rund 20 spiele) für 5-10 minuten, je nachdem wie viel spaß es ihnen macht raussuchen. es sind alles team und partnerspiele.
    brennball und zombieball sind bei uns am meisten beliebt.
    -die jungs sind auch unheimliche fußballfans, da machen die auch gern mit, da entstehen dann aber immer wieder mal "das war kein tor, das war pfosten" streits, die sind aber leicht zu umherzugehen in dem man kompromisse wie elfmeter oder freistoß findet
    -auch gern sind bei uns cirkeltraining, also nicht wie beim kraftausdauersport sondern verschiedene stationen wo jeder was anderes trainiert, der eine am sandsacke steppen, der andere mit dem partner ringen und ähnliches

    das sind so ziemlich die einheiten in denen der wenigste streß vorkommt, da machen alles mehr oder weniger brav mit


    Hast du schon mal mit den Kids einzeln gesprochen? Ganz entspannt und ohne Vorwürfe.
    -kommt drauf an was du meinst, wenn ich mal sehe, dass einer der kind lange fehlt, oder es irgendwie unglücklich scheint, frag ich nach, ob alles gut ist, ob es zuhause läuft, wie es in der schule ist und weiter... aber auf solche sachen direkt nicht, meistens nur mit der lehrmeister schiene nach dem sie was angestellt haben und ärger bekommen
    Wie ist eure zwischenmenschliche Beziehung?
    -die kinder sehen mich eigentlich als einen großen bruder, sowie ich sie auch als kleine geschwister oftmals betrachte, da das motto unseres trainings auch wie vor jedem training wiederholt wird "wir sind eine familie auf der matte und freunde neben der matte, oss" das wird auch immer so verstanden, leider oftmals nicht von schüler zu schüler, aber von schüler zu trainer immer

    Sehen die Kids zu dir auf?
    -sehr sogar!

    Müssen die Kids ins Training kommen, oder kommen sie freiwillig?
    -die zwei jüngeren kommen sehr gerne, der eine ältere ist da eher geteilter meinung, wenn der kein bock hat, zieht der sich oftmals auch garnicht erst um.
    Was trainiert ihr eigentlich?
    -kickboxen und boxen, mal auf spielerischer mal auf technischer ebene, das entscheide ich meist spontan, je nach anzahl und laune der kids
    Wie sieht ne Stunde ganz allgemein bei euch aus?
    -gemeinsam aufwärmen, sprich einlaufen und aufwärmspiel
    -gemeinsam dehnen, ich gebe erst einige dehnübungen vor, dann darf hin und wieder mal jemand eine zeigen
    -danach etwas techniktraining oder konditionstraining
    -dazu kommen dann auf die vorherige technik (falls techniktraining) bestimmte partnerübungen
    -und wenn sie brav waren, dürfen sie noch sparring machen oder spielen

    ich hoffe das konnte einen kleinen einblick bringen..

    nebenbei noch, die hallte ist eigentlich immer recht rar besetzt, also haben wir viel platz

  15. #30
    Cillura Gast

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    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    -es fängt meistens beim warmlaufen an. der eine überholt den anderen, einer sprinten quer durch die menge,
    ...
    Ich denke sowas ist normal. Das machen unsere Kids auch. Da die Halle bei uns sehr klein ist, sollten sie allerdings den Platz komplett ausnutzen, weil sonst die kleinen Kreise auf ihre Gelenke gehen. Das machen sie natürlich nicht, weil sie lieber immer schneller werdend um ihre eigene Achse rennen. Das stört. Daher haben wir Markierungen (Trainer) angebracht, um die sie herum laufen müssen. Seh das ganze einfach bisl locker, auch wenn sie Späßle machen. Es ist der Stundenbeginn und wenn sie sich hier komplett auspowern, dann sind sie in der Stunde ruhiger Kannst ja selbst auch Abschnitte einbauen, wo sie Sprinten sollen. Vielleicht hilft das ja.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -bei partnerübungen, wenn sie jemanden haben, den sie mögen blöden sie mit dem rum, ob es nun gegenseitig pratzen halten ist, sparring oder einfach ein paar spielchen
    Tjaja, solche haben wir auch Hier hilft bei uns meist der Hinweis, dass sie sich bisl mehr konzentrieren sollen. Evtl. mal kurz daneben stehen und bei der Übung zusehen. Letztens hab ich die Kids aufgefordert, die Übung etwas intensiver zu betreiben und sich gegenseitig mehr zu fordern. Da haben sie sofort mit dem Quatsch aufgehört und sich konzentriert. Mussten sie ja, denn sonst hätten sie die Pratze an den Kopf bekommen


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -oftmals auch in der umkleidekabiene
    Da geht mittlerweile bei uns ein Trainer mit hinter. Nachdem ein Kind aus dem Fenster aufs Dach geklettert ist, hat es uns gereicht. Daher Umkleide nur noch unter Aufsicht. Dann ziehen sie sich zumindest schnell um. Ist schade, aber muss leider sein. Einmal wäre ich (Frau) sogar beinah in die Umkleide (Herrenumkleide) gestürmt, weil die Kids sich drinnen angebrüllt haben. Keine Ahnung was los war. Der Cheftrainer stand aber grad neben mir und hat mich nur fragend angesehen als ich genervt nach der Türklinke griff. Habs dann gelassen und stattdessen laut gegen die Tür geschlagen und gerufen „Noch ein Ton und wir hängen noch ne Einheit im Treppenhaus ran.“ Dann wars still und kurz darauf kamen sie alle umgezogen rausgeschlichen.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -also eigentlich zu jedem gegeben anlass, am schlimmsten ist es, wenn wir im sommer mit denen mal in den park gehen zum fußball spielen, da muss jeder der öffentlichkeit noch zeigen, dass er kämpfen kann (das trifft dann meistens eher auf so ziemlich alle zu, das nehm ich denen aber nicht übel)
    Hier würde ich vorher sagen, dass im Park nur Fußball gespielt und kein Kampfsport gemacht wird. Und wer sich nicht dran hält, darf künftig im Park nicht mit Fußball spielen. Und wenn du mit allen draußen bist und grad spielst und einer muss dann wieder angeben, dann brichst du das ganze ab und ihr geht wieder in die Halle zum normalen Training. Oder, wenn es dich nicht stört, lässt du es halt so.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -das ist oft auch mein empfinden, weniger wenn es zu lang ist, mehr wenn es zu detailiert wird.. Beispiel, wir üben kicks, am anfang macht jeder einen lowkick am partner und umgekehrt, danach kurz ein brake, wo tritt man hin, womit tritt man und weit.. danach ein weiter brake wie tritt man am besten, wo bleibt die deckung und so weiter.. meistens wenn es dann zu viel lernstoff ist wirds für die anlass mist zu bauen
    Immer dieser Perfektionismus Kenn ich von mir selbst. Darf bei mir auch sehr gern noch mehr ins Detail gehen und noch mehr und noch mehr und bis zum erbrechen üben. FUNKTIONIERT NUR BEI „FREAKS“. Davon gibt’s in unserer Kindergruppe nur sehr wenige. Die meisten wollen einfach nur Action. Also kriegen sie Action. Lass sie treten und gib immer mal stückweise nen Tipp zur Technik. Behebe nicht alle Fehler sofort – das wird manchmal zu viel und damit zu langweilig. Mehr Action.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -das tun sie meistens, die geben sich da sogar sehr viel mühe, weil es meistens auch die übungen sind, die sie am besten können
    Nutze das für dich. Lobe sie, für die gute Technik, für ihren Einsatz bei der Übung. Sprich sie ruhig mal nach dem Training darauf an. Dass dir das gut gefallen hat und du dich freust, dass sie so viel Einsatz im Training gezeigt haben. Sag aber auch, dss sie auch bei anderen Techniken so gut sein könnten, wenn sie diese ebenso oft und konzentriert üben würden.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -aufwärmspiele sind bei uns sehr beliebt, alphabetisch darf jeder ein aufwärmspiel aus der liste (rund 20 spiele) für 5-10 minuten, je nachdem wie viel spaß es ihnen macht raussuchen. es sind alles team und partnerspiele.
    brennball und zombieball sind bei uns am meisten beliebt.
    -die jungs sind auch unheimliche fußballfans, da machen die auch gern mit, da entstehen dann aber immer wieder mal "das war kein tor, das war pfosten" streits, die sind aber leicht zu umherzugehen in dem man kompromisse wie elfmeter oder freistoß findet
    -auch gern sind bei uns cirkeltraining, also nicht wie beim kraftausdauersport sondern verschiedene stationen wo jeder was anderes trainiert, der eine am sandsacke steppen, der andere mit dem partner ringen und ähnliches

    das sind so ziemlich die einheiten in denen der wenigste streß vorkommt, da machen alles mehr oder weniger brav mit
    Auch das solltest du dir zu nutze machen. Die Kids wollen Spaß und Action im Training, also gib ihnen das. Die Spiele und das Zirkeltraining klingen zumindest sehr danach. Baue entsprechende Übungen ein, damit du dein Trainingsziel dennoch mit ihnen erreichst. Gerade Zirkeltraining bietet da sehr viele Möglichkeiten. Ich mach das gern mit unseren Kids, weil es schön kurzweilig ist und jeder immer was zutun hat.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -kommt drauf an was du meinst, wenn ich mal sehe, dass einer der kind lange fehlt, oder es irgendwie unglücklich scheint, frag ich nach, ob alles gut ist, ob es zuhause läuft, wie es in der schule ist und weiter... aber auf solche sachen direkt nicht, meistens nur mit der lehrmeister schiene nach dem sie was angestellt haben und ärger bekommen
    Sprich sie doch auch mal an, wenn sie was gut gemacht haben. Und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Immer nur schimpfen und über evtl. Probleme reden ist doof.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -die kinder sehen mich eigentlich als einen großen bruder, sowie ich sie auch als kleine geschwister oftmals betrachte, da das motto unseres trainings auch wie vor jedem training wiederholt wird "wir sind eine familie auf der matte und freunde neben der matte, oss" das wird auch immer so verstanden, leider oftmals nicht von schüler zu schüler, aber von schüler zu trainer immer

    -sehr sogar!
    ...
    Pass auf, dass dabei der Respekt nicht verloren geht. Klingt aber soweit nicht ganz verkehrt. Du solltest aber evtl. auch mal in der Gruppe ansprechen/fragen, was sie sich denn eigentlich unter diesem Spruch vorstellen. Was der Spruch für sie bedeutet. Frag sie doch auch mal, was der Spruch in Bezug auf andere Menschen (die nicht am Training teilnehmen) für sie bedeutet.


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -die zwei jüngeren kommen sehr gerne, der eine ältere ist da eher geteilter meinung, wenn der kein bock hat, zieht der sich oftmals auch garnicht erst um.
    Wenn einer gar keinen Bock hat, bekommt man ihn nur sehr schlecht motiviert. Kannst nur rausfinden was ihm Spaß macht und versuchen ihn darüber ins Training zu kriegen. Wir hatten aber auch schon einen, der hatte gar keinen Bock, hat immer gestört und letztlich hat er uns gebeten seine Eltern davon zu überzeugen, dass er nicht mehr herkommen muss. Kampfsport ist eben nicht für jeden gemacht. Soll es ja auch geben


    Zitat Zitat von Mahmut Aydin Beitrag anzeigen
    ...
    -kickboxen und boxen, mal auf spielerischer mal auf technischer ebene, das entscheide ich meist spontan, je nach anzahl und laune der kids

    -gemeinsam aufwärmen, sprich einlaufen und aufwärmspiel
    -gemeinsam dehnen, ich gebe erst einige dehnübungen vor, dann darf hin und wieder mal jemand eine zeigen
    -danach etwas techniktraining oder konditionstraining
    -dazu kommen dann auf die vorherige technik (falls techniktraining) bestimmte partnerübungen
    -und wenn sie brav waren, dürfen sie noch sparring machen oder spielen

    ich hoffe das konnte einen kleinen einblick bringen..

    nebenbei noch, die hallte ist eigentlich immer recht rar besetzt, also haben wir viel platz
    Klingt doch ganz interessant. Wie machst du das Techniktraining? Mit oder ohne Partner? Hab die Erfahrung gemacht, dass Partnerübungen besser funktionieren als Einzelübungen. Und wenn denn doch Einzelübungen sein müssen, dann Techniken schön mit Kampfschrei um die Stimmung oben zu halten und die Gruppe bisl anzuheizen. Was auch gut klappt ist, wenn viele da sind und alle keinen Bock haben, sich akustisch Rückmeldung von der ganzen Gruppe geben zu lassen. „Seid ihr so weit?“ „murmel murmel“ „Was? Ich hab euch nicht verstanden! Seid ihr so weit?“ „ja“ „Was?“ „JA!“ ← Achtung ! Hier war die Zielgruppe aber deutlich jünger als deine Zielgruppe.


    Wie dem auch sei, bei uns hilft es in der Regel sehr, wenn viel Action und Abwechslung im Training ist. Technikwechsel, Partnerwechsel, Techniken mit Fitness kombiniert, etc.

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