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Thema: Yip Mans Druckpunktkarte

  1. #61
    Sam V Gast

    Standard

    Solange das im Yip Man Museum und allen Sekundärtexten als Leung Jan Buch bezeichnet wird, gehe ich einfach mal davon aus, dass es von ihm ist.

    Natürlich kann man anzweifeln, dass er es geschrieben hat. Oder dass er überhaupt existierte, oder das Yip Man existierte und nicht nur eine Marketingerfindung von KRK ist.

    Oder dass Du oder ich überhaupt existieren und wir nicht nur ein schizophrenes Selbstgespräch führen.

    Aber wenn du sagst es ist nicht von ihm, dann tu auch Butter bei die Fische und sag, wer es dann geschrieben hat.

    Ich gehöre nunmal zu den Menschen, die sagen, bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich einfach mal davon aus, dass die Welt existiert.

    Und wenn du mir einen Text über Grappling zeigst, der über Generationen im Wing Chun Bereich von den Lehrern an die Schüler weitergegeben wurde, bin ich auch bereit darüber nachzudenken, ob es in das System gehört. Meine Argumentation beruht ja nicht darauf, dass einer das mal in seinem Schrank gehabt hätte.

  2. #62
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    Hi Sam,

    wenn Du mal vor Ort recherchierst, und Dich mal praktisch mit der Kultur in der Gegend wo Wing Chun entstanden ist, würdest Du ganz anders denken.

    Es ist hier z.B. sehr normal (gewesen) dass man um sich aufzuwerten verschiedener Methoden bediente.

    Eine ist z.B. sich durch Assoziation mit einer Autorität oder einer "geheimen" Person, die einem besondere Fähigkeiten beibringt.

    Bei YKS war es Fung Siu Ching, bei Yip Man Leung Bik.

    Oder eben durch mysteriöse Mönche oder geheime Manuskripte von irgendwelchen Meistern...

    Niemand weiss wohl wer genau die verschiedenen Manuskripte, die es so gibt geschrieben hat. Dazu sind sie alle zu oft kopiert worden... Und es ist auch ganz lustig wie ein "geheimes" Manuskript, dass angeblich von einer bestimmten Person verfasst worden ist, nahezu identisch ist, mit einem anderen, ebenso "geheimen" Manuskript, dass jedoch von einem ganz anderen Verfasser sein soll. Zwei verschiedene Stile, zwei Verfasser, aber nur ein Text...

    :-/

    Wie gesagt, man sollte so viele Informationen sammeln und dann logisch schlussfolgern, wie die Dinge höchstwahrscheinlich zusammenhängen, anstatt sich nur an ein paar "Fakten" festhalten, nur weil diese eben das bestätigen, was man gerade sehen möchte.

    MfG

  3. #63
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    Standard

    Und genau der von Dir angesprochene Text ist in keiner Weise im Wing Chun weitergegeben worden, wie Du es zu denken scheinst...

    Das standart Curriculum des Wing Chun Stils ist SNT, CK, BJ, MYJ, LDBK und Doh + vielleicht ein paar extras, je nachdem... Aber von Dim Mak und ein bestimmtes Buch ist nirgends die Rede.

    Wenn ja sollte es ein Teil des "Full Transmission" des Systems sein, und auch formell Unterrichtet werden, dies ist aber nicht der Fall.


    MfG

  4. #64
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    Zitat Zitat von Jesper Lundqvist Beitrag anzeigen
    wenn Du mal vor Ort recherchierst, und Dich mal praktisch mit der Kultur in der Gegend wo Wing Chun entstanden ist, würdest Du ganz anders denken.
    Das wäre absolut ratsam! Vor Ort bekommt man ein Gefühl was sein kann und was nicht.

    Es ist hier z.B. sehr normal (gewesen) dass man um sich aufzuwerten verschiedener Methoden bediente.
    Eine ist z.B. sich durch Assoziation mit einer Autorität oder einer "geheimen" Person, die einem besondere Fähigkeiten beibringt.
    Oder eben durch mysteriöse Mönche oder geheime Manuskripte von irgendwelchen Meistern...
    Das ist Heute noch absolut so in Taiwan, Hong Kong und China, die Chinesen lieben die Mystifizierung und Legenden, wir Europäer fahren auf Philosophie ab. ;-)


    Niemand weiss wohl wer genau die verschiedenen Manuskripte, die es so gibt geschrieben hat. Dazu sind sie alle zu oft kopiert worden... Und es ist auch ganz lustig wie ein "geheimes" Manuskript, dass angeblich von einer bestimmten Person verfasst worden ist, nahezu identisch ist, mit einem anderen, ebenso "geheimen" Manuskript, dass jedoch von einem ganz anderen Verfasser sein soll. Zwei verschiedene Stile, zwei Verfasser, aber nur ein Text...
    Genau solhe Erfahrungen habe ich auch mehrfach gemacht!

    Wie gesagt, man sollte so viele Informationen sammeln und dann logisch schlussfolgern, wie die Dinge höchstwahrscheinlich zusammenhängen, anstatt sich nur an ein paar "Fakten" festhalten, nur weil diese eben das bestätigen, was man gerade sehen möchte.
    Word...


    Zitat Zitat von Jesper Lundqvist Beitrag anzeigen
    Und genau der von Dir angesprochene Text ist in keiner Weise im Wing Chun weitergegeben worden, wie Du es zu denken scheinst...
    Sehe ich wie Du, wobei es schon Lineages gibt die eben dem Bonesettertum etwas näher standen und desshalb so einiges mit "on board" hatten.

    Das standart Curriculum des Wing Chun Stils ist SNT, CK, BJ, MYJ, LDBK und Doh + vielleicht ein paar extras, je nachdem...
    Diese Ansicht sollte doch seit ein paar Jahren wiederlegt sein. :-)

    Aber von Dim Mak und ein bestimmtes Buch ist nirgends die Rede.
    Habe viel solche Theorieen gehört Foshan (1986-1990) auch solche Büchlein gab es. Darun waren immer auch ein direkter Zusammenhang mit Yong Chun (詠春拳)erwähnt, jedoch nie im Zusammenhang mit Formen.

    Wenn ja sollte es ein Teil des "Full Transmission" des Systems sein, und auch formell Unterrichtet werden, dies ist aber nicht der Fall.
    100% Agree !

  5. #65
    FanzerPaust Gast

    Standard

    Howdy,


    Kung Fu Touristen ---> Tan Sao


    Man gibt solches Wissen nicht leichtfertig an jedermann weiter.


    gruß

  6. #66
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    Ma Shao-De,

    Ich finde es interessant, dass zwei Personen, die sich vor Ort um(ge)sehen (haben) dieselbe Erfahrungen gemacht haben und zu gleichen Schlüssen kommen...

    Das sollte zu denken geben.



    Wie ich anderorts schrieb ist es gewiss, dass viele Sifus auch Bonesetter waren und dieses denken auf die Kampfkunst abfärbte, so wie z.B. der von mir erwähnte Sohn von Pang Chao.

    Sagen wir es anders: "Das Curriculum des Fatshan Wing Chuns und deren Derivate (Guangzhou und Hong Kong)." Kann man z.B. im "Whitebook" des Fatshan Jing Mo nachlesen...

    Wing Chun aus Ku Lo, Seun Dak, Pan Yu und Guangxi sind für mich gänzlich andere Entitäten - das Ban Jung Wing Chun sowieso.




    FanzerPaust,

    gewiss!



    Man muss schon etwas investieren (Zeit, Geld,吃苦) um ein gewisses Mass an Guanxi aufzubauen.

    Ein einmaliger 2-wöchiger Trainingsaufenthalt reicht da nicht aus...

  7. #67
    Sam V Gast

    Standard

    Ein paar Erfahrungswerte, die nicht nur aus dem Wing Chun stammen, sondern von allen gemacht werden, die sich mit dem Thema beschäftigen:

    In allen Stilen ist es so, dass diejenigen, die unterrichten aber selber sich nicht mit DIm Mak oder Kyusho beschäftigen vehement behaupten, dies sei originär kein Bestandteil des Stils. Der Hintergrund ist immer derselbe. Wenn es ein Bestandteil des Stils wäre, aber ich selber es nicht zeigen kann, wäre ich automatisch kein Meister mehr, da ich nicht den vollständigen Stil zeigen könnte. Daher darf es allein zur Bestätigung des Selbstwertes kein Bestandteil sein.

    In der Karateliteratur wird das Kyusko, das Funkoshi als so zentral ansah, dass es ausschließen würde, dass Wettkämpfe stattfinden, heute als unwesentliches Relikt der Vorzeit angesehen. Diejenigen, die davon ausgehen, dass es Teil des Systems und Kata wäre, müssen sich anhören, das ginge nur auf obskure Texte zurück und Funakoshi hätte das mit seinen Texten nicht so gemeint.

    Daher kommt mir die Diskussion hier unheimlich bekannt vor, sie wird mit den gleichen Argumenten in fast allen Kampfkünsten geführt. Diejenigen, die es praktisch können gehen davon aus, es wäre Teil des Systems. (Ist natürlich, denn es gibt ihnen einen Geschäftsvorteil) Diejenigen, die es nicht beherrschen sagen, es sei kein Teil des Systems und eh nur Humbug, denn es wäre sonst das Eingeständnis, dass sie ihr eigenes System nicht vollständig beherrschen und daher ein massiver Geschäftsnachteil.

    Daher setze ich mich mit der Argumentation dann auseinander, wenn ihr mir jemanden zeigt, der das kann und Argumente vorbringt, warum er der Meinung ist, das es trotzdem nicht Teil des Systems ist. Das Argument alleine, ich kann es nicht und daher darf es auch niemand anders können ist mir zu dünn.

    Wenn aber jemand der selber keine Ahnung hat, wie es funktioniert und dann solche Kleinigkeiten wie die Tatsache, dass in der Siu Lim Tao z.B. Methoden drin sind Punkte abzumessen, die sich regelmäßig auch genau so in der Literatur der TCM finden als Zufall bezeichnet, hätte ich dafür gerne stichhaltigere Argumente. Dafür war die TCM zu stark im Denken der Chinesen verankert, als dass so etwas dann Zufall wäre. Und die Formen des Wing Chun sind ziemlich eindeutig auf sauberer Analyse und nicht durch das Nachahmen irgendwelcher Tierbewegungen entstanden, als dass ich da an Zufälle glaube.

    Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, dass keiner der auf dem Lehrgang war danach noch einmal ein Buch in die Hand nehmen muß, um die Lage eines der gezeigten Vitalpunkte nachzuschlagen, da er jedesmal, wenn er die Form macht genau gezeigt bekommt, wo die liegen und wie sie benutzt werden. Und dass das zufällig in eine chinesische Form reinkommt, wäre dann doch etwas zuviel an Zufall.

    P.S.: Wie kommt ich eigentlich auf die kuriose Idee, ich wäre noch nicht in China gewesen?

  8. #68
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    Standard

    Hi Sam,

    ...

    jetzt wird aber wirklich nach Strohhalmen gegriffen, sorry.

    :-/

    Keiner der Wing Chun-Sifus hier kann "es" - auch nicht solche wo sich ein bisschen TCM eingeschlichen hat (vgl. Ma Shao-De's Erlebnis bei der Pan Nam Pai) - und dass obwohl sie in direkter Linie von den Grössen des Wing Chun gelernt haben.



    Wenn Du in Guangzhou oder Foshan gewesen wärest, und Dich mit der Kultur bekannt hättest, würdest Du nicht solche Sachen über Wing Chun glauben wie Du es tust...

    Aber sag mal, bei welchen namhaften Wing Chun Lehrern warst Du denn - und vor allem wie lange und wie oft?


    MfG

  9. #69
    Sam V Gast

    Standard

    Ich denke wir sollten uns drauf einigen, dass wir uns nicht einig werden.

    Aber wenn du schon vor Ort bist, kannst du dich mal umhören, ob du an den Leung Jan Text rankommst. Ist auch auf chinesisch ok, ich hab hier jemand zum übersetzen.

  10. #70
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    Hi Sam,

    müssen wir auch gar nicht!



    Bezüglich den Rest - PM.


    MfG

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