Wobei sich die Frage stellt, ob "Faulheit" nicht in erster Linie ein Ausdruck von Hoffnungs- und Hilflosigkeit sowie einem negativen Selbstbild ist.
Ich habe schon einige Jugendliche im Sport aufblühen sehen. Endlich Anerkennung (für etwas Konstruktives) zu bekommen und zu erLEBEN, dass harte Arbeit zum Erreichen eines Zieles führt - das ist eine unheimlich wertvolle Erfahrung.
Was die netten Kritiker hier nicht verstehen ist, dass den Menschen im "Will to Fight" eben nicht nur gratis Training angeboten wird. Es wird eine soziales Gefüge im und ausserhalb des Gyms geboten wo sie mit ihren Problemen und immer Leute haben die ihnen zuhören und helfen. Manche wollen etwas ändern aber wissen schlicht den Weg nicht. Wenn dann einer da ist der sagt ;"komm wir schauen jetzt nach einer Lehrstelle für dich weil du selber keine gefunden hast. Und wir finden raus warum du keine gefunden hast und was du eigentlich wirklich machen willst." , dann sehe ich nicht was dadran negativ sein kann.
Mit 15-16 wissen viele Jugendliche nicht was sie mal machen wollen oder nehmen das falsche und kommen deswegen nicht zurecht. Denen soll man einfach sagen Pech gehabt du bist halt nicht wie die andern du hast es versaut? Sollte mich eigentlich nicht wundern wenn ich sehe wie egoistisch die Menschen miteinander um gehen.
Ps. ich bin Member im Yogaka ich zahle meine Beiträge und finde das "will to fight" Program eine super Sache durch die ich ein paar tolle Menschen kennen lernen durfte und auch ein paar Jugendliche denen ich durch meine Erfahrungen im Leben vielleicht etwas mit auf den Weg geben kann.
In meinen Augen ist das Yogaka auch nicht nur der Ort wo ich zum trainieren hin gehe sondern eine Gemeinschaft wo man aufeinander schaut und zum Glück andere Werte geschätzt werden als einfach nur in die Norm zu passen.
mit einigen tricks kann man bei manchen schon was erreichen..
du könntest deinen 16 jährigen schüler ja sagen, das du ihn windelweich schlägst und aus dem verein schmeisst, sollte er sich draussen prügeln. wenn er weiter in der truppe bleiben möchte und dich als trainer und vorbild akzeptiert, wird er sich vermutlich dran halten .
Lustigerweise haben Mr. Miyagi und KäptnBlaubär einen gemeinsamen Nenner: Gefrustet von den sozialen Zuständen und dem System dahinter. Nur verarbeitet der eine es kosntruktiv-positiv, der andere zynisch-negativ. Fragt sich jetzt, wer bzgl. sozialer Probleme hilfreicher ist
Letztendlich ist es jedoch anmaßend in einer Diskussion automatisch davon auszugehen, man sein kompetenter, weil man in diesem oder jenem Bereich zuständig ist. Wenn man danach ginge müssten alle Pädagogen perfekte Eltern sein... nein, sind sie nicht automatisch
Und sorry, Käptn Blaubär, dass wir so naiv und angepisst sind, ich habe jedoch bisher keinen echten vernünftigen Kritikpuntk gehört, keinen Beweis oder gutes Argument, warum solch ein Projekt NICHT helfen kann im Gegensatz zu anderen Maßnahmen. Du stellst diese Behauptung einach in den Raum, dass solche Projekte helfen können hat sich hierzulande schon mehrfach bewiesen, ebenso wie Projekte wie Mitternachtssport usw. Wieviele 1 Euro-Jobber hat denn die Arbeitsagentur schon glücklich gemacht? Wo bitteschön ist der Beweis, dass so ein Projekt nichts bringen wird? Bisher ist das nur eine Behauptung, deine Meinung, die sei dir gelassen. Doch abgesehen davon, dass du es permanent wiederholst, sehe ich hier von dir keine wirklich begründete Sichtweise, außer dass du offensichtlich Ressentiments hast. Ja, mir ist auch klar, dass Zuwanderung, soziale Probleme usw. nicht nur aus heppipeppi-Heiterkeit besteht und dass es genug faule, dumme und bewusst bösartige Kreaturen auf der Welt gibt, ich komme immerhin aus Offenbach, ich weiß schon ein bisschen, was abgeht. Dennoch sollte man nicht aufhören Chancen anzubieten.
Damit geht der Preis des KKB-Freud an Itto-ryu
Ich hoffe wir sehen uns im April in Wiesbaden, wäre schön ein Kämpfchen mit Dir zu machen und anschließend ein Bier zu trinken!
@Rafael: es gibt da einen Spruch von William Blake der mir viel im Leben hilft und vielleicht auch Dir im Bezug auf gewisse Kritik:
"listen to the fools reproach, it´s a kingly title"
So, ich möchte mich hiermit für meine gestrigen Ausführungen bei Mr. Myagi und einigen anderen in aller Form entschuldigen.
Ihr habt schon recht, mir steht es nicht zu bzw. es ist schon anmaßend, über Dinge zu urteilen, die man nicht wirklich kennt.
Ich hab mich da gestern in etwas reinreißen lassen und es nicht geschafft, rechtzeitig die berühmte Reißleine zu ziehen.
Klar gibt es verschiedene Sichtweisen zu bestimmten Dingen, aber die Art und Weise, wie ich argumentiert habe, ist dieser an sich ja lobenswerten Sache nicht angemessen gewesen.
Nix für ungut.
Hoffe, da bin ich dabei
@Käptn Blaubär: In Ordnung
Um mal auf eine konstruktive Basis zu kommen: Es kann bei solchen und ähnlichen Projekten (die nichts mit Kampfsport zu tun haben müssen) auch immer gut sein, wenn es Förderung von öffentlicher Seite gibt. Anhand des Boxprojekts im Nordend von Offenbach hat sich da eine Zusammenarbeit wohl schon bewährt:
http://www.boxclub-nordend-offenbach.de/
Und solche Konzepte machen Schule, z.B. in Dietzenbach:
http://www.dietzenbach.de/index.phtm...D=1976.23&La=1
http://www.op-online.de/lokales/nach...ng-606796.html
http://www.op-online.de/lokales/nach...dt-891601.html
Und anderswo:
http://www.zukunftw.de/?p=329
http://www.youtube.com/watch?v=grpyJEeSAeM
Und mal ehrlich, ob man MMA nun mag oder nicht, sowas kann auch helfen Ressentiments zu diesem Sport und seinen Ausübenden abzubauen. Und dass Kampfsport, Boxen, Kickboxen nicht automatisch ein Schlägersport für Assis ist. Und dass Assischläger durch solche Sportarten nicht zu gefährlicheren Assischlägern werden, sondern dass solche Projekte positive Auswirkung haben können. Wie gesagt, Boxen, MMA, Kampfsport an sich, das ist nur einer von vielen möglichen Wegen und ein guter Weg für Trainer, um sich an sozialer Tätigkeit mit ihrer Sache einzubringen.
Das ist wirklich eine berechtigte Frage. Warum müssen sozial/gesellschaftlich benachteiligte Jugendliche für das Gym in den Käfig steigen, wenn es angeblich nur darum geht, diese sozial zu integrieren?
Dieser Zwang stellt deren soziales Engagement ernsthaft in Frage - wollen die jemanden helfen oder wollen die Problemkids zu abhängigen Kämpfern in eigener Sache machen, die nicht nein sagen dürfen ohne rauszufliegen? Das wäre dann ein tolles "soziales" Engagement.
Das sind Klischees, mehr nicht. Entweder lebe ich in einer strukturschwachen Region, in der es wenig Zukunft, wenig Jobs, wenig Lehrstellen gibt, dann kann das Gym auch nicht helfen.
Oder es liegt an einem persönlich. Keinen Willen, keine Selbstdisziplin, kein Verantwortungsgefühl. Wieso kommt dann aber so jemand auf einmal in euer Gym, traineirt hart und regelmäßig? Warum kann er diesen "Schub" nicht gleich dazu nutzen, einen Job zu suchen, eine Lehre anzufangen oder fertigzumachen?
Wenn jemand sozial isoliert ist, so das er weder Freunde noch Familie/Verwandte hat, die ihm helfen auf Kurs zu kommen oder zu bleiben, die ihn schützen, so jemand wird sehr schnell selbst zum Opfer für Gangs, für Leute, die ihn ausnutzen, ausbeuten wollen.
Yogaka sucht nach seiner Beschreibung für sein "Programm" ausschliesslich Leute ohne Job, ohne Lehre und ohne "intaktes Elternhaus", die sich unter anderem verpflichten, für Yogaka zu kämpfen. Das ist doch richtig, oder?
Magst du ein paar Worte dazu sagen, um welche anderen Werte es sich dabei handelt, die sich typischerweise außerhalb unserer (gesellschaftlichen) Norm befinden?
Aha? Wenn man denen noch beibringt wie man sich erfolgreich bewirbt ist das bestimmt auch nicht verkehrt. Kann man alles machen nur was hat das mit dem Projekt zu tun?
Ich bin der Meinung dass Attribute die man sich im Training aneignet wenig mit Sozialkompetenz im richtigen Leben zu tun haben. Manche reduzieren sich gerade im Jugenalter auf ihre Rolle als "Kampfsportler". Es reicht ihnen dass sie kämpfen können, das verdrängt andere Werte. Autoritäten(Staat, Ämter) werden angezweifelt und das trägt nicht dazu bei seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Wenn dann Gymleiter die schon selber Probleme mit Gesellschaftlichen Normen(Gesetzen) haben, den Standpunkt vertreten dass es ein "wir" (Kampfsportgemeinschaft) und ein "die"(staatliche Institutionen) gibt, dann führt das eher nicht zur Integration.
Das habe ich mal rausinterpretiert.
Bevor ich so ein Projekt bejubel frage ich mich was das Ziel ist. Was soll für den Jugendlichen, was soll für das Gym erreicht werden?
Zu so einem Projekt gehören Fachkräfte aus dem Sozialbereich
Der Link von Ittoryo ist gut:
Genau so läufts, isser ja vielleicht schon von zuhause gewohnt
Es gibt auch strukturstarke Regionen, die einfach überlaufen sind, in denen Erfolg und soziale Probleme nah beieinander sind. Das Rhein-Main-Gebiet ist ein Beispiel. Was die anderen Punkte anbelangt: Der Erfolg gibt den sozialen Boxprojekten u.ä. Aktionen recht. Es ist gut, wenn man damit einige Menschen erreichen kann. Möglicherweise nicht jeden, aber diejenigen, die in sich diese Fähigkeiten schlummern haben, aber nicht an sie glauben oder sie von Komplexen völlig unterdrückt sind. Oder sie wollen, bekommen aber keine Chance oder wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Manche leben eben das "harte Kerl-Image", obwohl sie arme Würste sind, die können sich nicht geistig oder gesellschaftlich ausdrücken, nur körperlich oder durch aufgesetztes Ego. Diejenigen kann man bekommen, indem man sie quasi mit dem "Hartei-Image" lockt. Manchmal reicht es auch einfach den Leuten einen Fußball zum Kicken zu geben, den Spieltrieb anheizen, das innere Kind wecken, das vor vielen Jahren noch Träume hatte.Das sind Klischees, mehr nicht. Entweder lebe ich in einer strukturschwachen Region, in der es wenig Zukunft, wenig Jobs, wenig Lehrstellen gibt, dann kann das Gym auch nicht helfen.
Oder es liegt an einem persönlich. Keinen Willen, keine Selbstdisziplin, kein Verantwortungsgefühl. Wieso kommt dann aber so jemand auf einmal in euer Gym, traineirt hart und regelmäßig? Warum kann er diesen "Schub" nicht gleich dazu nutzen, einen Job zu suchen, eine Lehre anzufangen oder fertigzumachen?
Klingt jetzt alles ein wenig sentimental, aber das ist der Rest Hoffnung, den man haben sollte. Für jeden, wenn es auch nicht jeden trifft.
Alle anderen wird die Gosse fressen und entweder verdauen oder einmal durchkauen und wieder ausspucken.
Ein Beispiel noch aus eigener Erfahrung: Wir hatten damals im Karatetraining zwei Brüder aus der Sprayergangszene, die haben uns später gestanden, dass sie ja eigentlich nur ins Karatetraining gekommen sind, um uns zu zeigen, was für krasse Kämpfer sie sind, wollten uns alle plattmachen usw. Dann haben sie zwei Dinge festgestellt: Erstens, dass das nciht so einfach ist, vor allem weil der Trainer gut ist und zweitens, was wichtiger war, dass wir alle eine verdammt nette Gruppe waren, die die beiden Jungs trotz ihres erstmal assigen Auftretens offen un dfreundlich aufgenommen und in die Gruppe integriert haben.
So ist das. Das Projekt zeigt deutlich, wieviel Aufwand notwendig ist, um erfolgreich zu sein. Das ist richtig Arbeit. Da braucht es nicht nur einen Boxsack, sondern ausgebildete Pädagogen, Sozialarbeiter, Streetworker, die sich auch um den Bocksack herum kümmern. Wenn man den Beitrag anschaut wird einem klar: Boxen ist offensichtlich "nur" das Lockmittel, das Zugpferd, die Belohnung. Durch das Boxen bekommen die ausgebildeten Sozialarbeiter Zugang zu den Kids und arbeiten dann an deren "Resozialisierung" -> nach dem Boxen. Die vermitteln die Lehrstellen, Jobs... nicht der Boxsack.
Nebenbei bemerkt müssen sich bei diesem Projekt die Kids auch nicht verpflichten, für das Gym zu kämpfen.
Richtig.
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