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Thema: Bronzeschwerter

  1. #1
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    Standard Bronzeschwerter

    moin,
    letzthin hab ich ne Doku über Troja geguckt (ich weiß, TV-Dokus sind mit Vorsicht zu genießen, deshalb frag ich ja hier ).
    Die hatten vorgeführt, warum die ollen Griechen eher mit dem Speer als mit den Bronzeschwertern rumgemacht haben.
    Mal abgesehen von der Reichweite zum einen deshalb, weil so ein Speer nicht so schwer und ermüdend ist auf Dauer, zum anderen, weil ein Bronzeschwert sich sofort verbogen hat bei Benutzung.
    Stimmt das ? Oder gab es evtl irgendwelche Legierungen die tauglich waren ?
    Volenti non fit iniuria

  2. #2
    Razor Gast

    Standard

    Soweit ich weiß, waren die immer recht anfällig. Verglichen mit Eisenschwertern. Ich würde aber vermuten, dass es vor allem am nicht unerheblichen Reichweitenvorteil des Speeres lag, dass dieser in erster Linie verwendet wurde. Mit ihm kannst du nicht nur stechen, sondern auch sehr gut schwingen. So wenig Schwerter waren in dieser Zeit aber gar nicht im Einsatz. Man vermutet, dass sie in recht großer Zahl gegossen wurden. Andererseits, bei dem Verschleiß....

  3. #3
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    Der Speer ist die primäre Waffe der Infanterie gewesen. Neben Reichweite, Benutzefreundlichkeit, Hebel, Werfbarkeit etc kann man den als Formationswaffe einsetzen. Und billig ist der auch.

    Das Schwert kommt generell nicht so oft zum Einsatz. Bronzeschwerter damals waren recht kurz, aber leichtes (sofortiges) Verbiegen würde ich nicht bestätigen. Man hat sie so gefertigt und geformt, dass die Klingen nach Möglichkeit nicht leicht verbiegen. Dafür gab es auch damals schon gut geeignete Legierungen.

    Wer mal ein feines antikes Bronzeschwert in der Hand hatte (hatte ich) wird dem Teil volle Funktionalität zusprechen.

    Bei solchen Aussagen muss man natürlich immer berücksichtigen, dass es natürlich keine einheitlichen Standards für die Qualität gibt. Es gibt hervorragende Bronzeklingen und genauso wie übelsten Schund.

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  4. #4
    DavidBr. Gast

    Standard

    Ich vermute ähnlich wie Thomas, dass Speere einfacher herzustellen waren, Reichweite, billiger in Herstellung und Anschaffung und Ausbildung der Soldaten war in kurzer Zeit möglich (reine Vermutung, ohne Primärquellen)

  5. #5
    Radioknopf Gast

    Standard

    Spröde und trotzdem zu weich, dazu noch sehr teuer. Metalle waren nicht so geläufig wie heute, man muß die gewinnung bedenken
    Lange Bronzeschwerter machen nicht wirklich sinn und kurze haben auch keine grandiose haltbarkeit.
    Damals waren für kurze Entfernungen Beile sicher etwas verbreiteter.

  6. #6
    mrx085 Gast

    Standard

    Interssanter Thread. Das Thema Bronzeschwerter interssiert mich auch schon länger.

    Nur waren Bronze Schwerter wirklich immer kurz? China hat zwar nichts mit Griechenland zu tun, aber dort hat man meines Wissens nach ursprünglich die Jian bereits aus Bronze gefertigt. Als Kurzschwert würde ich die Jian nicht gerade bezeichnen.

    Bin aber nur ein Laie, der sich mit der Waffentermiologie nicht auskennt, und das die Bronze Jians kurzer waren, als die spätere Eisenversion kann ich auch nicht auschließen.

    Das mit den China Schwerten sollte nur eine kleine Anregung sein.

  7. #7
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    Es hat sehr lange Bronzeschwerter gegeben, bis zu 1,40. Das Problem war eher dass die schnell stumpf wurden.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  8. #8
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    ich habe eine Broncedolch. Zum Kämpfen würde ich ihn nicht verwenden, denn die Klinge macht nicht den standhaftesten Eindruck.
    Das Ding ist relativ schwer, da könnte man gut 1 1/2 Speeerspitzen daraus machen, denn der Griff ist massiv. Also auch eine Kostenfrage.

  9. #9
    JanPSV Gast

    Standard

    Ich kann der Aussage von Thomas nur beipflichten. Bronzeschwerter waren durchaus kampftauglich. Eine gute Bronzelegierung liegt im Bereich einer mittelmäßigen Stahlsorte. Allerdings waren schwerter meist eh nur Seitenwaffen. Allgemein kann man sagen das die kürzeren Schwerter für den Einsatz gedacht waren, nur die ganz langen Bronzewaffen von +1m waren wohl mehr zum angeben als zur Kampftauglichkeit gedacht.
    Speere waren die Hauptwaffe größere Reichweite, gute eignung für den Formationskampf, günstige Herstellung, und auch schon mit wenig Übung effektiv einsetzbar.

  10. #10
    mrx085 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Es hat sehr lange Bronzeschwerter gegeben, bis zu 1,40. Das Problem war eher dass die schnell stumpf wurden.
    Danke für die Infos. Beziehst du dich da auf europäische Waffen oder die Chinesischen?

  11. #11
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    Chinesische, bei europäischen weiss ich es nicht. Die Chinesen waren allerdings sehr gut im Herstellen von unterschiedlichen Legierungen und laminiertem Aufbau. Dem Aussehen nach waren das keine "Prunkwaffen", sondern eher schmale Funktionsgeräte, vermutlich zum Einsatz zu Pferd oder auf einem Kriegswagen. Von den kurzen Waffen gibt es auch Prunkausführungen.

    Chinese swords - Wikipedia, the free encyclopedia

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  12. #12
    Razor Gast

    Standard

    Hier ein paar Bilder zu den griechischen Schwertern:



    Hier kann man verschiedene Schwerttypen sehen.



    Das wirkt auch mich durchaus relativ lang.



    Die Vasenbilder bestätigen diesen Eindruck.





    Ebenso mythologische Zeichnungen.

  13. #13
    mrx085 Gast

    Standard

    Klaus Nochmal danke für die Infos. Wirklich interssant diese alte chinesischen Waffen.

    Razor auch an dir ein Thx für das Posten der Bilder. Die griehischen Schwerter hatten auch ein interssantes Design und sie wirken auch auf mich zum Teil recht lang.

  14. #14
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    Die extralangen chinesischen Bronzewaffen sind eine Meisterleistung der damaligen Waffenschmiede und sehr aufwändig herzustellen. Mir sind keine Bronzeklingen aus Europa mit diesen Ausmassen bekannt.

    Gruss, Thomas
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  15. #15
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    Standard

    Danke schon mal für die Antworten


    Die hatten wohl nicht ohne Grund diesen Längssteg, der auf den griechischen Vasen zu sehen ist. Verbiegungsvorbeugung, denk ich mal.
    Volenti non fit iniuria

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