Seite 7 von 7 ErsteErste ... 567
Zeige Ergebnis 91 bis 97 von 97

Thema: "Das Shotokan Klischee" - Wie komme ich da raus?

  1. #91
    Registrierungsdatum
    05.11.2007
    Ort
    Hier
    Alter
    51
    Beiträge
    5.240

    Standard

    Zitat Zitat von Evangeline Beitrag anzeigen
    Ja und die Frage stelle ich mir zur Zeit auch. Wie erkenne ich denn dann als Anfänger welcher der Richtige Verein für noch ist und welcher nicht. Gut ich weiß ich möchte karate zur SV lernen, aber ich kann ja überhaupt nicht beurteilen ob dieser Verein jetzt der Richtige ist. Wenn das Wissen habe und dann feststelle das das eigentlich gar nicht das ist wo ich eigentlich mal hin wollte habe ich Vielleicht Jahre "vergeudet" . kann ich denn nirgends feststellen ob da jetzt was für mich ist oder nicht ?

    Lg
    Jahre wirst du sicher nicht verlieren.
    Das erste (halbe) Jahr wird nicht verloren sein, da lernt man selbst im hinterletzten Breitensport-Dojo so grundsätzliche Dinge wie alle Extremitäten beisammen halten und Hüfteinsatz.
    Bis dahin merkt man auch, ob's da einem gefällt oder nicht.
    Trotzdem dann mal andere Sachen ansehen, ob's einem woanders nicht noch besser gefällt.
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

  2. #92
    soto-deshi Gast

    Standard "Das Shotokan Klischee- Wie kommme ich da raus?

    geändert.

  3. #93
    soto-deshi Gast

    Standard "Das Shotokan Klischee- Wie komme ich da raus?

    Hallo Finaljustic,

    ein sehr langer Beitrag, dem ich leider nicht in allen Punkten zustimmen kann.

    a) Ein Kampfsport kann ich einfach nicht mit der Ausbildung an einem Gewehr vergleichen. Damit werden Menschen getötet und das können sogar kleine Kinder ohne besondere Ausbildung. Siehe USA wo dies ohne Absicht öfters vorkommt.
    Oder die Kindersoldaten - finde persönlich den Vergleich nicht sehr gelungen.

    b) Natürlich lerne ich in einem Karate-Unterricht, Techniken mit Händen und Füßen die großen Schaden anrichten können. Aber ich lerne auch, meinen Partner/in -dessen Gesundheit - zu achten.

    c) Ein Kampfkunststil ob Ashihara Karate, Taekwondo, usw. macht aus mir nicht automatisch eine Kampfmaschine. Wie schon geschrieben beim DKV sind 95% der Mitglieder Menschen die sich Karate als Breitensport ausgesucht haben. Das mit dem " Wettkampf " ist doch ein sehr begrenzter Zeitraum im Leben. Oder liege ich da völlig falsch?

    d) Wer möchte seinen " Kampfsport " nur fürs Kämpfen ausüben? Die waffenlose Selbstverteidigung hat doch sogar beim Militär keinen großen Stellenwert, ...

    [QUOTE]Wenn das Selbstverständnis eben so ist, dass man darauf keinen Wert legt, auf hartes Sparring und Konditionierung - alles schick. Aber darauf zu verweisen, dass Shotokan ja "fürs Kämpfen entwickelt" wurde, ist just das, was ich meinte. Hinter der ursprünglichen Idee kann man sich so lange (QUOTE)


    d) Diesen Vergleich möchte ich noch kurz streifen:

    Der obige Vergleich mit Kendo ist insofern witzig, als dass es in dem Bereich recht ähnlich ist. Ein Großteil der Kenjutsuka und Iaidoka die ich kenne ist tatsächlich der Meinung, sie würden mit dem, was sie machen - Kata und Schlagübungen - zu Schwertkämpfern werden, und dass Kendo ein Sport ist, der mit Schwertkampf nichts zu tun hätte. Das ist genauso aberwitzig, und hat ganz ähnliche Gründe.
    Gehe einfach in ein Kendo-Training, ziehe Dir eine Rüstung an und Du wirst alles mit anderen Augen sehen, nach dem ersten Vergleichskampf.
    Jeder Kendo-ka möchte doch auch, wie ein Karate-ka am nächsten Tag noch gesund und mit allen Gliedern zur Arbeit gehen oder am Abend zu seiner Freundin. Oder glaubst Du die japanischen Krieger hätten sich schon im Training die Gliedmaßen abgeschlagen, dann wären für den Krieg nur noch wenige Soldaten übrig geblieben.

    Wir alle haben doch ein Hobby: den Kampfsport. Der uns wirklich nicht unbesiegbar macht, ich verweise auf den Artikel
    selbstschutzakademie.de Was ist Selbstverteidigung.

    Noch einen wunderschönen Tag.
    Geändert von soto-deshi (03-05-2013 um 06:43 Uhr) Grund: überarbeitet

  4. #94
    Finaljustice Gast

    Standard

    Zitat Zitat von chosen Beitrag anzeigen
    Hallo Finaljustic,

    ein sehr langer Beitrag, dem ich leider nicht in allen Punkten zustimmen kann.

    a) Ein Kampfsport kann ich einfach nicht mit der Ausbildung an einem Gewehr vergleichen. Damit werden Menschen getötet und das können sogar kleine Kinder ohne besondere Ausbildung. Siehe USA wo dies ohne Absicht öfters vorkommt.
    Oder die Kindersoldaten - finde persönlich den Vergleich nicht sehr gelungen.

    b) Natürlich lerne ich in einem Karate-Unterricht, Techniken mit Händen und Füßen die großen Schaden anrichten können. Aber ich lerne auch, meinen Partner/in -dessen Gesundheit - zu achten.

    c) Ein Kampfkunststil ob Ashihara Karate, Taekwondo, usw. macht aus mir nicht automatisch eine Kampfmaschine. Wie schon geschrieben beim DKV sind 95% der Mitglieder Menschen die sich Karate als Breitensport ausgesucht haben. Das mit dem " Wettkampf " ist doch ein sehr begrenzter Zeitraum im Leben. Oder liege ich da völlig falsch?

    d) Wer möchte seinen " Kampfsport " nur fürs Kämpfen ausüben? Die waffenlose Selbstverteidigung hat doch sogar beim Militär keinen großen Stellenwert, ...

    Gehe einfach in ein Kendo-Training, ziehe Dir eine Rüstung an und Du wirst alles mit anderen Augen sehen, nach dem ersten Vergleichskampf.
    Jeder Kendo-ka möchte doch auch, wie ein Karate-ka am nächsten Tag noch gesund und mit allen Gliedern zur Arbeit gehen oder am Abend zu seiner Freundin. Oder glaubst Du die japanischen Krieger hätten sich schon im Training die Gliedmaßen abgeschlagen, dann wären für den Krieg nur noch wenige Soldaten übrig geblieben.
    Ich glaube, bezüglich des letzten Punktes hast Du mich falsch verstanden. Ich habe selber eine lange Zeit Kendo gemacht, ich weiß also, dass es einen ziemlich gut im Waffenkampf ausbildet. Eben weil man viel "Sparring" macht. Mir ging es vielmehr darum, dass man durch Kenjutsu / Iaido auf keinen Fall ein besserer Schwertkämpfer wird, als durch Kendo. Eher andersherum.

    Ich wollte, nochmals, auch nicht betonen, dass es an einem Stil hängt, dass man automatisch ein unbesiegbarer Berserker wird.
    Der Vergleich mit dem Gewehr ist vollkommen zutreffend. Von diesem esoterischen Ideal, dass man bei einer Kampfkunst nur sanfte Selbstverteidigung lernt, bei der man auf die Gesundheit des Gegners achtet, sollte man sich verabschieden. Das ist ja auch einer der Kritikpunkte, den ich hervorbringe: Man versteckt sich hinter diesem Ideal, dass man ja ein ganz friedlicher und lieber Mensch ist, der sich ja nur verteidigen will. Das mag die richtige Herangehensweise sein, und anders sollte die Mentalität in unserer westlichen Welt auch nicht sein, hat aber mit der ursprünglichen Idee einer doch recht harten Kampfkunst wie Karate nichts zu tun. Diese beiden Dinge sollte man strickt voneinander trennen. Man hat eine Kampfkunst früher gelernt, weil man - salopp gesagt - den Angreifer kaputt hauen können wollte. Mit Selbstverteidigungssituation hatten diese Ideale nichts zu tun, man wollte im Ernstfall das Leben schützen können, in dem man das des anderen beendet - bzw. man wollte dazu in der Lage sein. Wie da also nur wegen der moralischen Bedenken die Vergleichbarkeit fehlen soll, sehe ich nicht.
    Natürlich hat Wettkampf nur eine gewisse Zeit lang einen Reiz. Aber wenn ich das System eben auf die Anwendbarkeit für den Wettkampf anpasse, dann ändert sich das ja nicht für den Einzelnen, nur weil er keine Wettkämpfe (mehr) macht.

    Diese "Gewaltlosigkeitsfloskel" ist eben eine der Sachen, die ich aus der Shotokanecke immer wieder höre, und wo dann eben meine etwas vorbehaltene Position herkommt. Man erbaut sich dadurch ein selbstkreirtes moralisches Podest, von dem aus man über alle anderen "tumben Schläger" urteilen kann (damit meine ich nicht nur die VK-Karateka, sondern eben auch die Thaiboxer, Boxer und MMA-Leute) - man selber ist ja der ehrbare Samurai, der ja nur Selbstverteidigung lernt und auch niemals jemanden richtig hauen würde im Training, weil das ja gar nicht nötig ist. Das sind eben die Dinge, mit denen ich bisher konfrontiert wurde, und mich stört diese Arroganz, die dahinter steckt. Wen kümmert es, wie ein Gichin Funakoshi trainiert hat. Wenn es auf die heutige Zeit nicht mehr passt, weil man sich - man höre und staune - über die letzten Jahre weiterentwickelt hat, dann ist das keinerlei Qualitätsmerkmal mehr. Das führte ich ja bereits aus, dass sich an diesem Merkmal ganz besonders aufgehangen wird, und ein entsprechendes Klientel - ich nenne sie mal "Hobbyjapanologen" - auch angezogen wird, die alles originär Japanische überstilisieren und romantisieren (Stichwort: Budoromantik). Ich erinnere mich gerne an ein Training, wo der Lehrer verlautbaren ließ, wie die weisen und schlauen Japaner jahrundertelang versucht haben die Waffe Faust zu perfektionieren, und dass wir Glück haben können, wenn wir alle ein ganz kleines bisschen davon verstehen. Rate mal, aus welchem Stil dieser Vertreter kam? ^^

  5. #95
    soto-deshi Gast

    Standard "Das Shotokan Klischee- Wie komme ich da raus?

    Hallo Finaljustic,

    wieder viele Zeilen und viele Erläuterungen. Ich bedanke mich.

    Mit Dir stimme ich schon überein, nur sei es mir erlaubt, daß ich Karate jetzt mehr als Gesundheitstraining ansehe.
    Ab einem bestimmten Alter, möchte man ohne viele blaue Flecken nach dem Training am nächsten Tag aufwachen.
    Es hat sich einfach das Ziel geändert.


  6. #96
    icken Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Finaljustice Beitrag anzeigen

    Diese "Gewaltlosigkeitsfloskel" ist eben eine der Sachen, die ich aus der Shotokanecke immer wieder höre, und wo dann eben meine etwas vorbehaltene Position herkommt.
    Ich konnte mir in einem Aikido Verein schon anhören, wie brutal die Shotokan Leute sind.
    Da sie dem zu Boden gebrachten Gegner, mit der Faust als Abschlusstechnik, noch eins hinterher geben.
    Hab denen nicht erzählt, was ich eigentlich machen würde, ich wollte ja wiederkommen.

    Kommt also immer auf den Blickwinkel an.

  7. #97
    Registrierungsdatum
    05.11.2007
    Ort
    Hier
    Alter
    51
    Beiträge
    5.240

    Standard

    Zitat Zitat von icken Beitrag anzeigen
    ...
    Hab denen nicht erzählt, was ich eigentlich machen würde, ich wollte ja wiederkommen.

    made my day!
    "Eternity my friend is a long f'ing time!"

Seite 7 von 7 ErsteErste ... 567

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. "Fast Schlägerei" - Richtig raus gegangen? :/
    Von Boxer123 im Forum Off-Topic Bereich
    Antworten: 38
    Letzter Beitrag: 03-02-2011, 18:26
  2. Offiziell, "Shogun" Rua raus bis Frühling / Sommer 2011
    Von ivo c. im Forum MMA - Mixed Martial Arts
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 03-09-2010, 14:22
  3. "Ich komme dann auf jeden Fall das nächste mal mit"
    Von paka im Forum Offenes Kampfsportarten Forum
    Antworten: 55
    Letzter Beitrag: 03-05-2010, 12:02
  4. Ein "nettes" Klischee
    Von jkdberlin im Forum Kampfkunst in den Medien, Büchern & Videos, Werbung
    Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 17-10-2005, 16:32
  5. Verkauft: Kagawa-Video "The Heart of Shotokan"
    Von Dojokun im Forum Kauf, Verkauf und Tausch
    Antworten: 11
    Letzter Beitrag: 19-02-2005, 19:27

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •