Heyho,
wir hatten gestern eine interessante Diskussion im Kindertraining über Erste Hilfe nach Notwehr (Angreifer wurde erfolgreich abgewehrt und liegt verletzt am Boden). Die Kinder (etwa 10 bis 12 Jahre alt) waren fast durchweg der Meinung, dass wenn sie angegriffen wurden der Angreifer selbst Schuld ist, wenn er verletzt wird und ihm dann auch Erste Hilfe (durch den Verteidiger) nicht zusteht. Ich habe dann darauf hingewiesen, dass sie zumindest einem Erwachsenen Bescheid geben, oder den Notruf wählen sollen. Dass auch das bereits Erste Hilfe ist und sie sich dadurch nicht in Gefahr bringen. Einige der Kids wurden dann etwas ruhiger und nachdenklicher, andere diskutierten weiter, dass der Angreifer das nicht verdient hätte. Ich habe dann noch angemerkt, dass jeder zur Ersten Hilfe verpflichtet ist und somit helfen muss. Egal was war. Dann war die Stunde auch schon vorbei.
Mir geht es hier jetzt nicht um die – hier schon dutzende Male stattgefundene – Grundsatzdiskussion „Erste Hilfe nach Notwehr ja/nein“ an sich – sondern um die, für mich etwas unverständliche, Sicht der Kinder zu diesem Thema.
Wie kommt es, dass die Kinder so „extrem“ denken? Ist das eine natürliche Reaktion auf eine mögliche Gefahrensituation – bloß nicht in zusätzlich Gefahr begeben? Oder ist das eher eine Schutzreaktion ala nach dem Angriff weglaufen, keinem was sagen, und so keinen Ärger bekommen?
Hattet ihr schon solche Diskussionen im (Kinder-)Training und wie haben die Trainingsteilnehmer reagiert?
Ich muss sagen, ich war wirklich überrascht, wie egoistisch die Kids denken. ← Aber vielleicht ist das auch nur ein natürlicher Selbsterhaltungstrieb und das nötige Verantwortungsgefühl entwickelt sich erst später.
MfG, Cill